Oliver Klamminger verbindet die beiden Lieblingswelten vieler seiner Geschlechtsgenossen: Bier und Sport. Dabei war für den gelernten Sportjournalisten das Bier anfangs noch die schönste Nebensache, hat sich aber immer mehr in den Vordergrund gedrängt und schließlich die Führung in seinem noch jungen Leben übernommen. Nach der Biersommelierausbildung betreute er erst die Braukurse im Obertrumer Bierkulturhaus, bis mit der Selbständigkeit als Biersommelier mit einer eigenen Veranstaltungsfirma der nächste Schritt auf der Evolutionsleiter folgte. Jetzt führt Oliver mit seinem Partner Bierinteressierte durch Salzburg und begeistert sie in den unterschiedlichsten Locations von der sprudelnden Bierkultur der Festspielstadt. Im BierTalk enthüllt er auch das Lieblingsgetränk seiner Frau und geht mit Markus und Holger der Frage nach, was Großereignisse im Sport und beim Bier gemeinsam haben…
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Holger: Herzlich willkommen zum BierTalk Nummer 73. Jetzt haben wir schon wieder einiges an Superlativen. Also nicht nur, dass wir einen österreichischen Gast haben und wir uns schon Gedanken gemacht haben, also machen wir jetzt ein Spezial oder nicht? Aber dann haben wir gedacht: Komm! Das ist ja so nah, da machen wir jetzt kein Spezial. Und dann müsst ihr euch vorstellen: Man ist ein männliches Wesen, interessiert sich für Fußball und Bier, wird dann Sportredakteur und Biersommelier. Also kann man sich das vorstellen? Und genau so einen Typen haben wir jetzt an der anderen Seite des Mikrofons, der heißt Oliver Klamminger und ist all das. Also Olli, wie schafft man das im Leben? Erzähl doch mal!
Oliver Klamminger: Erstmal herzlich Dank fürs Dabeisein, dass ich dabei sein darf. Keine Ahnung, wie man schafft, also ganz ehrlich, das ist, einen Fuß vor den anderen setzen und das machen, was man kann, was man will, was man mag. Ich glaube, Leidenschaft treibt einen am besten voran. Wenn man da die Zielsetzung richtig setzt, dann schafft man das auch. Alles, was man gerne macht, das macht man auch gut. Und dementsprechend war ich einfach lange Sportreporter und bin ein halbwegs erfolgreicher Biersommelier, sage ich jetzt mal.
Holger: Sehr gut! Dann gib doch mal so einen Überblick über deine Person. Was macht dich aus, wie alt, wie viele Frauen, wie viele Kinder? All sowas halt.
Oliver Klamminger: Einfache Zahlen, also sehr männlich, Daten, Zahlen, Fakten. Das geht, jugendliche 37, nur eine Frau und nur eine Tochter. Aber die fordern mich ganz gut. Ich wohne in Salzburg, obwohl ich eigentlich in der Steiermark, also vielleicht kennen das einige, da wo Arnold Schwarzenegger herkommt, das ist eigentlich mein Ursprung. Und ich bin 2004 fürs Kommunikationswissenschaftsstudium nach Salzburg gekommen und habe das auch sehr lang und unerfolgreich gemacht. Und wie alle unerfolgreichen Studenten, die mit der Theorie nichts anfangen konnten, habe ich schnell Fuß gefasst in der Praxis und war gleich beim Onlineportal und bei einem lokalen Radiosender. Ich bin dort untergekommen, habe dann dort die Live-Übertragungen gemacht für den Radiosender aus der Red Bull Arena, also Red Bull Salzburg kannte man in Deutschland damals noch nicht, mittlerweile durchaus bekannt, glaube ich, und wurde parallel zum Sportchef beim Onlineportal. Radio habe ich geskippt, blieb beim Onlineportal, habe das, glaube ich, auch ganz erfolgreich gemacht, denn es kam dann die größte Tageszeitung Österreichs und hat mir einen Job angeboten. Wo ich gesagt habe „Okay! Ich tue es für euch.“. Ich habe das so eineinhalb Jahre, gut eineinhalb Jahre gemacht, aber das Thema Bier war parallel immer schon sehr präsent. Und ich sehe mich da ein bisschen als Jäger und Sammler. Ich bin damals nach Salzburg gekommen mit Bayern in der Nähe, wo die Biervielfalt doch größer war als bei uns. Und das Thema Craftbier ist damals ein bisschen aufgepoppt. Ich habe dann weiter recherchiert, ging auf kleinere Bierfeste, sei es beim Gusswerk hier in Salzburg oder Stiegl, man hat eigentlich immer tolle Sachen gefunden, auch im Internet. Und dann bin ich irgendwann über dieses Thema Biersommelier gestolpert, habe mir eine Woche Urlaub genommen und habe mich zum Biersommelier ausbilden lassen. Wobei ich auch sagen muss, in Österreich teilt man das ja auf in Biersommelier und Diplom-Biersommelier, also das wäre dann quasi so das Upgrade. Und ich habe den Biersommelier gemacht im Bierkulturhaus in Obertrum beim Axel Kiesbye unter der tollen Leitung vom Jens Luckart. Und da habe ich sofort gemerkt, also diese Leidenschaft, das bin genau ich. Also das Thema Bier, das passt zu mir. Und ich war dann noch weiter bei der Zeitung und na ja, nicht mehr so glücklich, und beim Axel wurde ein Job frei. Und ich habe mir gedacht, damals war ich jugendliche (unv. #00:04:24.1#) 32: Wenn ich es jetzt nicht mache, dann machst du es nicht mehr. Dann habe ich mich da beworben und lustigerweise haben sie mich auch genommen. Weil da waren deutlich bessere Bewerber jetzt vom Fachlichen, da waren Brauer, Braumeister, die alle nicht drangekommen sind. Das war sehr spannend. Im Nachhinein ist mir klargeworden, die haben einen Entertainer gesucht für die Braukurse. Ich habe das dann vier Jahre lang gemacht, die Braukurse geleitet, war dann auch tätig in der Biersommelier-Fortbildung als Referent. Und ich bin auch Prüfer gewesen in der Mittelstufe bei den Biersommeliers in Österreich, was ich nach wie vor mache. Ich freue mich schon, am Freitag bin ich wieder im Bierkulturhaus für eine Prüfung. Und letztes Jahr war dann Ende, da war so irgendwie Endstation, irgendwie bin ich angekommen, es musste weitergehen. Und ich habe mit einem Kollegen, mit dem Klaus Bernkopf, eine Firma gegründet, die nennt sich BIER-OK. Da kann man jetzt sagen, ja, das ist irgendwie egoistisch, weil ich habe da meine Initialen hineingepflanzt, aber na ja, man könnte auch sagen, ich bin der Oliver und er ist der Klaus, also alles ist gut, doch nicht so egoistisch. Und seit einem Jahr machen wir sehr, sehr hochwertige und gute Bierverkostungen, Bierevents aller Art für Gruppen, für Firmen. Wir haben die erste Faistenauer BergBierWanderung vor wenigen Wochen veranstaltet, also wir sind da sehr motiviert, das Thema Bier in unserer Gegend, das schon sehr, sehr gut situiert ist, aber noch auf ein besseres Niveau zu setzen. Und mittlerweile ist das Feedback sehr, sehr gut. Wir sind eben ganz gut eingeteilt mit ein bis zwei Tastings momentan und hatten die erste Faistenauer BergBierWanderung auch vor kurzem, ein tolles Event, veranstaltet. Wo einfach, der Weg ist das Ziel, also da kommen zwei tolle Sachen zusammen, dem Markus brauche ich da nichts sagen als Bamberger, ihr macht’s ja da sowas ähnliches. Habe da jetzt momentan gut zu tun mit 30 Stunden wieder in meiner alten Online-Redaktion, plus Familie, plus die Firma BIER-Okay. Und macht aber durchaus Spaß und dementsprechend ist das alles auch stemmbar.
Holger: Mensch, super! Das hört sich wirklich spannend an. Jetzt würde ich sagen, Markus, du bist ja auch noch da, also melde dich mal kurz, damit die Leute überhaupt wissen, dass du auch an diesem BierTalk teilnimmst.
Markus: Ja, Bamberg ist da.
Holger: Wunderbar! Und dann sollten wir eigentlich schon zum ersten Bierchen kommen. Da hat der Gast natürlich ganz klar Vortritt. Olli, was hast du dir ausgesucht, und warum?
Oliver Klamminger: Warum? Ich habe bei mir das Stiegl Herbstgold, das ist ein saisonales Bier der Stiegl Brauerei hier direkt aus Salzburg. Du hast ja am Anfang gesagt, du willst kein Spezial machen, jetzt mache ich zumindest ein Spezial auf. Also 12,5 Stammwürze haben wir hier und 5,5 %, 5,2 %, 12,6 Stammwürde – Ei-ei-ei! Jetzt wird es, labere ich einen Blödsinn – und 5,2 % Alkohol. Das gibt’s eben nur im Herbst und ich habe es sehr gern in letzter Zeit. Und ich war ja vor, keine Ahnung, einer halben Stunde noch in der Stiegl Brauerei, und das war das letzte Bier, das ich da getrunken habe. Und ich habe mir gedacht: Ich mache jetzt einfach weiter, weil es ein sehr süffiges Bier ist, es ist kein süßes Herbstbier, sondern es ist gut gehopft, es ist schon würzig, es ist kräutrig und schön ausbalanciert. Und später haben wir ja noch Champions League und vielleicht einfach eine gute Einstimmung, habe ich mir gedacht.
Holger: Das ist wirklich unglaublich, weil ich war letzte Woche auch noch in der Stiegl Brauerei und habe es mir tatsächlich auch mitgenommen, es wäre hier in München vorhanden. Und habe mich auch für ein Salzburger Bier entschieden, aber das will ich jetzt noch gar nicht verraten. Aber das ist ein sehr schönes Bier, das finde ich auch ganz, ganz toll. Ganz toll ausgewogen und ist so ein richtig schönes herbstliches Bier. Und jetzt gerade so in dieser Stimmung wie jetzt die Natur auch gerade ist, passt das ganz hervorragend dazu. Markus, kennst du das auch, das Herbstgold?
Markus: Ich glaube, dass nicht, also zumindest nicht bewusst. Also ich war auch schon öfters bei Stiegl und habe auch diverseste Biere schon probiert und getrunken, aber nachdem grundsätzlich so die hellen Biere nicht so meine absoluten Favoriten sind, nehme ich mal an, ich hab‘s noch nicht probiert.
Holger: Nein, nein, also man kann wirklich sagen, so schmeckt der Herbst. Und es hat auch eine ganz tolle Farbe, finde ich. Also Olli, du kannst vielleicht auch nochmal was dazu sagen und auch zum Bierstil. Das muss man mal vorstellen hier so den BierTalk-Hörern, weil das ist wirklich ein ungewöhnliches Bier. Ich denke, das kennen nicht so viele Leute.
Oliver Klamminger: In Deutschland wahrscheinlich weniger, auch in Salzburg vielleicht gar nicht so viel. Es ist, wie gesagt, sehr limitiert und nur saisonal im Herbst erhältlich, und meistens gar nicht so lang. Und deshalb, so lange trinken, solange es da ist. Es ist auf jeden Fall oder sollte ein Spezial sein. Also Spezial kennen die Deutschen wahrscheinlich weniger, das ist ähnlich wie euer Export, mindestens eine Stammwürze von 12,5, in dem Fall haben wir eben die 12,6. Und es ist für diesen Bauernherbst, der in Salzburg ganz, ganz groß ist, eigentlich eingebraut. Da gibt’s in allen Dörfern immer wieder Veranstaltungen, wo einfach das bäuerliche oder traditionelle Leben hochgelebt wird. Und da wird das dann hauptsächlich ausgeschenkt. Und ganz wichtig, Holger, wie du sagst, die Farbe passt in den Herbst. Also man muss sich vorstellen, wie die Blätter vom Baum fallen in einem schönen Gold, ein leichter Rotton. Ich sage jetzt nicht das Biersommelier Bullshit-Bingo und sage Bernstein. Denn wir wissen ja, das kann alles sein. Aber es würde da hineinpassen. Es ist ganz fein, es hat einen ganz feinen Schaum, einfach ungetrübt, und lädt auf jeden Fall zum Trinken ein. Das ist das Schöne an dem Bier, da kann man durchaus auch das zweite oder dritte trinken und man wird nicht satt. Also es hat nicht diese Süße, die man oft von Herbstbieren kennt vielleicht, sondern es ist schön würzig ausgewogen.
Holger: Es hat auch so einen schlanken Charakter und macht eben aufgrund dieser angenehmen Trockenheit dann auch immer wieder Lust auf einen zweiten Schluck. Also das ist wirklich so. Das ist jetzt gar nicht so ein geschwängertes herbstlich orientiertes, weiß ich nicht, schon in Richtung Bockbier gehend, also von der Farbe her könnte man es vermuten, aber es ist schlanker. Das wäre jetzt wirklich sehr spannend, der Markus, weißt du, der ist ja so diese schwangeren Biere da gewohnt in Oberfranken. Ja, das würde ihm vielleicht sogar schmecken. Was meinst du, Markus?
Markus: Ach, das kann gut sein, dass es mir schmeckt, natürlich. Ich mag auch gerne mal sowas in diese Richtung. Und vor allem, wenn es eben dann nicht so ein klassisches, Richtung Export, sehr helles Bier ist, sondern eben auch ein bisschen so einen Braunrot-Ton hat. Das schmeckt man dann natürlich auch mit so ein bisschen vielleicht leichtem Karamell-Toffee, irgend so einen Hauch von Röst- und Vanille irgendwie sowas. Das kann so ein Bier natürlich dann extrem spannend machen. Und insofern, klar, also Farbe stelle ich mir ganz schön vor. Ich setze es auf jeden Fall mal auf meine Liste.
Holger: Unbedingt! Und das, was wir jetzt hier machen, ist ja so ein bieriges Infotainment. Man müsste jetzt eigentlich dann auch über die Speiseempfehlungen sprechen. Also Olli, was würdest du empfehlen zum Herbstgold von Stiegl?
Oliver Klamminger: Zum Herbst…, also was ich jetzt in der Brauerei gegessen habe, war ein Tafelspitz mit, ja, fast herbstlichem Gemüse. Das hat eigentlich sehr gut harmoniert, eben weil es doch durch die Hopfung sehr, sehr ausgewogen ist und nichts süß wird. Also der Klassiker ist natürlich, wenn man da sagt, man isst Wild dazu, weil es ja jetzt in die Saison passt. Aber da geht’s wahrscheinlich sogar unter, also da muss man aufpassen. Da darf man nichts zu Extremes, keine Eintöpfe und so, würde ich nicht empfehlen, eher nicht. Persönlich bin ich Fan von diesen Kastanien, von diesen Maroni, die man bei uns auch im Supermarkt kaufen kann. Die sind irgendwie so komisch glasiert und die passen da super dazu. Ich bin ein großer Fan von einfachem Food Pairing, ohne dass man seit zwei Stunden in der Küche steht, sondern einfach mal in die Schublade greifen und schauen, was so drinnen ist und was dazu passt. Und da passen die Maroni eben sehr, sehr gut dazu, finde ich.
Holger: Ja, also das kann ich mir auch sehr gut vorstellen, oder vielleicht ein herbstliches Kürbisgericht wäre auch eine Alternative. Mensch! Also das macht ja jetzt richtig Appetit, zum nächsten Bier zu wandern. Also Markus, was hast du dir denn ausgesucht?
Markus: Ich bin, glaube ich, gar nicht so weit weg vom Olli, muss ich sagen. Also zu meiner Schande quasi, aber im positiven Sinne. Ich habe mir auch ein ganz besonderes Bier ausgesucht, das hat mich erst vor ein paar Tagen erreicht, und da hatte ich einfach Glück, weil die Brauerei mir einfach mal zum Testen so die ersten paar Flaschen zugeschickt hat, die sie produziert haben. Und muss ich dazu sagen, natürlich unentgeltlich und so. Also das ist jetzt keine bezahlte Werbung, sondern einfach, passiert ja immer wieder mal, dass mir befreundete Brauereien was schicken und ich probiere das und ich sage auch, wenn ich es nicht so toll finde. Aber das fand ich sehr, sehr spannend und da habe mich heute schon drauf gefreut, weil ich musste heute schon sechs Biere trinken. Ich hatte nämlich schon ein Oktoberfest Bier Tasting und habe mich durch die Oktoberfest-Biere getrunken sozusagen und habe mich jetzt den ganzen Abend schon darauf gefreut. Ich mach‘s mal auf.
Holger: Wahrscheinlich mit der bayerischen Bierkönigin auf dem Schoß. Du hast wirklich ein hartes Leben. Absolut! Also das ist ja (unv. #00:14:00.2#)
Markus: Absolut, absolut! Ja, die Königin hat ein bisschen gefehlt, aber es war insgesamt natürlich eine nette Veranstaltung. Wir hatten übrigens auch gebrannte Mandeln, die könnte ich mir zum Herbstgold vielleicht auch ganz gut vorstellen. Aber jetzt legen wir hier mal los. So! Ich glaube, man hört schon ein bisschen, wie das so schön ins Glas hineinfließt. Und wir haben jetzt also so eine richtig schöne, wie soll man sagen, orangebraune Farbe, also relativ dunkel. Das ist ein klarfiltriertes Bier, der Schaum ist richtig schön fest und kompakt, ist so leicht getönt. Und wenn man dann so dran riecht, dann hat man so rote Beeren, dann ein bisschen, wie soll man sagen, na ja, so leichte Karamell-, Vanille-Töne, ein bisschen auch so Toffee-Noten. Also ganz spannend, aber auch eben was schönes Fruchtiges, wirklich so Richtung Erdbeere, Blaubeere. Ich probiere mal. Das ist ganz weich, ganz cremig und hat dann noch mehr von diesen beerigen Tönen. Und wenn man dann so runterschluckt, dann ist es richtig schön erfrischend und räumt dann auch so ein bisschen den Mund auf mit einer ordentlichen Bittere, sodass man dann auch wieder zugreifen möchte. Also wirklich ein sehr, sehr schönes Bier. Und was ist es für eins? In Bamberg ist es ja so, also da muss ich vielleicht auch noch sagen, ich bin richtig stolz eigentlich, weil, als ich die Homepage von BIER-OK mir angeschaut habe, dann sehe ich praktisch schon, wenn man ein kleines bisschen runterscrollt, ist schon ein Schlenkerla Bierdeckel zu sehen. Also das sieht man, Bamberg ist ja irgendwie überall. Und bei uns ist es so: Wenn wir unsere jährliche Kirchweih feiern, die Sandkerwa, das ist immer Ende August, dann sagen wir: Wenn die vorbei ist, dann ist eigentlich Weihnachten. Und was ich jetzt hier habe, ist das neue Christkindlesmarkt Bier aus Nürnberg von der Tucher Brauerei. Was eigentlich ein recht großer Laden ist, aber die machen seit einigen Jahren in ihrem alten Sudhaus so ein ganz spezielles Rotbier. Und dieses Jahr haben sie zum ersten Mal das Christkindlesmarkt auch in diesem kleinen alten Sudhaus gemacht. Und das Spannende ist eben, dass wir jetzt hier als Basis ein Rotbier haben, allerdings ein bisschen kräftiger mit 12,5 Stammwürze. Deswegen so ein bisschen auch in Richtung von dem Spezial, was der Olli hat. Und was sie gemacht haben, ist, sie haben im Whirlpool noch ein bisschen Cascade und Monroe Hopfen gegeben. Und das gibt dem diese schöne fruchtige Note und macht das zum ersten Mal, finde ich, ein richtig schönes Weihnachtsbier. Also ich hatte jetzt schon öfters welche und ich war immer enttäuscht, weil das eigentlich immer so eine Art helles Festbier ist und nicht wirklich was in Richtung Weihnachten zu sagen hat. Aber hier mit dieser Hopfung und mit dem Rotbier komme ich wirklich in weihnachtliche Stimmung. Das macht richtig Spaß und ist wirklich ein schönes Bier. Kann ich euch nur empfehlen, solltet ihr auch mal probieren. Prost!
Holger: Ich kann das auch wirklich nur als absoluten Tipp weitergeben. Ich finde das auch mega das Bier, und vor allen Dingen, wenn man den Prozess sich dahinter auch nochmal vor Augen führt, ist es ein Preis-Leistungs-Verhältnis, das darf man vielleicht auch nochmal an der Stelle erwähnen, das ist fast unschlagbar. Jetzt hast du gesagt, deine beiden Frauen fordern dich ganz schön. Trinkt denn deine bessere Hälfte auch gerne Bier?
Oliver Klamminger: Sehr gern sogar eigentlich. Und ihr Lieblingsbier, das immer vorweg, das Lieblingsbier ist die Duchesse de Bourgogne, ein Oud Bruin, also ein Sauerbier und gar nicht so einfach und jedermanns Sache. Da würden viele, viele männliche Biertrinker schon sagen, das ist eigentlich gar kein Bier und damit kann er nichts anfangen. Aber sie ist da doch schon ein, zwei Levels drüber und trinkt sehr gern. Das Schöne war, was diese Corona-Pandemie mitgebracht hat, waren diese Lockdown-Abende. Und wir haben irgendwann begonnen, jeden Freitag Käse- und Bierabende zu machen. Wo wir begannen, also meine Frau hat am Markt von einer lokalen Käserei, wo wir eigentlich durchgehend immer einkaufen, tolle Käsen gekauft. Und ich habe versucht, unseren Bierkeller endlich mal zu entrümpeln und alte Schätze auszupacken. Dann haben wir so vier, fünf sehr, sehr gute, starke, spannende Biere verkostet und die verschiedenen Käse dazu. Das war eigentlich, ja, das hat sie so durchgezogen und das ist mittlerweile schon Tradition bei uns.
Holger: Wenn ihr jetzt erlaubt, dann würde ich auch mal mein Bierchen aufmachen, weil sonst muss ich so lange dursten.
Markus: Hau rein!
Holger: Ich bin jetzt aber wirklich, also zu mindestens geografisch so nah am Olli dran, also da kann man fast nicht näher dran sein. Und zwar, und das muss ich jetzt einfach, ich glaube, das ist wirklich der erste BierTalk, wo ich es wirklich aufmache und ich oute mich jetzt absolut total, dass ich also Ruhrgebietler bin, weiß mittlerweile jeder, dass mein Bierstil einfach Pils ist, weiß auch jeder, aber ich glaube, ich habe noch gar nicht verraten, was wirklich mein absolutes Lieblingspils ist. Das steht jetzt hier vor mir und das kommt auch aus der Nähe von Salzburg, so ungefähr 20 Minuten mit dem Auto weg. Da gibt’s einen kleinen Ort, der heißt Obertrum. Und es handelt sich einfach um das Trumer Pils. Und das genieße ich jetzt.
Oliver Klamminger: Da kann man ja wenig falschmachen. Hoffentlich in der schlanken Stange.
Holger: Aber selbstverständlich. Aber drücke jetzt nicht den Knopf des Glasfetischisten, weil sonst reicht die Sendezeit dann nicht aus. Was habe ich im Glas? Das ist einfach ein Bier mit einem stabilen, schönen weißen Schaum, richtig schön goldgelb, klar. Es ist so unglaublich ausgewogen in diesen Aromen. Das ist alles, das ist reifes Gerstenfeld, das sind heuige Noten, das sind herbe Noten, das hat eine schöne Hopfennote. Also das ist alles einfach. Ich trinke das wirklich schon, also nicht mein ganzes Leben lang, weil ich habe ja mal mit Köpi angefangen damals da in Duisburg, wo es eben dann auch noch wirklich Köpi war, aber das hier trinke ich auch schon unglaublich lange. Ich möchte jetzt behaupten, auf jeden Fall 15 Jahre. Das ist outstanding. Das ist wirklich outstanding. Wenn irgendeiner mal ein perfekt gemachtes Pils trinken will, der soll bitte auf die Suche gehen, irgendwo wird es Trumer Pils geben. Und man kann es sogar auch noch online bestellen. Also das ist ein charaktervolles richtig gutes, unglaublich schönes Pils mit einem schönen Körper. Ich weiß gar nicht, ich kann gar nicht mehr aufhören, deshalb trinke ich jetzt lieber weiter.
Markus: Dann frag ich mal ganz kurz Olli: Neben diesem schönen Schlenkerla Bierdeckel sieht man auf eurer Homepage auch euer Verkostungsglas. Das finde ich ganz interessant, also wirkt jetzt auf mich ein bisschen kleiner, eher wie vielleicht ein Rumglas zum Beispiel oder so. Wie kamt ihr da dazu? Was ist das für ein Glas und was habt ihr euch dabei gedacht?
Oliver Klamminger: Da muss ich vorher auf die Glasfetischisten-Taste drücken oder irgendwie so war das, glaube ich.
Markus: Das hast du ja indirekt schon gemacht.
Oliver Klamminger: Das habe ich gemacht.
Markus: Wir nehmen uns da nichts.
Oliver Klamminger: Wir haben im Bierkulturhaus, (unv. #00:20:56.7# weiß) welche Glaskompetenz da auch war, also das ist ein großes Thema, das mir Spaß macht. Deshalb hat die Suche nach dem richtigen Glas auch ein bisschen gedauert. Von der Größe her jetzt vielleicht von dem Glas ist es so, dass knapp 0,3 hineinpasst. Also es wirkt nur klein auf dem Bild, aber es passt 0,3 hinein. Super für 0,2, aber funktioniert auch perfekt für 0,1. Das heißt, wenn du eine Verkostung machst und wir schenken so gut 0,1 ein, was eine perfekte Verkostungsmenge ist, dann wirkt das Glas nicht leer und es kommt gut rüber das Bier. Das ist ganz wichtig, dass das Bier auch, dass fast jeder Bierstil da gut wegkommt in diesem Glas. Und was mir persönlich wichtig ist, dass man aus dem Gas nicht nur nippen kann, sondern auch wirklich trinken. Ich habe es persönlich gerne auf der Couch zum guten Film, ich schenke da auch ein IPA ein, genauso wie ein Imperial Stout oder einem Bali-Wein. Pils nicht, da bin ich auch bei der schlanken Stange wieder, aber sonst ist es einfach sehr, sehr vielseitig und es macht mir Spaß. Ich bin kein Fan von den Stilgläsern, die sind mir etwas zu kompliziert. Also Dekopokal und so weiter funktionieren hervorragend, es stimmt alles, aber es passt nicht immer. Und ein Bier darf auch oder soll auch gemütlich sein und deshalb eher da der kürzere Stil und gemütlich vom Handling. Das war mir persönlich sehr, sehr wichtig. Ich hoffe, ich habe das jetzt richtig beantwortet und du verstehst meine Intention, warum wir da so lange gesucht haben und dann uns schlussendlich für dieses Glas auch entschieden haben.
Markus: Absolut! Kann ich völlig nachvollziehen. Und wir haben als BierAkademie da auch schon eine gewisse Reise hinter uns. Wir haben da mal angefangen mit einem großen (unv. #00:22:50.7#)-Pokal, wo ein halber Liter auch gut reinpasst. Der aber tatsächlich auch ganz gut mit 0,1 funktioniert hat. Und da haben wir eben damals gedacht: Wir brauchen ein Verkostungsglas, wenn wir schon in Franken sind, was die Leute mitnehmen, wo sie eben auch einen halben Liter reinkriegen. Da haben wir dann nach einiger Zeit festgestellt, das ist vielleicht dann doch ein bisschen too much und haben dann für uns das Barrel Aged Glas von Spiegelau entdeckt eigentlich als schönes Allround-Verkostungsglas. Und das ist relativ ähnlich. Ich glaube, das ist ein bisschen größer als eures, aber so von der Idee her ein kürzerer Stil, ein schönes Allround-Glas. Und das soll eben noch als Trinkglas auch funktionieren und es soll auch mit 0,1 gut funktionieren. Das sind ähnliche Gedanken. Nein, also mir gefällt es optisch sehr gut euer Glas. Ich freue mich drauf, das irgendwann mal auszuprobieren. Holger, hast du deins jetzt schon leer?
Holger: Ich wollte es gerade sagen, also wirklich, ich wollte es gerade sagen, es ist einfach weg. Und wisst ihr, was ich jetzt mache? Ich gehe jetzt nochmal an den Kühlschrank und hole mir jetzt nochmal ein Stiegl Bier, und zwar die Gmahde Wiesn. Ich bin sofort wieder da.
Markus: Bis gleich, wunderbar! Sehr witzig! Olli, dann nochmal ganz kurz vielleicht auf das Thema Sportreporter. Du hast gerade gesagt, die Champions League naht. Bist du da jetzt beruflich involviert oder bist du eher privat heute Abend involviert? Bist du Fan von irgendeinem Verein? Welches Sportherz schlägt in dir?
Oliver Klamminger: In mir schlägt eigentlich ein Basketballer-Herz. Das ist mal das erste. Ich komme eigentlich vom Basketball und bin irgendwie so in den Fußball hinein. Ich komme aus so einem Ort, wo Fußball einfach alles ist. Und irgendwie bin ich aus dem Ganzen entflohen, aber irgendwie hat es mich dann wieder eingeholt und ich finde Fußball auch sehr spannend. Und ich habe momentan nichts mit Fußball zu tun beruflich. Mein Kollege, sozusagen mein Nachfolger, mit dem wir jetzt wieder zusammenarbeiten, der will mir immer wieder einbauen irgendwo, aber ich habe eigentlich keine Lust mehr, das beruflich zu machen, sondern habe einfach den größten Spaß, Fußball gemütlich mit einem Bier auf der Couch oder gern auch wie neulich wieder im Stadion anzuschauen. Und das macht mir mehr Spaß so nebenbei, weil beim Arbeiten im Stadion kriegt man eh nichts mit, da geht’s dann wie beim Bier meistens eh nur um Politik die meiste Zeit. Und ich möchte mich dann gerne auch mal begeistern lassen und das nebenbei schauen oder dann doch wieder mal wegschalten. Mein Heiligtum ist eigentlich samstags um 15:30 Uhr, wenn in Deutschland die Bundesliga angepfiffen wird und ich mir gemütlich auf der Couch die Konferenz anschauen kann. Das ist so, diese zwei Stunden, die lasse ich mir eigentlich nicht nehmen. Das ist wie Urlaub unter der Woche, kann man sagen. Das ist so mein Ding.
Markus: Das hast du schön gesagt. Das freut mich auch sehr. Also die Basketballgeschichte, muss ich sagen, das ist für uns Bamberger schon auch ein Thema.
Oliver Klamminger: Natürlich!
Markus: Natürlich, ne! Leider sind wir jetzt gerade so ein bisschen auf dem absteigenden Ast, aber zehn Jahre lang hat Bamberg schon die Bundesliga ganz schön dominiert. Und das war eine coole Zeit, muss ich sagen. Ich war da auch immer hautnah dabei, weil ich eigentlich auch aus dem Journalismus komme und ein Online-Magazin habe beziehungsweise hatte und wir waren da natürlich dann immer, ich auch als Fotograf immer in der ersten Reihe. Das war wirklich spannend. Und Basketball ist eine tolle Sportart, die halt sehr schnell ist, wo ganz viel passiert, wo viele Emotionen sind und wo sich natürlich tolle Bilder machen lassen. Und das kann ich völlig nachvollziehen. Auch für mich ist es so, ich bin samstags sehr gerne bei der Konferenz dabei. Allerdings muss ich sagen, ich höre es mir fast lieber im Radio an, weil ich das so spannend finde, wie gute Radioreporter es schaffen, dieses Spiel im Kopf laufen zu lassen, auch wenn man die Bilder nicht sieht. Das ist wirklich für mich ganz großes Kino in Sachen Journalismus. Deswegen versuche ich, das eigentlich so oft wie möglich auf die Art und Weise zu machen.
Holger: Manni Breuckmann, Manni Breuckmann, kennt ihr den?
Markus: Ja!
Oliver Klamminger: Nö!
Holger: Nein? Also Olli, bitte. Dann gib das ein in Google und hör dir diese Reportagen an. Also vor allen Dingen, wenn er das Revierderby im Radio, meistens dann auf WDR 2 kommentiert hat.
Oliver Klamminger: Ja, aber das dauert ja wieder Monate oder Jahre bis das wieder stattfinden wird.
Holger: Ja. Es wird sowieso nie mehr so sein, weil Manni Breuckmann ist einzigartig gewesen. Es wird niemanden mehr geben, der im Radio so Fußball kommentieren kann. Das gibt’s einfach nicht mehr. Da bist du dann einfach zu jung, das ist also schade.
Oliver Klamminger: Ja, das kann sein.
Holger: Da hast du dann noch Hemd und Hose an einem Stück gehabt, wo das damals eben so gut war. Aber gut, jetzt der Markus hat ja keine Ahnung von Fußball. Also gehen wir wieder zurück zum Bier.
Markus: Ja, ja, ja, ja! Wir sind ja ein BierTalk und ich muss sagen, aber der Olli hat sich sehr clever darum gedrückt zu sagen, ob sein Herz für einen Verein schlägt. Hast du es absichtlich gemacht oder hast du einfach keinen Favoriten?
Oliver Klamminger: Ich sag’s ganz ehrlich, ich habe nicht wirklich so einen Herzensverein. Ich hätte ihn gerne. Also ich habe einen Freund und wir reden jedes Mal, wenn wir uns auf ein Bier treffen, und wir treffen uns öfter auf ein Bier, dass mir das total Spaß machen würde, ich liebe es, wenn ich in Deutschland bin, ob Hamburg, München, egal wo, und du weißt, es ist heute noch ein Fußballspiel und du merkst, in der Stadt passiert was, es brodelt, die Leute laufen im Schal herum, mit Kindern, sind unterwegs, im Lokal trifft man sich aufs erste Bier und geht dann ins Stadion. Und dieses Feeling, wo die ganze Stadt mitfiebert, das liebe ich. Also bei mir ist Bier und Fußball sehr ähnlich beieinander, nämlich es lebt über Emotionen. Und das muss mich dann auch irgendwie fesseln. Ich hatte damals ein bisschen einen Verein, da war ich aber noch im Journalismus tätig, der war mal kurz in der Bundesliga, der große SV Grödig. Adi Hütter war da übrigens mal Trainer, der jetzt bei Gladbach ist, mit dem ich viel zu tun hatte damals. Ein sehr, sehr cooler Typ, muss man sagen. Aber ich habe diesen Verein nicht, also ich finde keine Bindung, alle deutschen oder Barcelona oder Paris, das ist nett das mal anzuschauen und so weiter, aber diese Emotion ist nicht da. Ich würde gerne in Stadien gehen wollen, ich finde das in Salzburg nicht. Ich finde das Konzept gut von Salzburg wie die arbeiten und was da rauskommt und wie das alles funktioniert und wie die spielen, alles super. Ich kenne mich vielleicht da zu gut aus in dem Verein, um das wirklich sexy zu finden oder emotional zu finden. Ich habe nicht wirklich diesen Verein. Das ist fast wie beim Basketball, ich freue mich immer über enge Spiele, über gute Spieler, egal wer spielt. Und bin da eher Fan des Sports. So wie ich sage, ich habe keine eine Brauerei, wo ich sage, das ist die beste, sondern ich finde einfach Bier cool.
Holger: Als Duisburger kann ich das einfach nicht nachvollziehen, weil es ist auch so ein bisschen so, du suchst dir nicht den Verein, sondern der Verein sucht dich. Das ist ja wirklich traurig, dass noch kein Verein dich gefunden hat. Aber ich meine, Manni Breuckmann, der hat so tolle Sprüche rausgehauen wie zum Beispiel „Holt die Antidepressiva raus! Fortuna Düsseldorf spielt.“. Das ist doch ein großartiger Satz. Ich habe jetzt auch ein großartiges Bier hier vor mir stehen, das habe ich ja schon verraten: Wildshuter Gmahde Wiesn. Weil ihr ja euch beide 0,5er bezogen habt und ich hier nur bescheiden mit 0,33 mich zufriedengegeben habe, mache ich es jetzt auch auf. Und das ist jetzt also, ich weiß gar nicht, das ist, glaube ich, 0,7, sogar 0,75.
Markus: Ich wollte grad sagen, das ist jetzt ein großes.
Holger: Das ist jetzt richtig großes Kino. In meinen Augen passt das jetzt auch so in der Reihenfolge ganz toll, weil da kann man jetzt auch ganz viel dazu sagen, aber mehr an Kräuter und Zitrus in Verbindung mit Getreide geht in kein Bier rein. Ich weiß nicht, ihr kennt ja beide das Bier, oder?
Oliver Klamminger: Ja.
Holger: Ich trinke. Prost!
Markus: Jo!
Holger: Das ist eigentlich ein Wildshuter Klassiker. Man muss vielleicht dann auch noch mal erklären, also die Stiegl Brauerei hat das Stiegl-Gut Wildshut und das ist ein Ort, wo eben Biolandwirtschaft betrieben wird, wo eigenes Getreide angebaut wird, wo selbst vermälzt wird und selbst geröstet wird. Da kann dann der Kreativbrauer Markus Trinker, also der heißt mit Nachnamen wirklich so, dann unglaubliche Kreationen produzieren. Und ein anderes Bier aus dieser wunderbaren Bierwelt dort ist die Männerschokolade. Die hätte ich auch noch zu bieten, aber wir müssen dann irgendwann auch aufhören. Aber die Gmahde Wiesn ist auch für mich so ein tolles Feierabendbier, um den Abend perfekt einzuleiten. Aber Trumer Pils ist halt Trumer Pils. Also das ist ja auch noch mal klar. Was ist denn euer Lieblingsbier vielleicht aus dem Salzburger Land? Was hast du für Tipps, Olli? Und Markus, du genauso. Also du kennst ja da auch einiges.
Oliver Klamminger: Ich lasse mal dem Markus den Vortritt. Ich bin gespannt.
Markus: Oh! Das ist jetzt wirklich gar nicht so einfach. Ich überleg gerade. Sagen wir mal so, wenn man das Salzburger Land ein bisschen größer interpretiert, dann gehört natürlich auch Schönram dazu. Und da muss ich sagen, sind wirklich viele Biere ganz, ganz toll. Vor allem auch das Imperial Stout mag ich da sehr gerne, natürlich auch das Pils. Also da ist jetzt noch der Eric Toft, da bin ich mal gespannt, wie das wird, wenn er nicht mehr da ist, wie sich da die Brauerei verändert. Aber das ist auf jeden Fall eine, wo ich sehr, sehr gerne bin und wo ich auch die Biere wirklich gerne mag. Und bei Stiegl muss ich sagen, das Wildshut, die haben ja auch dieses Urbier gemacht. Das, muss ich sagen, das finde ich auch toll. Das hatte ich schon öfters in Verkostungen, auch gerade so in Bierkulinarien oder so. Das ist ja wirklich, also erstens in der Produktion abgefahren, mit allen möglichen Kräutern und Sachen gemacht. Das ist aber auch von der Sensorik her einfach ein ganz tolles Erlebnis. Und das verändert sich auch, wenn man es aufhebt. Also ich hab’s auch ganz bewusst ein bisschen älter. Also finde ich eine tolle Idee, so alte Biere wieder zu beleben, so nahe wie möglich an den Ursprung ranzugehen und den Leuten so ein bisschen die Augen zu öffnen, was Bier alles sein kann, wo Bier herkommt, was man da alles drunter verstehen kann und was für Aromen da auch so drinstecken können. Also insofern, ja, würde ich das damit so ein bisschen bewenden lassen, weil sonst muss ich sagen habe ich jetzt einfach gerade aktuell nicht mehr so viele im Kopf. Beziehungsweise es kommt drauf an, wie groß man den Kreis zieht. Man kommt natürlich dann irgendwann noch zur Camba an dem Chiemsee zum Beispiel, aber das ist vielleicht schon ein bisschen weit von Salzburg. Ich weiß es nicht. Wie definiert ihr das eigentlich, Olli? Kannst ja kurz in deiner Antwort noch sagen, wo hört Salzburg auf für dich?
Oliver Klamminger: In Salzburg auf jeden Fall Landesgrenze, also die Bayern würden da schon sagen, dass das kein Salzburger Land mehr ist. Von dem her will ich da jetzt keinen Streit anzetteln. Wobei du natürlich recht hast, dass alles, was aus der Schönramer Brauerei kommt, sensationell ist. Aber jetzt Salzburg hat biertechnisch sehr, sehr viel zu bieten. Auch die Stadt Salzburg hat eine eigene Arbeitsgemeinschaft, eine Arbeitsgruppe, wo alle Salzburger Brauereien zusammenarbeiten und auch die Bierkultur hochleben lassen. Also das ist sehr spannend. Auch ins Land hinein findet man da und dort sehr, sehr feine Brauereien, kleinere. Aber da muss man, wie jetzt in Franken oder so, wirklich da sein, um die auch dann zu kennen. Wobei ich jetzt sage, eines der unterschätztesten Biere, und ich habe geglaubt, der Holger packt da jetzt wirklich das Bier an, nach dem Trumer Pils. Das ist für mich auch so ein Go-To-Bier, das eigentlich immer geht und ein Modern Classic ist. Noch dazu auch das Hopfenspiel von Trumer, das leichte Pils, hopfengestopft.
Holger: Absolut! Und dann mit 2,9 % Alkohol und so viel Aromatik in so wenig Alkohol zu verpacken, ist auch absolute Braukunst. Gebe ich dir absolut recht.
Oliver Klamminger: Genau! Das auf jeden Fall. Aber eines der unterschätztesten Biere, weil es einfach nicht vermarktet wird, ist das Pils von Stiegl. Das ist wirklich richtig norddeutsch interpretiert und eigentlich immer so der Aperitif, wenn ich in der Brauerei bin oder so. Und das frisch gezapft macht richtig Spaß. Also das kennt kaum jemand, die Brauerei macht auch keine Werbung damit, weil sie natürlich für das österreichische Märzen, das Goldbräu stehen, und das würde einfach nicht zusammenpassen. Aber einfach ein Top-Bier. Und was es wirklich sonst noch gibt, sind ganz kleine Brauereien bei uns, so Gipsy Brewer. Eine davon braut sogar bei der Camba ihr Pale Ale und das ist die Brauerei, zwei Jungs, die nennen sich Brauton aus der Stadt Salzburg, der Peter und der Phil. Die brauen ein wunderbares West Coast Pale Ale, also wirklich, wie man es sich vorstellt, wunderbar gehopft, Mango, Maracuja, viel Grapefruit, schön trocken. Ein Top-Bier. Und das Schöne ist bei denen, die heißen nicht nur Brauton, sondern die brauen Bier mit Musikgeschmack. Was ist das? Sie lassen es beim Gären beschallen mit Musik von Vinyl, also von Platte. So wie ich das zu Hause auch mache beim Biertrinken, ich lasse mich selbst beschallen. Das ist recht witzig. Und wie kommen die auf die Idee, ein Bier zu brauen? Sie sind beide Musiker und trinken gern Bier und brauen gern Bier, und bevor sie ein Bier brauen, überlegen sie sich oder hören sie Musik und überlegen sich, wie könnte diese Musik schmecken, wenn es ein Bier wäre? Das ist mal absolut kurios und irgendwie lustig. Das trifft so ein bisschen meine dritte Emotion auch oder meine dritte Leidenschaft, das ist Musik. Und ist total cool. Und das Bier ist total gut gelungen. Und das vom Fass in Salzburg zu trinken, ist sehr, sehr cool. Die machen auch ein Milk Stout, das sie nicht bei der Camba brauen dürfen, sondern das brauen sie bei Loncium in Kärnten. Das ist auch sehr, sehr cool. Und da haben wir sonst noch verschiedenste kleine Brauereien, zum Beispiel im Pinzgau unten. Wo ist der Pinzgau? Zell am See oder Kaprun kennen die Deutschen vielleicht noch vom Urlaub machen. Da gibt’s das Pinzgau Bräu, die machen ein herrliches Rauchbier. Schöne Grüße nach Bamberg! Ist eher moderat und eher torfig unterwegs. Da kann der Markus vielleicht mehr dazu sagen dann später. Aber wir haben schon ganz coole Sachen da. Man muss einmal da sein und man kann durchaus eine Woche hier verbringen. Und da habe ich Gußwerk noch gar nicht genannt, die Biobrauerei, Craftbier und so weiter. Also wir haben viel zu bieten, es ist spannend. Kommt’s einmal vorbei!
Holger: Was ich auch so besonders toll finde, ist, und das muss ich jetzt auch einfach mal loswerden: Ich sitze ja jetzt hier gerade in München und hier darf man sich natürlich auch was auf seine Bierkultur einbilden, aber die Salzburger Bierkultur, auch wie die vermarktet wird vom Salzburg Tourismus, ist wirklich unglaublich toll. Die haben eben auch einen Führer über die Salzburger Brauereien und empfehlen auch ausgesuchte Bierlokale innerhalb der Stadt. Und auch da kann man gastronomisch eben doch auch einiges erleben und auch so typische Wirtshäuser noch kennenlernen. Also das ist wirklich auch ein Tipp. Man kann eintauchen in die belgische Bierwelt bei Alchimiste Belge zum Beispiel, aber eben dann auch ganz typisch dann beispielsweise im Braugasthof Sigl dann wiederum in Obertrum oder eben auch im Hofbräu Kaltenhausen. Also es gibt so viel Bierwelt da zu entdecken, dass ich das nur jedem empfehlen kann. Und das ist auch ein Ziel eigentlich für die ganze Familie. Die Stadt ist ja auch so schön und Genuss wird da wirklich großgeschrieben. Ich komme schon wieder so ins Schwärmen wie jetzt gerade bei dem Trumer Pils. Ihr müsst mich jetzt fast stoppen. Also weiß ich eigentlich gar nicht, wieviel Uhr haben wir jetzt eigentlich? Also wie lange sind wir jetzt schon dran? Ich trinke lieber am besten nochmal einen Schluck Bier. Prost!
Markus: Prost! Wir rauschen schon langsam Richtung Ende, aber ich habe mein Bier noch gar nicht ausgetrunken. Also wir können schon noch ein paar Minütchen reden.
Holger: Ja, ja, wenn du jetzt schon sechs Oktoberfest-Biere verkostet hast, …
Markus: Ja.
Holger: … das ist ja auch schon was. Was hat dir denn am besten geschmeckt, was ist denn dein Oktoberfest-Highlight-Bier 2021? Darf ich das fragen?
Markus: Also fragen darfst du das auf jeden Fall. Ich muss noch mal kurz drüber nachdenken, das ist gar nicht so einfach. Ich glaube, am rundesten fand ich das Löwenbräu, interessanterweise. Und am stimmigsten irgendwie das Spaten, auch interessanterweise.
Oliver Klamminger: Das habe ich schon probiert. Ja.
Markus: Genau! Am Besondersten ist tatsächlich das Hacker-Pschorr, weil das mal wieder noch ein bisschen dunkler ist und eher so in Richtung braunes Kellerbier, Märzen geht. Das heißt ja auch noch Oktoberfest-Märzen. Also Paulaner war nicht schlecht, aber war für mich nicht ganz rund. Und tja, Augustiner hat also einen typischen Augustiner-Geschmack, das mag man nicht immer. Also insofern, sie waren alle ganz gut. Ich meine, das ist halt auch wieder nicht mein Favorite Beer Style, muss ich sagen, aber grundsätzlich, sie tun das, was sie sollen. Das ist vielleicht auch was, was der Olli vorhin gesagt hat, wenn man an den Sport denkt und diese Stimmung, wenn die ganze Stadt brodelt und man auf dieses Spiel am Abend sich freut, so ist es natürlich auch zum Beispiel in München, wenn man ist, am Tag, wo das Oktoberfest losgeht. Also wo dann auch die ganze Stadt brodelt und sich alle freuen auf diesen Umzug und dass die Wiesn los geht. Oder ich kenne das auch bei uns in Franken, eben wenn bei uns in Bamberg unsere Sandkerwa ist oder in Erlangen die Bergkerwa oder in Forchheim das Annafest, wo man einfach weiß, okay, da ist jetzt wirklich, alle sind da dran und freuen sich und haben den Abend schon geplant, alle Freunde eingeladen und man geht da zusammen hin und freut sich auf dieses Bierfest. Da hat das vielleicht sogar was gemeinsam, diese Bierkultur und auch diese Begeisterung für Sport kann vielleicht auch was ähnliches haben, denke ich mal.
Oliver Klamminger: Ich muss dem Markus nicht widersprechen, Bierstile sind ja subjektiv, aber ich liebe Oktoberfestbiere und Festbiere und freue mich schon immer, wenn die Saison losgeht und decke mich auch jedes Jahr ein mit so vielen, wie ich nur irgendwie bekommen kann, immer zwei Stück, also zwei Flaschen pro Sorte. Weil zur Not kann man dann ein Maß einschenken zu Hause. Und ich liebe die absolut und ich liebe es auch, die immer durchzukosten und habe ungefähr eine ähnliche Einschätzung. Ich habe noch nicht alle durch, muss ich sagen, aber ich habe ganz andere noch, also nicht nur die klassischen Oktoberfestbiere von den Münchner Brauereien, sondern eben anderen bayerischen Brauereien. Und mein Favorite, muss ich sagen, ist das Festbier von der Karmeliten Brauerei aus Straubing. Das habe ich vom Fass kosten dürfen beim Oktoberfest vom Karl Zuser in Ried im Innkreis. Und habe das Glück gehabt, dass der Sepp von der Brauerei zufällig da war und wir uns natürlich gut verstehen. Und der hat mir im Vorbeifahren mal in Salzburg einen Karton mitgebracht. Also das ist sensationell und das erinnert mich auch ein bisschen an die fränkischen Biere, die einfach vom Malzprofil ein bisschen spannender sind als viele da bei uns. Und deshalb finde ich das, glaube ich, so lustig, das ist mit 5,5 % Alkohol absolut süffig, schön hell, aber trotzdem spannender und ein bisschen mehr als die meisten bieten können. Ich finde das absolut cool und auch das mit dem Brodeln, das verstehe ich, was der Markus gesagt hat, dass sich da was tut. Also immer gut, wir haben jetzt in Salzburg den Landes-(unv. #00:42:25.5#) gefeiert am Freitag und da gibt’s immer den großen Rupertikirtag für fünf Tage lang und da war das auch so. Also da tut sich was, die Menschen sind in Tracht unterwegs in der (unv. #00:42:37.1#), wer mag, und es macht auf jeden Fall Spaß und da tut sich was. Und da merkt man doch, dass Bier ein soziales Gleitmittel ist und dass da Leute doch zusammenkommen über diese schöne Thema Bier.
Holger: Absolut! Bier ist „Come together“ und jetzt gebe ich auch noch meinen Senf dazu zu den Oktoberfestbieren. Ich muss dir da vollkommen recht geben, Olli, ich mag sie auch sehr gern. Und vor allen Dingen, wenn man weiß, dass wirklich jeder Braumeister hier auch aus den großen Münchner Brauereien sich unglaublich viel Mühe gibt eben mit diesen Festbieren.
Oliver Klamminger: Das ist ein Prestige-Thema, oder?
Holger: Das ist so dann der umfassende Bierstil Lagerbiere, und da sind dann diese Biere in meinen Augen absolut sauber, erstklassig gebraut. Und mein Favorite dieses Jahr ist tatsächlich auch das Spaten. Im Übrigen auch mag ich dieses Retro-Design an Etikett und so, das mag ich einfach. Und da vielleicht jetzt auch noch mal ein bisschen abschweifend: Du bist jetzt quasi nach Niederbayern gegangen, nach Straubing, und ich gehe jetzt noch mal nach Oberbayern in die Stadt Rosenheim. Also mein Festbier-Tipp wäre das Wies’n-Märzen vom Flötzinger.
Oliver Klamminger: Auch sehr gut, auch sehr gut! Hatte ich schon, ja.
Holger: Das finde ich halt unglaublich gut, weil es so schön malzaromatisch ist und dann aber trotzdem eine interessante Hopfennote besitzt und mit seinen 5,8 % eben auch wirklich ein schönes Wiesn Bier ist. Es ist fast ein Schlusswort, also es ist fast ein Schlusswort. Aber das möchte ich gar nicht führen, sondern kann einer von euch machen. Also mir hat es wieder unglaublich Spaß gemacht. Vielen Dank, euch beiden! Mit meiner Gmahden Wiesn gehe ich weiter in den Abend.
Markus: Na gut, dann nehme ich mal über sozusagen und lass uns doch die Gmahde Wiesn ein bisschen für den Olli ausrollen. Und nutze doch die Gelegenheit, bei deinem Schlusswort ein bisschen Werbung zu machen, weil ihr ja viele schöne Veranstaltungen macht von BIER-OK. Und wir können allen nur empfehlen, wenn ihr mal nach Salzburg kommt, dann macht das natürlich besonders viel Spaß, dort die Bierwelt mit jemand zu entdecken, der sie kennt. Und das bist du. Vielleicht sagst du noch ganz kurz ein bisschen was, was man alles mit dir erleben kann oder mit euch und wie das funktioniert.
Oliver Klamminger: Das ist sehr nett. Danke, Markus! Also falls jemand mal in Salzburg unterwegs ist, schaut‘s vorher vorbei auf www.bier-ok.at, klickt euch durch, schreibt uns eine E-Mail. Wir führen euch gerne durch die Salzburger Bierwelt, machen exklusive Verkostungen mit euch. Oder ihr habt’s Lust, mit eurer Firma mal eine Bierverkostung zu machen, egal wo ihr seid. Wir hatten schon Firmen, die in Bamberg und gleichzeitig in Südtirol gesessen sind. Und die können wir mit den Online-Verkostungen alle gut bedienen. Wir haben da einen tollen Partner mit der Firma Kalea, die vielleicht viele kennen von dem Bieradventskalender. Bier ist vielschichtig und so ist auch BIER-OK. Wir richten uns gern nach den Kunden. Es gibt viele Leute, die setzen sich selbst gern in den Vordergrund, bei uns ist das Bier und der Kunde immer im Vordergrund, das ist uns das Wichtigste. Das Ganze lebt über Emotion, über Spaß. Und das Wort Infotainment wurde ja schon in den Mund genommen, das ist eigentlich genau mein Ansatz. Bier soll immer Spaß machen, wenn man ein bisschen was mitnehmen kann an Informationen für später mit allem, was man bei uns auch so hört, kann man durchaus einmal eine Runde Bier gewinnen am Stammtisch und sich erfreuen dann dabei. Also würde mich freuen, wenn der eine oder andere mal durchklickt, auf die Homepage schaut. Wo ich ein Bild aus Bamberg City übrigens selbst geknipst habe, die sind nicht aus dem Internet gestohlen, Markus, sondern war mein Foto, als wir damals da waren. Und der nächste Besuch sollte im Frühjahr spätestens sein. Also ich freue mich, ich bedanke mich, dass ich dabei sind durfte beim BierTalk. War sehr, sehr spannend, mal wieder über Fußball, Bier und alles, was es so gibt und vor allem über Salzburger Biere zu quatschen. Das mache ich ja sonst nie, sonst quatsche ich immer über andere Biere. Das finde ich sehr, sehr cool. Vielen Dank für die Einladung! Und Holger, was gibt’s noch zu sagen?
Holger: Ich würde jetzt einfach mit einem Zitat von Manni Breuckmann abschließen, der einmal gesagt hat: Wenn irgendwann die Eckfahne Nutellafahne heißt, höre ich auf. Jawoll!
Markus: Okay! Einen wunderschönen weiteren Abend euch beiden. Ciao!
Oliver Klamminger: Ciao!
BierTalk – der Podcast rund ums Bier. Alle Folgen unter www.biertalk.de