BierTalk 49 – Interview mit Regine Marxen und Stefan Endrigkeit von HHopcast

Podcast meets Podcast – pünktlich zum Jahresbeginn haben wir uns mit unseren Hamburger KollegInnen Regine und Stefan verabredet, um quasi ein BierTalk-Meeting zu veranstalten. Schließlich senden sie schon mehrere Jahre aus der Hansestadt Ihre spannende Reise durch die Bierwelt und sind dabei auch oft vor Ort in den jeweiligen Brauereien. Nachdem wir festgestellt hatten, dass wir jeweils Stammhörer des anderen Podcasts sind, war klar, es musste eine gemeinsame Folge her – und hier ist sie nun, natürlich auch mit der Verkostung von vier spannenden Bieren und tollen Stories rund um Brauer und Bierkultur…

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Holger: Herzlich willkommen und einen schönen guten Abend zum 49. BierTalk. Und diesmal wirklich was ganz Besonderes, und zwar HHopcast. Ist ein anderer BierTalk aus der Craftbier-Szene aus Hamburg. Wir freuen uns außerordentlich, dass ihr da seid. Aber zunächst am Mikrofon wie immer der Holger und der …

Markus: Markus.

Holger: Hallo! Grüßt euch! Moin! …

Regine Marxen: Hallo!

Holger: … sagt man ja bei euch. Vielleicht stellt ihr euch kurz vor ihr beiden. Wir sind ganz gespannt, wie das heute läuft. Podcast trifft Podcast.

Regine Marxen: Wir sind auch gespannt. Vielen Dank erstmal für die Einladung. Ich bin Regine, Regine Marxen, ein Teil von HHopcast. Wir sind so seit 2017 am Start. Ich bin eigentlich Redakteurin und freie Journalistin. Und irgendwann haben wir gemeinsam uns in dieses Bierthema eingetrunken und lebe hier in Altona zusammen mit Stefan, an den ich jetzt übergebe in der Vorstellung. Bevor ich anfange, alles zu erzählen, vorpresche und er schon irgendwie nervös anfängt zu zucken.

Stefan Endrigkeit: Ach Quatsch! Nein. Genau, ich bin Stefan Endrigkeit, Musiker von Haus aus, mache alle möglichen musikalischen Dienstleistungen und drumherum. Regine hatte so eine Phase Ende 2017, wo sie sich beruflich neu orientiert hatte und sagte, dass sie das Thema Podcast so spannend findet. Dann sagte ich: Dann lass doch einen machen, wir haben ja alles da. Das war so, ach, wir haben alles da, ja, ja, ich habe ja ein Studio, weißt du ja. Na ja, und dann haben wir darüber einfach, sind dann, weiß gar nicht, wie wir dann unbedingt zum Thema Bier gekommen sind?

Regine Marxen: Wir haben beide angefangen schon vorher, eigentlich schon seit 2015, verschiedene Craftbiere zu trinken. Und das Thema lag einfach so nahe, weil es so viel Spaß macht und es ist einfach so schön. In Hamburg hat sich so wahnsinnig viel getan auch in der Zeit. Da saß man sozusagen an der Quelle. Die Idee des Podcasts sollte ja sein, über Bier als Mittler, man spricht über Bier, aber man lernt die Menschen über das Bier kennen. Das ist natürlich so ein bisschen auch dieser journalistischen Idee geschuldet, die dahintersteht. Ich schreibe ja auch über Bier, ich finde Portraits immer toll. Insofern sind wir da dieses Thema so angegangen. Und irgendwie hat sich dann relativ schnell dieses Thema herauskristallisiert.

Stefan Endrigkeit: Dann sind wir halt so als ziemliche, zumindest in der Bierszene, also wir waren schon auf diversen Craftbier-Festivals, gibt’s ja auch in Hamburg bei Ratsherrn, eben die Craft Beer Days, da waren wir vorher immer schon regelmäßig. Und dann haben wir uns einfach mal so einen Punkt gesucht, dann den Winter Craft Beer Day 2017 und haben uns, weiß ich gar nicht, drei Brauereien, fünf Brauereien, ich weiß es gar nicht mehr, rausgesucht, die halt im Vorfeld angeschrieben, Termine gemacht und sind dann einfach mal mit dem Mikrofon losmarschiert und haben mit denen gesprochen. Und so fing das dann an. Und am Anfang dachten wir auch, hört sich das irgendjemand an? Und irgendwann stellten wir fest, es hören sich Leute an.

Regine Marxen: Verrückt!

Stefan Endrigkeit: Total verrückt! Es haben uns Leute angeschrieben, dann eben halt auch Brauer, die sagten: Ey! Wollt ihr mit uns nicht mal was machen? Und so hat das dann so eine gewisse Dynamik aufgenommen einfach.

Regine Marxen: Einer der ersten war Jens von Bunthaus.

Stefan Endrigkeit: Jens von Bunthaus in Hamburg.

Regine Marxen: Dem bin ich bis heute total dankbar dafür, dass er gesagt hat, hey, kommt doch mal vorbei.

Stefan Endrigkeit: So haben wir dann nach und nach alle möglichen Leute kennengelernt, sind stärker in diese Szene eingetaucht. Und stellten halt auch fest, dadurch dass wir beide beruflich was anderes machen, kommen wir ja jobmäßig nicht aus der Ecke. Das ist ja bei euch zum Beispiel komplett anders. Da ist man schon viel tiefer in der Sache drin. Und es waren dann eben aber auch einige Leute von Brauereien und Bier-Labels, die uns ermutigt haben und gesagt haben, dadurch dass ihr nicht so direkt aus dieser Szene kommt, stellt ihr manchmal auch Fragen, die vielleicht ein bisschen out of the box denken und auch ganz gut sind. Und so hat sich das dann so nach und nach entwickelt.

Regine Marxen: Man könnte auch sagen, naive Fragen.

Stefan Endrigkeit: Ja, vielleicht sogar naive Fragen. Ja.

Holger: Markus, das hört sich doch sehr spannend an, oder? Wir als absolute Bier-Nerds, quasi ab Geburt, also du hast halt sofort Rauchbier bekommen und ich habe so König Pilsener bekommen. Und das hat uns ja nachhaltig geprägt. Und die beiden haben das dann etwas später erst entdeckt das Bier, was ganz großartig ist. Aber zum Glück, zum Glück ist es ihnen gelungen.

Regine Marxen: Ich komme ja aus Flensburg und so ein klassisches Küstenkind, und da wächst man ja mit dem Plopp im Ohr auf. Also es ist nicht so, dass ich vorher kein Bier getrunken habe, ich habe schon immer wahnsinnig gerne Bier getrunken. Was heißt schon immer, aber so, seit man so als Teenager seine Biererfahrungen …

Stefan Endrigkeit: So ab 12, ne.

Regine Marxen: Ja genau.

Holger: Regine …

Regine Marxen: Angefangen hat, so das Leben zu erkunden, so ohne Eltern im Nacken, war Bier schon ein treuer Begleiter meines (unv. #00:04:15.9#) Lebens.

Holger: Dann aber auf jeden Fall 15 Jahre später in deinem Lebenslauf sozusagen.

Regine Marxen: Das stimmt.

Holger: Und ich bin ja Marinesoldat gewesen und war eben auch oft dann in Glücksburg oder auch in Flensburg zur Ausbildung. Ich kann dir sagen, wenn man in Franken oder ganz speziell in Oberfranken in Bamberg aufwächst, dann ist das noch mal was anderes, als wenn man in Flensburg aufwächst, glaube ich, mit dem Thema Bier.

Stefan Endrigkeit: Oh ja!

Holger: Und wenn man im Ruhrgebiet aufwächst, so wie ich das eben gemacht habe, ist das auch noch was ganz anderes.

Regine Marxen: Da magst du Recht haben. Ja.

Holger: Aber das Plopp und die Bügelflasche von Flens ist natürlich Wahnsinn. Und dann natürlich die Werner-Filme. Also ich meine, Werner hat ja dann …

Stefan Endrigkeit: Auf jeden Fall!

Holger: … Flensburger eigentlich mehr oder weniger weltberühmt gemacht. Meister Röhrich, also Wahnsinn. Das waren ganz tolle Momente. Und ich muss auch sagen, Flensburg ist eine schöne, sehr schöne Stadt. Und gerade so als Marinesoldat waren das, also auch die Frauenwelt, muss ich sagen, sehr sympathisch, also sehr sympathisch, wenn ich mich daran noch erinnere.

Markus: Allein die Tatsache, dass du dich noch daran erinnern kannst, heißt, es ist schon andere Bierkultur als vielleicht im Ruhrgebiet. Nein, also Quatsch!

Regine Marxen: Oh je! Jetzt tun mir die Leute im Ruhrgebiet fast ein bisschen leid.

Holger: Wir halten das aus. Wir halten das aus.

Markus: Sagen wir mal so, das ist ja einer meiner Hauptsätze eigentlich, die ich gerne auch in der Ausbildung immer sage, es gibt halt nicht diese Bierkultur in Deutschland, sondern es gibt ja wirklich in jedem Landstrich eine andere eigene gewachsene Bierkultur in all den Teilen, die jetzt zu Deutschland gehören. Aber vorher waren das ja alles eigenständige Länder und die haben eben auch alle ihre eigenen Biere und Traditionen und eben Bierkulturen. Und bei uns in Franken ist es halt schon so, dass ja, also Muttermilch vielleicht nicht, aber es ist einfach was, was integraler Bestandteil ist, dass die Familien halt zum Beispiel im Sommer fast jeden Nachmittag auf irgendeinen anderen Bierkeller gehen, so heißen bei uns die Biergärten, und dort halt die Nachmittage verbringen und glücklicherweise doch nicht vorm Fernseher. Und dass zumindest in meiner Zeit das noch so war, dass die Kinder natürlich das Bier dann auch geholt haben und dass man halt sein Essen mitgebracht hat, und dann haben die Hausfrauen sozusagen jeweils die Bierbank verwandelt in ein wunderschönes Buffet. Und das eben jeden Tag wieder aufs Neue, das ist schon sehr, sehr schön gelebte Bierkultur. Und da ging‘s eben relativ wenig um das Thema Wirkungstrinken, sondern wirklich um Gemütlichkeit, um Geselligkeit und um das, was man halt so damit verbindet. Also vielleicht ist das jetzt auch ein bisschen verklärt, das kann natürlich sein, aber trotzdem muss ich sagen, es ist schon schön in Franken die Bierkultur kennen zu lernen. Und insofern …

Stefan Endrigkeit: Auf jeden Fall! Also wir waren diesen Sommer auch da, also wir waren zweimal in Bamberg, einmal Winter Anfang 2019 und jetzt diesen Sommer noch mal, und waren da auch, haben Radtouren gemacht, waren oft in Kellern. Es haut einen als Norddeutschen dann wirklich um, dass man ein Dorf weiterfährt und da ist der nächste Keller mit eigener Brauerei. Und dann landet man auf einmal in Mönchsambach und kann irgendwelche Weltbiere trinken, die nichts kosten. Muss man ja auch mal sagen, das haut uns Norddeutsche oder gerade Hamburger ja auch um. Die Preise da sind ja der Hammer. Also so ein halber Liter Bier für, ich glaube, 2,40 war das günstigste, was wir hatten bei dieser Radtour.

Holger: Da macht trinken Freude.

Stefan Endrigkeit: Ja.

Holger: Und das ist ein besonders schönes Stichwort. Markus, magst du beginnen? Das wäre doch mal was, wenn der Oberfranke …

Markus: Ich?

Holger: Oder Ladies first, also das ist vielleicht noch besser, …

Markus: Mir ist egal.

Holger: … noch besser als Herr Raupach.

Markus: Na schön.

Holger: Regine, leg los!

Regine Marxen: Das ist so einfach in dieser Runde sozusagen, wer dann den Anfang macht, wenn das Motto Ladies first ist.

Holger: Habe ich ja gerade noch die Kurve gekriegt. Jetzt habe ich noch einen Moment über Werner nachgesonnen. Da gibt es ja einen ganz berühmten Protagonisten, nämlich den Porsche-Fahrer. Und das ist ja der Holgi.

Stefan Endrigkeit: Genau!

Regine Marxen: Ja.

Stefan Endrigkeit: Stimmt!

Regine Marxen: Ja, ja, ja.

Holger: Ich habe aber keinen Porsche.

Stefan Endrigkeit: Noch nicht.

Holger: Nein, nein.

Stefan Endrigkeit: Wie heißt denn, das Motorrad heißt Red Porsche Killer von Werner, ne?

Holger: Ja genau.

Stefan Endrigkeit: Ja, ja, genau!

Regine Marxen: Mit dem berühmten Rennen, mit dem Werner-Rennen.

Holger: Regine, so, jetzt … sonst ist die Zunge wieder so trocken.

Regine Marxen: Ja, ich habe (unv. #00:08:04.2#), was trinkt man in dieser Sendung? Und ich habe mir gedacht, wir gehen mal nach Frankfurt, und zwar zur Brauerei Flügge. Und ich finde, die machen ganz hervorragende Bier-Wein-Hybride. Und ich finde das superspannend, also ich finde Bier-Wein-Hybride ein spannendes Experiment. Und die machen das zusammen mit Daniel Mattern. Und das ist der Georg I., die 2020er Edition. Und ich finde es sehr spannend, weil das ein Imperial Stout ist mit Rotwein. Das hat auch nur 10 %, also insofern, sollte ich mich früher verabschieden, dann … Das ist auch nicht das erste Bier, das wir heute trinken, insofern ist es für mich eine gesunde Reihenfolge jetzt zu diesem Bier überzugehen.

Holger: Die haben doch so megacoole Etiketten.

Stefan Endrigkeit: Ja.

Regine Marxen: Mhm (bejahend).

Holger: Diese schönen Vögel in Öl gemalt, oder?

Stefan Endrigkeit: Ja.

Regine Marxen: Und die kann man jetzt, das ist das Tolle, die kann man sogar als Kunstdruck bestellen, habe ich gesehen.

Holger: So ein bisschen ist es ja in der Craftbier-Welt, also wenn man jetzt dann in so einen Craftbier-Laden reingeht und nicht so richtig absoluter Experte ist, ist es ja so ein bisschen wie beim Weinkauf auch. Also ich gehe in einen Laden, weiß dann so, lieber Rot als Weiß oder umgekehrt und kann dann vielleicht noch sagen, ein Chardonnay oder ein Merlot oder so, aber dann kaufe ich oft nach Etikett. Und dann so, ah nee, so 69,90 die Flasche ist jetzt doch zu teuer, aber 2,99 finde ich jetzt auch nicht okay, also bewegt man sich dann irgendwie so bei 10 Euro und greift ins Regal nach dem Etikett und ist dann irgendwie zufrieden oder nicht zufrieden. Ich glaube, das ist in der Craftbier-Welt auch so oder so ein bisschen so und da sind die Flügge-Etiketten, finde ich, sind echte Eyecatcher.

Regine Marxen: Ja, das machen die super. Und vor allen Dingen eine schöne Wiedererkennbarkeit. Also die findet man auch sehr schnell in diesem Regal, ist ein Riesenvorteil. Das Bier jetzt im Glas ist tatsächlich von der Farbe, würde ich mal sagen, es ist weder rot noch schwarz, es ist erstmal so ein bisschen, ich sag mal, wässrig braun. Die Farbe ist jetzt nicht sexy.

Stefan Endrigkeit: Brackwasser, ich würde sagen, Brackwasser, wenn wir schon …

Regine Marxen: Die Farbe ist nicht sexy, der Geruch ist total sexy.

Stefan Endrigkeit: Ja.

Regine Marxen: Da kommt so rote Frucht durch, so ein bisschen Kaffee.

Stefan Endrigkeit: Ja. Kaffee ist da auch auf jeden Fall.

Regine Marxen: Kaffee ist da auch. Der Malz, dieser Malz kommt auch so ein bisschen durch. Riecht auf jeden Fall sehr spannend und wesentlich besser als es aussieht, muss man sagen. Und es schmeckt toll.

Stefan Endrigkeit: Ja?

Regine Marxen: Ja, es ist schön trocken. Trotzdem so eine leichte Fruchtsüße dabei. Also schönes Bier. Was sagt ihr denn zu Bier-Wein-Hybriden?

Holger: Finde ich super. Gibt’s ja den David Hertl, den ihr vielleicht sogar kennt und schon besucht habt, ich weiß es nicht. Der David, der ist uns wohlbekannt. Das ist ja so ein Familienunternehmen und der Vater ist Winzer. Der David hat auch noch seinen Weinsommelier gemacht in Koblenz.

Stefan Endrigkeit: Mhm (bejahend).

Holger: Ist ja gerade noch so Oberfranken, aber an der Grenze zu Unterfranken. Und Unterfranken ist ja eine Weinregion und Oberfranken ist eine Bierregion. Und der David denkt da immer wieder darüber nach, auch Bier-Hybriden zu machen, eben Wein und Bier zu kombinieren, auch im Zusammenspiel eben mit seinem Vater und so. Finde ich, ist eine ganz, ganz spannende Sache. Hätte ich jetzt auch mir aussuchen können, habe ich sogar noch im Keller, vom David erste Versuche, die jetzt schon wieder einige Zeit alt sind. Aber müsste man mal testen. Markus, was sagst du denn zu Bier-Wein-Hybriden?

Markus: Generell bin ich davon absolut begeistert, also wirklich absolut begeistert. Ich habe so zwei unterschiedliche Zugangswege zu dem Thema gefunden. Das eine ist tatsächlich auch hier in Franken, also der David war ja ein bisschen später dran an dem Thema, hat aber jetzt witzigerweise gerade so ziemlich dasselbe Bier gebastelt, nämlich auch einen Imperial Stout mit Rotwein. Aber davor eigentlich war in Franken auch schon die Brauerei Bayer in Theinheim dran. Der experimentiert bestimmt jetzt schon vier Jahre, fünf Jahre. Der war auch bei uns im Biersommelier-Kurs und war da eben dann so ein bisschen angefixt.

Holger: Gasthaus „Grüner Baum“ übrigens.

Markus: Genau, „Grüner Baum“. Und der war dann ein bisschen angefixt von dem ganzen Thema und hat seitdem rumexperimentiert. Und macht sowohl einen Weißwein-Bier-Hybrid als auch einen Rotwein-Bier-Hybrid. Den habe ich auch schon öfters in Verkostungen so parallel gestellt. Das ist sehr spannend. Und dann ist es ja so, dass ich in Italien in mehreren Wettbewerben in der Jury bin. Und dort ist ja diese Idee des Italian Grape Ale, na ja, sagen wir mal, in gewisser Weise entstanden. Die experimentieren da auch schon lang und haben da ja ganz viele verschiedene Zugänge. Also davon, dass sie Saft verwenden oder den Trester oder rötlichen Wein oder wie auch immer. Da kann man ja alle möglichen Kombinationen fahren. Und dementsprechend gibt’s dann eben auch völlig unterschiedliche Ergebnisse, die im Glas sein können wie ein Prosecco bis hin zu richtig ganz schweren Gebräuen sozusagen. Und das ist wirklich, wenn man so die ganze Palette hat, echt eine ganz, ganhz spannende Geschichte. Also insofern tut’s mir jetzt fast leid, so ein Bier hätte ich jetzt auch gerne im Glas. Aber (unv. #00:12:34.4#), es sei dir gegönnt, Regine. Übrigens vielleicht noch eines …

Regine Marxen: Ich mache hier schon den Feiertag sozusagen.

Stefan Endrigkeit: Genau.

Markus: Vielleicht noch ganz kurz zu dem Thema Flügge, die kenne ich auch ganz gut. Und vor allem diese junge Malerin, die die Etiketten designt, das ist ja auch spannend. Das ist ja wirklich eine sehr imposante, kreative Person, die das eben tut, und die einfach dieses Hobby der beiden, die Ornithologie in Etiketten verwandelt. Und das ja wirklich sehr kreativ und immer wieder anders. Und interessant ist ja, dass die auch diese Kveik-Hefen aus Norwegen in allermöglicher Art und Weise rauf und runter fahren in ihrer, also die sind ja in der Bäckerei, wo die da brauen. Also ganz spannende Geschichte und kann man auch allen Hörern nur empfehlen. Also die Flügge Biere sind immer das Ganze, ja, eigentlich ein Testen wert. Und mein Lieblingsbier, ehrlich gesagt, ist das mit Maracuja. Das heißt, glaube ich, Frank. Das ist mit Maracuja Püree und auch gigantisch. Ich habe noch nichts getrunken von den Jungs, was mir nicht geschmeckt hätte. Insofern toll! Also freue ich mich jetzt ganz drauf und werde mit dir mitfiebern, wenn du das uns (unv. #00:13:28.9# vorstellst?).

Regine Marxen: Das Pflaumen Saison von denen ist auch sehr gut.

Markus: Das Mija, oder?

Regine Marxen: Ja genau!

Markus: Das habe ich nächste Woche in der Verkostung, das kenne ich noch nicht.

Regine Marxen: Du wirst es mögen, glaube ich.

Holger: Im Übrigen, wenn man jetzt bei euch auf der Internetseite ist und das Titelbild sieht, dann sieht man eines meiner absoluten Lieblingsbiere auch nur so halb, aber St. Bernardus Abt 12 …

Stefan Endrigkeit: Ja.

Regine Marxen: Mhm (bejahend).

Holger: … kann ich da erkennen. Und wisst ihr eigentlich, was das Besondere an jedem 1000. Etikett ist bei diesem Bier?

Stefan Endrigkeit: Nein, das weiß ich tatsächlich nicht. Also ich weiß, dass im Prinzip die Leute von Westvleteren sich da selbstständig gemacht haben und eine kommerzielle Brauerei aufgezogen haben, wenn ich das richtig verstanden habe.

Holger: Ja, die Arbeiten mit der Hefe, die man da auch verwendet. Aber was ist das Besondere bei jedem 1000. Etikett? Regine, weißt du es?

Regine Marxen: Nein.

Holger: Der Mönch zwinkert ein Auge zu.

Stefan Endrigkeit: Ach was?

Holger: Ja. Der Mönch hat immer die beiden Augen geöffnet, aber bei jedem 1000. Etikett kneift er ein Äuglein zu.

Stefan Endrigkeit: Da muss ich mal drauf achten, ob ich mal eine erwische.

Holger: Ja. Da kann man Ehrgeiz entwickeln und mindestens 1000 Abt 12 trinken, bis man es einmal sieht. Das wäre ein Ziel.

Stefan Endrigkeit: Auf jeden Fall! Ich habe dann irgendwann, das war eine Zeit lang mein Favorit in der Ecke, ich habe jetzt ein bisschen geswitcht auf Trappistes Rochefort 10.

Holger: Ja, das ist auch natürlich ein absolutes Klassiker-Bierchen, was wir oft auch in den Verkostungen verwenden. Sich unglaublich kombinieren lässt, auch im Food Pairing zu Käse oder Schokolade.

Stefan Endrigkeit: Ganz toll!

Holger: Aber mein Freund Markus, der wartet wahrscheinlich schon.

Markus: Ja, ja. Ich habe die Flasche in der Hand und lasse (unv. #00:15:10.3#)

Regine Marxen: Ich habe hier schon getrunken wahrscheinlich.

Markus: Aber vielleicht noch ein kurzer Nachtrag zu dem Westvleteren-Thema. Das ist tatsächlich eine spannende Nummer. Also es war so, dass die Leute von Westvleteren weggegangen sind, um das Bier in St. Bernardus brauen zu lassen dort. Und die haben das eine Zeit lang gemacht, und dann haben die Westvleteren Mönche gesagt, wir machen unser Bier wieder selber. Und dann hat St. Bernardus die Hefe …

Stefan Endrigkeit: Ah!

Markus: … behalten. Und die Hefe, die Westvleteren jetzt nutzt, ist eigentlich die Westmalle Hefe. Also dementsprechend sind es zwei unterschiedliche Hefen, aber die ursprüngliche Westvleteren Hefe ist jetzt eigentlich die im St. Bernardus.

Stefan Endrigkeit: Ach guck!

Markus: Aber es hat auch sehr viel damit zu tun, wie die Gärung gemacht wird, wie die Lagerung gemacht wird. Deswegen gibt’s schon deutliche Unterschiede auch zwischen Westvleteren, Westmalle und natürlich St. Bernardus. Da wird ja auch viel drüber diskutiert und viel Story drum gemacht, aber ist auch irgendwie interessant. So! Jetzt aber zu meinem Bier. Ich mache es mal auf. Mal gucken, ob ihr euch da wiederfindet.

Holger: Also ein Flens ist es hundertprozentig nicht.

Stefan Endrigkeit: (unv. #00:16:04.2#)

Markus: Ein Flens ist es nicht, aber es ist natürlich so, also natürlich hat Flensburger jetzt den Bügelverschluss wieder. Ich schenke hier mal noch ein. Aber ursprünglich war das natürlich etwas, was insgesamt in Deutschland verwendet worden ist, bevor man dann den Kronkorken benutzt hat.

Stefan Endrigkeit: Ah!

Regine Marxen: Aber den Bügelverschluss haben sie, glaube ich, nie abgeschafft, weil der Besitzer damals zu faul war, umzustellen. Was heißt zu faul, der hatte keinen Bock auf die Investition, er war schon ein bisschen älter und hatte jetzt nicht mehr die große Lust, gen Ende das Ganze umbauen zu lassen und hat dann einfach diese Flasche behalten mit dem Verschluss.

Stefan Endrigkeit: Und irgendwann haben sie dann ja angefangen, diese Gummis nämlich festzumachen, und dann klangen die Flaschen aber nicht mehr so. Weil dieser Plopp entsteht wohl auch dadurch, dass wahrscheinlich irgendwie Luft, ein bisschen Luft zwischen dem Gummi und dem Porzellanverschluss ist. Dann haben sie lange daran geforscht wohl, das Plopp hinzukriegen mit den neuen Flaschen.

Regine Marxen: Was aber auch wiederum auf den Werner-Comic oder das Werner-Comic vielmehr zurückgeht, weil da nämlich dieses Plopp immer so visualisiert worden ist mit diesem lauten Plopp in der Blase. Und das haben die Menschen dann irgendwie auch mit dieser Marke verbunden. Insofern kam da eins zum anderen.

Markus: Das ist ja das Schöne, dass man über Brauereien so viele schöne Geschichten erzählen kann.

Holger: Also (unv. #00:17:09.9#) Bier oder was?

Markus: Ja, ja, ja, ja. Also was ich hier im Glas habe, ist leicht trüb, es ist von der Farbe her, na, was würde man sagen, so ein Orangebraun. Also ein relativ helles Braun mit einem schönen Rotstich. Der Schaum ist so leicht getönt, etwas bräunlich. Wenn man reinriecht, hat man Karamell, viel Getreide, so eine leichte, frische Hefenote, die dann auch noch kommt. Jetzt probieren wir das Ganze mal. Ja, fängt schön süß an, hat auch wieder einiges an Karamell. Dann kommt eine brotige Note und hinten raus dann tatsächlich schön Hopfen, der das Ganze wieder ein bisschen abräumt. Also natürlich habe ich mir ein fränkisches Bier ausgesucht, um da ein bisschen anzustinken. Das mit dem Plopp-Verschluss ist tatsächlich eher Zufall, aber war natürlich jetzt witzig. Und zwar gibt’s eben eine kleine Brauerei, ein Brauhaus in Altenkunstadt, die heißen Leikeim. Und die gibt’s schon relativ lange und machen auch schon relativ lange in der Bügelflasche. Und haben vor einigen Jahren einen alten Bierstil neu aufgelegt, nämlich das Steinbier. Und das ist eine ganz coole Geschichte, das ist eigentlich noch eine mittelalterliche Idee des Brauens, dass man eben einen Eisenkorb mit Steinen gefüllt in einem Feuer erhitzt, bis der glüht, und dann diesen glühenden Korb mit einem Kran ins Brauhaus in den Sudkessel befördert, um die Maische oder den Sud zu erwärmen. Und bei dieser Geschichte hat man halt den Vorteil, dass man im Brauhaus selber kein Feuer machen muss. Deswegen war das schon mittelalterlich eine Idee, weil man dann eben praktisch das Feuerrisiko gesenkt hat. Und auf der anderen Seite hat man halt das Thema, dass der Zucker und die Stärke, die dann noch in dem Sud drin sind, natürlich karamellisieren an den glühenden Steinen. Und dadurch ergibt sich eben dieses schöne Karamellaroma, was sich dann wieder noch ein bisschen abwäscht. Ich war da mal als Fotograf dabei vor einigen Jahren, als die das zum ersten Mal gemacht haben. Und das war auch extrem spektakulär, weil natürlich dadurch, dass da diese 1000 Grad heißen Steine da reingehen, innerhalb von Null-Komma-Nix das ganze Sudhaus voll mit Dampf ist. Das war extrem spektakulär, ist es immer noch, machen die immer ab und zu mal kann man auch zuschauen. Habe ich mir gedacht, gönne ich mir heute mal wieder. Das ist eines der Biere, die ich wirklich sehr gerne mag, weil es eben mit diesen karamelligen Süßen für mich eben jetzt auch so einen Weihnachtscharakter hat. Und letztes Jahr hat man daraus auch ein Feuerzangenbier gemacht. Das war auch schön. Also insofern ein sehr vielseitiges, schönes Bier, das Leikeim Steinbier.

Stefan Endrigkeit: Klingt ja so ein bisschen so, als wenn gestachelt wird während des Brauprozesses sozusagen.

Markus: Mhm (bejahend). So ungefähr, ja. Monsterstachel.

Regine Marxen: Spannende Geschichte.

Holger: Ich kann‘s nur sehr empfehlen und auch von Gusswerk in Österreich, das war mein erstes Steinbier, was ich getrunken habe damals in Salzburg. Das ist wirklich super. Also dieser Restzucker, wenn der dann so karamellisiert, das hat auch sowas Weihnachtliches.

Markus: Holger, was hast du dir denn eingepackt?

Holger: Mein Bölkstoff sozusagen kommt aus Belgien.

Stefan Endrigkeit: Oh!

Holger: Und ich habe auf der einen Seite eine ganz normale Geuze mir ausgesucht für heute Abend. Und auf der anderen Seite dann doch ein besonderes Bier, wo ich jetzt hoffe, dass das niemand von euch so richtig gut kennt. Die Brauerei heißt De Ranke, also der Schlanke. Und das Bier heißt Mirakel.

Regine Marxen: Ja.

Holger: Das mache ich jetzt mal auf.

Regine Marxen: Das klingt ja verheißungsvoll.

Stefan Endrigkeit: De Ranke haben wir auf jeden Fall schon mal gesehen. Das sagt was, aber …

Regine Marxen: Die Brauerei, von der haben wir immerhin schon mal gehört.

Stefan Endrigkeit: Ja.

Regine Marxen: Weil wir ja auch in Belgien waren, als man noch reiste so mit gutem Gefühl.

Markus: Ja, also die Brauerei kenne ich auch, aber dieses Bier kenne ich in der Tat auch nicht.

Regine Marxen: Das Bier kenne ich nicht.

Holger: Ja, das ist nicht immer verfügbar. Das ist was Besonderes. Und da habe ich dann gedacht, also wenn ich doch da mit den Hamburger Kollegen, und ich habe ja selber auch mal in Hamburg gelebt und ich habe drei Kinder und eine Tochter, und die Tochter ist sogar in Hamburg geboren.

Stefan Endrigkeit: Ach was? Guck!

Holger: Bolzenweg habe ich gewohnt, Eppendorfer Landstraße, Ecke Eppendorfer Landstraße am Kellinghusenpark.

Stefan Endrigkeit: Ah okay!

Holger: Ja, sehr schön da, sehr schön, so ungefähr viereinhalb Jahre, würde ich sagen. Aber jetzt zu De Ranke. Also De Ranke ist eine klassische belgische Brauerei, die haben verschiedenste Sachen im Angebot. Eigentlich nicht spezialisiert auf Geuze, also ganz im Gegenteil. Ist so ein bisschen südlich von Kortrijk, also so Lille die Ecke, also westlich von Brüssel. Die haben das dann einfach irgendwann mal ausprobiert und haben eben drei verschiedene Geuzen miteinander vermischt und sind selber, sagen sie, total überrascht über das Ergebnis, dass es dann doch so gut geworden ist. Es ist so ein, sag ich mal, so ein dunkles Goldgelb, geht so ein bisschen auch in so eine Messing-Richtung. Ich habe kaum Schaum im Glas. Es riecht genauso wie eine Geuze halt auch zu riechen hat. Ist so unglaublich in der Balance, dass man an eurer Stelle wirklich neidisch sein kann. Also das ist wirklich großes Kino. Hat 5,5 % Alkohol, hat eine schöne 0,75-Liter-Flasche, so Champagner-Optik. Das bier ist von 2019. Das sagt mir wirklich zu. Und da habe ich halt gedacht, also sowas Besonderes mache ich heute mal auf. Und ein ganz besonderer Bölkstoff halt.

Stefan Endrigkeit: Das ist ordentlich. Wir haben nachher noch ein Online-Treffen mit unserer Craftbier-Truppe mit …

Regine Marxen: Die Bier-Bezugsgruppe.

Stefan Endrigkeit: Die Bier-Bezugsgruppe sozusagen. Das sind die Menschen, mit denen wir uns sonst immer eigentlich in irgendwelchen Bars getroffen haben. Und das haben wir jetzt natürlich auch, ziehen wir jetzt online weiter durch, wo wir es nicht dürfen. Wir haben neulich so ein (unv. #00:22:25.0# Drei?) Themen-Package bestellt. Und da sind wir, wollen wir auf jeden Fall nachher noch mal eins verkosten, das Platinum Blend. Und insofern haben wir auch schon große Lust auf Geuze heute.

Holger: Unbedingt! Also Geuze ist immer gut. Apropos Lieblingsbar und so, also meine absolute Lieblingslocation in Hamburg in Richtung Bar ist die Dripbar in Altona. Kennt ihr die?

Stefan Endrigkeit: Ist ja St. Pauli.

Regine Marxen: St. Pauli, ne?

Holger: Oder St. Pauli.

Stefan Endrigkeit: Ist direkt bei der St. Pauli Kirche. Die kennen wir. Ja, das ist auch ganz spannend. Die Sachen, die sie da haben, die sie hauptsächlich selber herstellen, ganz, ganz tolle Drinks.

Regine Marxen: Spirituosen über Gemüse tröpfeln lassen.

Stefan Endrigkeit: Über Gemüse.

Holger: Nein, absolut. Also die haben mehrere, wirklich, weiß ich nicht, 40 oder 50 Cold Dripper und machen außergewöhnliche Cocktails. Ist eine außergewöhnliche Location. Und ich habe die ganz zu Anfang mal kennengelernt, wo die gestartet haben. Und wir hatten da so eine Wette am Laufen, ich habe dann einfach gesagt, bei euch, dieser ganze Schicki, den ihr da macht, also das ist eigentlich alles total egal, ihr könnt irgendeinen Cocktail machen und ich präsentiere euch ein entsprechendes Bier dazu, was genauso schmeckt wie euer Cocktail, ist nur nicht so viel Aufwand dann in der Zubereitung am Gast. Und das haben die mir dann nicht geglaubt und dann haben wir da richtig rumexperimentiert und ich habe dann da aus dem Vollen schöpfen dürfen. Und die waren also absolut beeindruckt damals. Und seitdem haben Markus und ich auch ein Cold Dripper so und lassen halt ab und zu mal ein Imperial Stout über Bratapfelscheiben tröpfeln. Und das ist dann auch was richtig Schönes.

Stefan Endrigkeit: Das glaube ich. Auf so eine Idee sind wir noch gar nicht gekommen. Ich fand das damals wirklich sehr beeindruckend, weil sie ja auch dann eben so mal eben zum Verkosten ein Cold Drip Kaffee und sowas mal einem präsentieren, einfach damit man so einen Eindruck bekommt. Und das fand ich alles super. Also wirklich echt eine tolle Bar. Und dadurch, dass sie ja auch nur eine begrenzte Zahl von Leuten reinlassen und man muss ja klingeln, um reinzukommen, …

Holger: Stimmt.

Stefan Endrigkeit: … ist es auch jetzt einfach nicht zu voll. Also auch eben für St. Pauli Verhältnisse wirklich eine Bar, wenn man dann reinkommt am Samstagabend auch noch, die angenehm gefüllt ist.

Holger: Und auch die Getränkekarte dann in so alten Büchern und überhaupt, diese ganze Atmosphäre und so ist genial.

Stefan Endrigkeit: Ja, finde ich auch.

Holger: So, Stefan, jetzt bist du dran. Also was …

Stefan Endrigkeit: Ich bin dran. Genau.

Holger: … hast du dir denn ausgesucht?

Stefan Endrigkeit: Mich führt es im Prinzip fast in die Gegend von Markus, und zwar habe ich einen Gutmann Weizenbock.

Markus: Sehr fein.

Holger: Sehr fein. Da bin ich jetzt auch neidisch.

Stefan Endrigkeit: Das ist ja auch ein Bier, was jetzt auch in Norddeutschland gar nicht so einfach zu bekommen ist. Die sind ja auch eine Brauerei, die dann doch tendenziell eher um den eigenen Schornstein rum verkaufen. Aber der Craftbier Store in Hamburg hat glücklicherweise jetzt zweimal eine Rutsche bekommen und ich habe ein bisschen vorgesorgt, dass ein bisschen was zu Hause ist. Also wirklich ein sehr, sehr schönes Bier. Es ist ein bisschen wärmer, dann ist es auch gleich bananiger. Es steht jetzt schon seit einer halben Stunde. Beim ersten Mal war es nämlich gar nicht so wahnsinnig bananig.

Regine Marxen: Mhm (bejahend). Stimmt.

Holger: Ah ja, Kälte raubt Aromatik. Das ist so.

Stefan Endrigkeit: Ja, auf jeden Fall. Letzte Woche hatte ich von Weihenstephan den Vitus. Da war es wirklich so, den habe ich aufgemacht und habe die Gläser geholt und in der Zeit allein war die Küche eine Bananenplantage geworden. Also das war beeindruckend.

Markus: Der Vitus ist auch so ein, na, kein Geheimtipp, aber für jemanden, der halt wirklich Weizenbock liebt, ist das eigentlich das Bier. Gutmann natürlich auch, und Gutmann ist ja eigentlich eine fränkische Brauerei. Das wurde uns erst 1972 erzählt. Also …

Holger: Ist aber jetzt im Landkreis Eichstätt und gehört absolut zu Oberbayern. Jawohl! Aus Hamburger Sicht ist es vielleicht ganz in deiner Nähe. Nein, das gehört zu meinem Regierungsbezirk, zu meinem Regierungsbezirk. Und ich lebe in der Hauptstadt dieses Regierungsbezirks. Jawohl!

Markus: Bierbeute sozusagen. Aber die Brauerei zu besuchen, macht auch Sinn. Also das sind ja Brüder, die das Ganze führen, und der Ort heißt Titting. Und die Brauerei ist in so einem Rundgebäude und genau in der Mitte ist dann der Gärkeller. Und das haben die auch sehr schön zelebriert und so. Und einmal im Jahr ist da ein großes Fest und dann um diesen Rundbau rum natürlich jede Menge Bänke aufgestellt werden und so, und das ist echt ein tolles Erlebnis. Also kann ich euch nur empfehlen, wenn euch das schmeckt, unbedingt mal vorbeischauen zum Brauereifest bei Gutmann.

Stefan Endrigkeit: Ja, es gibt da ja bei euch so wahnsinnig viel zu sehen. Also wir waren jetzt diesmal ja wirklich eine Woche in Bamberg und sind so ein bisschen rumgefahren, also bis Nürnberg waren wir gekommen.

Regine Marxen: Ja genau.

Stefan Endrigkeit: Haben den Felix vom Endt noch besucht.

Regine Marxen: Und zudem muss man sagen, war es ja auch ein Corona-Jahr. Das heißt, man konnte nicht in jede Brauerei einfach mal so reinschauen.

Stefan Endrigkeit: Genau! Und nicht einfach so. Aber das ist alles auf jeden Fall auf dem Zettel. Wir sind, wie gesagt, immer wieder beeindruckt, was es da unten alles gibt, was für ein Wahnsinn.

Holger: Eigentlich ist es ja da oben, ihr seid da unten, …

Regine Marxen: (unv. #00:26:47.0#)

Holger: … wenn ich das sagen darf.

Stefan Endrigkeit: Das ist ja total süß, weil wir haben ja auch immer, nämlich Regine sagt das nämlich auch immer so, die sagt immer, wenn nach Flensburg, wir fahren runter nach Flensburg. Ich immer: Nein, wir fahren rauf nach Flensburg.

Regine Marxen: Wir fahren runter.

Markus: Das ist alles immer eine Frage der Sichtweise. Aber ich muss sagen, Hamburg ist für mich schon auch immer eine Reise wert und war auch so eine der ersten nichtfränkischen Städte, in die ich mich absolut verliebt habe. Das war schon zu Schulzeiten. Damals gab‘s ja dann dieses Bahnticket für 15 Mark oder so, wo man dann, wenn man nur Regionalzug gefahren ist, praktisch den ganzen Tag durch Deutschland gurken konnte. Und da sind wir dann immer sechs, sieben Stunden nach Hamburg gegurkt, endlos mit dem Zug. Aber natürlich mit entsprechend Essen und Spiele und so weiter ausgestattet war das auch immer sehr witzig. Und haben dann wirklich immer eine Woche oder auch mal nur ein Wochenende oder sowas in Hamburg verbracht. Und das ist schon eine Stadt, wo ich mich immer wieder freue, wenn ich hinkomme und wo ich mich auch sehr wohlfühle. Und wo es ja mittlerweile auch viele Freunde gibt, nicht zuletzt den Dennis in der Elbphilharmonie zum Beispiel, oder den Danny eben, der jetzt ja gerade erst gewechselt ist. Also auf jeden Fall superspannend und kann man euch auch nur beglückwünschen. Also natürlich bin ich froh, hier in Franken zu sein, aber Hamburg ist bestimmt keine allzu schlechte Alternative.

Regine Marxen: Ich finde auch, dass man uns beglückwünschen kann.

Stefan Endrigkeit: Es ist biermäßig wahnsinnig viel passiert. Also seitdem wir das jetzt hier machen, seit Ende 2017, hat sich so wahnsinnig viel getan. Und klar, abgesehen davon, sowieso Hamburg als Stadt, ich fahre manchmal auch irgendwo lang und denke immer, mein Gott, Touristen bezahlen wahnsinnig viel, um hierher zu kommen, sich das anzusehen, und ich kann da jeden Tag langfahren.

Holger: Stefan, was hast du dir denn ausgesucht? Den hellen oder den dunklen Weißen?

Stefan Endrigkeit: Den dunklen gibt’s gerade gar nicht, der kommt ja erst im Januar, soweit ich weiß. Wir haben gerade die Zeit mit dem hellen Weizenbock.

Holger: Es gibt hier Menschen in diesem Podcast, die haben Bock-Jahrgangs-Läger. Und da gibt’s dann auch einen dunklen Bock.

Stefan Endrigkeit: Ja, das glaube ich tatsächlich, aber auf den sind wir jetzt auch schon ganz gespannt. Ich habe den hellen und ich bin gerade total happy. Also ich mag auch die Cremigkeit, die er im Mund entwickelt. Das finde ich auch ganz toll.

Holger: Also ein schönes Mundgefühl, …

Stefan Endrigkeit: ja.

Holger: … was zu einem richtig schönen Weißbier natürlich auch gehört.

Markus: Den geilsten dunklen Bock, den sie je gemacht haben, das war mal das Hochzeitsbier. Da hat einer von den Jungs geheiratet vor jetzt, glaube ich, vier Jahren oder fünf, und da haben sie eben einen speziellen dunklen Bock eingebraut und das war dann das Hochzeitsbier. Da habe ich auch noch vier Flaschen in meinem Keller. Wenn wir uns mal in Hamburg treffen, bringe ich da einen mit.

Stefan Endrigkeit: Sie haben ja auch einen Bock, der in Whiskyfässern ausgebaut wird. Den gibt’s ja auch noch.

Markus: Superkreativ, finde ich schön. Und die sind ja eben so auch gefangen so in diesem Thema, einerseits wirklich extrem traditionell, weil diese Brauerei natürlich auch eben seit Jahrhunderten für das Thema steht, aber auf der anderen Seite sind es natürlich auch junge Männer, die sich ein bisschen ausprobieren wollen und die einfach auch Spaß und Bock haben auf Experimentierfreudigkeit. Und das kriegen sie jetzt, glaube ich, mittlerweile richtig gut hin, so beide Welten auszuleben.

Stefan Endrigkeit: Finde ich auch, also wirklich ganz toll.

Holger: Aber das ist doch jetzt ein wunderbares Schlusswort auch. Auf jeden Fall noch mal 1000 Dank, dass ihr euch die Zeit genommen habt, mit uns zu plaudern.

Stefan Endrigkeit: Sehr gerne!

Holger: Und macht weiter so. Vielleicht begegnen wir uns auch mal, das fände ich sehr schön, egal wo, ob jetzt in Hamburg oder in Franken oder in Oberbayern oder in Berlin oder sonst wo, ganz egal, auch gerne vielleicht gemeinsame Bierreise. Ihr habt ja vieles auch im Programm, wo ihr in verschiedenen Orten dann auch in Europa wart. So ist es bei uns ja auch. Also vielleicht laufen wir uns über den Weg. Mich würde es wahnsinnig freuen. Ich wünsche euch eine gute Zeit, eine schöne Weihnachtszeit, ganz tolle Rauhnächte und ein besonders erfolgreiches und gesundes 2021.

Stefan Endrigkeit: Absolut! Vielen Dank! Ganz genauso.

Regine Marxen: Vielen Dank! Euch dasselbe! Hat Spaß gemacht.

Stefan Endrigkeit: Ja.

Markus: Überhaupt danke schön. Ciao!

Regine Marxen: Kommt gesund ins neue Jahr. Ciao!

Stefan Endrigkeit: Ciao! Schönen Abend!

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