„Wir lieben Schäuferla!“

Das fränkische Nationalgericht begeistert die Italiener

2013-12-09_mailand-schaeuferla2Mailand/Bayreuth/Pegnitz/Hallerndorf. Die Mailänder Kunsthandwerksmesse ist mit drei Millionen Besuchern innerhalb von zehn Tagen die größte derartige Messe der Welt. Bereits zum elften Mal dabei: frank&frei aus Bayreuth, die in diesem Jahr neben der Bier- auch die fränkische Genusskultur auf ihren Fahnen stehen hatten. Das Schäuferla erntete große Begeisterung bei den Italienern.

Schäuferla vom Bratwurstkönig

Den Namen ihres neuen Lieblingsgerichtes konnten viele Italiener gar nicht aussprechen. „Schäuferla“ – unermüdlich übten die Franken am Messestand das Wort mit ihren Kunden. Die Idee, neben dem beliebten fränkischen Bier nun auch das Nationalgericht anzubieten, hatte der Bayreuther frank&frei-Chef Michael Hendl auf der letztjährigen Messe, als er bei seinem zehnten Mal mit vielen Stammkunden über das richtige Essen zum Bier philosophierte. „Die konnten sich einfach nicht vorstellen, was ein Schäuferla ist. Ich hab ihnen dann Bilder auf meinem Handy gezeigt und sie waren fasziniert.“ Also fragte er seinen Freund und Fränkischen Bratwurstkönig, Klaus Lindner aus Pegnitz, wie man die knusprig gebratene Schweineschulter nach Mailand bringen könnte. Der erfahrene Metzger wandelte sein Rezept ein bisschen für die beengten Rahmenbedingungen am Messestand ab und fertig war das „Messe-Schäuferla“. Mit zwei „Klößen“ avancierte es schnell zum beliebtesten Gericht der diesjährigen Mailänder Kunsthandwerksmesse.

Franconiator zum Zweiten

2013-12-09_mailand-schaeuferla_ROI3125_DxO„Es ist der Hammer, wir haben dieses Jahr doppelt so viel gebraut wie letztes Jahr, und es hat trotzdem nicht gereicht“, berichtet der Bamberger Braumeister Winfried Nikol, der gemeinsam mit seinem Kollegen Michael Kühner (Braumeister in Schwalmstadt/Hessen) und Brauereibesitzer Andreas Gänstaller in Hallerndorf Anfang Oktober den „Franconiator“ gebraut hatte. Nikol und Kühner begleiteten ihr Bier wieder mit nach Italien und sorgten auch persönlich für den Ausschank. Sie hatten für das zweite Jahr des Bieres die Braumenge verdoppelt und zusätzlich noch mehrere Hundert Liter des süffigen Doppelbockes in Literflaschen abgefüllt. Trotz der größeren Menge war der „Franco“, wie die Italiener das oberfränkische Bier liebevoll nannten, bereits zwei Tage vor Messeende ausverkauft. „Da müssen wir nächstes Jahr unbedingt nochmal nachlegen“, so Brauer Winfried Nikol. Für ihn und seinen Freund Michael Kühner war es nicht der erste Trip in die Lombardei, schon seit 2009 besuchen sie die „L’Artigiano in Fiera“ und lassen sich von dieser Mini-Weltausstellung begeistern. In den zehn Messehallen sind nahezu alle Länder der Erde vertreten und zeigen sich von ihrer handwerklichen und vor allem kulinarischen Seite. Kurz vor Weihnachten ist diese Schau die beste Gelegenheit für die Oberitaliener, sich mit spannenden Geschenken einzudecken und erlesenste Köstlichkeiten für das Festtagsmahl zu erstehen. Dazu gehört seit nunmehr elf Jahren eben auch der Oberfranken-Stand des Bayreuthers Michael Hendl, der zum Jubiläum 2012 als Ergänzung seiner Landbier-Palette den Franconiator geordert hatte. Für Winfried Nikol gibt es nur ein Fazit: „Das kann man gar nicht in Worte fassen, das muss man einfach erlebt haben!“

Text & Fotos: Markus Raupach

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