BierTalk 136 – Interview mit Kerstin Gößl und Vladimir Kloz vom alkoholfreien Restaurant Sägemühle aus Hiltpoltstein

Im fränkischen Gasthof „Zur Sägemühle“ in Hiltpoltstein haben Kerstin Gößl und Vladimir Kloz eine bemerkenswerte Entscheidung getroffen: Seit dem 13. Januar 2024 ist ihr Lokal der erste in Bayern, der komplett auf Alkohol verzichtet. Diese radikale Umstellung folgte Vladimir Kloz‘ Kampf mit der Alkoholabhängigkeit und dem Wunsch, eine Umgebung zu schaffen, die seine Genesung unterstützt. Die Reaktion der Gäste? Überwältigend positiv. Der Gasthof, bekannt für seine Offenheit gegenüber vegetarischen, veganen sowie gluten- und laktosefreien Gerichten, erweitert sein Angebot nun um eine Vielzahl alkoholfreier Getränke – ein mutiger Schritt, der zeigt, wie ein persönlicher Kampf zu einer inspirierenden Geschäftsidee werden kann. Im BierTalk erzählen die beiden von Ihrer Geschichte und den verschiedenen Herausforderungen auf dem Weg dorthin…

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Markus: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge unseres Podcasts BierTalk. Heute machen wir eine kleine Reise, gar nicht weit weg von Bamberg, wir gehen in die Fränkische Schweiz und gehen dort zu Kerstin Gössel und ihrem Mann Vladimir Klotz, die dort einen Gasthof betreiben. Und es ist nicht nur irgendein Gasthof, es ist ein Gasthof, der in vielerlei Hinsicht sich Herausforderungen gestellt hat, neue Themen aufgenommen hat, glutenfrei zum Beispiel, aber auch alkoholfrei. Und dahinter steckt natürlich auch eine Geschichte und wir werden heute ein bisschen drüber sprechen. Und ich bin sehr froh, dass ihr beide da seid. Und vielleicht stellt ihr euch ganz kurz unseren Hörern mal selber vor.

Kerstin: Ja, hallo, ich bin die Kerstin Gössel. Ja, gebürtig hier aus Hildburgstein tatsächlich. Habe über 20 Jahre in Ebermannstadt gelebt, da haben mein Mann und ich zusammen ein kleines Café gehabt in Ebermannstadt selber und sind dann 2019 wieder, ja, zurück in meine Heimat quasi, nach Großenohe.

Vladimir: Ja, ich bin Vladimir Klotz, ja, was soll ich sagen?

Kerstin: Dass du auch Tschechien bist zum Beispiel.

Vladimir: Ach so, das stimmt. Ja, ich bin ein tschechischer Lump. Ich bin Koch hier, erst in der Konditorei. Sag du alles, du kannst das.

Kerstin: Ja und wir betreiben halt den Gasthof jetzt mittlerweile seit fünf Jahren. Haben immer wieder unsere, ja, Konzepte angepasst, verbessert. Man muss sich ja auch weiterentwickeln.

Markus: Ja, absolut. Und vielleicht nehmen wir unsere Hörer erst noch kurz ein bisschen mit auf die Reise, wo sind wir denn überhaupt? Also was heißt Fränkische Schweiz, wie schaut es da aus, was muss man sich da vorstellen?

Kerstin: Okay, also die Fränkische Schweiz, die hat also tatsächlich ihren Namen von dem Abgleich an die Schweiz an sich, weil wir sehr hügelig unterwegs sind, sage ich mal. Direkt oberhalb von uns, da sind die Franken 3 Zinnen, also das Original gibt es ja in den Dolomiten und wir hier in der Fränkischen Schweiz, wir haben eben ganz, ganz viele Kletterfelsen. Wir sind ein weltbekanntes Klettergebiet, Wanderregion, für Radfahrer ideal, Naturpark, der Felsensteiner Forst ist auch ein Naturschutzgebiet, der ist sehr weitläufig. Und wir sind hier quasi in der südlichen Fränkischen Schweiz, so nennt sich das. Wir sind am Rand vom Landkreis Bayreuth, am Rand vom Nürnberger Land, also Nürnberger Landkreis, Erlangen, Höchstadt, Fürth, also wir sitzen quasi mittendrin. Wir haben von uns bis nach Nürnberg zum Flughafen sind es 32 km, nach Forchheim sind es 25, nach Bamberg sind es 50 km, also wir sitzen schön mittendrin quasi im Zentrum. Wir haben ein sehr großes Einzugsgebiet hier in der Fränkischen.

Markus: Ja, also wirklich eben im Herzen Frankens und das ist ja schon seit vielen, vielen Jahrzehnten oder vielleicht sogar Jahrhunderten ein Erholungsgebiet, ein Tourismusgebiet, wie man heute auch sagt und man kann ganz viele, viele schöne Sachen. Und du bist da groß geworden, Kerstin. Bist du da auch schon unterwegs gewesen, gewandert als Junge oder wie bist du so, wie hast du das so gemacht?

Kerstin: Ja, also ich kann mich erinnern, so wie ich noch Kind war, so um die 10, 11 Jahre oder noch kleiner, da hat es bei uns in der Region tatsächlich auch immer so Wandertage gegeben, wo man dann so Wanderpokale gewinnen konnte, so Familienwandern und sowas, wo man dann einfach den Familien auch diese Wanderregion näher gebracht hat. Und ich muss ganz ehrlich sagen, in dieser Corona-Phase haben das ganz viele wieder für sich entdeckt, die Fränkische Schweiz, einfach als Wanderregion, Ausflüge zu machen. Wir sind hier eben in diesem Großenoher Tal, wir sind hier wirklich in einem der schönsten Täler der Fränkischen Schweiz, wo wirklich ganz viele Tagesausflügler unterwegs sind zum Klettern, Radfahren, Wandern. Motorrad fahren ist ja für die Fränkische auch sehr heiß begehrt, eben weil es kurvenreich ist, so wie in der Schweiz auch, daher eben der Name.

Markus: Ja, absolut. Und ich muss sagen, ich bin ja selber oft da, es ist wirklich einfach wunder, wunder, wunderschön und leicht zu erreichen auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Also deswegen auch ein unbedingter Tipp an alle Hörer: innen da draußen, also unbedingt mal da vorbeischauen und da eignet sich natürlich euer Gasthof perfekt, kommen wir gleich dazu. Vorher vielleicht noch an den Vladimir, wo kommst du eigentlich her, wo ungefähr in Tschechien, wo und wie bist du da so groß geworden?

Vladimir: Na ich bin Nordtschechei oben, so zwischen Dresden und Prag. Zum Beispiel die historische Stadt, wie Theresien.

Kerstin: Theresienstadt.

Vladimir: Theresienstadt, das ist 2 km, das ist das Lager in …

Kerstin: Das ist das Konzentrationslager gewesen, das ist auch da ein Ausflugsziel, dass man auch das Lager anschauen kann. Theresienstadt heißt das, es ist 2 km von Leitmeritz oder Litomerice weg und das liegt genau zwischen Dresden und Prag, genau zwischendrin.

Vladimir: Da gibt es auch die Region oben Tschechei, die Region Tschechische Schweiz.

Kerstin: Genau. Das ist so ein Gebirgszug, quasi die Fränkische Schweiz, dann kommt die Sächsische Schweiz und die Böhmische Schweiz oder Tschechische Schweiz, das ist ein Gebirgszug, wie sagt man da, Gebirgs?

Vladimir: Eine geologische oder geologische einfach. Das ist so identisch, zu viele Steine, zu viel Burg, Naturpark, das ist circa identisch.

Kerstin: Identisch.

Markus: Ist auch sehr schön, habe ich auch tatsächlich von allen Seiten schon bereist, also sowohl von der Sächsischen als auch der Tschechischen, als auch natürlich der Fränkischen Seite und, ja, also sehr eindrucksvoll, sehr spannend, besonders im Sommer natürlich, wenn da dann entsprechend auch das Wetter zum Wandern passt. Wie habt ihr beide euch denn dann kennengelernt?

Kerstin: Wie haben wir uns kennengelernt? Wie wir uns das erste Mal gesehen haben, ja, das war wie so eine Story aus Rosamunde Pilcher irgendwie. Also er war Pferdepfleger in dem Stall, wo ich mein Pferd stehen hatte. Er war wirklich der Pferdepfleger.

Markus: Ja, Wahnsinn. Ja und dann hat es irgendwann gefunkt und dann habt ihr gesagt, jetzt machen wir zusammen weiter.

Kerstin: Ja, genau.

Vladimir: Und später diese Story, das ist wirklich, ich sage es immer, ist Rosamunde Pilcher und Danielle Steel sitzen im Café und sprechen und machen neuen Roman, diese zwei Frauen.

Markus: Ja, das kann ich mir gut vorstellen. Ja, ihr habt dann als erstes dieses Café zusammen aufgemacht. Wie kam es dazu, habt ihr beide Erfahrungen vorher gehabt in der Gastronomie?

Kerstin: Naja, das ist halt, wenn man so sein Leben einmal komplett resetet und neu startet, dann überlegt man sich, wie soll der gemeinsame Weg weitergehen. Und ich bin gelernte Konditorin, es war schon immer mein Traum, so ein eigenes Café oder Lokal zu haben und mein Mann, der Vladi, der hat in der Tschechei, Tschechien muss man ja sagen, Tschechei darf man ja nicht mehr sagen, Tschechien, ja oft im Service gearbeitet oder als Kellner oder in Lokalen ausgeholfen. Dann hat er mal so als Barkeeper gearbeitet in so einem Underground, wie hat das geheißen, Dynamo Hardrock Café.

Vladimir: Hardrock Café.

Kerstin: Ja, genau, Dynamo Hardrock Café, das ist so ein richtiges Underground Hardrock Café. Und, ja und dann hat man gesagt, okay warum probiert man es nicht einfach, warum versuchen wir es nicht einfach, das gemeinsam zu machen? Dass war einfach unser gemeinsamer Nenner, ja und dann haben wir das gemacht. Dann haben wir uns da in Ebermannstadt, war dann eben schon länger ein Café leer gestanden und haben uns da dann quasi dafür interessiert und auch dann gepachtet und ja, und dann haben wir das probiert. Und dann hat sich das hier in Großenohe ergeben und dann sind wir halt hier, ja, genau.

Markus: Ja und dann hast du viele, viele süße Sachen gemacht im Café und was hat sich dann, ja, da kommen wir gleich noch dazu, habt ihr natürlich immer noch.

Kerstin: Ich habe immer gesagt, das war unser Testobjekt, ob wir sowas überhaupt hinbekommen und ja, wie es scheint, hat es ja funktioniert.

Markus: Ja und dass ihr auch beide zusammen funktioniert. Und war es dann da schon so, dass bei dir dieses Thema Allergie, Unverträglichkeit aufgetaucht ist, Kerstin?

Kerstin: Also ich selber bin Allergikerin, ich reagiere auf Gewürze und Aromastoffe und musste auch deshalb meinen, ja, Konditorberuf an den Nagel hängen. Also ich hatte mich, das muss ich vielleicht noch kurz dazu sagen, ich hatte mich 2014 noch bei meinem Exmann zu Hause, hatte ich mich schon als Konditorin selbständig gemacht. Habe dann nur so Torten auf Bestellung gemacht, so Fondants, Modellagen gemacht und 3D-Torten und so, Motivtorten und so Zeugs. Nur auf Bestellung für Hochzeiten, Geburtstage, Taufen und was es alles gibt. Und dann haben aber wir uns kennengelernt und dann, ich war ja schon selbständig und daher war also diese Option auch mit diesem Café gegeben, wo wir gesagt haben, okay wir können das probieren, ich habe das Wissen und ich darf so was auch machen. Ja und dann einfach dieser Betriebswechsel, klar. Und diese Allergiegeschichten, das war also tatsächlich schon gegeben, schon von der Zeit, wo ich nur Torten gemacht habe, wurden auch bei mir schon öfter glutenfreie Torten oder laktosefreie Sachen bestellt und die Leute haben einfach gemerkt gehabt, okay, die arbeitet da vernünftig, arbeitet zuverlässig und auch sauber. Der Begriff klingt zwar immer ein bisschen blöd, sauber, was ist sauber? Aber gerade bei Gluten zum Beispiel oder Laktose muss einfach auch eine Kontamination ausgeschlossen sein, damit Leute mit Zöliakie, Glutenunverträglichkeiten, keine Probleme haben. Und da waren die Leute bei mir einfach sicher, dass ich das machen kann, dass das da eben ordnungsgemäß ist.

Vladimir: Kein Risiko, Kontamination.

Kerstin: Genau.

Markus: Ja und das ist ja auch ein ganz wichtiges Thema. Tatsächlich in Deutschland noch relativ stiefmütterlich.

Kerstin: Ja.

Markus: Aber ich bin ja sehr viel im Ausland unterwegs, also in Italien zum Beispiel ist das seit vielen Jahren absolut klar, es gibt in nahezu jeder Pizzeria auch die glutenfreie Alternative, in England zum Beispiel auch, also viele, viele andere Länder. Und ich erlebe es auch oft bei Touristen, die wir hier betreuen über die BierAkademie oder wir haben auch so Tastings auf Kreuzfahrtschiffen, auf diesen Flusskreuzfahrtschiffen, dass dann wirklich auch die Frage immer ist, haben sie eine glutenfreie Alternative? Und insofern, glaube ich, habt ihr da, also ohne das jetzt bewusst erstmal zu wollen, aber notgedrungen einen Nerv getroffen und es ist auf jeden Fall sicherlich eine gute Sache und eine sinnvolle Sache, dass auch so zu machen. Merkst du denn für dich dann auch, dass es dir gesundheitlich dadurch besser geht?

Kerstin: Ja, weil ich, das ist der nächste Punkt, wir haben also das Konzept hier in der Sägemühle dann 2019 im Herbst, also wir haben 2019 im April hier eröffnet, das Lokal und das Lokal war ungefähr acht oder zehn Jahre komplett geschlossen, da war gar nichts drauf. Und wir haben dann 2019, genau Karfreitag war unser erster Tag hier und haben, ja, einen wahnsinnigen Run erlebt. Da hatten wir aber noch nicht komplett glutenfreie Küche, da haben wir noch gemischt gearbeitet. Und haben dann im, ja, ich weiß gar nicht mehr, August, September, glaube ich, war es, also Richtung Herbst, Spätsommer, Herbst, haben wir dann komplett auf glutenfrei umgestellt. Und haben tatsächlich dadurch eine Alleinstellung in ganz Oberfranken erlangt, weil das ist Wahnsinn, was wir da für einen Zulauf bekommen haben aus ganz Deutschland. Und wir haben dann auch immer wieder das Konzept verbessert. Ich backe ja Brot, Brötchen, Laugenstangen und so, das verschicke ich in ganz Deutschland. Ich habe letzte Woche jetzt auch eine Anfrage aus Österreich bekommen, dass ich da glutenfreies Brot hinschicke, weil die, sie hat gesagt, sie sitzt irgendwo, sie wohnt auf meiner Berghütte da oben und sie kommt nirgendwo an glutenfreies Brot ran. Und das ist wirklich ein Thema, wo sehr aktuell ist. Und dann hat sich bei mir tatsächlich vor zwei Jahren selber eine Zöliakie bemerkbar gemacht. Also ich habe tatsächlich selber Zöliakie, wahrscheinlich schon seit meiner Kindheit und das wurde halt jetzt erst festgestellt, diagnostiziert. Und natürlich bekommt mir das dann viel, viel besser, klar, logisch. Ich muss ja jetzt glutenfrei leben.

Markus: Ja und ihr verschickt ja auch mittlerweile eure Sachen in die ganze Republik. Da kommen wir nachher sowieso noch dazu. Aber jetzt vielleicht mal kurz zu den neuesten Entwicklungen, ihr habt ja dann irgendwie festgestellt, dass es da bei euch beiden noch so was Drittes gibt, das Thema Alkohol. Wie ist das denn überhaupt aufgekommen?

Kerstin: Naja gut, das Thema Alkohol ist halt bei meinem Mann, ja, schon seit sieben Jahren ungefähr, ja, viel zu präsent, sage ich mal. Gut, das ist natürlich schon die Anfangszeit gewesen, wo wir uns kennengelernt haben, aber wenn man sich so neu kennenlernt, dann nimmt man das vielleicht dann noch nicht so wahr oder, ja, schaut da nicht so drauf und freilich trinkt man selber auch was und man merkt es vielleicht auch noch nicht so oder will es auch gar nicht merken. Aber dann, wie so der Alltag kam und halt auch der Stress in der Gastro und alles Mögliche, da, ja, ist halt dieses Thema leider immer mehr präsent geworden mit dem Alkohol.

Vladimir: Das ist für mich auch neu, machen Essen wirklich heute. Ich bin nur Hobbykoch. Und was ist die Phase, mache ins Wasser springen.

Kerstin: Ja, ins kalte Wasser geschmissen, ja, genau. Und dann ist halt diese Grenze zwischen, mal was trinken und man braucht es, zu sehr verschwommen. Und es hat sich einfach dann eine Alkoholkrankheit, ja, leider, leider eingeschlichen.

Vladimir: Die ersten zwei Jahre für mich ist wirklich schwer, diese psychische Problematik, zum Beispiel Rezension. Die ersten zwei Jahre, nun jetzt ich vielleicht drei, vier Jahre ich nicht gucken vor Rezension. Aber das macht mir wirklich Schmerzen, das macht mich …

Kerstin: Ja, Stress einfach.

Vladimir: Schreib, ich koche Fäkalien zum Beispiel in der Rezension. Aber das ist immer anonym. Aber jetzt, ich lange Zeit brauche akzeptieren, nicht akzeptieren das oder was ich sage, einfach ignorieren, Rezension.

Kerstin: Naja und dann ist halt schwierig dann, von dieser Alkoholkrankheit alleine wegzukommen, wenn es dann schon mal ein Stadium erreicht hat, wo jede Pore im Körper nach Alkohol schreit und du trinken musst, weil du sonst nicht funktionieren kannst. Und das war halt jetzt dann am 1. Januar soweit, dass er selber gesagt hat, okay ich kann nicht mehr, ich kann einfach nicht mehr. Entweder, das war wirklich, das ist jetzt ein Zitat von ihm, er saß wirklich in der Küche, hat geweint und hat zu mir gesagt, also entweder fahren die mich morgen auf den Friedhof oder ich schaffe ab morgen wirklich den Alkohol wegzulassen. Ja, gesagt, getan. Und dann habe ich ihn gefragt, ja und was willst du jetzt eigentlich? Willst du auf den Friedhof oder willst du weiter leben, willst du weitermachen, willst du aufhören zu trinken? Ja, er will aufhören. Und dann habe ich den Krankenwagen gerufen. So ist das dann gekommen mit dem alkoholfrei.

Vladimir: Problem andere ist, ich probiere lange Zeit, alleine mache ich das, mit keiner Hilfe. Aber ich mache das vielleicht, wenn ich nicht arbeite im Gasthof oder apropos, wir leben im Gasthof. Ich nur spazieren, ich nur gehe nach unten, die Treppe und hier ist immer das Schenk, hier ist immer Bier. Andere Person muss einkaufen, kaufen Bier oder kaufen die Flasche Alkohol. Ich, nein, ich nur gehe nach unten in Lokal und ich habe alles. Das ist schwer oder das ist für Alkoholiker nicht gut.

Markus: Ja, da hat man immer die Versuchung. Und ja, vielleicht noch ganz kurz zu dieser Zeit, wo sich das so entwickelt hat. Das heißt, es ging einerseits darum, der Stress, die Überforderung vielleicht auch, auch dieses Umgehen mit negativem Feedback, gerade weil soziale Medien da so gnadenlos sein können und mal Leute halt eben durch das Anonyme alles Mögliche schreiben. Und das heißt, das war für dich oder euch einfach eine Option, dass irgendwie zu bewältigen. Aber wie hast du das dann wahrgenommen, Kerstin, also hast du das bewusst wahrgenommen, dass das mehr wird, dass es schlimmer wird oder wie ging es dir?

Kerstin: Ja, also dieses exzessive Trinken, das wurde halt immer häufiger. Und was natürlich auch oft zu Streit geführt hat, weil immer gerade dann, wenn wir Freitags öffnen, dann hat er früh schon angefangen zu trinken und ich habe immer gesagt, unter der Woche ist mir das scheißegal, er muss nicht funktionieren, ja, wir haben dann zu. Ich habe dann auch die Öffnungszeiten angepasst, dass er einfach die Ruhe hat unter der Woche, den Stress abbauen kann. Wir haben nur noch Freitag, Samstag, Sonntag auf, was uns zwei auch reicht. Gut, in der ganzen Corona-blablabla hat sich das auch so ergeben, dass wir kein Personal mehr haben.

Vladimir: Das ist das andere Thema. Das ist nicht, ja, wir zwei arbeiten im Gasthof, hat zu viel Stress. Aber das erste Projekt, das Stadtcafé, zu viel Stress, später macht das Leben, startet ab null, neu, dieses Projekt. Okay, erste Jahre, bis heute habe keine Ahnung, hier ist neu offen, aber acht Jahre minimal ist das zu hier. Wir wandern, 20 Leute wandern, oh, hier ist offen, oh, ich bin letzte Zeit hier in fünf Jahren, das ist immer zu. Und später, andere Jahre kamen hier dieses Corona, zwei Jahre Corona-Zeit, anderer Stress. Später, wir haben kein Personal und lastet drei Jahre hier alleine. Nur zwei Leute. Ich bin alleine in Küche, Kerstin macht alleine Service und ich zu viel vorbereiten, Bäckerei, Konditorei, dieses. Das ist das ganz alles zusammen Stress. Nicht nur, wir arbeiten da so, aber diese fünf Jahre, das ist wirklich, oder sechs Jahre, das ist Hardcore. Das ist wirklich, das ist nicht normal vor Start des Business. Das ist Risiko jedes Business, diese Corona-Zeit, dieses alles zusammen, das ist wirklich schwer.

Kerstin: Ja und es kommt halt auch immer auf den Menschen selber drauf an. Ich habe auch nicht angefangen zu trinken, ja, ich bin aber ganz anders gestrickt wie mein Mann. Und er hat halt vorher schon getrunken und da war halt einfach, die Grenze ist zu schnell verschwommen zwischen mal was trinken und ich brauche den Alkohol. Das ist, vielleicht liegt es auch ein bisschen da dran, er ist halt auch aus Tschechien und da ist die Mentalität auch ein bisschen anders wie hier, das Trinkverhalten vielleicht auch wenig anders. Gut, kommt dem Bayrischen etwas nahe, aber ist trotzdem anders als hier in Deutschland. Und es ist auch, wenn wir zum Beispiel nach Tschechien gefahren sind, seinen Bruder zu besuchen, da war das immer, wir machen Tour de Bier.

Vladimir: Tour de Bier, ja.

Kerstin: Tour de Bier, weil da hat, da gibt es in jedem kleinen Dorf gibt es eine eigene Brauerei.

Vladimir: Hier ist neue Brauerei.

Kerstin: In der Garage. Und da war das auch schwer irgendwie zu sagen, nee, wir trinken jetzt nichts. Das wäre eine Beleidigung auch für seinen Bruder gewesen.

Vladimir: Ja, du musst probieren, das ist Neue, das ist mein Freund und wir machen gutes Bier.

Kerstin: Ja und wie soll man da irgendwie vom Alkohol wegkommen, wenn der immer präsent ist? Das ist immer normal zu trinken. Und es ist auch, das ist ja ein ganz gutes Beispiel, was ich dann auch oft anwende, egal welchen Film man im Fernsehen, Kino, egal wo anschaut, ist ein Problem zu bewältigen, wird Alkohol getrunken. Ob das schon beim Kochen ist, da wird schon der Wein halb leer gesoffen, bevor der überhaupt im Essen landet oder ist ein Problem, dann wird Whisky getrunken oder man sitzt an der Bar und trinkt. Da sitzt keiner mit einem Spezi da. Und das ist wirklich ein gesellschaftliches Problem, weil das zur Normalität geworden ist, das ist kein Genussmittel mehr. In Bayern heißt es ja auch, Bier ist ein Grundnahrungsmittel. Und das finde ich einfach falsch, weil das wirklich verharmlost wird, es wird runter gespielt und das ist nicht richtig.

Vladimir: Das ist der alte Joke, Spaß oder im Internet diese Memme. Das ist ein Foto von einer schönen Frau mit diesem typischen Gebräu, auf dem Oktoberfest, haben dieses Double Beer. Und kommen tschechische Leute, sagen, Oktoberfest, das ist ein Tag, wo deutsche Leute trinken an einem Tag, was normal, mittlere …

Kerstin: Durchschnittlich.

Vladimir: böhmische Person, tschechische Person.

Markus: Also ist da tatsächlich so, dass der Pro-Kopf-Verbrauch in Tschechien ungefähr doppelt so hoch ist wie in Deutschland. Wobei ich sagen muss, ich würde da das Deutsche sogar gar nicht so fürchterlich runter spielen, weil wir gerade in unserer Region, gerade in Franken, auch in Bayern, viele, viele Leute haben, die das ähnlich sehen und wo das Bier eigentlich oft gar nicht als alkoholisches Getränk in dem Sinne gesehen wird, sondern das ist halt einfach das, wo man jeden Tag zwei, drei, vier, wie auch immer, trinkt und viele Leute sich dessen überhaupt nicht bewusst sind, was sie da eigentlich tun. Und das ist durchaus auch für uns natürlich als BierAkademie immer wieder ein Thema, Leute drauf hinzuweisen, da sensibel zu sein. Da bin ich euch auch sehr dankbar, dass ihr das so offen und so klar schildert. Und ich hoffe, die Hörer und Hörerinnen haben da jetzt auch gut zugehört und achten auch auf ihren eigenen Konsum, auf ihr eigenes Verhalten, weil das einfach sehr wichtig ist. Die Grenze ist schnell erreicht, schnell überschritten und das Zurück ist fast nicht möglich. Und wie ihr schon gesagt habt, irgendwann ist eben der Punkt, wo man es dann einfach braucht.

Kerstin: Ja und da ist einfach auch das Problem, ich habe es halt wirklich jahrelang auch von meinem Mann gesehen, wenn dann immer wieder so dieser Druck da war, früh, ah, eigentlich will ich ja nichts trinken, eigentlich will ich aufhören, aber ich muss, sonst schaffe ich den Tag nicht. Und wenn jetzt auch diese ganzen Kommentare, was gerade über Facebook auch kommt, was das ist doch ein Schmarrn und da braucht man doch ein Bier dazu. Weiß du, jeder, der dieses gute Essen, dieses geile leckere Essen nur genießen kann, wenn das Bier mit Alkohol daneben steht, der hat wirklich ein Problem. Das hat dann nichts mehr damit zu tun, das Essen zu genießen, sondern ich kann das nur noch schön finden und genießen, wenn der Alkohol dabei ist. Und das ist, das finde ich nicht mehr richtig. Ich will Alkohol oder Bier, nicht Verteuflung, um Gottes Willen, mir schmeckt auch ein gutes Bier, glutenfrei natürlich, ja, für mich persönlich, ich will das auch überhaupt nicht verteufeln, aber wenn man einfach die Grenze nicht mehr selber wahrnimmt, wo ist es für mich einfach was Schönes, ein frisches Bier zu trinken oder wo ist es, ich kann das Essen nur dann genießen, wenn ich meinen Alkohol dabei habe, dann wird es problematisch. Und das wissen viele nicht mehr.

Markus: Ja, nee, absolut, also dem kann ich nichts hinzufügen, das hast du genau auf den Punkt gebracht. Wir kommen auch gleich zu dem, wie ihr euer Gasthaus dann umgestellt habt. Noch eine Frage dann, es gibt dann diesen Tag, wo das praktisch ein kompletter Zusammenbruch ist. Den Krankenwagen zu holen, finde ich dann schon auch einen krassen Schritt. Und wie haben die dann reagiert? Also du hast da angerufen und gesagt, ja, mein Mann ist hier und was passiert dann, wie ging das dann weiter?

Kerstin: Also, das war also tatsächlich so, ich habe erst einmal im Internet geguckt, Entzugsklinik, ja, was kann ich mich mit meinem Mann jetzt am besten machen? Weil, ich habe natürlich auch gewusst, wenn er jetzt heute in diesem Moment sagt, er will weg, dann muss er jetzt weg. Der will nicht erst in zwei Tagen, drei Wochen, sonst wann weg, sondern jetzt, das muss jetzt passieren. Ich musste quasi die Gelegenheit beim Schopf packen. Bin dann in Erlangen bei einer Klinik rausgekommen, in der Kopfklinik, habe dann dort in der Ambulanz angerufen und der Arzt hat mir dann gesagt, naja, das ist gar nicht so einfach, die machen da nur so einen systematischen Entzug, da geht es erst über mehrere Wochen mit Telefonaten und Gesprächen. Dann habe ich gesagt, ja, das ist aber schlecht, weil er will ja jetzt weg. Wir können uns das einfach nicht leisten, weil ich weiß nicht, ob er in drei Tagen auch noch weg will, er will ja jetzt weg. Dann hat der zu mir gesagt, na, da gibt es die andere Möglichkeit, ich rufe einfach die Ambulanz und dann müssen die den mitnehmen. Also gesagt, getan, ich habe dann meinen Mann nochmal gefragt, weil ich ja immer wollte, dass es wirklich von ihm ausgeht, was möchtest du, soll ich die Ambulanz anrufen? Ja. Also dann habe ich das gemacht und habe dann gleich die Tasche gepackt. Ich bin da etwas rigoros, habe dann gleich die Tasche gepackt, habe das denen hingestellt und habe zu denen gesagt, also es ist mir Wurst was ihr macht, der geht heute nicht mehr nach Hause, ich habe das denen also wirklich so gesagt. Dann hat er gesagt, okay, das ist nicht so einfach, weil, wenn er nach Hause will heute Abend, wenn der nüchtern ist, dann müssen wir den Heim lassen. Und dann hat er mich gefragt, ob er denn aggressiv wird oder sich selbst gefährdet oder mich gefährdet oder wie auch immer? Dann habe ich gesagt, naja, wenn er wirklich seinen Pegel hat, dann wird er sehr cholerisch und dann kann es auch schon mal sein, dass er die Gäste anschreit, weil ihm das grade jetzt nicht passt, dass der am Tresen steht. Und dann hat der das gleich reingeschrieben, Gefahr für andere, so blöd wie es klingt und dann mussten die den behalten, auch wenn der am Abend nach Hause gewollt hätte. Mir war es einfach wichtig, dass er da drinnen bleibt und behandelt wird. Es ging aber grundsätzlich wirklich von ihm aus, er wollte ja weg. Aber ich war mir in dem Moment einfach auch gar nicht sicher, wie er dann reagiert, wenn er nüchtern ist, weil er war ja schon sturzbetrunken, wie die ihn abgeholt haben und das um die Mittagszeit. Also wie hätten wir dann den 1. Januar bis abends durchhalten sollen, wenn er mittags, bevor wir aufmachen, schon sturzbesoffen war? Das hätten wir ja gar nicht schaffen können, geschweige denn, wie hätten wir die nächste Zeit überleben sollen, die nächste Saison, die nächsten Jahre? Das hätte überhaupt nicht funktioniert. Also musste es an dem Tag sein. Und ich muss ehrlich sagen, für mich war es der schönste Jahresbeginn, den ich mir hätte wünschen können.

Markus: Und dann fährt das Auto weg, du bist alleine.

Kerstin: Genau.

Markus: Was war dann?

Kerstin: Ja, dann war natürlich, ich habe natürlich dann schon Kuchen und alles vorbereitet gehabt, Sachen da, die halt ein neues zu Hause gesucht haben quasi, ich hatte ja schon Sachen vorbereitet und auch Reservierungen hatten wir für den Tag. So, habe ich mir gedacht, was machst du jetzt mit den Leuten? Habe dann, ja, aus meiner Not raus, habe ich erst einmal gelogen und habe gesagt, ja, mein Mann ist vom Krankenwagen geholt worden, der hatte zu hohen Blutdruck. Was in dem Fall auch gar nicht gelogen war, sondern ich habe nur die Hälfte davon nicht gesagt, was dann los war. Naja, der Tag, der ging dann auch vorbei und ich habe dann am nächsten Tag, habe ich dann einen Post gestartet auf Facebook, eben mit der Bekanntgabe, dass eben einmal zu ist jetzt erst einmal, weil eben der Koch, mein Mann, mit dem Krankenwagen abgeholt wurde, der ist im Krankenhaus und ich werde rechtzeitig bekanntgeben, wann denn wieder offen ist. So, das war mein Statement. Und dann kam also nur positiv, nur gute Besserung und alles Gute und wie es halt so ist. Und ich habe ihn dann, weiß ich gar nicht, an dem Dienstag gleich besucht, am 2. Januar oder 3. Januar habe ich ihn in der Klinik besucht.

Vladimir: Aber das ist auch diese Sekunde, sagst du gute Besserung.

Kerstin: Gute Besserung.

Vladimir: Ich habe Angst, meine Leute haben Info, ich bin Alkoholiker, ich bin in Klinik in Detox, die Leute wechseln.

Kerstin: Ja, die kehren uns den Rücken.

Vladimir: Ja. Aber nein, die Leute, unsere Kundschaft sagt diese positiv, ja, Vladi, du bist gut, du machst gut.

Kerstin: Naja, aber du musst sagen, du hast dann, ich habe ja in erster Linie noch gar nichts davon geschrieben gehabt, dass er wegen Alkoholentzug in der Klinik ist. Ich habe nur ganz neutral geschrieben, es ist jetzt einmal zu, weil eben er im Krankenhaus ist, gar nicht geschrieben warum, weshalb, sondern nur, dass er weg ist. Und da kamen schon   nur positive Reaktionen, ganz viele, mit alles Gute und wird schon wieder und erholt euch gut und blablabla. Und dann hat er das kommentiert, er hat dann meinen Post kommentiert und hat quasi geschrieben, dass er auf Entzug weg ist und dass er jetzt dem Dämon Alkohol den Rücken kehren möchte, dass er den los haben will. Er hat sich öffentlich auf der Sägemühlenseite in Facebook bei den Gästen und bei mir für die vielen cholerischen Momente entschuldigt und freut sich drauf, nach sieben Jahren seine Gäste und mich nüchtern zu sehen. Das war sein Kommentar dann zu meinem Post, was ich ganz neutral geschrieben habe. Und daraufhin ist das so explodiert, es kamen eigentlich nur positive Rückmeldungen, mich haben die Leute privat angeschrieben, angerufen, woah, sehr mutig. Also von Leuten, wo ich jahrelang nichts mehr gehört habe zum Beispiel, die haben mich angeschrieben und mich beglückwünscht oder uns beglückwünscht, dass wir diesen Schritt gehen. So und dann war die Katze aus dem Sack.

Markus: Ja und das ist, also muss ich auch nochmal sagen, unglaublich mutig und, ja, für mich eine große menschliche Größe, das schaffen ja viele, viele andere eben überhaupt nicht, auch so damit umzugehen und auch in die Öffentlichkeit zu gehen. Dann habt ihr also beschlossen, wir stellen das Lokal um, weil die Alternative, einfach weiterzumachen, würde ja bedeuten, dem Alkohol wieder Platz einzuräumen und genau das wolltet ihr ja nicht. Das heißt, du hast dann erstmal zu Hause alles weggeräumt, alles verändert und dann überlegt, wie kann ich ein Gasthaus ohne Alkohol weiterführen?

Kerstin: Naja, ich muss ganz ehrlich sagen, mit diesen Alkoholexzessen, was ich ja leider die letzten Jahre immer wieder erfahren musste ja, ist der Gedanke schon des Öfteren bei mir im Kopf rumgespukt, ich habe schon so oft zu mir selber gesagt, am liebsten würde ich den scheiß Alkohol, alles raushauen. Ja, mich regt das auf, weil wenn nichts da ist, kann er nichts trinken. So war das immer für mich und ich habe auch schon seit zwei Jahren, seit drei Jahren jetzt schon keinen Schnaps mehr da, weil, ja, das war zu mindestens dann schon mal, das der Schnaps nicht mehr mit im Spiel war, dann war es ja nur noch das Bier, ja. Dann hat es halt ein bisschen länger gedauert, bis er seinen Pegel drauf hatte. So blöd wie es klingt, ja, aber so war es auch. Und, ja, ich habe dann überlegt, was machen wir, wie geht es denn weiter? Wie machen wir das hier weiter, dass das weiterlaufen kann? Ich weiß auch, dass mein Mann in der Beziehung mit Alkohol vielleicht jetzt nicht so stabil ist so wie manch anderer. Das ist ja auch, jeder Alkoholkranke ist da ja anders gestrickt. Der eine, der schafft es von jetzt auf gleich und der andere braucht halt einfach seine Zeit. Und es ist halt doch eine lange Zeit gewesen, wo er wirklich exzessiv getrunken hat. Und, ja, wie war es dann? Ich habe so mir gedacht, am besten wäre es jetzt wirklich, den kompletten Alkohol zu verbannen, wegzutun und das Ganze auf alkoholfrei zu machen. Okay, was spricht dagegen, so Pro und Kontra für mich gemacht. Habe dann den Herrn Zier vom Landratsamt Forchheim und von der Lebensmittelüberwachung angerufen. Wir kennen uns sehr gut, das ist der zuständige Beamte, der für uns die Kontrollen durchführt und alles oder bei uns. Habe den angerufen und habe gesagt, du, was hältst denn du davon, so und so ist es, der Vladi ist gerade weg auf Entzug und ich würde gerne, ich habe da so eine Idee und eigentlich fast im gleichen Moment haben wir die gleiche Idee gesagt. Der sagt, Mensch, hau den Alkohol raus und ich so, ich möchte den Alkohol raushauen.

Vladimir: Paul.

Kerstin: Ja, der Paul. Ja und da hat der gesagt, das ist die beste Idee, mach das. Wenn ich es jemanden zutraue, dann traue ich das euch zu, das durchzuziehen und dass das auch funktioniert.

Vladimir: Der Mann, das ist keine Bürokraft. Der ist wirklich für Leute. Das ist nicht einer, ich habe diesen scheiß Job, nein.

Kerstin: Der kümmert sich auch um seine Gaststätten, für die er zuständig ist.

Vladimir: Das ist Fun, diese Gastro.

Kerstin: Ja. Naja und dann habe ich also gesagt, okay, was habe ich noch alles an Alkohol da, was muss ich wegbringen? Habe dann unser, naja, unsere Brauerei, ist jetzt vielleicht in Anführungsstrichen gesetzt, die Brauerei ist seit über 40 Jahren auf der Gaststätte, seitdem es das Lokal überhaupt gibt und haben ja eigentlich auch nur davon profitiert, dass wir die übernommen haben, weil sonst hätten sie hier weiterhin kein Bier verkaufen können. Aber da bestand nie irgendein Vertrag oder so was, also wir sind da nicht Brauerei gebunden gewesen. Ich habe das nur gemacht, weil es halt eben schon immer so war. Es steht auch auf den Gläsern Kleinbrauerei Friedmann drauf und draußen hängt noch eine Tafel mit Brauerei Friedman, Gasthof zur Sägemühle blabla, aber die haben hier eigentlich nichts zu sagen. Und habe dann dort angerufen und habe gesagt, Mensch, wie schaut es denn aus, so und so ist es, kann ich euch den Restbestand zurückbringen? Und dann haben die gesagt, naja, das ist kein Problem. Ich kann es nicht trinken, weil ich ja Zöliakie habe und was soll ich dann mit den fünf, sechs Kästen Bier noch machen was da rumstehen und den angestochenen Fässern? Weil, nehmen brauche ich das nach drei Wochen auch nicht mehr, das ist ja schlechtes das Bier. Das ist ja Quatsch, müsste ich eh wegschütten. Habe denen also alles zurückgebracht. Da war natürlich die Meinung dazu nicht so positiv, muss ich sagen. Naja, die finden das ein wenig für einen Quatsch was wir machen. Aber das sei mal dahingestellt, das können sie denken wie sie wollen. Das ist immer noch unser Lokal und wir können machen was wir wollen, ja. Für mich war es einfach wichtig, dass, wenn er nach Hause kommt, dass hier kein Tropfen Alkohol mehr ist. Das war für mich ganz, ganz wichtig, weil ich weiß, wie er ist. Er ist in der Beziehung, ich sage es jetzt mal wirklich salopp, wie ein Trüffelschwein, der hätte den überall gefunden, egal wo ich irgendwas versteckt hätte. Entweder riecht er das durch die Flaschen, ich weiß es nicht. Jedenfalls, ich wollte es auch für mich, einfach für die Sicherheit und auch ihn zu schützen, keinen Alkohol mehr da haben.

Markus: Na, das ist ja auch ganz wichtig, denke ich mal, eben als Schutz, aus Selbstschutz. Und das ist ja auch gar nicht so einfach, weil klar reden wir über Bier und Wein und gut, Schnaps gab es eh schon keinen mehr, aber man hat ja dann auch in der Küche zum Beispiel, denke ich mal, Alkohol, auch in der Konditorei wird ja immer wieder Alkohol verwendet. Also hast du da dann auch überall geschaut was weg muss sozusagen?

Kerstin: Also ich muss ganz ehrlich sagen, zum Beispiel, bestes Beispiel ist Schwarzwälder Kirsch. Da habe ich schon seit zwei Jahren, mache ich da keinen Alkohol mehr rein. Gehört ja normalerweise Kirschwasser rein. Aber das, was mir die letzten zwei Jahre aufgefallen ist, dass immer mehr Kinder ganz fixiert auf diese Schwarzwälder Kirschtorte waren und ich darf es nicht rausgeben. Was andere Konditoreien machen, weiß ich nicht, ja, oder Cafés, aber ich darf und hätte es auch nicht gemacht, weil, wie gesagt, Schnaps drin ist. Habe dann auch die eine oder andere Diskussion mit den Eltern gehabt. Äh, daheim essen die auch immer Schwarzwälder. Können sie machen wie sie wollen, aber bei mir gibt es das nicht, weil es einfach unter den Jugendschutz fällt. Und habe dann bloß noch mit dem Kirschsaft von den Schattenmorellen, was man für die Füllung ja braucht, mit dem Saft getränkt, fertig. Und das hat unterm Strich keiner gemerkt, ja. Die war immer schön brav aufgegessen, jeder hat es gegessen, es hat geschmeckt. Ich habe mein Geld, jeder ist zufrieden, Punkt. Apfelweintorte war halt bloß Apfelsaft drin, auch kein Wein mehr. Ich habe dann bloß noch so, ja, jetzt auch nicht mehr, vorher hatte ich dann immer in den Apfelwein noch diesen Restbestand vom Glühwein, von der Adventszeit mit aufgebraucht, aber den habe ich dieses Jahr tatsächlich weggeschüttet. Andererseits hätte er den wahrscheinlich gar nicht getrunken, weil das hat ihm eh nie geschmeckt, er ist eher Bier, es war halt immer nur Bier, schon gar nicht, Wein. Weiß ich nicht, hast du Wein manchmal getrunken?

Vladimir: Ich bleibe bei Bier.

Kerstin: Ja, da hättest du wahrscheinlich auch Desinfektionsmittel getrunken, keine Ahnung. Das war jetzt böse von mir, aber ich bin manchmal etwas sarkastisch. Ja, aber es braucht es auch nicht, ja. Zum Beispiel, klar, im Wildgulasch zum Beispiel, da war freilich Rotwein drin. Aber um den Geschmack abzurunden, kannst du auch einen Traubensaft nehmen. Im Gericht selber schmeckst du es nicht mehr, ob da jetzt richtig ein Wein drin ist oder ob da Traubensaft drin ist. Der Alkoholiker darf natürlich oder Ex-Alkoholiker oder trockener Alkoholiker, Alkoholkrank, wie immer man das formulieren mag, man will ja keinem auf die Füße treten, der soll natürlich keinen Wein drin haben. Aber um diesen süßlichen Geschmack, diesen weinähnlichen, kann man auch Traubensaft verwenden. Man muss aber auch gar nichts rein tun, das schmeckt deswegen genauso gut.

Markus: Ja, also da gibt es ja viele Alternativen, Gott sei Dank.

Kerstin: Genau.

Markus: Und das heißt, du hast dann dafür gesorgt, es ist nichts mehr da, kein Alkohol mehr. Und dann ist natürlich die Frage, es kommen Gäste und die haben natürlich auch Erwartungshaltungen, das heißt, sie wollen auch mal ein Bier trinken und dann habt ihr gesagt, okay, dann nehmen wir mal alkoholfreies Bier. Wie ging das dann und an wen habt ihr euch da gewendet und wie habt ihr das Sortiment zusammengestellt?

Kerstin: Das war ein Ding. Es war dann eben dieser Entschluss gefasst, wir machen alles alkoholfrei. Also das war noch in dieser Vorphase, bevor er wieder vom Krankenhaus Heim kam. Musste ich ja quasi aus dem Nichts raus dann alles umkrempeln, Speisekarten, Getränkekarten umkrempeln. So bloß, mit dem Thema alkoholfreies Bier, pah ich habe gewusst, es gibt viele, aber welche gut sind, welche fränkisch sind, hm. Also wen fragst du jetzt dann? Und dann ist mir in letzter Zeit immer, sind mir so kurze YouTube-Videos über die Füße gefallen, der hat auch eine Facebook-Seite, Frankens Bierwelt, der Thomas Hölzel. Und der geht quasi immer wieder mal in so Brauereien rein, wenn die irgendein neues Bier zum Vorstellen haben oder spricht über die Entstehungsgeschichte oder unterhält sich einfach. Das sind immer so kurze Videos, so von 5 bis 10 Minuten, sage ich mal. Und habe dann einfach den angeschrieben über Messenger und habe gesagt, Mensch, ich habe das schon öfter gesehen von dir und ich denke, du könntest mir da weiterhelfen, wir haben das und das vor, das und das ist eben gerade Fakt, ob er nicht mir eine Liste geben könnte von fränkischen Brauereien, die eben gutes alkoholfreies Bier machen. Und so ist dann eben ein Gespräch draus entstanden und der hat mir dann also auch eine Liste geschickt, was ihm spontan einfiel. Und dann kam plötzlich, weißt du was, wir machen ein Video. Ich so, Schmarrn, wir können jetzt kein Video machen, ja, ich muss erst einmal zum Friseur, zur Kosmetik, ich muss mich erstmal hübsch machen, so. Wir können jetzt da kein Video machen, so ein Blödsinn, das schaut doch keiner an. Ja, von wegen. Also dann haben wir das Video gemacht und das ist natürlich gleich eingeschlagen wie eine Bombe. Also das sind, da merkt man einfach, das sind immer nur 10 Prozent, die nörgeln, immer nur 10 Prozent. Das ist egal welches Thema, es sind immer 10 Prozent und die fallen mittlerweile gar nicht mehr ins Gewicht, weil die werden immer weniger. Diese 10 Prozent reduzieren sich auf immer weniger runter, weil es immer mehr positive Rückmeldungen gibt. Und daraufhin ist dann die Presse auf mich zugekommen, Fernsehsender und so ist eben diese ganze Ding ins Laufen gekommen. Was ja eigentlich gar nicht so beabsichtigt war von uns, sondern dieses Video mit dem Thomas Hölzel, das war ja eigentlich mehr gedacht, einfach nicht, um uns zu bewerben, sondern einfach nur die Alternative aufzuzeigen, dass es hier viele alkoholfreie leckere Biere gibt, mehr nicht.

Markus: Ja, aber irgendwie habt ihr dann einen Nerv getroffen anscheinend.

Kerstin: Aber einen richtigen Nerv, voll ins Schwarze.

Markus: Und ich meine, letzten Endes ist es ja, hoffe ich, und das ist für mich auch ein Punkt gewesen euch zu kontaktieren, hilft es euch ja, also sowohl in wirtschaftlicher Hinsicht aber eben auch in persönlicher Hinsicht, weil es ja auch eine Bestätigung ist, dass man da den richtigen Weg geht. Und es ist vielleicht auch was, was andere inspiriert oder ihnen hilft, auch diesen Schritt dann irgendwie zu gehen, den eigenen Konsum entsprechend anzuschauen und dann eben vielleicht auch nach Hilfe zu suchen und sich das einzugestehen. Und was ich auch ganz wichtig finde, also ohne jetzt eure Brauerei speziell zu nennen, aber generell, ich habe ja mit vielen Brauereien insbesondere auch in Franken Kontakt, und immer wieder merke ich da, dass da eine ganz große Hemmnis, ein ganz großes Problem noch besteht, sich mit dem Thema alkoholfreies Bier zu beschäftigen. Viele verweigern das überhaupt als Bier anzusehen und sehen überhaupt nicht, dass sie als Brauereien eigentlich alle Kompetenzen haben, Getränke herzustellen auch ohne Alkohol. Und dass bei vielen, gerade bei den Brauereien, die es schon über lange Zeit gibt, gab es vor dem 19. Jahrhundert lange Zeit, wo man viel Leichtbier hergestellt hat, wo das ganz normal war in Brauereien und das hat sich ja eigentlich erst so richtig nach dem 1. und 2. Weltkrieg verabschiedet, dass die dann alle auf die heutigen 5-Prozent-Biere gegangen sind. Und das ist vielen gar nicht bewusst und sind da eben völlig beratungsresistent. Und auch deswegen finde ich das sehr, sehr wichtig, dass euer Thema da entsprechend auch raus kommt. Wie habt ihr euer Sortiment zusammengestellt? Das sind ausschließlich fränkische Biere?

Kerstin: Also, warte mal, jetzt muss ich tatsächlich mal schnell eine Speisekarte holen, Moment.

Markus: Okay.

Kerstin: Also es sind an die 25 verschiedene Biere.

Markus: Ja, Wahnsinn.

Kerstin: Und zwar, oh Gott, soll ich mal kurz ein paar vorlesen?

Markus: Also ein paar, also wir sind ein werbefreier Podcast, das bedeutet, du kannst nennen was auch immer du möchtest. Aber du musst nicht, also wie du willst.

Kerstin: Also wir haben zum Beispiel, also was wirklich regional ist, vom Rittmayer haben wir das Weizen- und das Kellerbier, zum Beispiel. Dann haben wir Greifbräu in Forchheim, haben wir auch das Weizen, das Helle und das alkoholfreie Radler. Dann Staffelberg, haben wir drei verschiedene, Winkler Bräu aus Lengenfeld. Dann Wiethaler, das ist bei Lauf da drüben. Die sind zum Beispiel auf mich zugekommen und haben gesagt, Mensch, wir haben da auch drei ganz leckere alkoholfreie Alternativen, ob sie nicht den Bierfahrer mal vorbeischicken dürfen. Und die machen zum Beispiel dieses alkoholfreie Malzbier, der Wiethaler, machen die schon seit, jetzt müsste ich lügen, ich glaube, seit 1965 oder sowas und seither wirklich sehr gut. Dann vom Spalter aus Fürth haben wir was da, also das sind verschiedene. Das Einzige, was wir also wirklich nicht regional haben, das ist von Bitburger, das 0,0. Clausthaler haben wir noch mit drin. Aber, als fränkisch haben wir das Kulmbacher Edelherb, das ist auch 0,0. Weil das war mir auch wichtig, dass wir minimal 2 haben, die 0,0 Prozent haben, weil alle anderen haben ja doch 0,5.

Markus: Genau, das ist auch noch ein Unterschied, der vielen Leuten nicht bewusst ist, dass es eben dieses halbe Prozent ist. Wo jetzt einfach, sage ich mal, jemand der keine Schwierigkeiten mit dem Thema Alkohol hat, für den ist das, glaube ich, grundsätzlich mal egal, ob er 0,5 oder 0,0 trinkt. Auch aus gesundheitlichen Gründen normalerweise alles kein Thema, aber in dem Moment, wo es eben um eine Alkoholkrankheit geht, ist es durchaus wichtig. Da mal kurz gefragt, wie haltet ihr das selber? Also probiert Vladimir solche Biere auch oder lässt er da lieber die Finger davon?

Kerstin: Er hat, glaube ich, bis jetzt zweimal eins probiert. Aber er sagt, mal einen Schluck, das hat er bis jetzt, zweimal, hast du eins probiert, alkoholfreies Bier hier jetzt, seitdem du daheim bist, zweimal. Und es schmeckt ihm nicht. Also jetzt nicht an sich das Bier, sondern er hat einfach keinen Appetit auf Bier.

Markus: Ja, das ist ja dann eigentlich auch gut so. Und würdet ihr dann sagen, also jetzt haben wir Aufnahmezeitpunkt Ende Februar, hat sich da jetzt schon so ein bisschen ein neues Normal für euch eingestellt?

Kerstin: Ja, es ist so rappelvoll, das ist unglaublich, was wir für einen Run hier haben. Also das ist völlig ungewöhnlich für Februar, weil das ist normalerweise in der Gastronomie saure Gurkenzeit, Januar, Februar und wir sind auf Biergartenniveau. Also wir haben wirklich, das ist Tendenz steigend. Also wenn das so weiter geht, dann brauchen wir uns wirklich überhaupt keine Sorgen machen.

Markus: Perfekt, also da drücke ich natürlich alle Daumen, dass das auch so weitergeht. Eine Frage habe ich noch zum Abschluss, weil mir das auch sehr positiv aufgefallen ist, ihr habt ja auch diesen Lieferservice. Das heißt, wenn jetzt jemand sagt, er kann jetzt nicht unbedingt in die Fränkische Schweiz direkt fahren zu euch oder macht das vielleicht erst zum Urlaub oder so, aber man kann ja trotzdem sich von euch schon was schicken lassen.

Kerstin: Genau.

Markus: Wie ist das entstanden und was gibt es da und wie funktioniert das?

Kerstin: Also entstanden ist das, das ist eins der positiven Sachen, die wirklich in der Corona-Zeit entstanden sind, weil wir sind auf viele Sachen gekommen, da wären wir so wahrscheinlich nie drauf gekommen. Zum Beispiel uns draußen hinzustellen und den ganzen Winter über draußen zu grillen und unser Essen to Go draußen zu verkaufen und eben auch Essen ein zu vakuumieren. Das war mal zum einen eben auch gedacht, um so Reste, Portionen haltbar zu machen, die man dann vielleicht noch einmal ein paar Tage später nochmal anbieten kann. Das kann man ja durch vakuumieren eben länger haltbar machen. Und auch unseren Leuten, die eben auf Gluten verzichten müssen und auch auf Laktose zum Beispiel, die Möglichkeit zu bieten, leckeres gutes Essen daheim zu genießen, ohne eben selber kochen zu müssen. Und das wurde wirklich sehr, sehr gerne wahrgenommen, grade eben in dieser Corona-Zeit. Weil, mit diesem Homeschooling, mit Homeoffice und die haben einfach keinen Bock dann gehabt, daheim noch zu kochen, so haben die Kinder sich was warm machen können und es war einfach jedem geholfen. Wir haben dann da wirklich ein großes Repertoire aufgefahren, ob das mal Rouladen waren oder ob das Schweinsbraten war, vegane Geschichten, ja, unsere leckere vegane Küche eben mit dabei, wirklich verschiedenste Sachen. Dann die böhmischen Knödel portionsweise vakuumiert, dann mal Spätzle gemacht, ach weiß der Geier alles, das war so bis Gulasch, dann Rinderbraten, alles Mögliche. Ja und das hat sich dann eigentlich so weiter gehalten. Und jetzt ist es halt auch so, wir verschicken fertig gebratene Cordon Bleu oder Schnitzel. Die Leute, die wirklich Zöliakie haben, die haben fast alle zu Hause eine Heißluftfritteuse. Das ist also wirklich ein ganz geniales Teil, die hauen dann so Schnitzel, fertig gebraten von uns, vakuumiert bekommen, für ein paar Minuten in die Heißluftfritteuse und haben ein leckeres Schnitzel wie frisch aus der Pfanne, ja. Und, ja und halt hauptsächlich auch das Brot, Brötchen, Laugenstangen und solche Sachen werden halt auch von mir sonntags gebacken und das verschicke ich dann immer montags mit DHL und ist im Normalfall Dienstag oder Mittwoch, ist es dann beim Kunden.

Markus: Ja, wunderbar. Also ganz viele tolle Gelegenheiten, euch auch zu Hause zu erleben und zu genießen. Ich kann mir vorstellen, wenn da dann irgendjemand Fragen hat, dann stehst du da gerne zur Seite, wie man es genau dann richtig wieder zubereitet. Und es gibt auch die Sellerieschnitzel zum Beispiel, habe ich gelesen.

Kerstin: Genau.

Markus: Also wirklich auch für Leute, die jetzt kein Fleisch essen. Also eine sehr tolle vielfältige Küche, die ihr da anbietet. Dann von meiner Seite aus vielen, vielen, vielen Dank an euch beide, insbesondere natürlich auch an Vladimir, dass du da so offen damit umgehst und da auch ich drüber berichten kann. Aber ich hoffe, dass das viele andere auch aufweckt, beziehungsweise ermutigt, eben ihr eigenes Leben ein bisschen anzuschauen und all die anderen eben auch zum Nachdenken zu bringen, ob es denn unbedingt immer das Bier sein muss, das alkoholhaltige Bier zum Essen oder eben auch mal ein anderes. Also nochmal vielen Dank. Ich hoffe, ich kann demnächst selber mal bei euch vorbeischauen und viele, viele Hörer hoffentlich auch. Dann drücke ich euch ganz fest die Daumen und heute auf jeden Fall dann noch einen schönen und erholsamen Ruhetag euch beiden.

Kerstin: Vielen lieben Dank.

Vladimir: Danke.

 

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