BierTalk Spezial 51 – Interview mit Anna-Kathrin Ott, fränkische Kandidatin zur Wahl der Bayerischen Bierkönigin 2023

Anna-Kathrin Ott stellt sich der Wahl – Eurer Wahl! Denn sie will Bayerische Bierkönigin werden. Nachdem die sympathische 34jährige sich in den Vorrunden durchgesetzt hat, steht sie nun im Finale und ist als einzige Fränkin im Rennen. Kein Wunder also, dass sie im BierTalk zu Gast ist und erzählt, wie sie überhaupt zum Mitmachen gekommen ist, was Ihr Umfeld dazu sagt und wie Ihr ihr auf ihrem Weg helfen könnt. Spannend ist auch ihr Beruf, denn bei der Bundeswehr gibt es viele Herausforderungen, die allerdings in der Regel nichts mit einem Maßkrug zu tun haben, auch wenn das vielleicht manche von Euch glauben…

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Markus: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge unseres Podcasts BierTalk. Heute mal wieder eine ganz besondere Folge, auf jeden Fall sicher eine charmante und spannende Folge, denn wir haben unsere fränkische Kandidatin zur Bayrischen Bierkönigin bei uns am Mikrofon und das ist auf jeden Fall schon mal was. Und natürlich auch spannend, weil wir ja jetzt in dieser Vorphase sind und das auch so ein bisschen begleiten können in den nächsten Wochen, wie das dann geht und werden sie dann vielleicht hoffentlich nochmal wieder begrüßen können, wenn sie denn dann im Amt ist. Also auf jeden Fall wunderbar, dass du hier bist, Anna- Katrin Ott oder Anna, wie wir jetzt unter uns mal so sagen. Schön dass du da bist und, ja, hallo, stell dich doch vielleicht unseren Hörern mal kurz selber ein bisschen vor.

Katrin: Ja, servus zusammen. Ich bin die Anna, also Anna-Katrin, ich bin 34 Jahre jung. Ich komme aus der kleinen Gemeinde Seinsheim, das ist in der Nähe von Kitzingen bei Würzburg, liegt in Unterfranken. Wie schon angesprochen, fränkische Finalistin für die Wahl zur Bayrischen Bierkönigin, auch die Einzige aus ganz Franken und freue mich heute, mit dem Markus den Podcast machen zu können.

Markus: Na, wunderbar, sehr schön. Ich habe auch schon gelesen auf der Seite, wo du dich so ein bisschen vorstellst, sehr charmant, deine Fremdsprachenkenntnisse sind Englisch und Fränkisch, sehr schön.

Katrin: Ja, da musste ich auch lachen, als ich das gesehen habe, ja, in der Tat.

Markus: Ja, nee, also wunderbar und ist natürlich auch eine schöne und wichtige Geschichte, das Franken ja grade beim Thema Bier in Bayern durchaus eine Rolle spielt. Und, ja, vielleicht mal so vorne weg, wie bist du denn so zum Thema Bier überhaupt gekommen? Also mit der Muttermilch hast du es ja wahrscheinlich noch nicht bekommen in Unterfranken, oder?

Katrin: Nee, definitiv nicht. Und auch grad jetzt so hier bei mir in der Region, also ich habe es jetzt auch schon ganz oft von den Leuten gehört, kommt ja immer das Thema Unterfranken eigentlich eher Weinregion und so weiter auf. Mein Vorzug geht wirklich zum Bier. Wie bin ich dazu gekommen, das kann ich so eigentlich gar nicht genau sagen. Seinsheim, also in der Gemeinde, wo ich wohne, hat ja auch eine ganz kleine Brauerei. Da war Freitag immer auf, da ist man am Freitag hingegangen, hat ein Bier getrunken, konnte sich seine eigene Brotzeit mitnehmen, einfach Gemütlichkeit, Geselligkeit. Und ich bin eine sehr leidenschaftliche Volksfestgängerin, also sei das jetzt Oktoberfest, Bergkirchweih, Kiliani, alles, was so im Umkreis ist, gehe ich gern hin. Und da spielt natürlich das Bier die deutlich größere Rolle wie der Wein und da bin ich einfach dann so hängengeblieben. Und jetzt habe ich wirklich so die Liebe zum Bier, die Faszination für das Produkt. Und, ja, genau, so bin ich dazu gekommen die letzten Jahre.

Markus: Ja und auf jeden Fall natürlich spannend, auch die Geschichte von eurer kleinen Brauerei, die Seinsheimer Kellerbräu. Die haben sich ja auch so aus einer Motivation raus gegründet, dass man endlich mal wieder Bier haben will, so in dieser Weinregion. Und die sind ja auch schon 20 Jahre oder sowas am Braukessel sozusagen. Hast du da schon mal mitbrauen können, das miterleben können?

Katrin: Also mitbrauen selber konnte ich noch nicht. Wir waren natürlich früher öfter mal dort und dann konntest du auch reinschauen und konntest mal rumlaufen, dir das alles anschauen. Momentan ist es ja nicht ganz so aktiv, die Brauerei hat jetzt mal gebraut für eben den Tag des Bieres. Da war bei uns in der Gemeinde eine Veranstaltung, da hat er extra dafür ein Helles und ein Dunkles gebraut. War einfach total schön, dass man wieder trinken konnte. Und, ja, also wie gesagt, umschauen konnte man sich da schon und Freitag war immer offen. Und, ja, wir geben die Hoffnung nicht auf, dass es irgendwann wieder dahin zurückgeht.

Markus: Ja, auf jeden Fall. Und sie haben natürlich auch diese tolle Aktion, wenn man mit einem Citroën 2 CV, also mit der berühmten Ente ankommt, dann bekommt man dort sogar Freibier, also spannende Brauerei auf jeden Fall. Und so bist du ein bisschen reingekommen und, ja, also das heißt, du hast dich dann in diesem Bier so ein bisschen eingefunden. Und dann, wie kamst du auf die Idee zu sagen, okay, ich würde gerne Bierkönigin werden?

Katrin: Ja, also das war eine total witzige Geschichte, wenn man ehrlich ist. Ich war letztes Jahr mit meinem Papa und meiner Schwester auf dem Oktoberfest und gehe da auch echt total gern hin, also wie auf alle anderen Volksfeste auch, das fasziniert mich einfach. Ich finde einfach, das ist so ein Lebensgefühl, an dem Tag ist man happy, ist man glücklich. Und mein Papa liest jeden Tag die regionale Tageszeitung und da war ein Artikel drin, dass die Bewerbung für das Amt der 12. Bayrischen Bierkönigin derzeit läuft und Unterfranken hat noch gar keine Bewerberin. Und mein Papa hat das abfotografiert, hat das an unsere Familien-Whats-App-Gruppe geschickt und meinte noch so, hej, Anna, das wäre doch genau was für dich. Und ich hatte dann auch gar nicht mehr arg viel Zeit zum überlegen, weil es war wirklich ein paar Tage vor Bewerbungsschluss auch. Habe mit einer Bekannten dann meine Bewerbung ausgefüllt, wir saßen abends schön gemütlich zusammen. Und, ja, war dann völlig überrascht, dass ich dann auch ein paar Tage später die Email bekommen habe, herzlichen Glückwunsch, erste Hürde ist geschafft, Einladung zum Casting. Und, genau, also so bin ich dazu gekommen, also wirklich durch eine Whats App von meinem Papa. Ja und dann, meine Freunde, Bekannten meinten alle, hej Anna, das ist doch genau dein Ding, wäre voll was für dich, probiere es doch mal, bewerb dich. Das habe ich gemacht und, ja, jetzt stehe ich im Finale.

Markus: Ja, also auf jeden Fall spannend. Und ich finde, da merkt man schon so ein bisschen die unterfränkische Lebensart, weil, da ist man einfach mal spontan, da hat man Lust, da macht man einfach mal. Und hat dann vielleicht auch noch ein bisschen das Quäntchen Glück dazu und dann ist ja alles bestens, also bin ich gespannt. Hast du denn eine deiner Vorgängerinnen, die Sabine mal kennengelernt, die auch aus Unterfranken war?

Katrin: Ja, die habe ich tatsächlich jetzt am vergangenen Montag kennengelernt, da war ich in Würzburg. Da gibt es ja immer zum Tag des Bieres, einen Tag danach in Würzburg Freibierausschank von regionalen Brauereien. Da war ich jetzt mit dabei und da hat sie auch vorbeigeschaut, die durfte ich da kennenlernen. Ja, war ganz toll.

Markus: Ja, nee, also ganz toll. Und auch eine ganz Liebe, die war auch schon bei uns im BierTalk und habe ich mit ihr auch mal ein paar Veranstaltungen zusammengemacht vor dieser ganzen Pandemiegeschichte. Aber ja, spannende Geschichte. Was mich noch interessiert, du bist ja von Beruf Soldatin. Also das ist jetzt auch vielleicht nicht so der Beruf, den jeder sich so von Anfang wählt und vielleicht auch nicht der, den sich die Eltern für das Kind wünschen, sage ich mal so. Wie kam denn das?

Katrin: Ja, das kam damals, da waren wir auf einem Tag der offenen Tür und meine Schwester hatte sich auch mal so Infomaterial kommen lassen und ich fand das total interessant. Und damals war es ja noch so, also ich bin jetzt mittlerweile auch schon im 18. Dienstjahr, also ich bin mit 17 direkt zur Bundeswehr gegangen, damals war es ja so, als Frau hattest du von Anfang an auch sechs Monate Probezeit. Also ich hätte da nach der Probezeit auch sagen können, okay, ich habe es mir angeschaut, ist nichts für mich, ich gehe wieder raus. Und habe ja auch relativ klein angefangen, ich hatte dann erst mal quasi einen Vertrag für vier Jahre. Wo ich dann gesagt hatte, okay, wenn ich jetzt feststelle nach vier Jahren, das ist nicht meins, ich gehe raus, ich mache draußen was, wäre ich erst 21 gewesen. Also noch wirklich so in einem Alter, wo man sagt, da fängt man nochmal eine Ausbildung an. Mir hat es dann aber total gut gefallen und ich bin dann dabeigeblieben. Habe dann auch über die Bundeswehr meine Berufsausbildungen gemacht. Also ich habe einmal Bürokauffrau gelernt auf Gesellenebene und habe dann noch die Meisterebene drauf gesetzt, also geprüfte Personalfachkauffrau. Und, ja, also mir macht das Spaß, ich mag meinen Job. Und ich habe auch echt von meiner Familie da die Unterstützung jederzeit, auch in den vergangenen Jahren, ich war dann ja doch viel unterwegs und viele Lehrgänge und Versetzungen, also wirklich also nur positive Resonanz. Und, ja, ich könnte mir eigentlich auch nix, was heißt eigentlich, ich könnte mir nix anderes vorstellen.

Markus: Und wie muss ich mir so einen Arbeitstag bei der Bundeswehr vorstellen? Also fährt man da mit dem Auto in der Kaserne vor uns sagt hallihallo und dann sattelt man das Gewehr und den Rucksack oder wie läuft das bei dir so ab, so ein Tag?

Katrin: Ja, es kommt immer natürlich auf deine Tätigkeit drauf an. Bei mir ist es jetzt tatsächlich so, dass ich ja auch im Bereich der Personalbearbeitung eingesetzt bin, aufgrund von meiner Ausbildung eben. Und momentan bin ich auch in einer Amtsbehörde, also in einer Kommandobehörde. Da ist es wirklich so, ich komme Früh zum Dienst und ich gehe nachmittags oder abends, je nachdem wie lange ich halt arbeite. Ich habe derzeit jedes Wochenende frei, ich habe den Luxus von Home- Office und Gleitzeit. Also wenn ich jetzt keine Uniform tragen würde in dem Sinn, dann könnte man das schon mit jemand ganz normalen im zivilen Leben vergleichen, der früh zur Arbeit geht und abends Nachhause kommt. Wenn du eine andere Verwendung hast, geht es natürlich in diesem Ausmaß oder in dieser Regelung, wie ich sie jetzt habe. Also ich arbeite jede zweite Woche in Vollzeit von Zuhause aus, ich bin jeden Freitag im Home-Office und in meiner Dienststelle tatsächlich nur ein paar Tage im Monat. Das ist momentan halt für mich einfach der Luxus von der Personalbearbeitung, dass ich da relativ zeitlich flexibel bin und wirklich viel von Zuhause aus arbeiten kann.

Markus: Ja, man sagt ja der Bundeswehr so eine gewisse Nähe zum Thema Bier nach. Haben den deine Kolleginnen und Kollegen sich da drüber gefreut, als du denen erzählt hast, ich schaue mal, vielleicht werde ich Königin?

Katrin: Ja, die waren natürlich alle auch total begeistert, so wie mein ganzes Umfeld, meine Familie, Freunde, Bekannten-, Verwandtenkreis. Also ich habe von niemanden irgendwas Negatives gehört, die sind alle voll dabei, die stehen hinter mir. Ich meine, letzten Endes, würde ich jetzt sagen oder sage ich, ist es bei der Bundeswehr genauso wie in der privaten Wirtschaft im Zivilleben, man trifft sich mal auf ein Feierabendbier, man geht abends mal mit den Kollegen was essen, trinken, Bier. Mehr verbinde ich aber mit meinem Beruf und Bier auch nicht. Also ist jetzt nicht so, dass man sagt, man säuft da den ganzen Tag, ja, vielleicht der ein oder andere irgendwie mal denkt. Das ist definitiv nicht der Fall. Und von daher würde ich jetzt meinen Beruf mit Bier gar nicht anders in Verbindung bringen wie andere Berufe also.

Markus: Ja, natürlich, das darf man nicht falschverstehen. Man darf ja nicht vergessen, ich komme ja noch aus einer Generation, da hat man eben Wehrdienst gemacht oder Zivildienst gemacht und da war natürlich die Geschichte schon mit diesen ganzen jungen Männern in diesen Kasernen.

Katrin: Ich glaube, da war es ein bisschen anders wie jetzt, ja.

Markus: Da war das definitiv ein bisschen anders. Aber natürlich, nichtsdestotrotz, es ist ja trotzdem spannend und ich meine, letzten Endes hast du dann ja schon mal eine gewisse Hausmacht, sage ich mal, die dich dann hoffentlich auch gut unterstützen. Vielleicht gleich mal an dieser Stelle, falls jemand jetzt gleich schon sagt, ich möchte gerne abstimmen, wie kann ich dir denn jetzt helfen, dass du dann an dem Abend auch durchkommst und Königin wirst?

Katrin: Genau, also ich erkläre mal so das Gesamtbild, wie das Ergebnis dann zustande kommt. Also es gibt jetzt seit dem 20. April, läuft ein Online-Voting, das geht noch bis zum 18. Mai 12 Uhr und da kann man Online für die Kandidatin jeweils abstimmen. Und dieses Ergebnis zählt zu einem Drittel zum Gesamtergebnis. Und die beiden anderen Drittel, die generieren sich aus dem Finalabend am 25. Mai, der findet im Löwenbräukeller statt. Da ist dann ein Drittel die Jurystimme und ein weiteres Drittel die Stimmen von den Gästen am Wahlabend. Und wie gesagt, also das Online-Voting eben momentan relativ wichtig, das läuft jetzt grad eine knappe Woche, also morgen ist die erste Woche, wo es dann läuft. Und ich bin jetzt grad auf Platz 2 und ich freue mich natürlich über jede Stimme. Man kann da abstimmen unter www.bayrisches-bier.de. Ist eine Sache von, ich würde sagen, maximal einer Minute. Es ist wichtig, dass man eine gültige Email-Adresse hat, die muss man dann nämlich eingeben und im Anschluss die Email bestätigen, das die Stimme auch zählt. Hier ist es wirklich wichtig, es muss eine ganz normale Email-Adresse sein, keine Fake- Email, keine 10-Minuten-Email, weil die erkennt das System und sortiert die aus und dann ist die Stimme auch wieder ungültig und zählt nicht.

Markus: Ja, das ist ein ganz wichtiger Punkt. Und grade bei diesen Online-Votings, da war ja früher doch immer so ein Thema, dass dann alles Mögliche passiert ist und mittlerweile ist das eben sehr sicher und sauber. Also hier schon mal der Aufruf an alle, die jetzt hier zuhören, schaut da einfach mal rein. Es geht auch unter bayrische- bierkoenigin.de, also ihr kommt auf jeden Fall irgendwie zu diesem Online-Voting und könnt dann entsprechend eure Stimme abgeben. Ja, vielleicht nochmal kurz zu der Geschichte, wie ging das bei dir weiter? Also das heißt, du hast dann den Brief bekommen, hurra, erste Hürde geschafft. Und was passiert dann, also wenn man dann in diese nächste Riege kommt, was hattest du dann für Möglichkeiten, was ist passiert?

Katrin: Genau, also ich habe dann die Info bekommen eben, dass ich eingeladen bin. Dann habe ich das natürlich mit der Arbeit abgeklärt, ob ich dran teilnehmen darf? War dann kein Problem. Und dann ist es so, es waren insgesamt 70 Bewerberinnen für das Amt und der Bayrische Brauerbund hat dann schon mal ein bisschen so vorsortiert und hat zum Casting, ich glaube, 23 oder 24 Kandidatinnen eingeladen. Und das Casting hat stattgefunden in München im GOP Varieté-Theater. Wir haben vorher eine Mail bekommen, dass man sich so ungefähr zwei bis drei Minuten selber auf der Bühne vorstellen soll und ein kleines Maskottchen oder einen kleinen Glücksbringer mitbringt, über den man was erzählen kann. Und im Anschluss gab es noch ein paar Fragen von der Jury. Ich bin dann da hingefahren, mein Schwager hat mich begleitet, meine Schwester war noch mit dabei in München. Und, ja, wir wurden dann eingeteilt in zwei Gruppen, also ganz normal klassisch nach dem Alphabet. Man durfte dann auch immer nur die Kandidatinnen sehen, die nach einem kamen, logischerweise, ne, dass man die Fragen von der Jury nicht vorher weiß und so. Ja und ich war dann in der zweiten Gruppe, bin dann raus auf die Bühne, habe mich vorgestellt, habe was über meinen Glücksbringer erzählt. Ich glaube, es waren dann so vier oder fünf Fragen von der Jury und so insgesamt müssten das so zwischen fünf und sechs Minuten gewesen sein, habe dann hinten im Saal Platz genommen. Und in der Mittagspause hat sich dann die Jury beraten und dann wurden im Anschluss auch die Finalistinnen verkündet.

Markus: Genau. Ist das dann schon das Video, was man da so auf der Website sieht oder ist das ein anderes?

Katrin: Genau, also wir wurden direkt ins kalte Wasser geschmissen, sage ich mal so. Direkt, die sechs Finalistinnen stehen da, bitte nicht von der Bühne runtergehen, sofort Foto, Radio, Kamerateam, Blitzlicht. Und dann auch gleich die ersten ein, zwei, drei kurzen Emails, wo man halt so ein, zwei Sachen gefragt worden ist. Und das ist eben auch mit der Ausschnitt auf der Seite vom Bayrischen Brauerbund oder von der Bierkönigin, was beim Online-Voting, was man sich da mit anschauen kann, ja.

Markus: Also mitten rein ins Rampenlicht. Und habt ihr euch dann als Kandidatinnen auch ein bisschen besser kennengelernt?

Katrin: Ja, also klar, man unterhält sich dann, man hat sich im Vorhinein auch schon ein bisschen unterhalten oder hinten im Backstage-Bereich. Es war dann doch eine gewisse Art von Aufregung oder Nervosität bei der ein oder anderen mehr oder weniger halt eben da. Dann unterhält man sich, kommt ins Gespräch. Und wir hatten dann ja auch zwei Veranstaltungen jetzt im Vorfeld des Online-Votings vom Brauerbund, wo man sich dann auch immer wieder gesehen hat und miteinander zusammen war. Also, ja, ich würde schon sagen, dass wir uns ein bisschen kennengelernt haben, ja, das schon, ja.

Markus: Ja und wie gehst du mit diesem Nervositätspunkt um oder bist du eher so eine Rampensau oder wie muss man das sagen, also, ja.

Katrin: Ja, also für mich war es jetzt nicht so das Problem, auf einer Bühne zu stehen oder vor Leuten zu sprechen. Also zum einen habe ich das früher durch meinen Beruf ja oft gemacht. Ich habe in einer Theatergruppe gespielt, ich war in vielen Vereinen, ich habe ganz früher auch mal so eine kleine Jugendgruppe geleitet. Da ist es jetzt nicht so, dass ich sage, oh Gott, ich stand noch nie auf einer Bühne oder, oh Gott, ich muss vor Menschen sprechen. Ich war jetzt auch schon auf der ein oder anderen Veranstaltung, wo ich eingeladen worden bin, wo ich dann das Mikro in die Hand bekomme und die Gäste begrüße, ein, zwei Sätze über mich, zum Online- Voting, zur Wahl. Das ist jetzt nicht so, dass ich sage, ich habe übelst Lampenfieber und weiß nicht, was ich sagen soll, das gar nicht. Aber, ich glaube, an dem Tag war jede einfach ein bisschen aufgeregt. Weil, natürlich möchte jede weiterkommen oder man weiß, okay, die nächsten Minuten entscheiden jetzt da drüber, schaffe ich es ins Finale, ja oder nein. Also ich glaube, da war bei jeder Kandidatin so eine kleine Nervosität, Aufregung schon da.

Markus: Und hat da auch der Glücksbringer ein bisschen geholfen?

Katrin: Also ich bin der Meinung, der hilft mir immer, den habe ich nämlich tatsächlich schon mein ganzes Leben lang. Das ist ein kleines Kuscheltier, das habe ich zu meiner Geburt bekommen. Und ich sage mal, immer in so nichtalltäglichen Situationen habe ich den dabei. Also der kann auch in der Tasche stecken oder im Koffer oder im Rucksack, wo auch immer, aber Hauptsache, er ist dabei. Und das war beim Casting eben auch so. Also wir sollten das natürlich mit auf die Bühne nehmen. War auch gut, man hatte was in der Hand, man musste nicht überlegen, was mache ich mit meinen Händen, wo tue ich die hin, das war schon ganz gut. Und ich bin der Meinung oder, ja, offensichtlich, ich bin jetzt im Finale, hat er seinen Dienst erfüllt, ja.

Markus: Wunderbar, dann werden wir den ja auch noch kennenlernen am Finalabend, bin ich ja mal gespannt. Und der hatte vielleicht die Chance dann auch, ein bisschen um die Welt zu reisen. Ja und dann habt ihr ja noch eine Fortbildung auch gemacht nochmal schon als Kandidatinnen, ne?

Katrin: Genau, also wir hatten zwei Veranstaltungen. Das war zum einen so ein Online- und Medientraining vom Brauerbund mit einem professionell ausgebildeten Medientrainer. Da ging es halt ein bisschen so da drum, wie sprichst du vor der Kamera, wie stehst du vor der Kamera. Wir wurden auch aufgenommen, dass du dich selber siehst, deine Körpersprache, deine Körperhaltung. Dann noch so, er hat dann quasi gesagt, er ist jetzt der Reporter und macht mit dir ein Interview. Auch mal ein bisschen vielleicht nicht immer so nette oder eindeutige Fragen, wie gehst du dann damit um. Da waren wir, wie gesagt, einen Tag in München. Das war super interessant, das war echt auch spannend und hat einen wirklich auch weitergebracht oder ich konnte für mich viel mitnehmen. Und dann hatten wir ja noch unsere Studienreise Bier in Kulmbach. Das waren zwei Tage, also Donnerstagabend und der komplette Freitag. Was auch eine echt geniale Veranstaltung war. Da hatten wir zum einen abends ein 4-Gang-Bier-Menü mit Bierverkostung, mit zwei Biersommeliers in den Museen vom Mönchshof. Also total interessant, total spannend wirklich, super Essen. Und am nächsten Tag hatten wir dann eben einmal den Brauprozess selber in dem gläsernen Sudhaus eben in den Museen. Weizen haben wir da gebraut, das war interessant. Also über Rohstoffkunde, der hat uns alles erklärt, der Braumeister. Dann war noch ein Vortrag dabei vom Doktor Ebbertz und haben uns das Brauereimuseum noch angeschaut in Kulmbach. Und, ja, total tolle Veranstaltung, konnte ich echt viel, viel mitnehmen. Bin total froh, dass ich das jetzt schon erleben durfte, erleben konnte. Und, ja, waren echt zwei super Veranstaltungen, die einem auf den Weg jetzt hin zum Finale auch definitiv was bringen und man da viel mitnehmen konnte.

Markus: Ja, das stimmt und da hast du auf jeden Fall, eben, schon mal einen Gewinn sozusagen da rausgezogen. Und das kann man auch den Hörern wirklich nur sagen, also das Museum in Kulmbach, das ist wirklich toll, das Bayrische Brauereimuseum. Kann man viele spannende Exponate sehen natürlich, unter anderem auch so die ältesten Sachen, die so mit Bier verbunden waren auf deutschen Boden, aber auch dieses gläserne Sudhaus. Das ist auch was Besonderes, das habe ich sonst eigentlich noch nie gesehen, dass man wirklich ein komplettes Sudhaus aus Glas macht, sodass man jeden einzelnen Schritt nachvollziehen kann, so ein bisschen die Magie des Bieres erleben kann. Und das ist sicherlich was, was euch dann auch so ein bisschen ansteckt. Was hast du denn so für Ideen, wenn du es denn wirst, was würdest du auf jeden Fall gerne erleben? Gibt es irgendwie so ein Highlight, wo du dir denkst, ja, da freue ich mich jetzt schon drauf, wenn das klappt, hast du sowas im Kopf?

Katrin: Also wenn ich es werden sollte, also wir wissen ja auch schon so grob, oder was heißt, grob, wir wissen ja auch schon, was sind zum Beispiel die Pflichttermine, wo der Bayrische Brauerbund sagt, da bist du dann als amtierende Bierkönigin gefordert, da sollst du da sein. Das wissen wir eben schon, das man halt vielleicht auch einfach schon ein bisschen so planen kann, ne und jetzt nicht unbedingt da einen Urlaub bucht oder so. Also ich möchte natürlich grundsätzlich so viel Termine wie möglich wahrnehmen, weil, jeder Termin ist einzigartig und kommt in diesem einen Jahr halt auch nur einmal. Ja, ich glaube schon, was so vorne mit dabei ist, also wie gesagt, ich bin ein Fan von unseren Volksfesten in Bayern, ich glaube, einfach wirklich mal so dieser Umzug am Oktoberfesteinzug der Fest- und Wiesenwirte, Schützen- und Trachtenumzug, wenn du dann da mit dabei bist, das ist, glaube ich, schon ein echt tolles Erlebnis. Und alles andere mit Sicherheit auch. Also ich glaube, es ist sehr schwer, da eine Gewichtung festzulegen, was wäre so mein Highlight oder was möchte ich auf jeden Fall. Weil, wie gesagt, ich glaube einfach, jeder Termin hat was Besonderes, hat was Spezielles, ist auf seine eigene Art und Weise interessant und toll und von daher, ja, wie gesagt, möchte ich so viel wie möglich wahrnehmen. Aber Oktoberfest, ja, der Umzug, glaube ich, das wäre schon mal ein einmaliges Erlebnis, ja.

Markus: Ja, nee, das glaube ich auch. Und natürlich die ganzen Anstiche, die du dann überall vornehmen darfst, diverse Fässer, die du öffnen kannst sozusagen und sicherlich auch der ein oder andere Auslandstrip, das ist schon auch sehr spannend, man kommt dann schon gut rum. Also insofern hast du da sicherlich viele, viele schöne Highlights. Und, ja, letzten Endes ist das, glaube ich, auch was, das wird dann auch dadurch, dass man es dann mach, dass man es erlebt, auch nochmal richtig schön und spannend. Und, ja, jetzt hast du grade schon gesagt, Trachten, Dirndl, jetzt sind wir ja hier in Franken, wie siehst du denn das, also hast du sowas früher schon immer gehabt? Und jetzt hast du wahrscheinlich schon eine Ausrüstung irgendwie bekommen oder so, wie läuft denn das?

Katrin: Also ich hatte das schon wirklich früher, also auch, wenn ich Kinderbilder anschau von mir und meiner Schwester im kleinen Alter, also im jungen Alter, Kindesalter hier, ein kariertes Kleidchen mit Kragen oder ein kleines Dirndl. Und jetzt auch so die letzten Jahre, in der Jugend, als man dann angefangen hat, auch wegzugehen auf die Volksfeste. Ich trage auch gern mal ein Dirndl auf einer Familienfeier, für mich ist das wirklich ein schönes Kleidungsstück. Auch die Lederhose, ich finde das toll, ich finde das cool. Das ist einzigartig, das gibt es in der Welt so nicht nochmal. Und ich mache da jetzt auch keinen Unterschied, ob Bayern oder Franken. Grundsätzlich sage ich, jeder soll anziehen, was er möchte, wo er sich am wohlsten drin fühlt. Ich fühle mich immer wohl, wenn ich ein Dirndl anhabe und hatte das jetzt auch in der letzten Zeit natürlich wieder vermehrt an. Klar, im Lockdown bei Corona hing es im Schrank, da hat man es nicht gebraucht. Aber als ich es letztes Jahr dann mal wieder anziehen konnte, als es auf das erste Volksfest nach dem Lockdown ging, ja, war einfach auch wieder ein tolles Gefühl, das endlich mal wieder anziehen zu können. Ich finde es, wie gesagt, ein wundervolles Kleidungsstück, egal ob für die Frau das Dirndl, für den Mann die Lederhose. Und ich persönlich ziehe es gern an, ich habe auch mehr als nur eins im Schrank hängen. Ja und für das Finale, also das Finale gestaltet sich in zwei Runden. In der ersten Runde trägt man ein eigenes Dirndl von sich und in der zweiten Runde bekommen wir tatsächlich ein Dirndl gestellt, ja.

Markus: Dann habt ihr da auch noch sin bisschen Laufstegstress sozusagen, wenn ihr euch da zwischendurch umziehen müsst. Ist wahrscheinlich auch gar nicht so einfach. Ja, sehr spannend. Also, ja, ich bin gespannt, ich werde ja da sein an dem Abend, werde das miterleben, werde auch mit wählen natürlich, also insofern, es geht voran. Und du kannst auch ein bisschen eigene Fangemeinde mitbringen oder? Hast du da schon Leute zusammengetrommelt, die da mitkommen?

Katrin: Ja, also natürlich ist es so, ich habe von den ganzen Finalistinnen jetzt auch den weitesten Anreiseweg und am Anfang war es ein bisschen schwierig. Mittlerweile habe ich jetzt so mitbekommen, dass doch die ein oder andere Karte gekauft worden ist, worüber ich mich natürlich riesig freue. Es ist immer schön zu wissen, es jemand auch in dem Saal, den du kennst, der dich unterstützt, der dich supportet. Einfach zu wissen, da ist jemand, den du kennst und nicht nur ungefähr 450 fremde Menschen, also das ist vom Gefühl her schon schön. Klar, meine Familie ist dabei und soweit ich jetzt weiß, schaffen es dann wohl ein paar Freunde. Und meine Bürgermeisterin hat mir auch gesagt, worüber ich mich riesig freue, dass sie und, ich glaube, unser zweiter Bürgermeister, sich auch eine Karte gekauft haben und mich da supporten an dem Abend und das freut mich natürlich riesig.

Markus: Ja, das ist auch eine ganz spannende Geschichte, weil im Falle des Falles dann natürlich auch Zuhause ein Empfang natürlich sicherlich auf dich warten wird. Aber das werden wir dann sehen, wenn es soweit ist. Vielleicht noch so als kleiner Tipp am Rande für die, die mit fiebern, also wie gesagt nochmal, ihr könnt alle Online abstimmen und wenn ihr dann das Ergebnis mit verfolgen wollt, könnt ihr das, glaube ich, auch Online mittlerweile tun. Und was sollten denn die Leute für ein Bier trinken, wenn sie das Ganze mit verfolgen, was wäre denn so dein Tipp oder vielleicht auch, was ist dein Lieblingsbier? Oder Bierstil, du musst ja keine Marke nennen.

Katrin: Ja, die Frage habe ich jetzt schon sehr oft gestellt bekommen und ich bin ganz offen und ehrlich, ich habe tatsächlich kein Lieblingsbier, weder eine Sorte noch eine Marke. Ich trinke wirklich immer das, worauf ich Lust habe. Also ich habe es schon ein paarmal gesagt, ich bin auch immer ein Fan von regionalen Produkten. Klar, jetzt hier Daheim relativ viel von den regionalen Produkten. Also es muss jetzt nicht nur ein Bier aus Unterfranken sein, sondern einfach Biere hier aus der Region. Wenn ich zum Beispiel im Urlaub bin, dann gerne ein Bier von da. Einfach das auch mal zu probieren, hej, wie schmeckt es denn hier oder wie schmeckt es auch im Ausland. Also das mache ich schon immer ganz gern. Wozu ich selten nein sage, das ist so ein gutes Kellerbier, ein Helles, das finde ich immer ganz gut. Aber wenn ich jetzt sage, heute habe ich mal Bock auf ein Weizen oder ich habe Bock auf ein Märzen, dann trinke ich das, also da bin ich nicht festgelegt. Und das will ich natürlich allen sagen, die zuhören, die sagen, jetzt mache ich mir ein Bier auf und dann gehe ich mal auf die Seite und stimme mal ab, trinkt das, was euch am besten schmeckt und worauf ihr Lust habt.

Markus: Ja, nee, da haben wir auch was gemeinsam. Und das ist ja auch völlig richtig, weil jede Situation, jede Zeit, jede Gelegenheit hat irgendwie ihr Bier und das ist durchaus unterschiedlich. Letzte Frage von mir noch, warst du schon mal in Bamberg, hast du schon mal Rauchbier getrunken?

Katrin: Ich war schon mal in Bamberg, eine meiner besten Freundinnen wohnt in Bamberg. Das Rauchbier, also wir haben tatsächlich auch bei der Bierverkostung ein Rauchbier dabei gehabt. Ich wusste ja mehr oder weniger, in Anführungsstrichen, was da jetzt geschmacklich auf mich zukommt. Die ein oder andere war dann doch, dass es so intensiv nach Rauch schmeckt oder dieses Raucharoma eben hat, überrascht. Wie gesagt, ich wusste es ja. Ja, muss man mögen, ist was ganz Spezielles, aber ich finde halt auch wieder was ganz Tolles, was Besonderes, was es nicht überall gibt. Ich finde, das zeichnet ja auch die Braukultur hier in unserer Region in Franken, in Bayern aus. Und von daher, ja, ich weiß, wie ein Rauchbier schmeckt. Und Bamberg, klar, bin ich jetzt auch am Wochenende.

Markus: Oh! Na gut, schade. Ja, obwohl, ich bin zum Teil auch da, vielleicht sehen wir uns, werden wir gleich noch besprechen. Also auf jeden Fall dir alles, alles Gute, wir drücken dir ganz fest die Daumen. Nochmal der Aufruf an alle Hörer, schaut auf die Seite, unterstützt eure Kandidatin, im Idealfall natürlich unsere Anna-Katrin. Und, ja, dann hoffe ich mal, wir sehen uns auf jeden Fall am Wahlabend und dann eben vielleicht auch danach und ganz grundsätzlich bist du hier natürlich immer gerne willkommen. Dann nochmal vielen Dank für deine Zeit und nochmal toi, toi, toi.

Katrin: Ich sage auch danke.

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