Bamberger gewinnt DM der Biersommeliers

Der 24jährige Dominik Maldoner setzt sich in einem spannenden Stechen durch

Deutsche Meisterschaft BiersommeliersHallerndorf/Bamberg. Übung macht den Meister – Dominik Maldoner ist der beste Beweis dafür. Am Vorabend zur Deutschen Meisterschaft der Biersommeliers am 16.2. in Hallerndorf traf sich der Braumeister der Malzfabrik Weyermann mit seinen Sommelier-Kollegen zum letzten Training. Dabei vorkosteten die fünf Bamberger Sommeliers unter anderem das EKU 28 aus Kulmbach. Und genau dieses Bier wurde in der allerletzten Verkostungsrunde des Stechens gereicht.

Maldoner lag zu diesem Zeitpunkt zwar bereits leicht in Führung, doch mit diesem Punkt machte er alles klar: Er ist der erste Deutsche Meister der Biersommeliers!

Ein spannender Wettbewerb

Deutsche Meisterschaft BiersommeliersAngefangen hatte alles um 12 Uhr mit einem Mittagessen im Bamberger Restaurant Weierich, von wo aus die Teilnehmer mit einem Bus zum Brauhaus am Kreuzberg in Hallerndorf fuhren. Dort ist um diese Jahreszeit normalerweise geschlossen – beste Voraussetzung für eine gelungene Meisterschaftsprüfung mit der nötigen Ruhe und Konzentration. Die erste Runde startete um 14.30 – auf die knapp 30 Teilnehmer warteten jeweils zehn verschiedene Biere – eingeschenkt in kleinen 0,2l-Gläsern. Dabei waren Bierstile aus aller Welt, vom böhmischen Pils bis zum amerikanischen Porter, die die Sommeliers herausfinden und zuordnen mussten. Keine leichte Aufgabe, schließlich hatten die Prüflinge nur ihre Nasen und Zungen, um die Biere zuzuordnen. Hier bereits setzte sich der spätere Sieger Maldoner mit 100% an die Spitze, davon erfuhr er allerdings bis zum Schluss noch nichts. Eine kurze Kaffeepause später folgte die zweite Runde. Wieder zehn verschiedene Bier, doch nun mit so genannten Flavours und Off-Flavours. Neben bekannteren Aromen wie Geranie, Essig und Vanille standen auch Substanzen wie Diacetyl, Isoamylacetat und Natrium-Hydrogencarbonat auf dem Programm. So schnüffelten, schwenkten und betrachteten die Sommeliers ihre zehn Gläser und legten sich nach und nach auf die Aromen fest. Wiederum eine gute Runde für Maldoner, bei acht von zehn Flavours lag der Braumeister richtig.

Das Stechen entscheidet

Deutsche Meisterschaft BiersommeliersAber noch war nichts gewonnen, ein Stechen mit den beiden nächstplatzierten, Hubertus Grimm vom Brauhaus Faust aus Miltenberg und Frank Lucas von der Stralsunder Brauerei musste entscheiden. Diesmal ging es in der Disziplin „Bier Dart“ darum, ein gereichtes Bier möglichst genau zuzuordnen. Beim ersten, einem belgischen Triple, lagen alle drei daneben. Beim zweiten, einem amerikanischen Cream Stout, setzte der Bamberger taktisch klug und legte sich lediglich auf die verwendete Hefe fest, während seine beiden Konkurrenten erneut versuchten, die exakte Marke zu erkennen. Sie lagen falsch, ein minimaler Vorsprung für Maldoner, der einen „Sicherheitspunkt“ gelandet hatte. Als das dritte Bier serviert wurde, verzogen sich die Mundwinkel des Braumeisters bereits beim ersten Schluck verdächtig nach oben – diese Bier hatte er erst am Vorabend mit seinen Bamberger Sommelierkollegen beim Training verkostet. Und so sagte er nur zwei Worte und wurde Deutscher Meister: „EKU 28“

Fassanstich in drei Schlägen

Deutsche Meisterschaft BiersommeliersGrimm und Lucas waren faire Verlierer und gratulierten noch am Spieltisch. Anschließend machte sich Dominik Maldoner sogleich an seine erste Amtshandlung: Der im Januar von den Biersommeliers Norbert Winkelmann (Brauhaus am Kreuzberg) und Hans Wächtler (Deutsche Bierakademie Bamberg) eingebraute Sommeliator wollte angestochen werden. Maldoner brauchte drei Schläge und schon konnte das süffige Bier in die Gläser der versammelten Sommelier-Runde fließen. Beim anschließenden festlichen Büffet blieben keine Wünsche unerfüllt, und der erste Deutsche Meister wurde gebührend gefeiert.

Deutsche Meisterschaft BiersommeliersDoch damit war der Abend nicht zu Ende, die Biersommeliers, 21 Männer und sechs Frauen, fuhren um halb neun Uhr abends mit dem Bus zurück nach Bamberg und teilten sich in kleinen Gruppen auf, um die verschiedenen Bamberger Brauereien zu besuchen. Hans Wächtler und Markus Raupach von der Deutschen Bierakademie in Bamberg führten die Gruppen, die ihren Bamberg-Besuch am Folgetag noch mit einer gemeinsamen Stadtführung und einem anschließenden Bamberger-Zwiebel-Essen im Schlenkerla krönten. Die nächste Hürde steht für Dominik Maldoner und 19 weitere Sommeliers am 15. September an. Dann wird in München der Weltmeister der Biersommeliers ermittelt…

Text & Fotos: Markus Raupach

Wieder DLG-Gold für Bayreuther Bio-Weisse

DLG-Gold für Bayreuther Bio-WeisseBereits zum sechsten Mal in Folge erhielt die Bayreuther Bio-Weisse mit der Goldmedaille die höchste Auszeichnung der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG). Das naturbelassene Weissbier mit dem Bioland-Siegel überzeugte einmal mehr mit ihrer Qualität und ihrem Geschmack. Seit der Markteinführung 2007 wurde die Bayreuther Weissbierspezialität jährlich mit Gold dekoriert.

„Wir sind besonders stolz auf diese Auszeichnung, denn sie ist ein Zeichen für die hohe Kunst unserer Braumeister und deren Kontinuität“, betont Harald Riedl von den Bayreuther Biobrauern. Berücksichtigen muss man dabei, dass bei ökologisch angebauten Rohstoffen die natürlichen Qualitätsschwankungen größer sind als bei konventionell erzeugten Zutaten. „Umso mehr ist es eine herausragende Leistung unserer Braumeister, eine gleich bleibend hohe Qualität der Bio-Weisse zu ermöglichen – und das über Jahre hinweg“, so Riedl.

Bei der DLG-Prüfung wird jedes Bier einem strengen, drei Monate dauernden Test unterzogen, zu dem neben sensorischen Analysen auch umfangreiche und strenge Labortests gehören. Dabei werden neben der Haltbarkeit auch der Geruch, die Reinheit des Geschmacks, die Vollmundigkeit, die Rezenz, die Qualität der Bittere und die Geschmacksstabilität bewertet. Nur Biere, die die hohen Expertenanforderungen erfüllen, erhalten die Goldmedaille für höchste Genuss-Qualität. Diese Qualität drückt sich auch in den stetig und nachhaltig wachsenden Verkaufszahlen der Bayreuther Bio-Weisse aus. „Immer mehr Verbraucher achten auf den umweltschonenden Anbau und die Verarbeitung ihrer Lebensmittel“, so Harald Riedl.

Text & Foto: Presseinformation Bayreuther Bio-Brauer

„Wir denken Bier neu“

Von einem Oberfranken, der in Welt zieht, um Bamberger Bier zu verkaufen

Wir denken Bier neuChristian Klemenz, der im März 2013 sein 26. Wiegenfest feiert, wirkt bei der ersten Begegnung wie der sympathische, aber unscheinbare Verwaltungsangestellte von nebenan. Doch am klaren Blick und dem selbstsicheren Lächeln merkt man, hier steckt mehr dahinter. Und das stimmt. Der Jungunternehmer hat in den letzten zwei Jahren ein international agierendes Unternehmen aufgebaut, das ein ganz besonderes Ziel verfolgt: Fränkisches Bier in Indien und China zu verkaufen.

Das mag erst mal recht einfach klingen, doch dann kommen schnell die möglichen Hindernisse in den Sinn: Wie bringt man ein flüssiges Produkt heil über 12.500 Kilometer Seeweg? Wie kommt es dann an die Leute? Und vor allem: Wie funktioniert so etwas wirtschaftlich? Kein leichtes Unterfangen, insbesondere, wenn man gerade erst Anfang 20 ist, und nicht viel mehr als eine gute Idee vorzuweisen hat…

China und Indien bereits kennen gelernt

Wir denken Bier neuDoch diese Idee kam nicht aus heiterem Himmel. Schließlich konnte der gebürtige Kulmbacher Klemenz schon 2008 bei einem BWL-Auslandssemster in China die dortige Olympia-Luft schnuppern und zwei Jahre später im Rahmen seines Masterstudiums auch Indien für mehrere Monate kennen lernen. Dabei fielen ihm vor allem zwei Dinge auf: Erstens herrscht in einigen Bundesstaaten noch Prohibition. Das bedeutet, es gibt Alkohol nur in wenigen, offiziellen Verkaufsstellen, Ausländer erhalten Ausnahmegenehmigungen und nur wenige Hotels schenken Bier an der Theke aus. Trotzdem steigt allgemein der Bierkonsum auf dem Subkontinent. Zweitens ist deutsches Bier an sich zwar bekannt, nicht aber bestimmte Marken. Zudem genießen deutsche Produkte generell ein sehr hohes Ansehen im Land. Schließlich kennt man auch in Delhi Mercedes, Michael Schumacher und Bastian Schweinsteiger.

Vom Brainstorming zur Marke

Wir denken Bier neuSo saß Christian Klemenz Ende 2010 mit einem indischen Kommilitonen zusammen und überlegte, wie man ein deutsches Bier für Indien gestalten müsste. Schnell war klar: Der Name sollte einprägsam und gut auszusprechen sein, auch im für die Zukunft geplanten zweiten Markt China. So gingen die beiden die Markenregister durch und suchten vor allem nach ungenutzten Vornamen. Auf diesem Wege stießen sie auf „Erhard“, nicht zuletzt wegen des ehemaligen Wirtschaftsministers und Bundeskanzlers Ludwig Erhard, der als Vater des deutschen Wirtschaftswunders gilt. Ein Blick in die Kirchenbücher offenbarte zudem, dass der Heilige Erhard unter anderem als Wanderbischof und Missionar in Regensburg tätig war. So lag es nahe, beides zu verbinden und unter dem Namen „St. Erhard“ die Marke zu kreieren, mit der man den indischen Biermarkt „missionieren“ wollte. Nun blieb noch die Frage nach dem Bier an sich. Von der Farbe her, waren sich die Inder schnell einig, musste es anders sein als das bekannte, helle Bier, also dunkel. Der Geschmack sollte eher malzig mit wenig Hopfen und Kohlensäure sein. Das klang für den Oberfranken Klemenz sehr vertraut. Er orderte bei seiner Mutter flugs einige Flaschen fränkischen Kellerbieres, zu einem horrenden Preis per Luftfracht, und die zukünftigen Kunden waren begeistert!

Noch schnell fertig studieren

Zurück in Deutschland gab es für Klemenz nur eins: Schnell fertig studieren und sich dann sofort an die Umsetzung machen. Er holte noch zwei weitere Partner mit ins Boot, einen Kommilitonen aus Kiel und einen Freund aus der Nähe von Esslingen, den er beim Praktikum im Silicon Valley kennen gelernt hatte. Zusammen mit dem indischen Partner gründeten die drei am 1. Juni 2011 ihre GmbH – in Bamberg. Dies war ein Wunsch von Christian Klemenz, denn vermeintlich einfachere Standorte wie München oder Berlin wären für ihn nicht Teil der Botschaft gewesen, die er gemeinsam mit dem Produkt an den indischen Markt bringen wollte.

Keiner kennt Bamberg

Wir denken Bier neuEs sind schon einige auf die Idee gekommen, Klemenz wollte sich mit dem Ruf des Weltkulturerbes verknüpfen, doch weit gefehlt: Bamberg ist in Indien so gut wie unbekannt. So ist es eher die Stadt, die in der Werbung für St. Erhard als Kulissefür das „Elexir of Life“ dient, und auf diesem Weg neue Liebhaber auf dem Subkontinent findet. Klemenz sieht sich als fränkischer Botschafter in Indien, wo sich die meisten Regionen über die jeweilige Hauptstadt definieren, und so nun „Bamberg Area“ als Heimat guten Bieres einen Namen bekommt.

Woher kommt das Bier?

Nun hatten die Jungunternehmer also eine Marke und die Definition des Produktes. Allerdings ist keiner von ihnen Brauer. Eine Brauerei in Indien aufzuziehen, kam nicht in Frage, denn nur wirklich importiertes Bier gilt als genießbar. Also musste eine hiesige Brauerei gefunden werden. Nach vielen Gesprächen mit verschiedenen Brauern wurden sich die vier mit Georg Rittmayer aus Hallerndorf einig. Der findige und erfahrene Braumeister, der gerade erst eine topmoderne Brauerei in Hallerndorf in Betrieb genommen hat, tüftelte an seinem Rezept – weniger Hopfen, eine leichtere Mischung aus Wiener, Pilsener und Münchner Malz – und schon war der erste Testsud gebraut. Auf den Punkt, könnte man sagen, denn Klemenz und seine Partner waren sofort zu 100% zufrieden. Für die Flaschen suchten die vier nach einem exklusiven Design und vor allem einer durchsichtigen Flasche, damit die Kunden das Bier auch sehen können, was in Indien sehr wichtig ist. Statt einem Etikett einigte man sich auf ein hochwertiges Druckverfahren. Schließlich stellen die Inder so eine Flasche gerne mal direkt zum Kühlen ins Eis, wo das Etikett durch die Feuchtigkeit schnell verloren gehen kann. Um trotz des klaren Glases einen UV-Schutz zu haben, werden alle Flaschen nach dem Druck in einem zweiten Vorgang zusätzlich mit einem Spezial-Schutzlack beschichtet.

Das Bier kommt an

Und so war es ein denkwürdiger Tag, als im März 2012 die erste Ladung St. Erhard von Hallerndorf die Reise über nach Bamberg zum Verpacken und dann im Container nach Hamburg auf einen Frachter namens Tabea antrat, um einmal um die halbe Welt zu fahren und nach einer kurzen Zugfahrt in Delhi ausgeladen zu werden. Hier waren die Entrepreneure wieder selbst gefordert. Denn auch ein St. Erhard verkauft sich nicht von selbst. Klassisches Klinkenputzen in Läden und vor allem Hotels und Restaurants mit Alkohollizenz war angesagt, zum Auftakt organisierten die vier ein „Launch Event“ im bekanntesten Bierlokal von Delhi. Zu den Gästen zählten unter anderem ein berühmter Bollywood-Darsteller und der Leipziger Universitätsrektor Prof. Dr. Andreas Pinkwart, der gerade mit einer deutschen Delegation in der Stadt war. Mit dieser Veranstaltung war der Durchbruch geschafft, die erste Charge schnell ausverkauft, und einige Events der Deutschen Botschaft und Deutscher Unternehmen schmückten sich mit dem neuen Stern am indischen Bierhimmel. Als Ziel für 2013 haben sich die vier gesetzt, 1.000 Hektoliter zu exportieren, in etwa so viel, wie die Bamberger Brauerei Greifenklau pro Jahr herstellt. In fünf bis zehn Jahren soll St. Erhard schließlich die bekannteste deutsche Biermarke in Asien werden.

Ehrgeizig, aber nicht unrealistisch

Wir denken Bier neuWer die Geschichte bis hierhin verfolgt hat, dem ist klar, dass sich Klemenz & Co. sicher gerne ehrgeizige Ziele setzen, aber eben dann auch alles dafür tun, um erfolgreich zu sein. Deswegen konnten sie auch schon einen Business Angel gewinnen, der das neue Bamberger Bier nun mit zusätzlichem Geld und Knowhow unterstützt. Neben den Standorten in Indien und bald auch China haben sich übrigens eher zufällig schon mehrere Gastronomen aus Deutschland für das trendige Franken-Bier interessiert. So gibt es St. Erhard nun beispielsweise auch im Hamburger Schanzenviertel, wo es sich anschickt, Becks und Jever den Rang abzulaufen. Christian Klemenz und seine Partner wollen allerdings den einheimischen Brauereien in Bamberg und Umgebung keine Konkurrenz machen, sondern sehen sich eher als Botschafter für hochwertiges fränkisches Bier. Schließlich wird St. Erhard nicht – wie manch vermeintlich fränkisches Bier – im Getränkemarkt verramscht, sondern liegt auch preislich in einem Segment, das dem Image gerecht wird. Wenn alles gut läuft, möchte man vielleicht sogar eine eigene Braustätte in der Domstadt etablieren, doch das ist für Klemenz tatsächlich erst mal noch Zukunftsmusik…

Der Geschmackstest

Wir haben das St. Erhard auch gleich der härtesten Prüfung unterzogen, es nämlich zwei Experten vorgesetzt: Braumeister und Biersommelier Hans Wächtler von bierakademie.net und Brauer, Edelbrenner, Koch und Biersommelier Norbert Winkelmann vom Brauhaus am Kreuzberg in Hallerndorf. Und tatsächlich: Die beiden waren sich einig: Ein richtig gutes fränkisches Kellerbier. In ihrer Sommeliersprache heißt das: „Das Bier hat eine ansprechende, warme Bernsteinfarbe und einen ausgeglichenen Geruch mit Hopfen- und Malznoten. Einem leicht süßlichen Antrunk folgt ein rundes, volles Mundgefühl, an das sich ein angenehm bitterer Abgang anschließt. Insgesamt bringt dieses Bier perfekt das fränkische Bierkeller-Feeling rüber, ist süffig, vollmundig und rund.“

Wer nun auf den Geschmack gekommen ist, kann entweder nach Indien oder Hamburg reisen, oder sich im IGZ Bamberg in der Kronacher Straße 41 eine Kostprobe abholen. Christian Klemenz freut sich immer über Besuch und auf Gespräche mit Bierliebhabern. Weitere Infos gibt es auf der Internetseite www.st-erhard.com bzw. bei Youtube unter dem Stichwort „St. ERHARD“.

Text: Markus Raupach, Fotos: St. Erhard GmbH

Eine gelungene Komposition

Vier Braumeisterinnen kreieren Frauenbier

Frauenbier - HolladieWaldfeeMemmelsdorf/Hof/Trebgast. „Wie schmeckt ein Frauenbier?“ Diese Frage stellten sich vier Nachwuchsbrauerinnen aus Franken. Spezialmalze, erlesene Aromahopfen und weibliche Braukunst geben die Antwort – und das Bier heißt: HolladieWaldfee.

Monika und Gisela Hansen haben bereits in den letzten Jahren nach und nach das Ruder in der Meinel-Brauerei in Hof übernommen. Natürlich mischt Vater und Bayerischer Bierordens- sowie Frankenwürfelträger Hans-Joachim Hansen auch noch mit. Doch er ist stolz, dass seine beiden „Mädels“ nicht nur die bewährten Klassiker weiterbrauen, sondern auch neue Wege gehen. Dritte im Bunde ist Yvonne Wernlein, Tochter von Hans Wernlein, mit dem sie zusammen für die Brauerei Haberstumpf verantwortlich zeichnet. Dort hat sie in Eigenregie mittlerweile eine neue Brauereigaststätte nebst urigem Biergarten aufgebaut. Isabella Straub aus Memmelsdorf bei Bamberg braut mittlerweile auch schon seit zwei Jahren die Biere der Brauerei Drei Kronen und verfügt über ein wahres Kleinod, auf das auch ihr Vater Hans-Ludwig Straub besonders stolz ist: Ein großes kupfernes Kühlschiff, mit dem man Bier noch auf traditionelle Weise herstellen kann.

Bier-Geburt in Memmelsdorf

Frauenbier - HolladieWaldfeeDort trafen sich die vier Braumeisterinnen Ende Juni diesen Jahres, um ihren ersten gemeinsamen Sud einzubrauen. Ein „Frauenbier“ sollte es werden, von Frauen für Frauen. Heraus kam nach fünf Monaten Reifezeit ein „Obstkorb mit Blumenduft“. So beschreibt es der erste Tester, ein Bierfreund aus Hof, der sich auf der ersten Seite im Poesiealbum des Bieres verewigt hat – auch das dürfte einmalig in der Bierwelt sein. „Die Ananas- und Mandarinennoten stammen von neuen Aromahopfensorten, die 2012 zum ersten Mal verwendet werden durften. Dazu kommen Duftnoten wie zum Beispiel Flieder und Blumenwiese“, erklärt Braumeisterin Gisela Hansen stolz. Und Isabella Straub ergänzt: „Die meisten Frauen sind begeistert, weil das Bier trotz seinen 6,5% Alkohol recht leicht schmeckt und gerade für die gelegentlichen Biertrinkerinnen richtig gut passt.“

Bier-Poesie im Album

Die Kommentare reichen von „Beste Bierschöpfung überhaupt“ über „Der leckerste Schaum der Bierwelt“ bis zu „Mmmhm… mein Bier, eine gelungene Komposition, wie die Kunstlehrerin sagen würde!“ Man sieht also, das Frauenbier kommt an! Ausgeschenkt wird es übrigens ausschließlich in den drei Brauereigaststätten in Hof, Trebgast und Memmelsdorf – aus einer edlen 0,33l oder 0,75l Flasche. Davon sind allerdings nicht mehr viele da. HolladieWaldfee wird es auch im nächsten Jahr wieder geben, dann aber mit neuer Rezeptur, man darf gespannt sein!

Text & Fotos: Markus Raupach