Tauche mit uns ein in die bunte und lebendige Welt der Hamburger Braukunst! In unserer neuesten BierTalk-Folge begrüßen wir Iris Eickert, die sich selbst als „Remmi-Demmi-Managerin“ der ASTRA St. Pauli Brauerei bezeichnet. Markus und Iris nehmen Dich mit auf eine spannende Reise durch die reiche Biergeschichte Hamburgs, plaudern über die einzigartige Bierkultur und probieren sich durch eine beeindruckende Auswahl an ASTRA-Bieren. Erfahre mehr über die Biernamenskreationen wie „LUDEN LAGER“ und „INKASSO IPA“ und lass dich von Iris‘ Leidenschaft für die Braukunst und ihre faszinierenden Geschichten aus St. Pauli begeistern. Prost und viel Spaß beim Zuhören…
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Markus: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge unseres Podcasts BierTalk. Heute machen wir eine schöne Reise ans Meer, an die Küste, in den Norden, nach Hamburg. Da, wo nicht nur die Fische wohnen, sondern auch das Bier und schon sehr lange und eine Stadt mit einer großen, großen Biertradition und auch einer großen Tradition der Seefahrt und allem, was damit zusammenhängt. Und da sind wir dann irgendwie auch schon in St. Pauli und da sind wir dann auch schon bei der ASTRA Brauerei. Und da bin ich ganz glücklich, dass ich die Iris, Iris Eickert begrüßen kann. Schön dass du hier bist! Und vielleicht stellst du ganz kurz dich mal unseren Hörern selber vor.
Iris: Ja, moin, Markus, vielen Dank für die Einladung! Hast du ja schon gesagt, mein Name ist Iris, ich komme aus Hamburg, ich arbeite für die ASTRA St. Pauli Brauerei. Da muss ich dich kurz korrigieren, ist ein kleiner aber feiner Unterschied. Und ich bin Biersommelière, bin dort in der ASTRA St. Pauli Brauerei für das Marketing zuständig. Und freue mich auf ein schönes Gespräch und ein paar Bier mit dir.
Markus: Ja, wunderbar. Und vielen Dank für die Korrektur, das ist natürlich auch wichtig. Also wir haben in St. die ASTRA St. Pauli Brauerei, was ja ein echtes Kleinod mittlerweile ist, wo ich auch selber sehr, sehr gerne bin, die eben ihre Biere auch selbermacht und damit auch ein bisschen unabhängig ist von dem, was die große Astra Brauereien macht. da können wir vielleicht nachher noch ein bisschen drüber reden, aber lass uns doch vielleicht vorher dich mal ein bisschen kennenlernen. Und, du hast ja dankenswerter Weise gleich 7 Flaschen mitgeschickt, ich bin fast ein bisschen überfordert. Aber es sind wenigstens nur 0,3er, also insofern alles gut.
Iris: Ja gut, du musst auch nicht alle trinken. Also ich denke, lieber ein bisschen mehr Auswahl als zu wenig.
Markus: Ja, ach Gott, was da ist, ist da, sagt der Franke, also das könnten wir schon machen. Und vielleicht können wir am Anfang einfach mit einem ersten Bier schon mal einsteigen, dann ist das nicht so trocken. Und alle, die mitmachen wollen, können auch gleich mitmachen. Welches würdest du denn empfehlen zum Einstieg?
Iris: Also ich starte immer sehr gern mit dem LUDEN LAGER. Das ist das Rote, falls du das direkt siehst.
Markus: Ja, es steht vor mir. Also wunderschön auch, als sowieso, das ASTRA-Logo ist jetzt, glaube ich, seit, ja, ungefähr 20, 25 Jahren ist das jetzt so mit dem Herz und dem Anker, das gefällt mir ganz gut. Und auch das Etikett ist so, dass es praktisch um einen Umriss hat, wo dann auch dieser Anker noch mal schön zur Geltung kommt. Und oben drüber, über der Flasche, die klassische schöne kleine Steiniflasche, haben wir dann so einen schönen Papierstreifen, der da draufgeklebt ist und da ist dieser wunderbare Titel LUDEN LAGER. Da möchte ich auch mit dir sprechen, weil ich das so toll finde, das ihr eigentlich immer für eure Biere so tolle Namen findet, wo man schon vor dem Trinken lächeln muss, weil es einfach diesen schönen, leicht dreckigen Kiez-Anstrich hat, der aber trotzdem so richtig Lust macht, eben auf das, was drin ist. Und ich muss auch sagen, das ist auf jeden Fall für mich das Bier, was ich am allermeisten mit der St. Pauli ASTRA Brauerei verbinde, weil es mir eben vom Namen und vom Geschmack her am meisten in Erinnerung geblieben ist. Also mache ich das mal auf.
Iris: Ich auch, super.
Markus: Moment, jetzt, da ist es.
Iris: Ja, dann mal prost, oder?
Markus: Ja, prost erst mal, genau. Ich stoße mal mit dem Glase und der Flasche an, so.
Iris: Cheers!
Markus: Naja, konnte ich auch schon mal besser, aber jeder weiß, was gemeint ist. Also prost!
Iris: Also deine Introduktion hat mir schon sehr gut gefallen, es freut mich natürlich auch, dass du ein Fan vom LUDEN LAGER bist. Und du hast es schon ganz treffend formuliert, das wir halt immer so versuchen, unsere Biere auch mit so ein bisschen Reeperbahn- und Kiez-Bezug zu versehen, damit die einfach auch für alle interessant sind. Und das LUDEN LAGER hat ja schon im Namen so eine schöne Alliteration. Mir ist tatsächlich aufgefallen, das irgendwie Lude ein sehr norddeutsches Wort ist. Ich dachte immer, das wüssten alle, was Lude bedeutet, aber scheinbar ist es nicht deutschlandweit bekannt, das Lude Zuhälter heißt.
Markus: Nö, also wusste ich vorher so auch nicht, habe ich mich auch erst damit beschäftigt, als ich es dann zum ersten Mal hatte. Also ich hatte es vorher vielleicht so irgendwo in die Schaustellerecke verortet, aber nicht direkt zum Zuhälter, aber dann weiß man es.
Iris: Ja, also jedenfalls, weißt du ja auch, dass wir auf der Reeperbahn ein bisschen Zuhälterhistorie haben. hat sich natürlich mittlerweile so ein bisschen verändert, aber wir spielen natürlich gerne so mit der Historie des ganzen Ortes. Und, ja, beim LUDEN LAGER haben wir so ein Dry Hopped Lager. Ich finde das immer einen sehr schönen Einstieg, weil es halt ja jetzt nicht so richtig abgefahrenes Bier ist, aber trotzdem so ein kleines bisschen interessant. Also wir haben hier halt so, ja, ich würde sagen, so moderates Bier, was irgendwie jedem, ganz gut schmecken kann, auch Leuten, die sonst eher vielleicht ein bisschen konventionellere Biere trinken.
Markus: Ja, auf jeden Fall. Und ich finde, also es ist schon optisch was sehr Schönes, weil es so ein orange-braunen Touch hat, es leuchtet auch. Ist so ein kleines bisschen trüb, was so ein bisschen Geheimnisvoll das Ganze daherkommen lässt. Oben drauf dann so richtig schöner cremiger fester Schaum. Der steht hier immer noch wie eine eins, leicht getönt, also das ist auf jeden Fall toll. Und das mutet einem dann schon so ein bisschen in die Richtung Wiener Lager an.
Iris: ja, stimmt, du hast Recht.
Markus: Und ich finde, wenn man dann so reinriecht, finde ich, kommt mir so ein Eindruck auch ein bisschen. Also so ein bisschen rote Beeren, viel Karamell, ein bisschen was Nussiges. Und dazu dann die schönen Hopfennoten, also noch nicht übertrieben, schön dezent, aber auch da, ein bisschen das Fruchtige, ein bisschen Zitrusaromatik, noch ein bisschen was Tropisches dazu und alles drum rum, ja, also eben ein bisschen was Besonderes. Und durch diese für mich eher so Wiener-Lager-Charakteristik eben auch noch mal, wo auch eine gewisse Süße da ist, ein bisschen Körper da ist, nicht ganz so, wie jetzt ein Helles, dass dann irgendwie dann auch ein bisschen blass ist. da passt für mich das auch besser zum Kiez, finde ich, so ein bisschen. Aber hat das so eine Geschichte, also ist das irgendwie entstanden oder hat der Braumeister irgendwann einfach gesagt, ich mache das jetzt, oder?
Iris: Das war tatsächlich eins der ersten Biere, was wir hatten. Also uns gibt es ja erst seit Ende 2018, also noch gar nicht so lange. Und als wir da gestartet sind, gab es dann so ein Erstportfolio an Bieren, das sind 6 verschiedene gewesen und die Meisten davon gibt es heute auch noch. Und das LUDEN LAGER war halt eins der ersten, die wir da direkt am Start hatten.
Markus: Ja und können wir also jedem empfehlen, der vorbeikommt und sich da in der Brauerei reinsetzt, am besten auch mit sowas zu starten. Aber wir wollten ja eigentlich mit dir anfangen. Also wie kamst du überhaupt zum Thema Bier und wann hast du dann dich in diese ASTRA-Ecke wohlgefunden?
Iris: Boah, also ich habe schon eigentlich immer gerne Bier getrunken oder zumindest dachte ich immer, das ich gerne Bier getrunken hätte. Und dann hat irgendwann mein Partner, ich glaube, das war so 2011 oder 2010, hat er so ein gemischtes Bierpaket geschenkt bekommen aus einem Laden, den du bestimmt auch noch kennst, nämlich das Bierland in Hamburg, was Esther damals betrieben hat.
Markus: Genau, ja.
Iris: Ja, also er hat das Paket geschenkt bekommen, aber das hat er natürlich nicht alleine getrunken. Und dann haben wir an einem Abend so peu a peu dann so diese Flaschen halt nacheinander aufgerissen. Und da ist mir dann aufgefallen bei dieser Vielfalt, dass ich überhaupt nichts über Bier wusste. Also ich war so richtig schockiert, was es alles an unterschiedlichen Bieren gab, von denen ich vorher noch nie gehört hatte und was es da so für Geschmackserlebnisse gab. Und das hat mich gestört, deswegen habe ich mich dann ins Studium geworfen, in die Praxis vor allem und habe dann so alles Mögliche an Bieren eingekauft. Besonders doll, aus heutiger Sicht, finde ich, das in dem Bierpaket unter anderem, ich glaube, das XPA IPA von Schoppe drin war. Und ich weiß noch genau, wie wir dieses Bier geöffnet haben und es eingegossen haben und es roch irgendwie so anders, ja, wie die Biere, die ich sonst getrunken habe. Und dann habe ich so dran gerochen und dann meinte ich so zu meinem Partner so, Simon, also das Bier, das ist schlecht. Ich weiß nicht, was damit los ist, aber das riecht so eigenartig, das können wir nicht trinken. Und dann haben wir dieses Schoppe IPA in den Ausguss gekippt so. Und, ja, also wenn ich da so heute drüber nachdenke, dann war das natürlich schon so ein bisschen ketzerisch, aber wir wussten es nicht besser. Und deswegen bin ich auch froh, dass ich danach sehr viel Energie darauf verschwendet habe, so im Supermarkt alles Mögliche so einzukaufen, was ich so gefunden habe und dann ein bisschen auch gegogelt habe und ein bisschen drüber gelesen habe. Und das hat mich dann so an gefackelt, dass ich gemerkt habe so, boah, Bier ist irgendwie so ein tiefes Thema, man kann da so viel drüber lernen und man kann so viel drüber erfahren. Und das ist so viel vielfältiger also ich dachte. Und das war ja dann damals auch die Zeit, wo es so losging mit diesen ganzen Craft-Beer-Festivals. Also Ratsherren haben ja zu der Zeit dann auch so die Craft Beer Days in Hamburg häufiger veranstaltet. Da waren dann alle möglichen Brauereien da und dann konnte man überall mal was probieren. Und das hat mich, ja, einfach so doll interessiert und mir so viel Freude bereitet, dass ich dann irgendwann gedacht habe so, Mensch, das wäre auch gut als Job. Und glücklicherweise hat da Ratsherren grade auf Studienjobbasis Brauereiführungsleute gesucht. Da habe ich mich beworben und da habe ich dann angefangen und von da an ging das so ein bisschen seinen Lauf mit dem Bier.
Markus: Na, das ist aber sehr spannend. Und du bist eigentlich Ur-Hamburgerin, kann man das so sagen?
Iris: Ja, also das ist immer so ein Thema, wenn man halt mit Leuten aus Hamburg spricht, die sind da immer ganz empfindlich, weil dann sagen die so, ja, Hamburger oder Hamburgerin ist man erst ab dritter Generation. Und das kann ich leider nicht vorweisen. Ich bin tatsächlich erst, als ich acht Jahre alt war, mit meiner Familie nach Hamburg gezogen, aber ich fühle mich hier definitiv heimisch.
Markus: Ja, nee, das kann man auch nur so bestätigen. Ich habe dieselbe Thematik immer hier in Bamberg, da ist es genauso. Also wenn man die Ur-Bamberger hier fragt, die sagen auch, also drei Generationen mindestens, vorher zählt das nicht. Aber letzten Endes ist ja die Geschichte grade in den letzten 30, 50, 100 Jahren so gewesen, das die Fluktuation so war, das die wenigsten das noch so für sich sagen können. Und ich glaube, wir können das auf jeden Fall für uns vereinnahmen jeweils, sozusagen zu den Ureinwohnern unserer Heimatstädte zu zählen.
Iris: Bist du auch erste Generation Bamberger, oder?
Markus: Ja, ja. Also mein Vater ist Vertriebenenkind aus Schlesien, irgendwo mitten drin. Ich war neulich sogar da, als ich in Polen ein paar Brauereien besucht habe. Also was heißt da, ich war in der Nähe, ganz genau weiß ich es, ehrlich gesagt, gar nicht. Und meine Mutter ist aus dem Süden von Bayern, also im Grunde für Franken auch Ausland, also bin ich sozusagen ein mächtiger Migrationshintergrund sozusagen. Aber naja, so passiert das eben. Ja, hast du den Torsten Schoppe dann mal getroffen irgendwann später?
Iris: Ja, ich habe den mal getroffen und zwar beim Meininger Award, als es den noch gab, da haben wir gemeinsam Biere bewertet. Das war auch ein sehr schöner Abend, wir haben auch gut was getrunken. Vielleicht habe ich ihm die Geschichte erzählt, aber wir waren alle schon ein bisschen im Feierabendmodus, also ich weiß nicht, ob er das noch in Erinnerung hat.
Markus: Schade, das wäre jetzt witzig gewesen, aber gut, ich werde ihn auch mal fragen. Also ich kann mich erinnern, ich habe ja um die Zeit auch meinen Berliner Brauereiführer geschrieben und habe da ja auch viele Leute interviewt und mir haben tatsächlich ein paar Leute aus Berlin Ähnliches erzählt. Also nicht nur mit Schoppes Bieren, sondern auch mit anderen, das die wirklich bei ihren ersten IPAs gedacht haben irgendwie, das Bier ist sauer oder da ist irgendwas schiefgegangen oder irgendwie so.
Iris: Ja, aber es ist auch echt, also wenn man es halt nicht besser weiß, dann weiß man es nicht besser. Also ich finde das auch ganz interessant so manchmal, also ich nutze auch ganz gerne die Plattform Untappd, eher so als persönliches Tagebuch, damit ich mich erinnern kann, was irgendwie wann mal passiert ist. Aber da habe ich häufiger mal so die Momente, dass ich irgendwie so einen echten Bierklassiker, so ein richtig geiles Bier da noch mal einchecke und ich weiß, ich hatte das schon mal irgendwann vor 8 Jahren oder so. Und dann sehe ich manchmal sehr, sehr schlechte Wertungen, die ich verteilt habe einfach, weil ich es damals nicht besser wusste und keine Ahnung von Bier hatte. Also ich habe zum Beispiel dem Aventinus Eisbock, ich glaube, dem habe ich 0,5 gegeben.
Markus: Oh, das ist böse. Aber gut, das ist halt so.
Iris: Das ist definitiv böse und das würde mir heute auch nicht mehr passieren. Also ich meine, mittlerweile weiß ich natürlich, wie weh es tut, wenn man so ein schlechtes Rating kriegt von einer Person, die einfach keine Ahnung von Bier hat, das würde mir nicht mehr geschehen. Aber es ist interessant, also durch solche Kleinigkeiten dann irgendwie nachvollziehen zu können, wie die eigene Reise beim Bier war. Also natürlich schäme ich mich auf der einen Seite so ein bisschen, wenn ich sowas sehe, aber auf der anderen Seite denke ich auch so, woah, krass, also heftig. Aber damals konnte ich halt überhaupt nicht einordnen, was denn überhaupt so ein Weizendoppelbock ist und was ein Eisbock ist. Und ich habe wahrscheinlich nur einen Schluck genommen und habe gedacht so, Mensch, das ist aber gar nicht süffig, wie soll man davon denn irgendwie jetzt zwei große Bier trinken. Und heute kann ich das natürlich ganz anders einordnen.
Markus: Ja, ich glaube, da haben wir alle so unsere peinlichen Situationen im Leben gehabt. Also wenn ich überlege, ich habe vor vielen Jahren mal bei einer Gasthausbrauerei an der Schanktheke ausgeholfen und da kam dann jemand und hat mich gefragt bei dem Kellerbier, ob das ober- oder untergärig ist? Und ich im vollen Brustton der Überzeugung damals gesagt, naja, ist ein obergäriges Bier. Aber das sind so Sachen, also klar, man entwickelt sich, man lernt, man macht natürlich Fehler, das gehört auch dazu. Was ich allerdings finde ist, das grade so diese Plattformen, so wie Untappd oder sowas, die haben ja alle in der Zwischenzeit so in den letzten 10 Jahren so ein bisschen ihre Unschuld verloren, sage ich jetzt mal, in vielerlei Hinsicht. Und dann hat man halt auch mittlerweile Brauereien, denen das wirklich richtig wehtut. Also wenn ich überlege, wo wie die Ulrike von der Schneeeule, wenn halt jemand keinerlei Ahnung von Berliner Weisse hat, dieses Bier trinkt und dann halt reinschreibt, es ist halt sauer und bewertet es deswegen so schlecht, das ist einfach sehr schade. Aber es passiert und muss man auch irgendwie mit umgehen. Und ich finde, sie hat auch eine Größe, damit umzugehen, das finde ich auch gut und dann passt das ja irgendwie auch. Aber bevor wir da zu tief reingehen, finde ich, sollten wir uns ein neues Bier aufmachen. Also nicht, dass ich schon ganz fertig wäre mit dem LUDEN LAGER, das hebe ich mir jetzt auf dann für später. Aber wir haben ja ein ordentliches Programm und ich will dich ja auch nicht überstrapazieren und dementsprechend, ja, es sind jetzt immer noch sechs Schätzchen, die hier vor mir stehen. Was denkst du, wie machen wir weiter?
Iris: Ja, also normalerweise würde ich jetzt das Weizen trinken, aber ich muss sagen, ich persönlich bin nicht so der allergrößte Weizenfan, also ich würde das kippen. Wenn du das trinken möchtest, dann ist super, ich finde, es ist immer noch ein gutes Weizen, aber es ist halt nicht mein favorisierter Bierstil. Ich würde persönlich mit dem NACHTSCHICHT weitermachen, das wäre meine Wahl.
Markus: Na, dann machen wir doch gemeinsam die NACHTSCHICHT und ich kann dann ja mal irgendwann zwischenrein das Weizen noch machen und dann machen wir wieder ein Bier und dann bist du auch ein bisschen entlastet.
Iris: Sehr gut, okay. Dann gehe ich auch mal kurz, ich muss mal um die Ecke zum Bierkühlschrank und das mal rausholen.
Markus: Na klar, dann mache ich mal so lange hier auf, dann können ja all schon mal zuhören, wie ich diese Flasche hier öffne, wenn ich denn hinkriege. Und die ist natürlich auch wieder so schön wie die Letzte, also wieder so ein schönes Etikett mit Umriss und dann steht hier groß NACHTSCHICHT drauf. Und dann lasse ich das hier mal in mein Glas.
Iris: So, da bin ich wieder. Du bist schon am Einschenken.
Markus: Perfektes Timing, hier läuft es grade, richtig. Hah, wunderbar, also woah! Also farblich jetzt natürlich Wahnsinn. Jetzt sind wir hier bei Kastanienbraun, Haselnussbraun oder sogar noch ein bisschen dunkler, Richtung Ebenholz, also richtig schön schwarzbraun, Haselnuss, naja, wie auch immer. Und der Schaum auch schön getönt, also wirklich ein sehr stimmiges Gesamtkonzept. Und, naja, wenn es schon NACHTSCHICHT heißt, dann darf es auch dunkel sein, gehe ich mal davon aus. Und, ja, ist natürlich die Frage, was für eine Art von Dunkel sich dahinter verbirgt? Was gibt es denn zu dem Bier zu erzählen?
Iris: Ja, das ist unser NACHTSCHICHT, hast du ja schon gesagt. Was übrigens auch ganz interessant ist, bei uns in der ASTRA St. Pauli Brauerei, die Tape Handles unserer Zapfhähne, die sind alle thematisch den einzelnen Bieren zugeordnet. Und NACHTSCHICHT hat passenderweise eine Taschenlampe.
Markus: Die auch brennt?
Iris: Ja, leider brennt sie nicht, aber es ist immerhin ein ganz schönes Detail. Wir haben hier vom Stil ein Dark Ale. Also ich sage immer ganz gerne so Leuten, die jetzt nicht ganz so tief bei Bier drin sind, sage ich immer so, es ist so ähnlich wie ein Schwarzbier, nur mit einer anderen Hefe. Weil wir haben hier halt eine obergärige Hefe verwendet, deswegen können wir das schon mal nicht Schwarzbier nennen. Ich würde sagen, nimm einfach mal einen Schluck.
Markus: Ja, ich muss sagen, vorher nehme ich mal eine Nase. Weil, also nicht, um dich jetzt zu korrigieren, bitte nicht falsch verstehen, sondern weil mich das so überwältigt. Also ich wollte grad einen Schluck nehmen und habe aber dann zuerst was in die Nase bekommen und da muss ich sagen, ist so intensiv schokoladig, nougatig. Das ist so, wie wenn man, sage ich mal, ein gutes Nutella, also ist ja nun leider wie es ist, aber so in dieser Art. Also sehr nougatig, so eine Mischung aus Schokolade, Haselnuss hat man da in der Nase, das ist wirklich großes Kino. Also würde mich auch an ein Porter zum Beispiel erinnern oder so in die Richtung. Also von der Nase her ganz grandios. Ah ja und im Mund kommt dann tatsächlich diese Schwarzbier-Richtung ein bisschen mehr rüber. das heißt, es ist viel schlanker als man eigentlich denkt.
Iris: Ja, wir haben ja auch nur 5,2%, ich glaube, 5,2, ja.
Markus: Ja, steht drauf, ja.
Iris: Genau.
Markus: Und eine leichte Säure auch dabei, schon von den Röstmalzen natürlich. Ein bisschen so Kaffee, Lakritz, geht in so eine Aromatik. Schokolade ist auch noch da, aber im Hintergrund. Und auch eine Fruchtigkeit, so ein bisschen Kirsche. Also sehr schön, also vor allem, ich finde, das Gesamtpaket schön, weil hintenraus, finde ich, ist es dann auch wieder ein bisschen süß. Und da erinnert es dann ungemein an die Nase und dadurch wird es dann ein sehr rundes Bier und ein sehr versöhnliches Bier. Also ich kann mir vorstellen, NACHTSCHICHT ist ja vielleicht auch so dann das Bier, dass du trinkst, wenn der Tag o ein bisschen zu Ende ist und du dann irgendwie runterkommt und dich hinsetzt und dann dich zurücklehnst und dann mal was genießen willst und dann ist das eigentlich genau die richtige Geschichte.
Iris: Ja oder wenn die Nacht halt grade vorbei ist und die Nachtschicht endlich vorbei ist und du dann so quasi kurz vorm Frühstück stehst. Deswegen riecht das auch so ein bisschen nach Kaffee, damit man das ein ersetzen kann.
Markus: Ah, das ist eine gute Idee. Apropos, wie ist das denn, also auf dem Kiez, eigentlich schläft man da ja nie oder, wie ist das bei euch?
Iris: Ja, also ich schlafe schon, aber natürlich ist bei uns immer viel los. Also man muss sagen so, wir haben jetzt nicht 20 für 7 offen. Das war tatsächlich ganz am Anfang, als wir eröffnet haben, war dass das Konzept, das es ein Laden sein sollte, der immer für alle offen ist, wir nennen uns auch nicht umsonst das Wohnzimmer vom Kiez. Aber es hat sich relativ schnell rausgestellt, das 20 for 7 jetzt nicht so gut funktioniert bei so einer Ladengröße und deswegen haben wir mittlerweile ein bisschen reduzierte Öffnungszeiten. Und am Wochenende kann man bei uns aber schon ziemlich lange Party machen. Wenn wir dann aber irgendwann schließen, dann haben wir aber immer noch ein paar Tipps, wo man noch hin weiterziehen kann.
Markus: Und wann ist offiziell Schluss?
Iris: Das kommt drauf an, je nachdem, wie viel so grade los ist. Also auf unserer Webseite haben wir bei den Öffnungszeiten auch immer nur stehen ab soundso viel Uhr und keine Endzeit. Bei Google zum Beispiel muss man leider was angeben und ich glaube, wir haben aktuell angegeben auf einem Samstag 3 Uhr, auf einem Freitag 2 Uhr und die restlichen Tage bis 1.
Markus: Ich finde auf jeden Fall cool, das man auch den DJ da noch hat oder generell Musik dann auch noch hat in einer schönen Art und Weise, wo man auch gerne einfach da ist, wo es Spaß macht. Da finde ich auch den Begriff Wohnzimmer, finde ich eigentlich sehr schön. Auch von der Beleuchtung her fühlt man sich da sofort ein bisschen wie im Wohnzimmer. Auch von diesen Sitzgruppen, wie die so angeordnet sind, das es halt wirklich so ein bisschen auch immer so Bereiche sind, wo man so ein bisschen für sich sein kann. Und natürlich auch im Hintergrund natürlich die Brauerei, das ist ja was Besonderes, hat man nicht alle Tage. Ist das ein ganz spezielles Konzept oder hat sich das so entwickelt, wie kam es da dazu?
Iris: Also das Konzept ist auf jeden Fall schon vorher festgelegt worden. Dazu muss man allerdings sagen, dass ich erst seit 2020 für die ASTRA St. Pauli Brauerei arbeite. Das heißt, bevor eröffnet wurde, war ich nicht an der Konzepterstellung beteiligt, deswegen kann ich nicht 100-prozentig sagen, welche Teile sich vielleicht noch ein bisschen entwickelt haben und welche von Anfang an da standen. Aber die Idee vom Kiez-Wohnzimmer auf der Reeperbahn war gemacht durch ASTRA, die stand von Anfang an. Also es sollte halt immer so ein bequemer Space sein, wo alle willkommen sind, egal wer man so ist und wenn man Bock auf ein Bier hat und sich ein bisschen entspannt hinzusetzen und vielleicht auch was zu essen, dann ist unsere Tür offen.
Markus: Apropos, was gibt es denn da zu essen? Ich habe noch nie was gegessen, muss ich sagen.
Iris: Naja gut, also ich meine, so 3 Bier sind ja auch eine Mahlzeit, weißt du ja.
Markus: Okay, ich habe was gegessen, okay, okay, okay.
Iris: Ja, wir haben so klassische Sachen, die satt machen. Wir haben Burger, wir haben Schnitzel, du kannst auch eine Currywurst bei uns haben, wir haben aber auch ein paar vegane Optionen, also je nachdem, worauf man so Lust hat.
Markus: Ja, okay, also werde ich mir das mal aufschreiben, das nach dem flüssigen Essen oder zum flüssigen Essen nächstes Mal auch was Festes dazu kommt. Ist mir in der Tat noch nicht, irgendwie weiß ich gar nicht warum, wahrscheinlich, weil ich immer von irgendwelchen Veranstaltungen kam, wo es halt vorher ganz viel zu essen gab und dann ist man eher noch am Trinken, ist ja auch gut. Und die Brauerei an sich, vielleicht noch so zwei, drei Worte, wie groß ist die und was passiert da normalerweise so, wer ist da so zugange?
Iris: Also wir haben einen 10-Hekto-Sudwerk, jetzt 10 Tanks und brauen so ungefähr zweimal in der Woche im Schnitt. Wir haben einen Chefbrauer, das ist Merlin, auf Deutsch ausgesprochen Merlin. Er ist Neuseeländer und lebt aber seit einigen Jahren jetzt schon in Deutschland und der braut unsere wunderschönen Biere. Den Rest macht er auch, also er ist da eine One-Man-Show, was die Produktion angeht. Das heißt, auch jetzt die Flaschen, die du da bei dir hast, die wurden mit ganz viel Handarbeit, wie das auch typisch ist für die Reeperbahn, von Merlin mit ganz viel Liebe für dich hergestellt.
Markus: Ja, der Merlin ist ja auch ein sehr kreativer Kopf. Und wenn man so an Neuseeland denkt, dann denkt man ja vor allem mittlerweile auch an ganz, ganz tolle Hopfen mit ganz, ganz tollen Aromen. Hat er damit auch schon mal experimentiert?
Iris: Ja, da haben wir auch schon was gemacht. Also Merlin hat nämlich tatsächlich letztes Jahr von Januar bis März so eine Art Mini-Sabbatical gemacht. Der hat uns für drei Monate auf dem Trockenen sitzen lasse, das war eine sehr harte Zeit für uns alle in der Brauerei. Und in der Zeit, weil er halt vorher vier Jahre lang nicht Zuhause in Neuseeland war, ist er dann so rumgereist, hat seine Family und Friends endlich alle wiedergetroffen. Hat aber auf dem Weg die Arbeit nicht ganz vergessen können, sondern hat dann auch in Neuseeland ein paar Hopfen eingekauft, die er wieder mitgebracht hat. Wir haben dann auch, als er wiedergekommen ist, direkt ein Bier von ihm brauen lassen, um ihn zu ehren, also sehr uneigennützig auch. Das war Merlins Sauerstoff, das war ein Feijoa-Sour. Feijoa ist so eine Guaven-Frucht, die in Neuseeland sehr beliebt ist und da hat er dann auch neuseeländische Hopfensorten verwendet. Ich meine, das war Riwka und Rakau, die er da beide drin hatte.
Markus: Woah! Also jetzt bin ich neidisch, das hätte ich total gerne probiert, aus ganz vielerlei Gründen. Also ich mag auch diese Frucht sehr gerne und man bekommt sie ja hier so gut wie gar nicht und die Hopfen sind natürlich auch großartig. Habe ich zum ersten Mal, glaube ich, gehabt bei einem Bierwettbewerb in Brasilien oder so.
Iris: Das ist auch tatsächlich, die wird auch brasilianische Guave genannt. Also ich meine, dass die in Brasilien auch heimisch ist.
Markus: Das kann gut sein. Dort gibt es ja sogar Dinge, die es bei uns überhaupt nicht gibt, zum Beispiel Cashew-Saft. Das war was, das war mi vorher überhaupt nicht bewusst, ja.
Iris: Ich habe schon mal diese Frucht von der Cashewnuss gesehen, aber gegessen habe ich die noch nie. Wie hat die geschmeckt, also der Saft?
Markus: Ja, der Saft, das ist so, also es hat was von Pfirsich, von der Konsistenz her, hat aber auch so ein bisschen gewürzige Noten dabei. Ich überlege grad, was könnte man damit vergleichen. Also sehr reife Pflaumen vielleicht, die haben ja auch öfters mal so leicht zimtige Töne zum Beispiel. Also es hat wirklich was, also es ist einerseits sehr dicht von der Konsistenz und andererseits wirklich sehr vielfältig, sehr vielschichtig vom Aroma, also ein toller Saft. Und war ich total überrascht, weil man kennt ja bei uns eben nur die Nuss, die da obendrauf sitzt. Und das da drunter so eine tolle Frucht steckt, ja, also toll. Aber gut, das hat jetzt mit Guave nichts zu tun, aber ich fand das einfach interessant, wenn man in so anderen Ländern ist teilweise, dass es auf der Welt immer noch Sachen gibt, die es bei uns eben gar nicht gibt, die man überhaupt kennt und das ist dann natürlich besonders schön.
Iris: Definitiv. Also wir mussten unseren Gästen auch erst mal erklären, was Feijoa überhaupt ist. Das war ein Bier mit ein bisschen Erklärungsbedarf, aber hat sehr viel Spaß gemacht und war sehr lecker.
Markus: Wie ist es mir dir selber, reist du auch gerne?
Iris: Ja, ich bin sehr gerne unterwegs. Also jetzt nicht unbedingt in Neuseeland, aber so insgesamt gucke ich schon, dass ich so ein bisschen rumkomme. Diesen Sommer, da freue ich mich sehe drauf, fliege ich endlich wieder nach Japan. Das ist sehr, sehr lange bei mir her und da freue ich mich auch schon richtig auf die Biere, die es da vor Ort geben wird.
Markus: Woah! Na, das wird bestimmt sehr spannend. Also ich war letztes Jahr in Japan zu einem Bierwettbewerb eingeladen, konnte aber kurzfristig nicht und ich hoffe, sie laden mich heuer wieder ein, dann komme ich mal hin, weil ich war noch nie da. Aber mir haben ganz viele Leute schon erzählt, dass das einfach auch so ein ganz anderer Kulturkreis ist und man wirklich in eine andere Welt versetzt ist, wenn man da ist und da bin ich auch schon sehr gespannt drauf. Du warst schon öfters da?
Iris: Ich war tatsächlich nur einmal da, aber dann für ein ganzes Jahr. Ich habe als Teenager, habe ich so ein Auslandsjahr gemacht, da war ich 16 beziehungsweise 17 Jahre alt und deswegen habe ich sehr viele Erinnerungen, die ich jetzt gerne auffrischen möchte.
Markus: Kannst du auch ein bisschen Japanisch?
Iris: Ja, ich kann schon ein bisschen Japanisch, das ist natürlich ein bisschen eingerostet, aber so eine umgangssprachliche Konversation kann ich schon führen.
Markus: Woah! Das ist natürlich sehr cool. Vielleicht komme ich ja zur selben Zeit rüber dann.
Iris: Ja, wann ist denn dieser Wettbewerb? Da musst du mich auch mal empfehlen, da würde ich natürlich auch gerne teilnehmen.
Markus: Das mache ich sehr, sehr gerne. Also man muss ja mindestens einmal da gewesen sein, damit man da jemand empfehlen kann, aber dann kann ich das auf jeden Fall tun. Ich glaube, das wäre letztes Jahr im September gewesen und hat sich dann überlappt mit dem Beer Star oder so.
Iris: Ah, super Zweitpunkt auch.
Markus: Ja, also ich bleibe da auf jeden Fall mal dran.
Iris: Klasse.
Markus: Okay. Dann mache ich jetzt mal ganz kurz meine Weizen-Auszeit, damit wir es mal probiert haben und schaue mal. Naja, wie gesagt, da kommt er Franke in mir durch, was wir haben, haben wir.
Iris: Ja, du meinst das auch sehr ernst, also ich habe ja nicht alle Biere in dem Paket gedoppelt, wir haben ja morgen auch noch den Termin, sondern nur eine Auswahl und da musst du mal gucken, wie du da morgen hinkommst.
Markus: Ja, da muss ich dann wiederum durch, aber dann kann ich mich ja an die schöne Zeit mit dir heute erinnern, das ist ja auch gut.
Iris: Sehr gut.
Markus: Also vielleicht für alle Hörer, die sich jetzt wundern, wir zeichnen an einem Montag auf und morgen ist dann ein Dienstag. Und immer am ersten Dienstag im Monat machen unsere Alumni, also alle, die in der BierAkademie Sommelier gemacht haben oder Bierfachmann oder Ähnliches, gibt es einen Verkostungsabend, wo man sich eben einmal im Monat trifft und wir uns verschiedene Gäste einladen, dann eben morgen Abend die liebe Iris und dann gemeinsam Biere verkosten, drüber sprechen und uns austauschen. Und das wird morgen eben auch mit diesen Bieren sein. Natürlich verraten wir denen das natürlich noch nicht, sondern das werden die dann erst hören, wenn wir den Talk dann gemacht haben. Und irgendwann, das dauert ein bisschen, also Veröffentlichungstermin ist, glaube ich, im Mai, also wir sind jetzt grade Anfang März, aber egal. So ist das mit einem Podcast, der ist immer nicht ganz aktuell, aber das muss so sein, sonst schafft man das alles gar nicht mit dem Vorlauf. Ja, also ich habe hier den WEIZENBEISSER, der wahrscheinlich an den Wadenbeißer erinnern soll, oder?
Iris: Guter Punkt, da habe ich noch nicht drüber nachgedacht. Also bei den anderen Bieren ist die Assoziation ja irgendwie relativ klar und bei WEIZENBEISSER, weiß ich nicht, das habe ich einfach so hingenommen, dass der so heißt. Ja, wir haben hier ein klassisches Weizen und 5,7% glaube ich, also ein kleines bisschen stärker, aber passt ja auch immer ganz gut zum Kiez.
Markus: Absolut, ja. Und eigentlich, also die ursprünglichen Weizen, das ist ja, also sowieso, also ich als Franke darf ja dazu gar nicht so viel sagen, denken die meisten Bayern. Aber grundsätzlich, wenn man sich damit auseinandergesetzt hat, das eigentliche Weizen ist ja was Bernsteinfarbiges und eigentlich auch eher was etwas Kräftigeres. Also das war ja ähnlich wie mit den normalen Bieren, da gab es halt das Normale und da gab es auch so eine Art Märzen-Weizen, was man eben dann etwas kräftiger eingebraut hat. Natürlich nicht nach derselben Regel, weil es ja obergärig war, aber man hat eben auch eine etwas stärkere Version gemacht. Und das ist oft das, was sich heutzutage erhalten hat, was oft auf Festen auch noch ausgeschenkt wird und so eben als Fest-Weizen. Und die haben dann eben oft diese interessante Mischung aus so karamelligen, nussigen Aromen von den eben bräunlichen Malzen und dazu dann diese Fruchtigkeit aus der Banane. Und das ist was ganz anderes als die modernen Weizen, das helle und das dunkle Weizen, was man so kennt. Und jetzt fülle ich hier mal ins Glas und, hah und bin da auch ziemlich genau bei einem Bernstein-Weizen, das ist ja wunderbar, schön. Ja, wie es sich gehört, also trüb, schöner Schimmer, ein bisschen von der Farbe her heller als das LUDEN LAGER, aber nur einen Tick. Und auch schöner, ganz fester Schaum, der auch schön Cremefarbig ist. Also da merkt man, ihr arbeitet auf ganz viel auf der Malzseite, nicht nur auf der Hopfenseite, das ist ja durchaus auch ungewöhnlich. Ah ja und in der Nase ist dann tatsächlich so eine ziemlich frische Banane, muss ich sagen. Also oft ist sie ja eher braun, hier ist sie schon eher noch Richtung gelb. Und eben auch so ein bisschen karamellige, ein bisschen nussige Aromen. Das passt tatsächlich, habe ich es, ohne es zu wollen, ganz gut hin geschossen, mit meinem Versuch vorhin. Ja und wirklich ein voller Trunk, also ganz viel zu erzählen im Mund, viel Kohlensäure auch, karbonisiert, moussiert schön und hat dann noch mal diese schöne fruchtige Note. Ist allerdings etwas schlanker, etwas weniger süß, als man es jetzt in Bayern hätte. Was wahrscheinlich auch ganz gut ist, grade für den Hamburger Markt und vor allem, wenn man davon auch ein bisschen mehr verkaufen will. Also finde ich, ist ein schönes Weizen, kann man auf jeden Fall gut trinken. Vielleicht nicht zur dreifachen Portion Weißwurst, aber auf jeden Fall richtig schön, um einen Nachmittag zu genießen, also wunderbar. Das ist auch von Merlin?
Iris: Ja, vielen Dank für die lieben Worte. Ja sicher, die sind alle von Merlin, die Biere.
Markus: Das ist zum Beispiel was, was ich ganz interessant finde, wenn man so unterwegs ist, meistens trennt sich da so ein bisschen die Braumeisterspreu vom Weizen, in Anführungsstrichen, also ein richtig gutes Weizen kriegen wenige hin. Weil das von Anfang schon, also von der Rezeptur her, über die ganze Gärführung, was die Temperaturen angeht und so, da muss man beim Weizen tatsächlich ziemlich genau arbeiten, sonst kommt immer nicht das dabei raus, was man eigentlich will. Und das erlebt man wirklich oft, grade bei Bierwettbewerben in Italien zum Beispiel oder auch in Brasilien oder sonst wo, das sich viele an dem Bierstil versuchen, aber irgendwie dran scheitern, das dann eben so hinzubekommen, weil die Hefe dann halt doch ein bisschen macht was sie will, wenn man sie lässt.
Iris: Ja, das ist auch ein schönes Kompliment von dir. Das gebe ich auf jeden Fall Merlin weiter, da wird er sich freuen, dass du, ja, so überzeugt bist von seinem Können. Ich bin das übrigens auch, also ich bin total happy, mit so einem coolen Brauer zusammenarbeiten zu können, der auf der einen Seite sich wirklich Mühe gibt, die ganzen Klassiker in einer ordentlichen Qualität herzustellen, aber trotzdem auch Bock hat zu experimentieren. Also das ist das Schönste an unserer Zusammenarbeit, also wir sind ja auch in der Bierkonzeption, arbeiten wir eng zusammen. Also bei den seasoner Bieren, die wir dann immer mal wieder rausbringen, da hat er mal eine geile Idee, ich habe mal eine geile Idee oder wir konzipieren mal was gemeinsam. Und egal was es ist, also egal, wie abgefahren die Idee ist, Merlin setzt alles dran, dass irgendwie wahrzumachen. Und da kenne ich schon ein bisschen andere Brauer auch, die dann so sagen so, nee, das haben wir noch nie gemacht, das geht nicht.
Markus: Ja, also da habe ich ein ganz krasses Beispiel, interessanter Weise auch mit einem Weizen. Da habe ich über vier Jahre lang mit einer Gruppe von Brauern zwei Biere entwickelt und ein Bier war ein untergäriges Bier und eins war eben ein Weizenbock. Und das war richtig große Thematik und ganz viel Inhalt und wir haben da viel dran gearbeitet, um am Ende gemeinsam diese Rezepturen rauszuarbeiten. Und es sollte dann ein richtig schöner hopfengetopfter Weizenbock dabei rauskommen.
Iris: Ah, ja, lecker.
Markus: Was zu dieser Zeit auch noch relativ neu war, also Erscheinungstermin war dann um 2016 rum. Ja und dann läuft alles, also der Hopfen wird dahin gebracht, es wird gebraut und alles gut. Wir haben eine Beschreibung gemacht, ich habe die Etiketten dazu entworfen und eine Box dazu und alles Drum und Dran. Und dann haben wir den Tag, wo das Bier präsentiert wird, also diese ganze Box präsentiert wird und dann machen wir dieses Bier auf und verkosten es und es ist halt ein Weizenbock.
Iris: Oh nein.
Markus: Aber ohne Hopfen, also was heißt ohne, mit wenig. Und dann frage ich den Brauer, was ist denn da passiert und so? Ach, naja, weißt du, wir waren da im Sudhaus gestanden und dann haben wir uns gedacht, also können wir das wirklich machen, also Hopfen in den Weizenbock? Und da haben wir gedacht, nee, da lassen wir lieber bleiben.
Iris: Oh Gott, das tut mir richtig weh, das zu hören. Also oh, oh, du Armer.
Markus: Das war hart, ja. Vor allem, ich meine, da war die Presse da und was weiß ich was. Und es stand ja alles gedruckt, wir hatten eine fertige Bierbeschreibung, alles fertig. Und er auch mit dem Brustton, also ihm war das überhaupt nicht bewusst, dass das jetzt in irgendeiner Form ein Problem darstellt. Wahnsinn, aber so ist das manchmal und insofern ist es genau so, dass es eben auch Braumeister gibt, die da letzten Endes sich eher nicht so was sagen lassen. Also bist du da wirklich bestens aufgehoben bei Merlin. Wie ist denn überhaupt da deine Arbeitsplatzbeschreibung, das klingt ja ungeheuer vielschichtig, oder?
Iris: Meine Arbeitsplatzbeschreibung, ja, tatsächlich, die Stelle war damals noch ein bisschen anders ausgeschrieben als das, was ich heute mache. Also es hat vorher niemand auf meiner Stelle gearbeitet, also es war eine neugeschaffene Stelle. Und in der Stellenausschreibung stand so, grob gesagt, drin, wir suchen einen Brand Ambassador für die ASTRA St. Pauli Brauerei, der oder die auch Social Media kann und Ahnung von Craft Beer hat, das war so ein bisschen die Beschreibung. Und das hat sich dann aber tatsächlich über die Jahre und auch über die Pandemie, haben sich die Aufgabenfelder so ein bisschen hin und her geshiftet. Also ich glaube, am Anfang waren sich die Leute, die meine Stelle ausgeschrieben haben, noch nicht so ganz sicher, was sie eigentlich brauchen und das hat sich dann so ein bisschen verändert mit der Zeit. Kurz gesagt, mache ich das Marketing, aber es ist schon relativ vielseitig. Also ich bin auf der einen Seite mit Merlin da in der Bierkonzeption mit drin, was tatsächlich auch das Feld ist, was mir am meisten gefällt und, ja, wo ich denke, dass wir da coole Erfolge verbuchen konnten. Ich mache aber auch die Social-Media-Kommunikation, ich mache auch andere Werbemittel, also auch Flyer und so weiter, aber ich bin auch in er Event-Konzeption mit drin. Wir sorgen ja auch dafür, dass bei uns dann immer mal wieder was Neues passiert. Und grade zu so Veranstaltungen wie Hamburg Beerweek, dann überlege ich mir immer ein bisschen abgefahrene Sachen, mit denen wir die Leute bei uns in den Laden locken können. Ich habe zum Beispiel auch stark dafür gearbeitet, das wir ein Mitglied beim Senatsbock-Verein werden können und, ja, solche Sachen kommen dann alle zusammen.
Markus: Ja, auf diese wunderschöne Tatsache kommen wir ja gleich auch noch flüssiger Weise zu. Da bin ich am allermeisten gespannt drauf, muss ich sagen, na, schauen wir mal. Ja und an sich, also es gibt ja nicht so viele Traumarbeitsplätze in Deutschland für Biersommeliers, aber das klingt auf jeden Fall so. Und es klingt auch ein bisschen so, als hättest du das auch ein bisschen selber mit, ja, mitgemacht, also mit dafür gesorgt, dass du auch die Freiheiten hast und die Dinge eben machen kannst, die du auch gerne machst. Und das, finde ich, nötigt mir auch einigen Respekt ab. Jetzt weiß ich ja auch, dass du logischerweise auch engagiert bist auch in vielen Gruppen und eben auch grade als Frau sehr engagiert bist. Hast du denn da mal erlebt, dass es da mit diesem Geschlechterthema auch Hürden für dich gibt, die vielleicht für Männer nicht dagewesen wären?
Iris: Ja, definitiv. Also ich glaube, da könnte jede Frau ein Lied von singen, also generell sowieso, aber Frauen, die dann auch noch in Branchen arbeiten, die überdurchschnittlich männerdominiert sind, was ja einfach bei Bier der Fall ist, natürlich gibt es da häufiger dumme Situationen. Im Großen und Ganzen hat trotzdem am Ende immer alles geklappt. Also ich habe mittlerweile mir so ein paar Strategien erarbeitet, wie ich mit unangenehmen Männern umgehe. Aber, klar, das ist natürlich ein Thema und ich glaube, da haben wir alle noch sehr viel Arbeit vor uns, bis das Geschlecht kein Thema mehr ist.
Markus: Ja, das glaube ich auch. Und, also sagen wir mal so, dieses Spezies unangenehmer Mann, das hat man auf der Reeperbahn ja in ziemlich vielerlei Facetten. Also neulich waren wir da ja abends auch unterwegs, also das ist schon, ja.
Iris: Das stimmt schon, also natürlich ist ja auch einfach die Reeperbahn als Partymeile ein bisschen prädestiniert dafür, dass da sehr viele unangenehme Sachen passieren. Und das will ich auch jetzt gar so kleinreden, aber ich finde, es gibt schon noch einen elementaren Unterschied dazwischen, ob jetzt jemand einfach total hackedicht besoffen ist und dann drei Sprüche zu viel bringt, die irgendwie blöd sind oder ob jemand komplett nüchtern ist und dich als Frau in deinem Beruf nicht ernst nimmt, obwohl du alle möglichen Qualifikationen vorweisen kannst.
Markus: Absolut. Und ich glaube, das ist ja dann logischerweise die viel heftigere Sache, weil, also das eine ist, wenn sowas dann aus einem raus kommt, wenn er genug getrunken hat, schlimm genug, aber dann ist er sich zumindest normaler Weise was anderem bewusst. Aber eben, wenn das nicht so ist, dann ist das, ja, schon sehr bedenklich, sagen wir mal so.
Iris: Ja, das stimmt schon.
Markus: Wobei ich sagen muss, ich habe da auch einen Lernprozess hinter mir. Also jetzt nicht, dass ich der Ober-Macho gewesen wäre oder bin, aber wenn man halt so aufwächst in eine Gesellschaft rein in den 70ern, 80ern, da waren die Rollen noch klar verteilt. Also allein, wenn man heute so Fernsehserien oder Werbung aus der damaligen Zeit anschaut, das ist manchmal schon krass, wie stark sich das grade in dieser Hinsicht verändert hat. Und das ist auch ganz gut, also insofern, ja.
Iris: Das stimmt schon. Aber, ich meine, grade wenn einem Sachen aus der Vergangenheit peinlich sind, dann merkt man ja, dass man sich da weiterentwickelt hat. Und dementsprechend umso schöner, dass du das so empfinden kannst. Ich habe tatsächlich auch viele Situationen aus der Vergangenheit, wo ich mich selber auch sehr danebenbenommen habe und da denke ich so im Nachhinein, okay, gut, dass ich das heute nicht mehr so sehe.
Markus: Ja, also mir hat vor 30 Jahren, glaube ich oder sowas, hat mir mal jemand gesagt, blamiere dich jeden Tag mindestens einmal. Und es passiert vielleicht nicht mehr jeden Tag, aber es ist was, wo man sich einfach noch mal anders wahrnimmt, wo man sich reflektiert, wo man was draus lernen kann und wo man vor allem dann auch über sich selber ein bisschen lachen kann. Und das ist einfach auch wichtig, um sich weiterzuentwickeln. Und jeder macht Fehler und jeder ist manchmal einfach blöd.
Iris: Definitiv.
Markus: Das kann passieren und da muss man dann einfach miteinander umgehen und man muss sich auch entschuldigen können, man muss auch verzeihen können. Also all diese Dinge gehören halt irgendwie auch dazu und, naja. Apropos gehört dazu, wir sind jetzt bei Bier Nummer 3 und haben immer noch 4. Wobei, das Helle können wir vielleicht wirklich überspringen, aber die anderen sollten wir noch probieren. Ich habe jetzt hier noch ein INKASSO IPA und einen STIMULATOR und dann noch eine schwarze Flasche, womit machen wir weiter?
Iris: Ich würde sagen, wir machen mit dem INKASSO IPA weiter. Das hole ich mir auch mal, weil das ist tatsächlich aus der Corerange, also aus den Bieren, die wir immer am Start haben, ist das mein Lieblings-Astra.
Markus: All right, dann mache ich hier mal wieder auf, solange du holen gehst, ich mache auf. So, ihr habt gehört, es ist offen. Und weil ich immer wieder gefragt werde, das wird natürlich nicht eingespielt, sondern das sind immer original live O-Töne des Bieres, was grade eingeschenkt wird. Jetzt haben wir das INKASSO IPA mit einem Grünstich. Also das sei vielleicht auch noch gesagt, die Biere haben alle so ihre Farben. Beim LUDEN LAGER war es rot, bei der NACHTSCHICHT, okay, da war das schwarz, beim WEIZENBEISSER waren wir gelb, jetzt sind wir etwas so zu grün oder petrol.
Iris: Ja, so mintgrün, würde ich sagen.
Markus: Mintgrün, ja, siehst du, das ist so ein Farbton, da können sich, glaube ich, viele Leute drüber streiten, wie er genau richtig ist. Aber ich bin auf jeden Fall bei mintgrün sehr gerne mit dabei. Ist ja auch zum Beispiel pink oder rosa oder so, da gibt es das ja auch. Also vielleicht hast du klare Vorstellungen, für mich ist es manchmal immer so ein bisschen eine Sache, was richtig ist von der Bezeichnung, aber wir wissen ja alle, was gemeint ist.
Iris: Ja, außerdem beschäftigen wir uns ja mit Bier und die sind ja seltenst rosa. Also ich glaube, das ist okay, wenn du die Schattierungen nicht so genau benennen kannst.
Markus: Wobei, ich hatte immerhin schon mal ein blaues Bier. Also es gibt ja Algen, die das so entsprechen färben. Aber das haben wir jetzt natürlich nicht, also jetzt haben wir ein richtig schönes sattes, ja, das geht wieder in so einen schönen Braunton, aber einen hellen. Und meins ist fast komplett klar und hat etwas gröbere Poren, die aber auch wieder schön stehen. Bei so einem Bier mache ich es total gerne, also wenn keiner zuschaut, dass ich auch mal von unten reinschaue, weil dann sieht man diesen Schaumteppich, wie der oben auf dem Bierspiegel so ist und das ist auch ein faszinierender Anblick. Also auch wieder ein interessantes Bier schon mal optisch.
Iris: Ja, ganz neue Perspektive.
Markus: Und interessanter Weise sieht man das sogar, wenn der Schaum vermeintlich weg ist, also selbst dann sieht man diesen dünnen Teppich noch obendrauf, kann man eigentlich immer ganz gut gucken.
Iris: Ja, da muss ich mal drauf achten, das ist ein sehr guter Hinweis.
Markus: Jetzt habe ich dir noch eine neue Bierperspektive beigebraucht. Unglaublich, ich bin stolz.
Iris: Ja, siehst du, man lernt nie aus, ja.
Markus: Aber das stimmt, also das ist auch so ein Punkt, die Offenheit ist wichtig, man lernt nie aus und man lernt immer was dazu. Deswegen gehe ich auch so gern auf Bierwettbewerbe, weil man geht immer klüger Heim als man hingefahren ist.
Iris: Total.
Markus: Ja, was haben wir denn jetzt hier, ist das eher ein klassisches IPA oder eher ein moderneres?
Iris: Ja, wir haben hier unser Session IPA. Also das INKASSO IPA ist, ja, also wenn man das jetzt noch ein bisschen weiter runterbrechen würde, ich würde sagen, American Style Session IPA. Das heißt, wir haben hier schon wirklich so dieses sehr doll Hopfenbetonte. Haben hier mit Aromahopfen gearbeitet, die auch wirklich gut rauskommen. Ich finde, am stärksten kommt hier der Mosaic raus, mit dem Merlin auch sehr gerne arbeitet. Und, ja, Session, weil wir hier nur 4,5% Alkohol haben. Aber das ist natürlich für mich auch ein Feature, also das ist so ein Bier, das kann man die ganze Nacht lang durchtrinken und das gefällt mir auch daran. Wir haben mit diesem Bier tatsächlich auch schon ein paar Preise abgeräumt und das freut mich, das grade so mein Lieblingsbier da auch immer wieder bestätigt wird.
Markus: Ja, ist auf jeden Fall sehr eingängig, sehr fruchtig. Und wie du schon gesagt hast, der Mosaic ist sicherlich im Vordergrund. Ich finde auch der Mandarina Bavaria ergänzt das so ein bisschen mit so ein bisschen roten Beeren, Erdbeernoten und dazu eben dann das klassische Citrusaroma, ein bisschen was Tropisches, also sehr schön und wirklich eingängig. Also man merkt auch beim Trinken, dass das jetzt nicht so viel Volumen in Alkohol hat, es ist trotzdem ein vollmundiges Bier. Und es macht auch richtig Freude und man weiß, okay, davon kann ich eben auch mal wirklich ein bisschen mehr davon trinken, ohne das es mir gleich die Birne weghaut, wie man so schön sagt, das ist auf jeden Fall gut. Und die Bittere ist trotzdem schön da. Also das finde ich auch gut, dass man hintenraus, es trocknet schön wieder aus. Also ich glaube, das gehört vielleicht zum Norden eigentlich auch dazu, oder, Bittere ist doch grade an der Küste in.
Iris: Ja, also ich liebe das auch, also ich habe wirklich große Freude an so schlanken Bieren, die dann noch eine ordentliche Herbe haben am Ende. Und das Schöne ist, das Merlin das auch so sieht, also der ist auf jeden Fall immer dran, da noch so ein bisschen rumzutweaken. Das INKASSO IPA ist auch ein schönes Beispiel für eins unserer Biere, das sich seit unserem Start sehr doll verändert hat. ich war tatsächlich privat Ende 2018 in der ASTRA St. Pauli Brauerei, als sie so grade eben erst eröffnet hatte und da hat das INKASSO IPA noch ziemlich anders geschmeckt. Das war meiner Meinung nach damals eher noch so ein Pale Ale und über die Jahre ist es dann, ja, zu einem echten Session IPA geworden.
Markus: Ja, hat sich nach unten hochentwickelt sozusagen, nee, wirklich sehr schön. Wenn wir sagen, LUDEN LAGER und INKASSO IPA und Kiez und so, wie ist es denn, also gibt es wirklich noch diese Unterweltigkeit, die a in der Reeperbahn ist? Bekommt ihr davon irgendwas mit oder ist es nur noch ein Vergnügungsviertel, wie kann man sich das vorstellen?
Iris: Ja, also so ein bisschen merkt man es schon noch, grade so jetzt diese etwas größeren, ja, diese bekannteren Kiez-Gestalten wie jetzt zum Beispiel Kalle Schwensen oder der Schöne Klaus, als er noch gelebt hat, der ist ja leider vor Kurzem verstorben. Die waren tatsächlich auch hin und wieder mal auf unserer Terrasse zu finden, aber es wird natürlich immer weniger. Und so diese klassische Reeperbahn-Romantik von damals, die, ja, reduziert sich mit der Zeit von selber jetzt leider immer ein bisschen mehr.
Markus: Gibt es noch so Seeleute, die kommen?
Iris: Also Seeleute habe ich bei uns, glaube ich, so klassisch noch nie gesehen. Aber da müsste man Leute fragen, die häufiger mal auf einem Samstag da sind. Ich habe ja so klassische Arbeitszeiten, Montag bis Freitag, das heißt, ich bin gar nicht so oft auf einem Samstag da.
Markus: Ja, würde mich interessieren, also ob es das noch gibt, dieses frühere Publikum, wo man ja wirklich praktisch so von Hafen zu Hafen gefahren ist mit seinem Schiff und überall dann jeweils halt seine heuer verprasst hat sozusagen in jeder Hinsicht, als das eben noch so diese Hochzeiten waren aus der oft, ja, romantisierten alten Zeit. Ob die wirklich so gut und schön war, das weiß, glaube ich, keiner.
Iris: Ja, ich würde sagen, da müssen die ganzen Zuhörer :innen einfach mal bei uns vorbeikommen und das selber beurteilen, ob die da sind oder nicht, vielleicht habt ihr ja Glück und ihr seht so einen echten Seemann. Aber, was ich sagen kann, wir haben auch für die Seemänner mal so ein Bier gebraut und zwar unser Fichten Fichte, das ist ein Hazy IPA mit Fichtentrieben. Und tatsächlich wurde früher, als Seefahrt noch ein bisschen mehr so en vogue war, als es noch mehr Leute gemacht haben, wurde tatsächlich auch häufiger in Biere dann Fichtentriebe eingebraut, weil das gut gegen Skorbut ist.
Markus: Ah, siehst du, man lernst jedes Mal was dazu. Das wusste ich noch nicht, interessant. Aber irgendwie auch logisch, also, ja.
Iris: Also das hat man zumindest solange gemacht, bis dann irgendwann Sauerkraut ein großes Ding wurde, dann ist das irgendwie mit dem Fichtenbier so ein bisschen abgeklungen.
Markus: Ja und dann haben die Deutschen ihren Spitznamen weggehabt. Das Bier verdrängt durch Sauerkraut, hejeijei, das, wenn man mal erzählen würde, naja. Und St. Pauli ist natürlich auch mittlerweile republikweit bekannt durch den Fußballklub. Das schaut man bei euch auch, oder?
Iris: Ja , definitiv. Also wir haben ja sowieso eine enge Verbindung zum FC St. Pauli, schon alleine, weil natürlich ASTRA Sponsor ist beim FC St. Pauli. Und wir sind ja auch einfach von der Distanz super nah beieinander. Man kann easy vom Millerntor-Stadion einfach mal zu uns rüber in die ASTRA St. Pauli Brauerei laufen, das dauert, ja, 10 Minuten ungefähr und dann bist du halt bei uns. Und wir haben auch schon ein Bier mit dem FC St. Pauli zusammen gebraut. Da haben wir vorletztes Jahr den Heiliger Rasen rausgebracht. Das war ein Pils, wo wir den Fußballrasen aus dem Millerntor-Stadion mit der HopGun mit reingejagt haben.
Markus: Und das war unglaublich, das habe ich damals probiert, faszinierend, aber genau richtig, also so muss man das zelebrieren. Und ich finde überhaupt, dieser eigene Humor, der ja auch in diesem Fußballklub so ein bisschen herrscht, also man denke ja nur an dieses Pokalsieger-T-Shirt, also das ist einfach großartig und das zieht sich ja auch bei euch so ein bisschen durch. Du hast ja gesagt, du bist da viel für das Marketing zuständig, mit diesen klassischen ASTRA-Kampagnen, die man da immer so auf den Plakaten hat und so, hast du dann da auch was zu tun oder eher weniger?
Iris: Mit denen habe ich eigentlich fast gar nichts zu tun. Also wenn mal richtig Not am Mann oder an der Frau ist, unterstütze ich gerne mal mit einer kleinen Idee, aber eigentlich bin ich hauptsächlich in der ASTRA St. Pauli Brauerei und für die Biere zuständig, die wir auch bei uns vor Ort brauen.
Markus: Und wie ist es sonst mit der Mutter, also hast du ab und zu mal Kontakt oder warst du mal in Kopenhagen und hast dir das mal angeschaut oder so?
Iris: Ja, ich war Letztens erst in Kopenhagen, das war total geil, das hat richtig Spaß gemacht. Das, wie heißt das, Home of Carlsberg, diese neue Museums-Experience, wo es auch ganz viele alte Flaschen gibt und so. Die hat jetzt ja erst vor Kurzem eröffnet und da waren wir mit dem Marketingteam von Carlsberg Deutschland da. Und das war total großartig, also wir haben so eine private Führung durch den Keller gekriegt, wo wir dann so alle möglichen alten Carlsberg-Brews, einfach mal alle probieren konnten. Also da waren so teilweise Flaschen, die standen da schon so irgendwie 15 Jahren im Keller rum und wir konnten die alle mal aufreißen und alle mal probieren, das war der Hammer.
Markus: Woah, das ist eine tolle Sache. Ich habe es leider noch nicht geschafft, seitdem das Neue offen ist. Ich war vorher mal da und war überhaupt sehr beeindruckt, also in zweierlei Hinsicht. Also auf der einen Seite von diesem ganzen Stiftungsgedanken drum rum. Also da gibt es ja dieses Forschungsinstitut mit einer eigenen Forschungsbrauerei und auch einem sehr coolen Braumeister dort, der tolle Sachen macht. Und alles, was sie erforschen, das stellen sie ja tatsächlich der Welt zur Verfügung Also nicht wie bei anderen Brauereien oder überhaupt Unternehmen, die halt irgendwas erforschen und dann haben die ihr Patent und dann wird das gehegt und bewahrt und monetarisiert. Sondern da ist es ja wirklich einfach vom Grundgedanken von Carlsberg her so, dass man alles eben offenlegt und damit auch für alle verfügbar macht. Das fand ich sehr spannend und auch dieses Haus mal zu sehen, was da alles so passiert. Und auf der anderen Seite fand ich toll, wie doch dieser recht große Laden sich tatsächlich im Bereich Nachhaltigkeit engagiert und an ganz vielen kleinen Stellen schon ziemlich viel erreicht da. Also für mich zum Beispiel in Erinnerung geblieben ist, dass die ihren Sixpack mit Dosen, der wurde ja oft einfach in Folie komplett eingeschweißt. Dann gab es mal so eine Art Ringe, die man dann praktisch hatte, wo man dann die Dosen da eingebunden hat und dann hat eben noch eine neue Erfindung es dann soweit reduziert, dass es im Grunde nur noch eine kleine Klammer war, die diese 6 Dosen zusammengehalten hat und damit halt den Materialverbrauch auf ein Zehntel oder noch weniger reduziert hat. Und an ganz vielerlei Stellen eben wird da viel gemacht und gearbeitet und das eben auch wieder weitergetragen. Und da muss ich wirklich sagen, das hat mich auch beeindruckt. Und letzten Endes hat ja Carlsberg auch eine spannende Rolle, weil, wenn wir an die Gründerzeit so, also die deutsche Gründerzeit zurückdenken 1870er-Jahre, da war das alles ziemlich international und die Brauwelt war das eben auch. Und da war zum Beispiel jemand wie der Heineken oder eben Carlsberg, die waren alle mit im Brauerbund zum Beispiel engagiert und haben sich da auch für die deutsche Bierwelt, für die deutschen Brauer mit eingesetzt. Und das finde ich wirklich eine spannende Geschichte, wie ein Unternehmen über so eine lange Zeit sich da eben halten kann und nicht in diesen Konzerngedanken verfallen ist, wie das eben bei eben Heineken oder aber eben das letzten Endes der Fall ist. Also nicht, das Carlsberg immer die Guten sind, aber auf jeden Fall die Besseren, könnte man mal so sagen.
Iris: Das ist wie überall, es gibt immer Licht und Schatten. Aber ich muss tatsächlich auch sagen, also wir sind ja als ASTRA St. Pauli Brauerei, sind wir ja eine eigene GmbH und natürlich hält Carlsberg Deutschland da Anteile, aber wir sind so ein kleines bissen flexibler. Aber nichtsdestotrotz finde ich es auch schön, mit Carlsberg Deutschland und auch mit Carlsberg International zusammenzuarbeiten, weil man da auch wirklich eine große Passion spürt bei den Leuten, die da am Start sind. Du hast es ja grade auch schon gesagt, so zum Beispiel die Patente, die dann erforscht werden und dann weitergegeben werden. Ich finde es persönlich halt schon total großartig, in einem Konstrukt zu arbeiten, was zum Beispiel halt, ja, quasi für die erste Hefereinzucht verantwortlich war. Also das sind ja solche historischen Meilensteine, das macht wirklich Freude dann, an so einem Ort tätig zu sein und da halt selber was beitragen zu können.
Markus: Ja, also die Dimension, das kann man gar nicht überschätzen, glaube ich, weil nur dadurch war es ja möglich, wirklich reine Lager und Ales zu brauen. Also vorher waren das ja immer Mischgärungen und das war letzten Endes in Deutschland bis Mitte des 20. Jahrhunderts noch so, bis sich das überall durchgesetzt hat, das man eben mit Reinzuchthefe braut und dann wirklich, in Anführungsstrichen, nur den einen Stamm hat. Und letzten Endes geht das alles zurück eben auf die Anfänge der modernen Carlsberg Brauerei und das finde ich schon wirklich sehr, sehr interessant, wie sich das so entwickelt hat. Ja, darauf sollten wir noch mal anstoßen.
Iris: Ja, geht es schon wieder weiter bei dir.
Markus: Ja, ich bleibe dran, also so ist es ja nun nicht. Du kannst ja Morgen, kannst du ja ein bisschen langsamer angehen die Sache, aber wir müssen die Hörer ja bei der Stange halten. Und wir haben ja von dem STIMULATOR erzählt und von einer schwarzen Flasche, wie machen wir denn weiter?
Iris: Ja, als wenn du beide noch definitiv trinken willst, dann würde ich sagen, starten wir mit dem STIMULATOR.
Markus: Ja, also das machen wir jetzt schon. Also wie gesagt, dafür sind wir da. Also ich mache mal den STIMULATOR auf.
Iris: Guter Start in die Woche, auf einem Montag, ja, cool.
Markus: Naja, mein Gott, naja, okay. Es ist vielleicht hier in Franken tatsächlich normaler, sich am Montagnachmittag mal sieben oder acht Testbiere zu geben als bei euch, aber egal. Also, haben wir hier den STIMULATOR, von der Farbe her, das wäre jetzt wahrscheinlich auch wieder diskussionswürdig, man könnte bordeaux sagen, aber dann würde man ja in die Weinecke denken. Gibt es dafür einen unweinigen Ausdruck?
Iris: Also ich sage normalerweise, so ein bisschen kastanienbraun mit rubinroten Reflexen, das ist so.
Markus: Ach so, das Bier selber meinst du jetzt?
Iris: Ja.
Markus: Ja, nee, da bin ich dabei. Ich meinte jetzt das Etikett.
Iris: Ach, das Etikett meintest du, okay. Ja, also da sage ich einfach immer lila.
Markus: Perfekt, sehr gut, lila ist gut. das ist völlig unschuldig, da sind wir gut dabei sehr schön. Ja, beim Bier natürlich, also keine Angst, ich bin jetzt nicht völlig verwirrt, da hast du absolut Recht. Aber, wobei, der Rotstich ist grandios, also das gefällt mir richtig gut, man hat ein richtig sattes schönes Rotbraun, was leuchtet, was strahlt. Der Schaum auch wieder sehr fest, sehr dicht. Sehr gefärbt auch, da merkt man auch hier wieder, viele dunkle Malze im Einsatz. Man merkt auch, wenn man das ein bisschen im Glas hin- und herschwenkt, das da durchaus ein paar Prozentchen mehr sind. Also, ja, wie warst du da beteiligt, bei diesem Bier?
Iris: Bei dem war ich tatsächlich nur daran beteiligt, das zu verändern.
Markus: Wie war es vorher?
Iris: Der STIMULATOR war früher ein Weizen-Doppelbock und das war ein schönes Bier, das hat Freude gemacht, da hat sehr gut geschmeckt, aber es war, glaube ich, geschmacklich ein bisschen zu anspruchsvoll für unser Publikum. Wir müssen ja in der ASTRA St. Pauli Brauerei immer so ein bisschen gucken, dass wir auch die Leute abholen, die ein bisschen einseitiger trinken in ihrer Freizeit.
Markus: So Leute wie du, die eben sagen, ich möchte nicht so gern ein Weizen, ne?
Iris: Ja, zum Beispiel, genau, ja, ja. Tatsächlich, ich bin mir sicher, es gibt auch ein Bier, was du nicht so gerne trinkst.
Markus: Ja sicher, keine Frage, absolut, fängt beim Pils an.
Iris: Tatsächlich, du bist kein Pils-Fan, woah, krass.
Markus: Mittlerweile, muss ich sagen, so richtig knackige Pilsbiere mag ich, aber so dieses Wald- und Wiesen-Pils, das holt mich einfach nicht ab. Also ich kann es beurteilen und ich trinke es auch mal, aber wenn ich die Wahl habe, was anderes zu haben, nehme ich in der Regel lieber was anderes.
Iris: Aber das Heiliger Rasen ging für dich, ja? Weil, das hat ja schon sehr pilsig geschmeckt so.
Markus: Ja, aber das war ja eine ganze Geschichte, die man da getrunken hat. Das waren ja zig-1.000 Menschen, stolz auf diesen Verein, also Blut, Schweiß, Tränen, was weiß ich was alles.
Iris: Du glaubst nicht, was da im Rasen alles drin war, den mussten wir echt gut saubermachen vorher.
Markus: Eben, also ich meine, da schwamm ja so viel mit, also insofern, da ist es dann auch egal fast schon.
Iris: Ja, okay, ja, gut. Ja, also was ich halt sagen wollte ist, wir haben ja schon einfach dadurch, dass wir auf der Reeperbahn sind und auch ein relativ großer Laden, haben wir sehr viel Laufkundschaft und auch sehr viel Touri-Verkehr. Über die wir uns natürlich auch freuen, also wir sind stolz, dass die ASTRA als eine Location wahrnehmen, wo sie mal hin müssen, wenn sie in Hamburg sind. Und das Ding ist aber natürlich auch, dass diese Leute uns, weil ja die Hauptsorten im Supermarkt deutschlandweit verfügbar sind, hauptsächlich uns für unsere großen Biere kennen. Also die kennen uns für das ASTRA URTYP oder für die RAKETE oder für das ROTLICHT vielleicht und wenn die dann natürlich zu uns auf den Kiez kommen, dann möchten die auch gerne sowas wie das URTYP trinken und haben jetzt vielleicht nicht so die riesige Affinität, was die Bierstilvielfalt angeht. Das heißt, dass die Biere, die wir bei uns brauen, also die müssen so ein bisschen die Tür aufmachen. Also wir können nicht so richtig crazy Biere machen, wo man den allerersten Schluck nimmt und denkt so, ach du Scheiße, was ist das denn, hat das überhaupt noch was mit Bier zu tun, sondern müssen halt so ein bisschen gucken, dass wir die Leute zwar überraschen, aber nicht überfordern. Und das Ding mit dem STIMULATOR, so wie er früher war, der war einfach zu krass. Der war zu heftig, der war zu doll, der hatte so viel Säure und war zu fett gleichzeitig und zu weizig. Also ich persönlich fand, das war ein grandioses und sehr leckeres Bier, aber es war ein bisschen zu weit weg von dem, was man halt als Person, die sonst eher bei den konventionelleren Bierstilen unterwegs ist, von Bier erwarten würde. Und deswegen ist das Bier halt nicht so gut gelaufen. Also das war wirklich, in unseren Absätzen war der STIMULATOR immer ganz unten, ganz abgeschlagen. Und dann haben wir gedacht, Mensch, wir müssen da irgendwas beim STIMULATOR, damit der sich halt so ein bisschen angleicht. Weil das ist natürlich auch ätzend, wenn du halt so ein Bier hast, was sich dann im Vergleich zu den anderen fast gar nicht verkauft. Ja und dann haben wir den STIMULATOR ein bisschen angepasst, das ist jetzt kein Weizen-Doppelbock mehr, sondern das ist jetzt ein Gersten-Doppelbock und ein bisschen mehr an dem, was Leute, die … ja, habe ich schon erklärt, du weißt, was ich meine.
Markus: Ihr habt quasi den STIMULATOR stimuliert, so könnte man das sagen.
Iris: Ja, genau. Der STIMULATOR hat übrigens auch ein gutes Tape Handle bei uns, ist dir das schon manchmal aufgefallen?
Markus: Nein.
Iris: Das ist ein Massagestab.
Markus: Oh, ein Massagestab, okay, gut, sehr schön. Also da werde ich nächstes Mal noch genauer hinschauen, wird gemacht, versprochen.
Iris: Sehr gut.
Markus: Also sensorisch finde ich auf jeden Fall wahnsinnig schön das Mundgefühl, so richtig weich, cremig, rund. Es kommt auch erst mal ein bisschen unschuldig daher, wie so ein Malzbier fast, also im positiven Sinne, sehr süß, also nicht zu süß, aber halt einfach auf dieser süßen Seite. Dann ein bisschen Karamell, ein bisschen Lakritz, ein bisschen so, ja, fast melassig. Also wirklich eine tolle interessante Malznote dabei und dann auch ein bisschen was Fruchtiges, finde ich auch spannend, sehr rund. Und auch hinten die Bittere ist durchaus da, also es hat doch was, aber sehr schön eingebunden, fängt eben diesen wuchtigen süßen Körper auch gut ab. Und hat dann ja auch nur, in Anführungsstrichen, 7%, das finde ich auch ganz ordentlich. Ist das denn von der Stammwürze her, falls du das weißt, ein Doppelbock?
Iris: Ja, ja, ist 18 Grad.
Markus: Woah! Also dann hat man natürlich auch den Grund, warum wir hier die Süße haben, weil viel Restsüße drin ist. Da kann ich mir vorstellen, dass das wirklich die Leute ganz schön wegbeamt bei euch, weil sich das so schön trinkt, ne?
Iris: Ja, das geht auf jeden Fall gut runter. Und wir haben ja auch häufiger so Partyverkehr bei uns, mal so Gruppen aus England oder so, die bestellen sich gerne mal den 3-Liter-Tower davon, die haben dann auch genug nach einem.
Markus: Ja, das wollte ich sowieso noch fragen, in welchen Formen es das Bier bei euch gibt? Weil ich habe zum Beispiel letztes Mal auch einfach, weil es mich interessiert hat, mal den URTYP und den, muss ich auch sagen, also frisch gezapft vom Hahn ist das auch ein richtig geiles Bier. Also das ist halt auch einfach der Punkt, also oft hat es was damit einfach zu tun, wie frisch ist das Bier und wie weit ist der Weg praktisch von der Brauerei und vom Fass ins Glas und das hat mich da auch wirklich überzeugt. Auch, wie gesagt, wenn ich sonst kein Pils-Fan bin, aber das fand ich echt gut. Und was gibt es überhaupt so bei euch für Größen, also geht es bis zum Maßkrug? Du hast ja grade gesagt, bis zu 3 Liter, das ist dann schon ein Eimer, ne?
Iris: Ja, das ist halt dieser Tower, den kennst du vielleicht, wo man sich unten so selber was raus zapfen kann. Ich persönlich bin jetzt nicht der allergrößte Fan von diesen Towern, aber die haben schon eine gute Signalwirkung. Also wenn die an so einem Tisch stehen, dann sehen das andere Tische. Man merkt das grade im Sommer auf der Terrasse gut, also wenn ein Tower verkauft wurde, dann sind auf einmal 10 Tower verkauft.
Markus: Tut ihr da Eiswürfel rein?
Iris: Nee. Aber die haben so ein Inlay, also von oben steckt man dann quasi noch so eine Metallsäule rein, wo man die Eiswürfel rein tut. Also wir tun es nicht direkt ins Bier und da sind die dann.
Markus: Genau. Weil da war ich nämlich ganz schockiert, ich glaube, das war in Belgien oder in Italien, ich weiß gar nicht mehr genau, aber jedenfalls war in einer Kneipe, die hatten auch Tower und die haben tatsächlich in den Tower, also in das Bier dann tonnenweise Eiswürfel reingekippt. Das fand ich dann schon ein bisschen strainge.
Iris: Abgefahren. Ja, das habe ich in China häufiger erlebt. Aber in Belgien, hast du gesagt, war das?
Markus: Ich weiß nicht mehr genau, ob es Belgien oder Italien war, war halt so eine klassische Kneipe, wo man eher Standard-Lagerbier trinkt, also jetzt kein wirklicher Bier-Place. Und ich habe einfach nur die Tower gesehen und habe mich dafür interessiert und als ich dann näher hingeguckt habe, habe ich festgestellt, oh Gott, das ist ja alles voll mit Eis. Das fand ich dann echt, ja, war krass.
Iris: Ja, also das machen wir nicht. Wir machen da schon Eis rein, aber das ist dann eine indirekte abgeschlossene Kühlung. Also keine Angst, wir verwässern unser ASTRA nicht selber. Ja und neben den 3-Liter-Towern gibt es natürlich auch normale Gläser bei uns zu kaufen, also man kann entweder 0,25 kaufen oder eben 4. Und ansonsten gibt es auch noch ein paar Biere direkt aus der 0,33-Knolle, also aus der Steiniflasche, wir nennen die ja Knolle bei uns. Ja und das war es dann eigentlich auch an Optionen, aber reicht, denke ich.
Markus: Ja und alle, die jetzt nicht sofort zu euch kommen können, die können im Onlineshop zumindest zuschlagen, ne?
Iris: Genau, ja. Weil unsere Sorten, wir brauen ja nicht so viel davon, habe ja schon erzählt, das ist ja nur so ein 10-Hekto-Sudwerk und von daher gibt es das nicht im Supermarkt. Aber man kann unter astra-shop.de, kann man sich die Sorten Nachhause bestellen, entweder in der Knolle oder auch im 5-Liter-Fass.
Markus: Ja, also genügend Auswahl. Bleibt uns noch ein wichtiges Thema oder vielleicht sind es sogar zwei, ich weiß gar nicht so genau. Es bleibt uns auf jeden Fall diese schwarze Flasche, unetikettiert, die ganz geheimnisvoll auf meinem Schreibtisch rumsteht und dieses Thema SENATSBOCK. Hat das was miteinander zu tun?
Iris: Ja, das hat was miteinander zu tun. Also die unetikettierte Flasche, das ist unser diesjähriger SENATSBOCK. Die ist nicht etikettiert, weil unsere ganzen Flachen schon weg waren und ich wollte auch in der Runde aber trotzdem noch den SENATSBOCK mitschicken, deswegen habe ich Merlin gebeten, obwohl wir keine Etiketten mehr haben, dann noch mal so ein paar Flaschen abzufüllen und das hat er netter Weise für mich getan.
Markus: Ja und das ist auch unglaublich dankenswert! Weil, ich war vor Kurzem ja noch in Hamburg und habe da beim Christian Temme im Braustättchen einen Rauchbierabend gestaltet mit einem Freund aus Polen zusammen, wo wir dann alle möglichen Rauchbiere verkostet haben. Am Schluss waren es, glaube ich, 13 oder so, war eine Menge. Und da kamen wir an und er hat uns total vorgeschwärmt von diesem wunderbaren SENATSBOCK und dann hatte er keinen mehr. Und das ist ja das Schlimmste, was einem passieren kann, wenn Menschen über ein ganz tolles Bier reden und dann ist es nicht da. Und dann, als ich Heim kam, habe ich dann die Kiste von euch gesehen und habe die Flasche gesehen und habe mir gedacht, wenn ich Glück hab, dann ist es das. Und ich hatte dir ja zwischendurch noch eine SMS geschrieben, die mich auch hoffnungsvoll gestimmt hat. Insofern bin ich da jetzt wirklich sehr voller freudiger Erwartung und wenn du nichts dagegen hast, würde ich es mal aufmachen.
Iris: Ja, mach das mal auf, ich erzähle einfach mal, was das für eine Variante ist, solange. Also beim SENATSBOCK-Brauprojekt geht es darum, das mehrere Hamburger Brauereien gemeinschaftlich brauen. Jedes Jahr wird ein dunkler Doppelbock gebraut und theoretisch ist die Malzschüttung immer die gleiche. Das hat sich mittlerweile so ein bisschen aufgeweicht, aber die restlichen Zutaten, kann dann jede Brauerei selber kreativ werden und eine eigene Variante des Hamburger SENATSBOCK brauen. Das passiert dann, also releast werden die dann immer Ende Januar und da stellen dann alle Brauereien ihren diesjährigen Hamburger SENATSBOCK vor. Die Biere heißen auch alle gleich, das macht es auch so ein bisschen interessant. Und wir sind jetzt das 3. Mal dabei und haben dieses Jahr eine Variante mit, na, weißt du es schon oder soll ich es sagen?
Markus: Es ist unglaublich! Es ist wirklich unglaublich, weil ich bin persönlich ein ganz großer Fan, ich muss ja fast sagen, ich bin ein Fan von allen möglichen Süßigkeiten, aber insbesondere After Eight habe ich schon immer sehr, sehr gerne gemocht. Und auch dieser tollen Geruch und diese Mischung aus Minze und dunkler Schokolade hat mich immer total geflasht und total abgeholt. Und wenn man die erste Nase nimmt, ist das total präsent, also als würde man die Packung grade aufreißen und die Nase reinhalten, mitten rein und dann hat man das. Also wenn ich jetzt nicht ganz falsch liege, dann wäre das in diesem Fall Minze, oder?
Iris: Ja, genau, wir haben da mit Minze gearbeitet und noch mit Kakao in Nips und in Pulverform und haben dann quasi unser ASTRA-EIGHT gemacht.
Markus: Also ich habe es auch grade probiert, bestätigt sich auch im Mund. Also ein kleines bisschen anders, weil noch eine gewisse Säurenote mit dabei ist, die einfach vom Röstmalz kommt, aber an sich, also großartig, dieses Spiel aus dieser Minze, die ja auch sehr frisch ist. Das ätherische Öl, das bleibt einem ja im Mund an jeder Stelle irgendwo da. Auch nach dem Trunk ist das noch da und ist immer wieder präsent und dazwischen diese schokoladigen röstigen Noten von dem Bier, ja, also eine tolle Mischung. Also ich weiß gar nicht, wer das ursprünglich mal erfunden hat. Falls es die Engländer waren, bin ich ihnen auf jeden Fall sehr dankbar dafür. Und das ist toll und natürlich auch Hammeridee, sowas mit einem Bier zu machen.
Iris: Ja, danke.
Markus: Wie kam das an?
Iris: Das kam sehr gut an, also da war ich auch sehr happy. Wir versuchen ja jedes Jahr eine etwas ausgefallene Doppelbock-Variante zu machen, also wir geben uns nicht damit zufrieden, dann einfach einen ganz normalen dunklen Doppelbock zu brauen. Und haben aber dann trotzdem immer noch den Anspruch, dass wir dieses Bier in einem Wort oder einem Satz erklären können. Das ist dann am Ende so ein bisschen limitierend, aber, ich finde, das sorgt dann auch dafür, dass wir halt nicht nur ein Bier haben, was gut schmeckt, sondern auch noch so eine Story drum herum. Und ich bin der Meinung, das haben wir hier mit dem Hamburger SENATSBOCK ASTRA-EIGHT Edition auch wieder ganz gut geschafft.
Markus: Ja, also das Bild ist sofort im Kopf da, wenn du ASTRA EIGHT sagst, weiß man sofort, was gemeint ist. Gab es da keinen Ärger so mit den After-Eight-Jungs, von wegen Namensähnlichkeit oder so oder sind die da locker?
Iris: Ach, ich glaube, also wir haben nicht gefragt, aber wir haben ja auch nicht After Eight draufgeschrieben. Und am Ende, ich meine, wir haben von diesem Bier jetzt 10 Hekto gebraut, das ist ja auch quasi sofort wieder weg, da, glaube ich, passiert nix mehr.
Markus: Ja, das ist der ganz große Vorteil bei solchen Suden, weil die sind dann einfach Geschichte, bevor sich irgendjemand beschweren kann und dann ist das auch völlig okay. Und ich finde das auch total cool und das ist für mich wirklich, also mindestens 49 %, was euch auch ausmacht, in meinen Augen ist dieser wirklich sehr kreative Umgang mit den Namen, dieses Spiel mit den Bezeichnungen, auch mit eben dem Bezug immer wieder auf Hamburg und auch die Reeperbahn und all das und da natürlich auch die Kreativität in den Bieren, das entsprechend umzusetzen.
Iris: Ja, danke schön.
Markus: Und damit auch Akzente zu setzen, das ist ja auch so ein Punkt, das macht ja auch nicht jeder. Und da habt ihr vielleicht durch eure Stellung auch die Möglichkeit und die Freiheit, das auch ein bisschen zu machen. Und umso besser, also wir leben ja in einer Zeit, wo die deutschen Craft-Biere nicht die allerbeste Zeit haben und das ist es toll, dass es eben sowas gibt und das ihr die Möglichkeiten habt. Und das euer Laden wirklich brummt, auch das finde ich toll. Als ich da war, war ich richtig froh zu sehen, dass das einfach voll ist, dass da Leute Spaß haben, dass es lebendige Bierkultur ist, die gelebt wird. Das ist schön und wichtig und macht dann auch ein bisschen hoffnungsfroh. Und dieses Bier auch, also weil, das ist eine tolle Entwicklung. Habt ihr da echte Minze genommen oder wie lief das?
Iris: Nee, wir haben tatsächlich das erst mal mit echter Minze probiert, aber das hat nicht viel für die Sensorik getan. Das kam dann irgendwie so ein bisschen moderig raus und deswegen sind wir dann auf Pfefferminztee übergegangen, aber das hat dann sehr gut geklappt.
Markus: Ja, das hat sogar super gut geklappt. Erinnert mich ein bisschen an ein Gespräch, dass ich mit dem Basti von Lemke hatte auch hier im BierTalk, über den Waldmeister. Und da haben die auch vieles probiert, um eben die Waldmeister Weisse mit Waldmeister zu machen. Und ich glaube, am Ende war es dann eine Tiefkühlgeschichte, die das dann hingekriegt hat, aber nach vielen, vielen Versuchen. Und insofern, es ist tatsächlich nicht so leicht, das Bier mit solchen Sachen anzureichern. Aber hier auf jeden Fall, das Ergebnis gibt euch auf jeden Fall Recht. Und da gibt es wahrscheinlich hoffentlich in der Zukunft noch viele andere ähnliche kreative und spannende Ansätze.
Iris: Du, bestimmt. Also das ist auch das, was mir am meisten Spaß macht, was Merlin auch am meisten Spaß macht und wir haben für dieses Jahr schon ein paar richtig geile Sachen in der Pipeline. Also ich bin total excited, grade Richtung Sommer, da wird ein Bier rauskommen, was ich mir schon seit zwei Jahren, na, nicht zwei Jahre, was ich mir seit einem Jahr ungefähr wünsche und von dem ich vollends überzeugt bin. Also ich bin gespannt, was du dann dazu sagst, ich schicke dir dann eine Flasche, wenn du es nicht nach Hamburg schaffst.
Markus: Okay. Also ich werde es auf jeden Fall auch mal nach Hamburg schaffen, die Frage ist, ob ich es rechtzeitig schaffe, aber das können wir dann ja noch tun. Und euch auf jeden Fall. liebe Hörer :innen da draußen, der unbedingte Tipp, also Hamburg ist natürlich immer eine Reise wert, sowieso als Stadt. Also da bin ich auch sehr, sehr gerne und ich persönlich bin dann auch sehr gerne auf dem Wasser, mache dann einfach mal so eine Rundfahrt mit so einer kleinen Hafenschaluppe oder Barkasse oder wie immer man das nennt und fahre da einfach rum und genieße die Atmosphäre.
Iris: Ich habe an der Stelle so einen ganz kleinen Tipp als Hamburgerin und zwar, wenn man sich die Barkassenfahrt sparen möchte, dann kann man auch einfach die Fähre nehmen, die Fähre ist nämlich im hvv-Ticket mit drin. Also das heißt, wenn man ein Deutschlandticket hat oder eine Tageskarte oder so, kann man kostenlos mit dieser Fähre fahren. Und die Fähre ist das letzte öffentliche Verkehrsmittel in Hamburg, auf dem es erlaubt ist, Alkohol zu trinken. Das heißt, bei gutem Wetter kann man sich oben auf die Fähre setzen mit einem big Bier und das ist der schönste Ort der Stadt.
Markus: Woah, also das flasht mich jetzt. Von wo nach wo fährt die?
Iris: Ja, die fährt da von den Landungsbrücken nach Ovelgönne zum Beispiel. Also es gibt so, ich glaube, 3 verschiedene Routen. Und die fährt aber auch wieder zurück, also man kann sich einfach draufsetzen und dann fährt man hin, fährt man zurück. Dauert dann so, weiß nicht, 45 Minuten. Und man kann ein bisschen den Hafen angucken und dabei ganz entspannt das Bier vom Kiosk trinken, das sind die besten Momente.
Markus: Also das ist ein toller Tipp, vielen Dank, den nehme ich sehr, sehr gerne mit. Und ich gebe noch einen letzten von meiner Seite, was ich mal gemacht habe vor 2, 3 Jahren. Ich habe mich mal an einem schönen sonnigen Tag einfach, das ist etwas nördlich von Hamburg, da, wo die Schiffsbegrüßungsanlage steht, da rausgesetzt. Da gibt es dann so eine Terrasse, mehrere sogar, wo man sich hinsetzen kann und eben auch ein schönes Bierchen trinken kann und dann fahren eben die ganzen Schiffe so in die Elbe rein oder die Elbe entlang. Und dann gibt es da so ausgemusterte Kapitäne, die dann dastehen und wirklich jedes einzelne Schiff begrüßen mit Nationalhymne, ein bisschen was dazu erzählen, was es geladen hat und was es so macht und dazu noch einen Schwank aus ihrem Leben, wie auch immer. Also es hat auch manchmal etwas Zotiges, aber es ist auch wirklich sehr interessant und sehr international. Und auch noch mal eine Möglichkeit, wenn jemand einfach dieses ganz besondere Hamburg-Flair mal haben will, was man sonst eben in der ganzen Republik nicht hat, da kann man das vielleicht auch mal probieren. Also, ja, danke schön, liebe Iris, das war ein ganz, ganz toller Einblick in deine Welt und in deine Brauerei und alles, was dein Leben so ausmacht, vielen, vielen Dank. Ich freue mich, dass wir uns bald wieder sehen und dann auch gemeinsam das ein oder andere Bier genießen. Und dir auf jeden Fall heute noch einen schönen Tag.
Iris: Ja, dir auch noch einen schönen Abend. Und ich hoffe, dass du die Flaschen, die du jetzt alle aufgerissen hast, auch schön brav austrinkst.
Markus: Okay, wird gemacht. Wir Männer machen ja immer, was die Frauen sagen, also werde ich das auch tun.
Iris: Sehr gut.
Markus: Also bis dann, tschau.
Iris: Tschüss.
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