Biertest im Land des Vodkas

Der Bamberger Biersommelier Markus Raupach gehörte zur Moskauer Expertenjury

Markus Raupach und Landwirtschaftsminister Jewgenij Gromyko
BierAkademie BierSommelier Markus Raupach stößt mit dem russischen Vize-Landwirtschaftsminister Jewgenij Gromyko auf den Wettbewerb Rosglavpivo an.

Die Rückbesinnung auf aromastarke, individuelle Biere, oft „Craft-Bier-Bewegung“ genannt, hat auch Russland erreicht. Das Land steht nach Deutschland an zweiter Stelle bei der europäischen Bierproduktion. Grund genug für das dortige Landwirtschaftsministerium, einen eigenen Bier-Wettbewerb ins Leben zu rufen. Zu den 30 Juroren aus aller Welt gehörte auch der Bamberger Markus Raupach, Gründer der Deutschen Bierakademie.

Bierverkostung in 23 Kategorien

Bis zu 35 Biere waren in jeder der 23 Kategorien eingereicht worden, von „Pilsner German Style“ über „India Pale Ale“ bis zu alkoholfreien und Gewürz- Bieren. Also eine Menge Arbeit für die Bierexperten, die im Herzen der russischen Hauptstadt verkosteten. In einer Pause besuchte der stellvertretende russische Landwirtschaftsminister, Jewgenij Gromyko, die Jury und bedankte sich dafür, dass die Fachleute aus zehn Ländern angereist waren. Zum Dank gehörte auch ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Besuch auf dem Roten Platz und einer exklusiven Führung auf dem Kreml – und mehrere Abenddinner mit russischem Bier und dem eigentlichen Nationalgetränk Vodka.

Alexander Mordovin, Präsident der russischen "Barley and Malt Union" eröffnet den Wettbewerb
Alexander Mordovin, Präsident der russischen Barley and Malt Union vor der international besetzten 30-köpfigen Jury.

Bier-Riesen in Russland

Die russische Biergeschichte lässt sich laut Bestsellerautor Markus Raupach kurz zusammenfassen: Im 19. Jahrhundert etablierte sich eine von Deutschen dominierte Brauerszene, die nach den Wirren des Ersten Weltkrieges und in der folgenden Revolution in eine staatlich geregelte Mangelwirtschaft überging. Zu kommunistischen Zeiten dominierten wenige Großkonzerne das Riesenreich, bevor nach 1990 die internationalen Industriebrauereien zuschlugen. Carlsberg, Heineken, Efes – diese drei Bier-Riesen aus Dänemark, den Niederlanden und der Türkei beherrschen bis heute den Markt.

Einheimische wieder erfolgreich

Inspiriert von dem neuen Bier-Bewusstsein, das ausgehend von den USA auch Westeuropa, Polen und das Baltikum erfasst hatte, gründeten die wenigen kleinen russischen Brauereien 2010 ihren eigenen Verband, die „Barley, Malt and Beer Union“. Damals hatten die Mittelständler gerade mal 6% Marktanteil, den sie bis 2017 auf 30% steigern konnten. Dazu trugen vor allem zwei neue Gesetze bei, die der Verband durchsetzen konnte: Das Verbot der Bierwerbung, wodurch den Industriekonzernen ihr Sprachrohr genommen wurde, und das Verbot von PET-Flaschen mit mehr als 1,5 Litern Inhalt. Bis dahin verkauften die Großbrauereien das Bier vor allem in 5-Liter-Riesenflaschen.

Ein unabhängiger Wettbewerb

Biertest im Land des Vodkas
Jury-Mitglied Sandra Ganzenmüller war ebenfalls aus Deutschland angereist.

2015 konnte der Brauerverband in Zusammenarbeit mit der NürnbergMesse und dem Verband der Privaten Brauereien Deutschland mit der „Beviale Moscow“ eine eigene Branchenmesse etablieren, 2017 sollte nun auch ein eigener russischer Bierwettbewerb nach dem Vorbild des „European Beer Star“ stattfinden. Im Unterschied zu den beiden existierenden Wettbewerben, bei denen die Auszeichnungen in der Regel im Vorfeld gekauft werden, was es den Machern wichtig, beim neuen „Rosglavpivo“ eine unabhängige Jury aus internationalen Spezialisten zu verpflichten.

Jury-Mitglieder aus zehn Ländern

Also kontaktierten Sie Fachleute aus aller Welt, um sie zur Jury einzuladen. Die E-Mail erreichte auch Markus Raupach, der auch zu den Juroren beim European Beer Star zählt. „Zuerst dachte ich, das wäre eine Spam-Mail“, so der Bamberger Biersommelier, „es war nur ein PDF drin und die Überschrift ‚invitation for jury‘ – da überlegt man heutzutage ja schon, ob man den Anhang überhaupt öffnet.“ Das tat er aber dann doch, durchlief erfolgreich das Auswahlverfahren und flog am 15. Januar zum Wettbewerb nach Moskau. Minister Gromyko sprach vor Ort die Einladung für die zweite Auflage des „Rosglavpivo“ aus, der im Frühjahr 2018 ausgetragen werden wird. Dann sollen auch Brauereien außerhalb Russlands ihre Biere einreichen und sich dem Wettbewerb stellen können. „Hoffentlich sind dann auch ein paar fränkische Brauereien dabei, die hätten sicher gute Chancen“, so Raupach, der den Termin bereits fest in seinem Kalender eingetragen hat.

Text: Benjamin Strüh
Fotos: Markus Raupach

„proBier“ – erste Bier-Messe in Bamberg lädt ein

Genuss-Event in Franken zur Feier der Bier- und Brautradition

Am 18. Und 19. November ist es soweit: Die erste Biermesse „proBier“ öffnet ihre Türen in der Konzert- und Kongresshalle in der Bierstadt Bamberg. Frankens Bier- und Braukultur und deren besondere Tradition und Vielfalt zu feiern ist neben dem Schaffen einer Plattform für besondere Spezialitäten und neue Produkte Ziel der Veranstaltung.

Die "proBier" – erste Bier-Messe in Bamberg ist Genuss-Event in Franken zur Feier der Bier- und Brautradition
Landrat Johann Kalb (li.) und Oberbürgermeister Andreas Starke (Mitte) haben die Schirmherrschaft der „proBier“ übernommen.

500 Jahre Reinheitsgebot feierte das Bier in diesem Jahr, Grund für zahlreiche, bereits stattgefundene Veranstaltungen zur Feier des beliebten Getränks. Die „proBier“-Messe soll nun am 18. Und 19. November 2016 das Jubiläumsjahr als besonderen Höhepunkt abschließen.

Große Auswahl aus über 200 Biersorten

39 Aussteller aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland, darunter sind auch 13 Brauereien aus dem Landkreis Bamberg, bieten insgesamt über 200 verschiedene Biere an und stellen in der Konzert- und Kongresshalle ihre bestehenden, sowie neuen und innovativen Bierprodukte vor. Schirmherren der Veranstaltung sind Landrat Johann Kalb und Oberbürgermeister Andreas Starke. Eröffnet wird das Event am Freitag um 17 bis 23.30 Uhr, am Samstag

können sich die Gäste schon ab 11 Uhr durch die Bierspezialitäten „proBieren“. Teilnehmen dürfen Gäste ab 18 Jahre, der Eintrittspreis beträgt pro Tag 9€. Weitere Informationen, sowie einen genauen Ablaufplan finden Interessierte auf der eigenen „proBier“-Homepage: www.probier-bamberg.de.

Bier in allen Facetten

Die Messe wird durch ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm, wie unter anderem einem Schnupperkurs zum Thema „Bier und Schokolade“, einer Anleitung zum Bierverkosten oder einer Diskussionsrunde rund um das Reinheitsgebot unter der fachlichen Leitung des Biersommeliers Markus Raupach, umrandet. Auch für kulinarische Genüsse wird gesorgt sein: Zwei Food Trucks füllen hungrige Mägen, für den süßen Hunger zwischendurch lockt die Bierpraline der Bamberger Confiserie Storath und die Spezialitäten der Craft Bier Cocktailbar können zum Beispiel im Indoor-Biergarten verköstigt werden. Die erste Biergenuss-Messe will ihren Besuchern die Möglichkeit bieten, das Kultgetränk in all seinen Facetten kennenzulernen.

Text: Katja Kiesel, Fotos: Frank Märzke

Hopfenanbau in Bamberg – eine Tradition kehrt zurück

Die Gärtnerei Emmerling holt einen alten Brauch zurück in die Bierstadt

Hopfenanbau in Bamberg – eine Tradition kehrt zurückBier und Bamberg gehören zusammen, da ist man sich einig. Doch wo kommt der Hopfen, immerhin eine der Hauptzutaten des Kultgetränks, eigentlich her? Dessen Anbau war nahezu komplett aus der Bierstadt verschwunden – bis sich der junge Gärtner Kris Emmerling vor zwei Jahren entschied, die Tradition wieder aufleben zu lassen und seitdem wieder eigenen Hopfen in der Gärtnerei in der Zollnerstraße anbaut.

Von außen ahnt man nicht, was sich im hinteren Teil der Bamberger Gärtnerei Emmerling verbirgt: Hinter dem Gemüsehaus, das unter anderem zum Selberpflücken von Tomaten einlädt, erstreckt sich das neue Herzstück des Betriebs: Der Hopfengarten, der erst Ende September mit einem großen Fest eingeweiht worden war. Zwölf verschiedene Sorten des Doldengewächses gedeihen hier seit zwei Jahren entlang einer selbstgebauten Konstruktion aus Birkenstämmen rund um den Garten.

Bitter- und Aromasorten

„Früher war der Anbau von Hopfen durchaus gang und gäbe in Bamberg, bis er vor etwa 100 Jahren fast komplett von der Bildfläche verschwunden ist“, berichtet Inhaber Wolfgang Emmerling. Um diese Tradition nicht ganz in Vergessenheit geraten zu lassen und sie zurück in die Weltstadt des Bieres zu holen, hat Sohn Kris Emmerling vor zwei Jahren damit begonnen, wieder eigenen Hopfen im hinteren Teil der Gärtnerei anzubauen. Die mehrjährigen Pflanzen werden zwischen August und September geerntet, komplett abgeschnitten und kommen dann im nächsten Frühjahr wieder neu heraus. Ihr volles Aroma entfalten sie etwa im dritten Jahr nach ihrer Saat. Unterschieden werden beim Hopfen Bitter- und Aromasorten, von beiden finden sich Vertreter in der Gärtnerei in der Zollnerstraße.

Besonderes Bieraroma durch Kalthopfung

Hopfenanbau in Bamberg – eine Tradition kehrt zurückIn den Brauereien ist es normalerweise üblich, getrockneten Hopfen oder Hopfenpellets für die Bierherstellung zu verwenden. Die sogenannte Kalthopfung ist ein aufwendiges und deshalb kaum gebräuchliches Verfahren – verleiht dem Bier aber eine besondere Note. Die Brauerei Keesmann aus der Bamberger Wunderburg hat deshalb den Versuch gewagt und ein Pils und ein helles Bier mit den frischen Dolden aus der Gärtnerei Emmerling verfeinert. Hierbei wird der frische Hopfen dem Bier zugeführt und nochmal gelagert – das Bier nimmt dann das spezielle Aroma der jeweiligen Hopfensorte an und verleiht ihm wiederum einen besonderen, sich immer wieder verändernden Geschmack. Ausgeschenkt hat es Wolfgang Emmerling am kürzlich stattgefundenen Hopfengartenfest, die Kunden waren begeistert. Und das will was heißen – echte Bamberger Bierfeinschmecker sind schließlich nicht leicht zu überzeugen.

Erholsamer Schlaf dank Hopfen

Doch Hopfen macht sich nicht nur im Bier gut. Dem Hanfgewächs wird auch eine antibakterielle, beruhigende und entspannende Wirkung nachgesagt. Das haben Wolfgang Emmerling und sein Sohn sich zu Nutzen gemacht und verkaufen in ihrer Gärtnerei auch mit Hopfendolden gefüllte Kissen. Sie sollen für eine erholsame Nacht und einen ruhigen Schlaf sorgen und sind eine natürliche Alternative zu schlaffördernden Medikamenten.

Hopfenanbau intensivieren

Auch in Zukunft wollen Wolfgang und Kris Emmerling den Hopfenanbau weiter betreiben und sogar intensivieren. „Vielleicht nehmen wir auch noch ein paar zusätzliche Gattungen auf, es gibt ja viele neue Sorten mittlerweile und Craft Beer liegt im Trend“, schmiedet der Inhaber Zukunftspläne. Auch das Hopfengartenfest soll im nächsten Jahr wieder stattfinden. Für alle, die jetzt neugierig geworden sind und gerne in den Genuss eines Bieres mit frischem Bamberger Hopfen kommen wollen, definitiv ein Pflichttermin 2017.

Text & Fotos: Katja Kiesel

Mit der Craft des Waldes: Waldbier Jahrgang 2016 „Wacholder“

Bundesforste und Braumeister Axel Kiesbye ernten Alpen-Wacholder für Waldbier 2016 – Ernteeinsatz im Salzburger Lungau

Mit der Craft des Waldes: Waldbier Jahrgang 2016 "Wacholder"
Braumeister Alex Kiesbye (li.) mit Bundesforste-Revierleiter Peter Pürgy im Revier Zederhaus

Hokuspokus Holderbusch: Heiliger Baum und Jungbrunnen, Heilkraut und Kultpflanze – seit jeher ranken sich Mythen und Märchen um das beliebte Nadelgewächs. Dieser Tage haben die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) gemeinsam mit Wald-Braumeister Axel Kiesbye die Zutaten für das Waldbier aus dem sagenumwobenen Strauch gewonnen, das dieses Jahr ganz im Zeichen des Wacholders steht.

„Mit dem Waldbier bringen wir auch heuer wieder den Wald auf den Speisen- und Wohnzimmertisch“, freut sich Rudolf Freidhager, Vorstand der Österreichischen Bundesforste, über die kulinarischen Seiten des Waldes. „Rund 20 Kilogramm Wacholderzweige, Nadeln, Äste und Beeren wurden für das Waldbier ‚Wacholder‘ gewonnen“, so Freidhager. Die Wald-Zutaten stammen diesmal aus Bundesforste-Wäldern im Lungau in Salzburg, genau aus dem ÖBf-Revier Zederhaus. Gelegen auf etwa 1.200 Meter Seehöhe bietet das Revier ideale Wachstumsbedingungen für den Alpen-Wacholder (Juniperus communis montana), der trockene Böden und sonnige Lagen bevorzugt. Nach den Nadelbäumen der Vorjahre wie Zirbe, Tanne oder Lärche werden heuer erstmals die Zutaten eines Strauches verwendet. Wald-Braumeister Axel Kiesbye zeigt sich begeistert: „Wacholderbeeren zeichnen sich durch ein besonders herzhaft-kräftiges Aroma aus, Astwerk, Borke und Nadeln verleihen dem Waldbier eine satte Goldfärbung und runden den Geschmack ab.“ Über den Sommer wird das Waldbier wieder in der Trumer Brauerei in Salzburg eingebraut, bevor der Jahrgang 2016 „Wacholder“ ab Oktober erhältlich sein wird.

Mit der Craft des Waldes: Waldbier Jahrgang 2016 "Wacholder"
Wacholderzweig mit grünen Beeren

Wald im Glas – herzhaft, kräftig, wohlriechend

Die Ernte erfolgte auf einer Wacholderheide in lichter, sonniger Lage umgeben von alpinen Mischwäldern. „Das Waldbier ist Handwerk“, erklärt Axel Kiesbye, „alle Zutaten werden von Hand gewonnen und unmittelbar nach der Ernte in die Brauerei gebracht.“ Die stechenden, bläulich-grünen Nadeln des Wacholders erwiesen sich dabei als besondere Herausforderung. „Die spitzen Nadeln des Wacholderstrauches machten die Ernte zu einer stacheligen Angelegenheit“, so der Braumeister schmunzelnd. Im Unterschied zu anderen Nadelgewächsen legt der Wacholderstrauch sein Nadelkleid auch im Winter nicht ab, was ihm seinen Namen gab. „Wacholder“ leitet sich aus dem althochdeutschen „wechalter“ ab, wobei „wech“ für „wach“ steht und „tar“ für „immergrün“. „Der Wacholder ist ein immergrünes Gehölz und gilt auf der nördlichen Erdhalbkugel als weit verbreitet. Als Strauch ist er vielgestaltig, wächst oft kegel- oder säulenförmig und kann bis zu zehn Meter hoch werden“, weiß Rudolf Freidhager. „Sein wohlriechendes Holz wird aufgrund seiner engen Jahresringe sehr geschätzt und gerne für Spazierstöcke, Rebstecken oder auch für Luxusmöbel verwendet.“ Aus botanischer Sicht sind die Scheinbeeren keine Beeren im eigentlichen Sinne, sondern kugelförmige Beerenzapfen, die für das Reifen bis zu drei Jahre brauchen. „Während die Samenzapfen in jungen Jahren noch leuchtend grün sind, erhalten die Zapfen im zweiten und dritten Jahr einen schwarz-blauen, bereiften Überzug“, erklärt Freidhager.

Mit der Craft des Waldes: Waldbier Jahrgang 2016 "Wacholder"
Heide mit Alpen-Wacholder im ÖBf-Forstrevier Zederhaus im Lungau (Sbg.)

Gut gegen böse Geister

Als Räuchermittel, dem auch magische Kräfte zugeschrieben wurden, wurde der Wacholder bereits im Mittelalter eingesetzt und in Zeiten der Pest Häuser damit geräuchert. Als Küchengewürz ist er heute untrennbar mit Fleisch- und Wildgerichten, dem Räuchern von Würsten, Schinken und Fischen, aber auch mit Sauerkraut und kräftigen Saucen verbunden. In der Volksheilkunde fand der Wacholder seit jeher Anwendung bei Magen- und Darmbeschwerden, Rheuma, Bronchitis, Asthma oder Kopfschmerzen. Bei den alten Germanen wurde die immergrüne Pflanze als „Lebensbaum“ und „Symbol der Fruchtbarkeit“ verehrt. Seine magische Wirkung entfaltet der Wacholderbusch in Engelbert Humperdinck‘s Oper „Hänsel und Gretel“, als Hänsel seine Gretel mit den Worten „Hokuspokus Holderbusch! Schwinde, Gliederstarre – husch!“ entzaubert.

Mit der Craft des Waldes: Waldbier Jahrgang 2016 "Wacholder"
Wacholderbeeren auf Borke

Jahrgangsbier seit dem Internationalen Jahr des Waldes

Seit dem Internationalen Jahr des Waldes 2011, in dem die Österreichischen Bundesforste mit Braumeister Axel Kiesbye und der Trumer Brauerei das Waldbier erstmals herausgebracht haben, ist das Gourmetbier nicht mehr aus dem Waldjahr wegzudenken. Jedes Jahr wird das Waldbier mit einer neuen Wald-Zutat aus einem Wald der Bundesforste eingebraut: Jahrgang 2015 „Fichtenharz“ aus Wäldern am Traunstein, Jahrgang 2014 „Schwarzkiefer“ aus dem Wienerwald, Jahrgang 2013 „Lärche“ aus Wäldern im Salzkammergut, Jahrgang 2012 „Zirbe“ aus dem Tiroler Radurschltal und Jahrgang 2011 „Tanne“ aus Wäldern am Hochkönig in Salzburg. Die Zutaten stammen jeweils aus Bundeforste-Wäldern, die Rezeptur von Braumeister Axel Kiesbye, eingebraut wird in der Trumer Privatbrauerei in Obertrum bei Salzburg.

Waldbier Jahrgang 2016 „Wacholder“ ab Herbst erhältlich

Das neue Waldbier 2016 „Wacholder“ wird in limitierter Auflage hergestellt und ist ab Oktober erhältlich. Abgefüllt wird in Gourmet-Flaschen zu 0,75 l und 0,33 l und erstmals auch kleinen Gourmet-Fässern zu 24 l. Aufgrund seines hohen Alkoholgehalts verfügt das Waldbier über eine ausgezeichnete Lagerfähigkeit und kann als Jahrgangsbier nachhaltig gesammelt und mehrere Jahre gelagert werden. Bisherige Waldbier-Jahrgänge sind nahezu ausverkauft und nur mehr als Sammlerstücke erhältlich.

Text: Österreichische Bundesforste (ÖBf), Fotos: ÖBf-Archiv/Wolfgang Simlinger

Patente Franken – Fränkische Patente

Tag der Franken: Patente Franken – Fränkische PatenteKommende Woche steht allen Franken wieder ein ganz besonderes Ereignis ins Haus: Zum elften Mal findet der Tag der Franken statt – zum vierten Mal unter der Federführung des Bezirks Oberfranken. Unter dem Motto „Patente Franken – Fränkische Patente“ steht der Erfinder- und Entdeckergeist der fränkischen Landsleute im Mittelpunkt, der sich nicht nur auf Bratwürste und Lebkuchen beschränkt. Nach einer gesamtfränkischen Aktionswoche mit über 100 Veranstaltungen findet die zentrale Abschlussveranstaltung zum Tag der Franken am Sonntag, 3. Juli in Hof statt – auch im Raum Bamberg, Forchheim und Lichtenfels.

„Wir Franken haben einen ausgeprägten Erfindergeist, der sich in zahlreichen Innovationen und Patenten widerspiegelt. Beim Tag der Franken 2016 möchten wir dieses fränkische Merkmal in den Mittelpunkt stellen“, erläutert Bezirkstagspräsident Dr. Günther Denzler den Gedanken, der sich hinter dem Motto verbirgt.

Musik im MP3-Format, Blue Jeans oder der Kühlschrank: viele Menschen wissen nicht, dass diese alltäglichen Dinge Erfindungen fränkischen Ursprungs sind. Der „Tag der Franken“ soll deshalb auf die Genialität und Kreativität der Tüftler aus dem Frankenland aufmerksam machen. Bei rund 100 Veranstaltungen, verteilt auf Ober-, Unter- und Mittelfranken, können die Besucher vom 27. Juni bis 2. Juli eintauchen in die Welt der klugen Köpfe und sich von deren Innovationen überraschen lassen, die von Franken aus den Weg in die ganze Welt gefunden haben.

„Dass unser Konzept einer dezentralen Veranstaltungsreihe aufgeht, haben wir im Jahr 2013 gesehen. Auch in diesem Jahr ist Resonanz mit rund 100 Veranstaltungen sehr gut. Mit Ausstellungen, Vorträgen, Vorführungen oder anderen Präsentationsformen werden die vielen fränkischen Patente und Schöpfungen stärker in das öffentliche Bewusstsein gerückt“, ist sich Bezirksheimatpfleger Prof. Günter Dippold sicher.

Tag der Franken: Patente Franken – Fränkische Patente
Auch 2016 zählt Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer zu den Ehrengästen bei der zentralen Abschlussveranstaltung in Hof.

Die zentrale Abschlussveranstaltung zum Tag der Franken 2016 findet schließlich am Sonntag, 3. Juli in Hof statt. Neben einem fränkischen Festgottesdienst in St. Michaelis bietet das 29. Oberfränkische Volksmusikfest, der fränkische Markt in der Altstadt oder das fränkische Weinfest auf dem Dr.-Wirth-Platz allerhand Abwechslung. Der verkaufsoffene Sonntag lädt zudem alle Besucher zum Einkaufserlebnis ein. Zum Abschluss des Tags der Franken findet am Sonntagabend ab 17.00 Uhr ein Festakt in der Hofer Freiheitshalle statt, zu dem zahlreiche hochkarätige Gäste wie der Bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer erwartet werden. Dort wird auch eine Begleitausstellung mit dem Titel „Patente Franken“ zu sehen sein.

Schon im Vorfeld kann sich die Bevölkerung mit der Thematik auseinandersetzen und nach fränkischen Erfindern und Erfindungen Ausschau halten. Diese sind bei genauerem Hinsehen schließlich überall zu finden. Wer eine fränkische Innovation entdeckt hat, ist dazu aufgerufen, sie – gerne auf kreative, ungewöhnliche Art und Weise – zu fotografieren. Entsprechende Bilder können ab sofort unter Instagram #tagderfranken gepostet werden.

INFO:
Eine Übersicht über alle Veranstaltungen der Aktionswoche zum Tag der Franken 2016 finden Sie auf unter www.tagderfranken.de.

Programmablauf zum Tag der Franken 2016 in Hof:

  • 09.30 Uhr Fränkischer Festgottesdienst in St. Michaelis
  • 11.00 Uhr Eröffnung des 29. Oberfränkischen Volksmusikfestes am Theresienstein
  • 16.00 Uhr Begrüßung der ankommenden Gäste auf dem Platz vor der Freiheitshalle
  • 17.00 Uhr Festakt zum Tag der Franken im Festsaal der Freiheitshalle
  • Ab 13 Uhr in der Innenstadt: Weinfest, Fränkischer Markt, Verkaufsoffener Sonntag, Ausstellung Patente Franken in der Freiheitshalle und das 29. Oberfränkische Volksmusikfest

Tag der Franken: Patente Franken – Fränkische PatenteVeranstaltungen im Raum Bamberg/Forchheim/Lichtenfels

Stadelhofen
26.06 (09:30 Uhr)
Frankenkerwa (Fest)

Hirschaid
27.06 (07:30 Uhr)
Hirschaider Erfindergeist (Ausstellung)

Forchheim
27.06 (19:00 Uhr)
Patente Franken – Innovationskraft und Erfindergeist in Forchheim (Vortrag/Lesung)

Bad Staffelstein
27.06 (19:30 Uhr)
Adam Ries(e) (1492-1559), ein Sohn Frankens – bis 1525 (Vortrag/Lesung)

Gundelsheim
30.06 (17:00 Uhr)
Patente Franken – smoost – Die Spendenapp (Vortrag/Lesung)

Reckendorf
30.06 (19:30 Uhr)
‚The Reckendorfer‘ – fränkische Juden als Pioniere im ‚Gelobten Land‘ (Vortrag/Lesung)

Lisberg
01.07 (19:00 Uhr)
Weinfest auf Burg Lisberg (Fest)

Königsfeld
01.07 (19:30 Uhr)
Heimatabend (Konzert, Aufführung)

Ebermannstadt
01.07 (20:00 Uhr)
Sterne und Technik – wie wir alle davon profitieren (Vortrag/Lesung)

Buttenheim
01.07 (11:00 Uhr)
Levi’s 105, das Original!?! (Ausstellung)

Ebermannstadt
02.07 (14:00 Uhr)
75 Jahre Vierling in Ebermannstadt (Ausstellung)

Ebermannstadt
03.07 (15:00 Uhr)
75 Jahre Vierling in Ebermannstadt (Ausstellung)

Text & Fotos: Pressestelle Bezirk Oberfranken

Neues Buch über die Braukultur im Fichtelgebirge

FichtelgeBIERge - Neues Buch über die Braukultur im FichtelgebirgeDieses 123 Seiten starke Büchlein wird mit Sicherheit ein Sammlerstück für alle Fans der fränkischen Bierkultur: zum ersten Mal wird der Braukultur im Fichtelgebirge ein eigenes Buch gewidmet. Mit wunderschönen Bildern des Fotoateliers Feig aus Selb, Portraits aller Brauereien aus dem Fichtelgebirge und liebevoll geschriebenen Texten zur Geschichte der Bierkultur im Fichtelgebirge, u.a. von Diana Nitschke, Bezirksheimatpfleger Günter Dippold, Wolfgang Hörner oder Wolfgang Benkhardt.

Das Buch „FichtelgeBIERge“ ist für 19,90 Euro im Fichtelgebirgsmuseum Wunsiedel erhältlich – dort ist zur Zeit übrigens eine bemerkenswerte Ausstellung zur Brauereikultur im Fichtelgebirge zu sehen. Das Buch ist auch in folgenden Verkaufsstellen erhältlich:

  • Im Volkskundlichen Gerätemuseum Arzberg-Bergnersreuth,
  • der Buchhandlung Kohler, Wunsiedel
  • der Buchhandlung Rupprecht, Marktredwitz
  • der Buchhandlung Budow, Marktredwitz
  • der Buchhandlung Sabathil, Marktredwitz, und der
  • Buchhandlung Nerb, Selb
Fotos: Fotostudio Feig (Selb)

Tag der offenen Brauereien in Forchheim

Erfahren Sie Wissenswertes über die Forchheimer Brauereien und ihre Biere und probieren Sie den köstlichen goldenen Gerstensaft

as Kunnerla
Fahren Sie am Tag der offenen Brauereien mit dem kostenlosen Bus-Shuttle „as Kunnerla“ von Brauerei zu Brauerei.

Anlässlich des Jubiläums „500 Jahre Bayerisches Reinheitsgebot“ hat die Tourist-Information der Stadt Forchheim einen ganz besonderen Tag zu Ehren des Bieres und der Forchheimer Brauereien geplant. Am 21. Mai zwischen 13:00 und 18:00 Uhr öffnen die Brauereien Neder und Greif ihre Pforten und erlauben einen besonderen Einblick in die Kunst des Bierbrauens. Bei den Brauereien Eichhorn und Hebendanz sind Bierverkostungen möglich.

An diesem Tag können Sie sich mit dem Zug „as Kunnerla“ auf die Spuren des Bieres begeben und von Brauerei zu Brauerei fahren. Die Mitfahrt im Brauerei-Shuttle ist kostenlos. In den Brauereien steht der Braumeister höchstpersönlich für Sie bereit, um mit Ihnen die unterschiedlichsten Biersorten zu verkosten. Dabei können Sie die verschiedenen Geschmacksfacetten der Forchheimer Biere in Ihrem Gaumen fühlen und schmecken. Auch Fragen zu Rohstoffe und den Brauvorgang nach dem bayerischen Reinheitsgebot können selbstverständlich gestellt werden. Zudem werden in den Brauereien Greif und Neder Brauereibesichtigungen angeboten. Dabei besichtigen Sie unter anderem das Sudhaus – das Herzstück jeder Brauerei.

„Es ist wichtig, dass alte Traditionen gewahrt werden. Mit dem Tag der offenen Brauereien wollen wir den Forchheimer und Touristen zeigen, wie handwerklich, qualitativ hochwertige Biere produziert werden und vor allem schmecken“, so der Leiter der Tourist-Information Nico Cieslar.

Treffen werden Sie an diesen Tag auch die neue Forchheimer Bierkönigin Carina II. und den Gambrinus, den legendären Bierkönig, der ein umfangreiches Wissen über die Braukunst aber auch allerlei Wissenswertes rund um die Forchheimer Altstadt zu erzählen weiß.

Text & Foto „as Kunnerla“: Pressemitteilung Stadt Forchheim

Bierige Themen und süffige Geschichten

Im „Bamberger Biermagazin“ dreht sich alles um den Gerstensaft

Im "Bamberger Biermagazin" dreht sich alles um den Gerstensaft
Das „Bamberger Biermagazin“ stellt die Bierkultur der UNESCO-Welterbestadt und des Bamberger Landes vor.

Das soeben erstmals erschienene „Bamberger Biermagazin“ stellt die Bierkultur der UNESCO-Welterbestadt und des Bamberger Landes vor. In dem vom Tourismus & Kongress Service herausgebrachten Magazin werden auf 16 Seiten bierige Themen präsentiert und süffige Geschichten erzählt. Das Heft ist kostenlos in der Tourist Information, Geyerswörthstr. 5, erhältlich.

„Die Schätze der Braukultur sind in der Region Bamberg zahlreich zu entdecken und locken Bierfreunde aus nah und fern in die Region“, sagten Bürgermeister Dr. Christian Lange, der für den Tourismus zuständige Referent der Stadt Bamberg, und Andreas Christel, Leiter des TKS, zu den Hintergründen des Magazins. „Die Broschüre führt auswärtige Besucher in den Bamberger Bierkosmos ein, enthält aber auch für einheimische Bierliebhaber jede Menge interessanter Informationen.“

Im Jahr 2016 jährt sich das bayerische Reinheitsgebot zum 500. Mal. Aus diesem Anlass erfahren die Leser, wieso die Bamberger eigentlich schon 27 Jahre früher ein Reinheitsgebot hatten. Ferner was es mit dem „Auf den Keller gehen“ so auf sich hat, wieso es in der Stadt so häufig nach geröstetem Malz riecht und welche Veranstaltungen es zum Jubiläumsjahr in Bamberg gibt. So kann man erstmals im Rahmen einer wöchentlich stattfindenden öffentlichen Führung auch die Brauerei Schlenkerla oder die Felsenkeller am Stephansberg besichtigen. Die beliebte BierSchmecker-Tour, eine Führung durch die Bierstadt Bamberg, wurde zum Jubiläum neu konzipiert und der 13-Brauereien-Weg macht Lust auf eine Tour durch das Bierparadies der Region.

Neun Brauereien im Stadtgebiet, rund 60 Braustätten im Bamberger Land, zwei weltweit agierenden Mälzereien mit über hunderten Spezialmalzen sowie die kreativen Braumeisterinnen und Braumeister, die rund 450 verschiedene Biere herstellen sorgen für eine weltweit einzigartige Vielfalt. Immer wieder werden neue Spezialitäten geschaffen, aber auch Jahrhunderte alte Traditionsbiere werden hochgehalten, darunter so außergewöhnliche Biere wie das Rauchbier, das Ungespundene und natürlich auch saisonale Spezialbiere wie Fastenbier oder die starken Bockbiere im Herbst. „Das Bamberger Biermagazin macht richtig Appetit auf die einzigartige Bier-, Brau- und Brotzeitkultur, die Bamberg und das Bamberger Land so einzigartig und unverwechselbar machen“, betonte Bürgermeister Dr. Lange.

Die Erstausgabe des „Bamberger Biermagazins“ können Sie HIER (PDF) herunterladen!

Text & Foto: Medieninformation Pressestelle Stadt Bamberg

If life gives you lemon, make an American Ale

Der internationale Weltfrauentag bei Weyermann MalzMorgen ist der Internationale Frauentag: Heute haben daher zehn unserer Weyermann® Mitarbeiterinnen ein eigenes Bier für einen guten Zweck gebraut! Den Erlös aus dem einzigartigen „American wheat with lemon zests“ wird der Weltmarktführer für Spezialmalze an das Bamberger Frauenhaus spenden.

Denise Jones, Brauerin seit 22 Jahren und Weyermann® Destillateurin seit November 2015, wies die interessierten „Weyerfrauen“ in alle Geheimnisse des Brauens ein, beginnend beim Schroten über das Einmaischen bis hin zum Abläutern und Ausschlagen. Von der Sachbearbeiterin im Vertriebsinnendienst über die Assistentin im Rechnungswesen bis hin zur Weyermann® Getreideeinkäuferin – aus jeder Abteilung waren die Teilnehmerinnen des Frauenbrautages. Selbst Sabine Weyermann, Weyermann® Geschäftsführung vierte Generation, auf deren Einladung der „fun day“ überhaupt erst stattfinden konnte, schloss sich der Gruppe an und gab ihr Expertenwissen weiter.

Schroten, Einmaischen, Abläutern und Ausschlagen

Wie öffnet man einen Weyermann® Malzsack? Warum muss das Malz geschrotet werden? Warum braucht das Bier Hopfen und Hefe? All diese Fragen beantwortete die US-Amerikanerin Denise Jones kompetent und unterhaltsam. Sie zeigte dabei, dass sie mit ihrer langjährigen Erfahrung – sie war in den 1990er Jahren die erste Brauerin an der US-Westküste, die mit Weyermann® Malz gebraut hat! – genau die Richtige dafür ist. Da verwundert es nicht, dass Denise Jones zudem Gründungsmitglied der Pink Boots Society ist, dem berühmten amerikanischen Brauerinnennetzwerk, das jedes Jahr zum Weltfrauentag einen internationalen Brautag der Frauen veranstaltet. Peter Haidacher, Brauer in der Weyermann® Braumanufaktur, assistierte Denise Jones bei dem Weyermann® International Women´s Collaboration Brew Day und auch die Teilnehmerinnen selbst legten Hand an: Sie öffneten Malzsäcke, rochen am Malzmehl, zogen Zesten von Bio-Zitronen, wogen den Hopfen und vieles mehr – so wie es viele Generationen von Frauen in der Geschichte der Bierherstellung traditionell getan haben.

Der internationale Weltfrauentag bei Weyermann MalzDankbar für die Möglichkeit dieses Brautages und die Stellung der Frauen im 21. Jahrhundert freuen sich die Weyermann® Mitarbeiterinnen nun schon auf die erste Trinkprobe „ihres“ Bieres, „das uns sicher prima schmecken wird“. Gebraut wurde es nach einem eigenen Rezept von Denise Jones mit Böhmischem Tennenmalz Pilsner Art, tennengemälztem Weizenmalz, etwas Carawheat® und ganz wenig Sauermalz, einer erlesenen Hopfenauswahl, exquisiter Fermentis® Safale Hefe und natürlich Zitronenzesten. Vor der Bierverkostung werden die Frauen, die zum Teil Wurzeln in anderen Ländern (z.B. Rumänien, Kasachstan, Portugal und Russland) haben, morgen erst einmal gebührend den Weltfrauentag feiern – mit einem Festessen, Blumen und vielleicht sogar Geschenken. Dabei werden sie ganz sicher nicht jene Frauen vergessen, denen es auch im Jahr 2016 nicht so gut geht wie dem Weyermann® Frauen Power Kompetenzteam.

Text & Fotos: Weyermann® Pressemitteilung

Das MinneSeidla im Sudkessel

Fränkisches Bierfest Nürnberg bekommt ein eigenes Bier

Fränkisches Ur-Bier rekonstruiert - Bierkönigin und Beer Star Gewinner brauen Bier-Rezept von 1516
Das Team hinter dem MinneSeidla: Klaus Wasmuth (Beirat Schlossbrauerei Ellingen), Markus Raupach (Deutsche BierAkademie), Marlene Speck (Bayerische Bierkönigin), Stefan Mützel (Braumeister Schlossbrauerei Ellingen), Fürstin Katalin von Wrede (Geschäftsführerin Schlossbrauerei Ellingen), Thomas Landherr (Fränkisches Bierfest).

Nürnberg/Ellingen/Bamberg. Neun Monate hat es gedauert, bis aus der Idee Realität wurde: Ein eigenes Ur-Bier für das Fränkische Bierfest vom 25. bis 29. Mai im Nürnberger Burgraben. Eingebraut wird es bei der Schlossbrauerei Ellingen, mit im Boot die Bayerische Bierkönigin und Hobbybrauerin Marlene Speck sowie Biersommelier Markus Raupach von der Deutschen BierAkademie aus Bamberg. Das „MinneSeidla“ soll in etwa dem fränkischen Bier aus der Zeit um 1516 entsprechen, als in Bayern das Reinheitsgebot erlassen wurde. Dank acht verschiedener Getreidesorten, historischer Hefe und ur-fränkischer Hopfensorten können sich die Besucher des Bierfestes auf einen ganz besonderen Hochgenuss freuen.

„Natürlich können wir nicht genau das Bier aus der frühen Neuzeit rekonstruieren. Das würde heutzutage keiner mehr trinken“, so Markus Raupach aus Bamberg. Er hatte im letzten Sommer die Idee zu dem „Fränkischen Ur-Bier“, wie der erste Arbeitstitel hieß. Gemeinsam mit Thomas Landherr und Gerhard Pickel, den Veranstaltern des Nürnberger Bierfestes hatte er nach einer besonderen Idee zum Jubiläum des Reinheitsgebotes gesucht. „Nachdem das bayerische Reinheitsgebot 1516 in Franken noch keine Geltung hatte, dachte ich mir, es wäre doch interessant, einmal zu sehen, wie die Rezepturen zur damaligen Zeit in unseren Breiten ausgesehen haben.“ In verschiedenen Brauordnungen und anderen Quellen fand er Hinweise, aus denen dann die Grundzüge des Rezeptes entstanden: „Die üblichen Biere hatten damals einen großen Anteil Hafer – der war immer billig zu haben. Je nach Vorratslage kamen neben Gerste noch andere Getreide dazu. Außerdem trockneten die Menschen das Malz über offenem Feuer, weswegen eine Rauchnote ins Bier gehört. Methoden und Effizienz von Mälzung und Gärung waren damals ebenfalls anders als heute. Deswegen hat das Bier eine braune Farbe und viel Rest- und Karamellsüße und einen geringeren Alkoholgehalt. Filtriert wurde natürlich auch nicht. Dem heutigen Reinheitsgebot entspricht es übrigens trotz dieser alten Rezeptur.“

Diese und noch einige weitere Vorgaben in ein machbares Bier-Rezept umzusetzen, war nun die Aufgabe von Braumeister Stefan Mützel von der Schlossbrauerei Ellingen. Er hatte mit seinem „Fürst Carl Dunkel“ bereits einen European Beer Star in einem historischen Bierstil gewonnen und war somit prädestiniert für diesen Job. „Einfach ist es nicht. Schließlich schaut ein Sudhaus heute ganz anders aus als vor 500 Jahren“, so Mützel, „andererseits haben wir in Ellingen mit unserer noch sehr handwerklichen Brauanlage die Möglichkeit, die damaligen Verfahren ziemlich gut nachzuahmen.“ Mit seinen Brauerkollegen aus Ellingen begab sich der 36jährige auf die Suche nach möglichst alten Hopfensorten, die er in und um Ellingen auch finden konnte. Zwölf verschiedene Malze aus drei Mälzereien ergänzen die Rezeptur, die die Beteiligten nun „MinneSeidla“ genannt haben. „Das passt hervorragend zu der Zeit zwischen dem Mittelalter von Wolfram von Eschenbach, dessen Heimatort nur 30 Kilometer von Ellingen entfernt liegt, und dem Franken der Neuzeit, wo sich das Seidla ab dem 16. Jahrhundert zum Kult-Biergefäß entwickelte“, erklärt Fürstin Katalin von Wrede, die Geschäftsführerin der kleinen Spezialitätenbrauerei aus dem Fränkischen Seenland. Für sie war es selbstverständlich, die Idee dieser Bier-Rekonstruktion zu unterstützen, auch wenn die Geschichte der Brauerei selbst nicht so weit zurückdatiert.

Auch die Macher des Fränkischen Bierfestes waren sofort vom Namen ihres Festbieres begeistert und gaben ihm noch einen Untertitel „Der wahre Urstoff“. Der wird an einem separaten Stand in eigens dafür gestalteten Seidla ausgeschenkt werden. Landherr und Pickel möchten ihren Gästen in diesem Jahr ein besonders schönes Fest bieten und haben neben dem MinneSeidla noch viele andere neue Ideen. Beispielsweise soll es einen Festumzug geben, der vom Nürnberger Hauptmarkt bis zum Festgelände führt: „Das könnte die längste Polonaise werden, die Franken jemals gesehen hat“, feixt Thomas Landherr. Angeführt werden wird der Zug auf dem Ellinger Brauereiwagen von der Bayerischen Bierkönigin Marlene Speck, die als Hobbybrauerin auch beim „MinneSeidla“ beteiligt ist. Gemeinsam mit Stefan Mützel wird sie in den nächsten Wochen den großen Sud dieses fränkischen Ur-Bieres einbrauen und ist selbst auch schon gespannt: „Ich hab ja schon viele Bier-Rezepte ausprobiert – zum Leidwesen meiner Mutter, weil ich immer ihre Küche benutze – aber so ein historisches Bier ist Neuland für mich. Da freu ich mich drauf!“ Sprach’s und verschwand mit dem Braumeister zu den Malzsäcken, um die Malzmischung zusammenzustellen.

Text & Foto: Frank Märzke