Abschlussveranstaltung der EU-Informationskampagne WeltGenussErbe Bayern: Schutzverbände ziehen positive Bilanz – ein Drittel der deutschen Verbraucher kennt bereits die EU-Herkunftszeichen g.g.A. und g.U.
München, 5. Mai 2017 – Sieben Jahre WeltGenussErbe Bayern – sieben Jahre im Zeichen des EU-Herkunftsschutzes g.g.A. und g.U.: Im Jahr 2010 gestartet, endet die EU-geförderte Informationskampagne nun im Juni 2017. Zum Abschluss des Projekts trafen sich am 4. Mai 2017 die Partner und Schutzverbände in Rottach-Egern, um im Althoff Seehotel Überfahrt gemeinsam mit den anwesenden Medienvertretern Resümee zu ziehen. Im Mittelpunkt standen die EU-Herkunftszeichen g.g.A. und g.U., die sich wachsender Bekanntheit erfreuen, sowie die traditionsreichen Produkte des WeltGenussErbe. Dass sich diese sehr wohl modern, frisch und innovativ interpretieren lassen, demonstrierte Drei-Sterne-Koch Christian Jürgens: Er verwöhnte die Gäste mit einem eigens kreierten Fünf-Gänge-Menü.
Zwei Zeichen setzen ein Zeichen: geschützte Köstlichkeiten auf dem Vormarsch
Die EU bietet bereits seit 1992 mit dem Herkunftsschutz „geschützte geografische Angabe“ und „geschützte Ursprungsbezeichnung“ Unternehmen der Agrar- und Ernährungswirtschaft die Möglichkeit, Produkte, die in einer bestimmten Region nach traditionellen Verfahren und Rezepten angebaut beziehungsweise hergestellt werden, vor Nachahmung schützen zu lassen. Das stärkt nicht nur die Produzenten vor Ort, sondern schafft Vertrauen bei den Verbrauchern: Sie können sicher sein, dass sie ein Original mit Heimat, Tradition und Geschichte genießen.
Aus Bayern kommen deutschlandweit die meisten regionaltypischen Spezialitäten mit EU-Herkunftsschutz: Insgesamt 31 von 90 geschützten Köstlichkeiten stammen aus dem Freistaat, darunter die sechs Produkte aus dem WeltGenussErbe Bayern: Allgäuer Bergkäse und Allgäuer Emmentaler, Bayerisches Bier, Bayerisches Rindfleisch, Nürnberger Rostbratwürste sowie Abensberger und Schrobenhausener Spargel.
Die Anzahl der geschützten bayerischen Lebensmittel ist seit Kampagnenstart kontinuierlich gestiegen. Zum Vergleich: Im Jahr 2010 waren es noch 19 Schmankerl, die das gelb-blaue bzw. gelb-rote Schutzzeichen tragen durften. Derzeit befinden sich drei weitere Spezialitäten aus Bayern im Antragsverfahren um den EU-Herkunftsschutz.
Deutschlands Verbraucher wissen mehr: Bekanntheit der Schutzzeichen steigt an
Insgesamt ist die Bekanntheit der Schutzzeichen in Deutschland deutlich gestiegen: Kannten 2012 laut einer EU-Studie lediglich neun Prozent die „geschützte geografische Angabe“, waren es 2016 bereits 33,7 Prozent. Die Bekanntheit der g.U.-Zertifizierung stieg im selben Zeitraum von acht auf 30,8 Prozent. „Damit haben wir unser Ziel, die Verbraucher für die EU-Herkunftszeichen zu sensibilisieren, mehr als erreicht. Dies war nur möglich, weil alle Schutzverbände und Partner gemeinsam an einem Strang gezogen und dem WeltGenussErbe mit ihren Spezialitäten eine Identität gegeben haben“, so Dr. Maria Linderer, Geschäftsführerin der Landesvereinigung der Bayerischen Milchwirtschaft und Projektverantwortliche im WeltGenussErbe Bayern.
Unter den 26 Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Abschlussveranstaltung herrschte große Einigkeit: Die EU-Herkunftszeichen g.g.A. und g.U. werden auch künftig an Bedeutung gewinnen: Gerade in Zeiten, in denen die Auswahl an Lebensmitteln immer größer und die Qualität der Produkte immer wichtiger wird, bieten das gelb-blaue bzw. gelb-rote Zeichen den Verbrauchern eine wichtige Orientierung im Handel.
Auch Bayerns Drei-Sterne-Koch Christian Jürgens schätzt die Qualität von g.g.A.- und g.U.-zertifizierten Produkten. Er betont: „Die Basis für eine gesunde und kulinarisch hochwertige Küche sind hervorragende Produkte. Daher finde ich es wichtig, dass Lebensmittel durch ein Gütesiegel gekennzeichnet sind, das über Herkunft und Qualität Auskunft gibt.“
Die Spezialitäten des WeltGenussErbe sowie andere geschützte Produkte finden die Verbraucher im gut sortierten Einzelhandel.