BierTalk 91 – Interview mit Franziska Riemhofer und Martin Mihm von der Karlsberg Brauerei aus Homburg im Saarland

Oft verwechselt, oft gar nicht bekannt, fristet die Karlsberg-Brauerei ein Schattendasein in der Bundesrepublik, doch völlig zu Unrecht. Denn die saarländische Familienbrauerei gehört zu den größten des Landes und ist neben ihrer normalen Bierpalette auch mit anderen Marken wie zum Beispiel Mixery auf dem Markt. Einmal jährlich finden Braunächte statt, für die das Brauerteam jeweils eigene Bierkreationen entwickelt. Im BierTalk berichten Franziska Riemhofer und Martin Mihm von ihrer persönlichen Geschichte und den vielen spannenden Erlebnissen, die sie jeden Tag in Homburg erleben…

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Markus: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge unseres Podcasts BierTalk. Heute reisen wir mal ganz ans westliche Ende der Republik, ins Saarland nach Homburg und sind dort bei einer Brauerei mit einem großen Namen, nämlich Karlsberg. Und wird manchmal vielleicht verwechselt mit einer anderen Brauerei, auch mit einem großen Namen, die einen anderen Buchstaben vorne stehen hat. Aber wir sind hier wirklich bei einer deutschen Familienbrauerei und ich bin sehr froh und sehr glücklich, dass wir heute zusammensitzen und ich habe die Franzi und den Martin zu Gast. Und vielleicht stellt ihr euch beide Mal kurz den Hörern selbst vor und dann steigen wir ein bisschen ein, bin schon sehr gespannt.

Franzi: Ja, hej, ich bin die Franzi. Ich arbeite seit dreieinhalb Jahren ungefähr mittlerweile bei der Karlsberg und bin Brau- und Getränketechnologin und arbeite in der Qualitätssicherung.

Martin: Ja, hallo, ich bin der Martin, bin schon ein paar Tage länger da, also mittlerweile knapp 30 Jahre. Habe hier einige Stationen durchlaufen und mache mittlerweile, das nennt sich bei uns T und E, also Technologie und Entwicklung, sprich neue Produkte und alles, was so damit zusammenhängt, auch irgendwelche Projekte da noch, ja.

Markus: Ja, hört sich auf jeden Fall schon mal spannend an und wir haben also durchaus einen alten Hasen, sage ich mal und ein …

Franzi: Das Häschen lag dir schon auf der Zunge, gell. Lass es lieber!

Markus: Wir lassen das lieber, das ist nicht gut, aber du weißt, was ich meine. Vielleicht trotzdem mal die erste Frage an dich, Franzi, wie bist denn du dann überhaupt zu diesem Thema Bier gekommen?

Franzi: Das kommt aus der Familie, also mein Großcousin hat eine Brauerei im Altmühltal und so ist das schon immer Teil der Vergangenheit gewesen und dann dachte ich mir, mache ich das auch zur Zukunft für mich.

Markus: Darf man fragen, welche Brauerei das ist?

Franzi: Das ist die Riemhofer Brauerei.

Markus: Ah, okay, kenne ich. Ja, schön.

Franzi: Kennst du sogar?

Markus: Ja!

Franzi: Ach, wie schön.

Markus: Ja, ich habe unter anderem ja schon einen Führer über alle bayrischen Brauereien geschrieben und war da überall auch vor Ort …

Franzi: Ach, schön.

Markus: … und auch in der Ecke da unten, Riedenburg und so, das ist ja alles wunder-, wunderschön da.

Franzi: Ja, hervorragend.

Markus: Und Qualitätssicherung heißt, du musst regelmäßig ein Bier trinken oder wie muss ich mir das vorstellen?

Franzi: Ja, das Gott sei Dank auch und ein paar andere Sachen natürlich auch. Also ich mache jetzt im Moment vorwiegend die mikrobiologische Qualitätskontrolle, aber ich springe auch in die CDA oder kümmere mich um Reklamationen und alles Mögliche, was so anfällt.

Markus: Oh ja! Und der Martin ist schon richtig lange dabei, das heißt, du bist praktisch aus dem Muttermund in einen Bierkrug gefallen oder wie muss man sich das vorstellen, wie kamst du dazu?

Martin: Nee, tatsächlich nicht, also ursprünglich komme ich aus einer anderen Ecke, vom Laborant her, also ich bin eigentlich so ein richtige Chemielaborant. Das war damals im Saarland etwas schwierig, Jobs zu bekommen und wie das dann so ist, über so Kreuzgeschichte und dann bin ich dann am Ende dann bei einer Brauerei gelandet. Allerdings nicht auf der Karlsberg, sondern ich war zuerst in einer kleinen, wirklich kleinen Brauerei in der Nähe von Ulm, die, glaube ich, kein Mensch hier kennt. Habe dann dort gelernt und hier dann fertiggemacht, mein letztes Jahr und seitdem bin ich dann hier.

Markus: Also quasi auch ein bisschen schon ein Eigengewächs sozusagen?

Martin: So gesehen, ja.

Markus: Ja. Und hättest du was anderes dir als junger Mensch vielleicht auch gewünscht zu werden oder war Bier schon für dich so dein Ziel?

Martin: Ich fand, also Bier per se und auch die Herstellung, hat ja auch sehr viel mit Biologie und Chemie zu tun und da war es irgendwie naheliegend und so hat sich das dann ergeben.

Markus: Wenn wir jetzt von Karlsberg sprechen, ist es vielleicht so, dass viele Hörer nicht sofort was damit anfangen können, weil man ja wenige der klassischen Karlsberg-Biere bekommt, wenn man nicht grade bei euch in der Region ist. Gibt es denn andere Biere oder andere Produkte, wo man mit euch in Berührung kommt, was vielleicht Leute gar nicht so wissen?

Martin: Franzi, willst du es verraten oder soll ich es verraten?

Franzi: Du darfst es gern verraten als alter Hase.

Martin: Ja, das wäre dann Mixery, das kennt man eigentlich deutschlandweit. Das ist von Anfang an unsere Marke, die wir jetzt dann auch schon seit, bow, ich glaube, 25 Jahren haben. Ging los mit einem Mixery Cola damals, mittlerweile haben wir mehrere Ableger, unter anderen halt auch Biermischgetränke mit Energy oder auch mit Kirsche. Das kriegt man halt bundesweit so ziemlich an jeder Tankstelle, glaube ich.

Markus: Stimmt, ja, nee, dass hatte ich auf jeden Fall auch schon mal. Und vielleicht noch ein letzte Frage an dich, Martin, wie ist es, wenn ich mir jetzt Homburg vorstelle als Außenstehender quasi, wie würdest du das beschreiben, wie ist es da?

Martin: Homburg ist eine kleine schöne Stadt. Wir haben hier eine Uni, also von dem her, also medizinisch wohlgemerkt. Saarland, viel Wald, viel Grün, halt von früher her noch sehr Schwerindustrie-lastig, also man sieht noch viel, aber ist halt alles mittlerweile dicht. Wir haben ja auch hier in der Ecke, also im Saarland sind die Wege ja auch sehr, sehr kurz, deswegen kann man schon sagen, dass auch Völklingen hier in der Ecke ist mit diesem Weltkulturerbe Völklinger Hütte, wo man sich wirklich ein altes Stahlwerk komplett anschauen kann, wo man selbst durchgehen kann. Wir sind halt hier sehr zentral, wir haben es nicht weit nach Frankreich, wir haben es nicht weit nach Luxemburg, also von dem her, ist eigentlich schon eine schöne Ecke, also sage ich jetzt auch nicht nur, weil ich Saarländer bin.

Markus: Ja, klar, ich meine, du bist da schon länger da. Franzi, wie war das für dich, dort anzukommen? Bist du dort angekommen?

Franzi: Ich bin voll angekommen mittlerweile. Und man muss auch sagen, dass es relativ einfach ist, im Saarland anzukommen, weil, ich glaube, dass es wenig Leute gibt, die offener sind als der typische Saarländer. Du wirst eigentlich instant irgendwo zum Grillen eingeladen oder zum Bier trinken und deswegen war es mir jetzt auch nicht unbedingt schwergemacht, hier anzukommen, das war eigentlich echt sehr entspannt.

Markus: Ja, klar, wenn man dann aus Bayern kommt, weiß man auch schon, wie man ein Bier trinkt und so, also dann ist ja eigentlich alles …

Franzi: Das habe ich gelernt.

Markus: Ja, hast du auch schon mal einen Ausflug gemacht so über die Grenze Richtung Belgien oder Luxemburg oder so, was das Bier angeht?

Franzi: Beruflich nicht, nein, nur zum Bier trinken, das auf jeden Fall. Und zuvor hatte ich im Norden bei Störtebecker gearbeitet, das ist zwar die ganz andere Richtung und auch noch Deutschland, aber doch auch ein bisschen bunter dort.

Markus: Das stimmt und mit lustigen Verpackungen für ihre Flaschen

Franzi: Und mit lustigen Verpackungen.

Markus: Genau, apropos Flaschen, vielleicht sollten wir mal ein Schlückchen wagen. Und ihr habt uns ja ganz tolle Biere geschickt, also einerseits mal ein Kellerbier. Was ja grundsätzlich für mich als Franken auch immer so ein gewisses interessantes Thema ist, weil wir hier ja immer sagen, wir sind da, wo das herkommt und dann ist immer spannend zu sehen, wie sich andere dieses Bierstils annehmen. Und andererseits haben wir hier drei große Flaschen, also eine gelbe, da steht Indy Ale drauf, dann gibt es ein Metall Ale, das ist eher so eine orange-braune Farbe und dann haben wir noch eine rote Falsche, da steht Punk Ale drauf, also spannend auf jeden Fall. Und da steht auch noch Braunacht drauf und ich glaube auch, dass Kellerbier hat was mit der Braunacht zu tun. Vielleicht wollt ihr da mal kurz ein bisschen aufklären, ich weiß nicht, wer von euch anfangen will, was es mit dieser Braunacht auf sich hat und wie das dann zu diesen Bieren kam.

Martin: Braunacht hat sich 2016, war die Überlegung, was machen wir zum Tag des deutschen Bieres, also sprich, 500 Jahre deutsches Reinheitsgebot? Und da war die Idee, wir machen mal so eine Braunacht. Da hat auch eine Versuchsbrauerei bei uns auf dem Marktplatz gestanden, wo vor Ort dann ein Sud gemacht wurde, um einfach das Ganze den Leuten mal etwas näher zu bringen. Und es gab dann auch extra für diesen Tag, gab es drei Biere, die es wirklich nur für diesen Tag dann gab. Und so hat sich das dann so gut entwickelt, dass wir mittlerweile drei Braunächte im Jahr haben, also nicht nur die in Homburg. Wir haben jetzt grad letzten Samstag auch eine in, das nennt sich so schön, die heimliche Heimatstadt des Saarlandes, in Saarlouis, war auch sehr gut. Also unsere in Homburg vor mittlerweile dann jetzt zweieinhalb Wochen, hat dann tatsächlich doch 6.000 Besucher gezogen. Also das ist schon mittlerweile eine Institution. Die Leute kommen auch von weiter weg, weil da wirklich gefeiert wird. Die Kneipen machen mit, die Kneipen haben dann auch zusätzlich dieses Bier im Hahn, die bekommen zusätzlich die Ausschenkgeschichten dafür gestellt. Also wird schon sehr gut angenommen mittlerweile. Und da hat sich, also wir machen mittlerweile immer das Gewinnerbier, die Leute können auswählen, welches Bier ihnen am besten schmeckt und das gibt es dann im Jahr drauf als normalerweise Saisonbier. Und dieses Kellerbier hat sich tatsächlich aus so einem Braunacht-Bier entwickelt.

Markus: Und Braunacht heißt, da wird dann auch gebraut oder wird eher gemeinsam getrunken?

Martin: Mittlerweile wird nur noch getrunken.

Markus: Also es wurde mal gebraut sozusagen?

Martin: Ja, genau, da wurde mal vor Ort gebraut. Das war durchaus interessant, aber jetzt für das Gro der Menge ist es eigentlich so, dass wir mittlerweile hingehen und sind mit unseren Brauern vor Ort. Wir haben auch mittlerweile eine eigene, ich nenne es jetzt mal Biersommelier-Sektion, wir haben insgesamt 17 Biersommeliers, die wir halt auch mitnehmen und einfach uns dann zeigen, vor Ort sind. Die Leute können mit uns über die Biere reden, über die Brauerei reden oder halt allgemein über Bier reden und das kommt viel, viel besser an. Weil, es ist zwar schön, jemanden zuzugucken, wie der da maischt und im Kesselrumrührt, aber die Leute verstehen das ja nicht. Und dann ist es halt einfach besser, du hast da einen, den du ansprechen kannst und kannst sagen: „Ej, jetzt erzähl mir mal hier mit dem Pale Indy Ale, was ist denn das überhaupt genau und warum schmeckt das denn bitte so und so?“ Ja, also so ziehen wir das mittlerweile auf. Und wahrscheinlich wird es nächstes Jahr auch vier Braunächte geben, kann man schon mal vorplanen.

Markus: Eijeijei. Okay, also da gibt es auch vier Flaschen, ist ja auch schon mal gut, vielleicht. Also gut, jetzt wagen wir uns mal an dieses Erste ran, also da steht jetzt Karlsberg, naturtrübes Kellerbier drauf. Es hat auch einen World Beer Award gewonnen, das ist ja schon mal sehr schön. Das heißt, ich habe es zumindest auch schon mal bewertet, ohne zu wissen, was es ist. Das ist auch schon mal gut. Ja, dann machen wir das doch mal auf. Und ich weiß nicht, Franzi, wie möchtest du es haben, du willst ja vielleicht das auch ein bisschen mit genießen, magst du es auch ein bisschen beschreiben oder wollen wir das gemeinsam machen, wie hättest du es gerne?

Franzi: Du kannst ja vielleicht einfach mal rein probieren und mir sagen, wie du dich fühlst, wie du es findest. Ich hoffe, gut.

Markus: Okay, eine schöne charmante Aufgabe, also gucken wir mal. Also, als erstes schauen wir uns das ganze Bier mal an. Also wir haben hier ein offensichtlich naturtrübes Bier auf jeden Fall. Es ist hell, hat so eine sonnengelbe Farbe, wie gesagt, eben eine Hefetrübung. Oben drauf steht ein richtig schöner fester weißer Schaum, der ist richtig schön stabil. Und, ja, macht Lust, also lacht mich schon ein bisschen an. Ja und tatsächlich, also da kommt mir doch ein Aroma durchaus bekannt vor von dem Thema Kellerbier, das heißt, wir haben einerseits so ein bisschen die klassischen malzigen Aromen, ein bisschen brotig, ein bisschen Getreide natürlich. Dann kommt auch vom Hopfen ein bisschen was grasiges, grüne Aromen kommen rüber. Vielleicht sogar ein kleines bisschen so karamellige Tönchen, aber nur ganz wenig. Aber auf jeden Fall sehr frisch und, ja, jetzt probiere ich das mal. Ja, also ich muss sagen, da haben wir gut gewertet beim Bier Award. Ja, es geht los, der Trunk ist ein bisschen süß, dann ist es auf der Zunge, dann moussiert es schön, eine Kohlensäure, aber wie es für ein Kellerbier gehört, nicht zu viel Kohlensäure und dann kommen so diese getreidigen Aromen, das Brotige. Und wenn man dann runterschluckt, dann merkt man, wie die Süße so Platz macht und dann nach und nach eine gewisse Bittere kommt. Und die ist dann durchaus auch präsent und sorgt dafür, dass der Mund trockener wird und dass man dann so nach und nach, wenn ich jetzt länger rede und das Glas in der Hand hab, dann überlege ich mir immer, rede ich weiter oder trinke ich vielleicht lieber? Und das ist natürlich genau der Punkt, wo man mit so einem Kellerbier auch hin will, also dass die Leute eben dann auch gerne zum zweiten oder zum dritten Schluck greifen, und das mache ich auch gerne. Also insofern, keine Themaverfehlung, sondern wunderbar getroffen. Sehr schönes Bier, auch für einen Franken durchaus als Kellerbier zu identifizieren. Also insofern, auf jeden Fall Glückwunsch!

Franzi: Das ist doch ein großes Kompliment.

Markus: Ja.

Martin: Ich wollte grad sagen, also wenn ein Franke das schon für gut hält, dann hat es was zu heißen.

Markus: Ja. Warst du da mit beteiligt, Martin, bei diesem Bier?

Martin: Ja, tatsächlich.

Markus: Wie habt ihr das gemacht, habt ihr euch da vorher andere Kellerbiere geholt oder so ein bisschen aus der Lamäng heraus oder wie lief das?

Martin: Natürlich, man guckt sich so an, was es schon so gibt, guckt, was man selbst hat, was man selbst machen kann, probiert da ein bisschen aus. Ja und irgendwann ist halt das Ziel gefunden, wo man sagt: „Okay, das ist es, das passt, das lassen wir so“, ja.

Markus: Und das habt ihr auch verkauft vor Ort dann bei euch?

Martin: Ja, klar. Das ist ganz normal, das ist ein Standardbier, das ganzjährig auch mittlerweile bei uns im Programm ist, gibt es in der Flasche und auch im Fass. Also es gibt Gastronomien, die das auch zapfen. Ist natürlich dann immer nochmal, ich bin halt so auch gern der Biertrinker, der es gern gezapft hat, ist dann immer nochmal so eine andere Geschichte.

Markus: Also ihr könnt gerne nächstes Mal ein Fass schicken, habe ich kein Problem. Ja, aber wie nimmt es denn der Saarländer an? Also ist das ein Bierstil, wo man sagt, ja, nimmt man oder dann doch lieber Pils oder wie ist das so?

Martin: Also man muss sagen, der Saarländer per se ist eigentlich ein Pils-Trinker. Ja, das funktioniert auch mit dem Kellerbier, aber man merkt halt einfach, das es hier über Jahrzehnte jetzt mittlerweile, also es ging ja in den 70er-Jahren ganz extrem los und hat hier im Saarland eigentlich alles so ein bisschen an den Rand gedrückt. Im Saarland wurde früher sehr viel Export-Bier getrunken, das war so dass klassische, wie man so schön sagt, Grubenbier, ja und wurde dann vom Pils abgelöst. Also alle Brauereien, die damals also existiert haben, haben dann ein Pils auf den Markt gebracht. Wir damals schon unsere mittlerweile Hauptmarke, unser Ur-Pils, das schon recht herb ist, also sich auch von anderen Pils-Bieren etwas abhebt durch diese Herbe. Und das ist der Saarländer tatsächlich so gewohnt, muss man wirklich sagen. Und wenn du ihm dann sowas bringst, klar, ist neu, wird probiert. Läuft auch, also so ist es nicht, aber am Ende des Tages habe ich immer so ein bisschen das Gefühl, man bleibt beim Pils hängen.

Franzi: Also bei mir hat sich das Kellerbier Zuhause eigentlich fest eingeschlichen. Gerade die, denen das Ur-Pils dann doch mal ein bisschen zu herb ist, sind eigentlich ganz gut fröhlich, wenn man mal ein Kellerbier zur Hand hat. Und dann ist es eigentlich immer eine schöne Alternative für zwischendurch, ne, gerade der Stubbi, der kleine.

Markus: Das stimmt, das Fläschchen ist auch sehr süß, muss man wirklich sagen. Liegt gut in der Hand, schaut gut aus und insofern, passt. Ja, kannst du dich noch erinnern, Franzi, als du den ersten Schluck Kellerbier getrunken hast, wie es dir dabei ging?

Franzi: Na, es ging mir bestimmt gut, aber an den expliziten Moment kann ich mich jetzt leider nicht mehr erinnern.

Markus: Okay, na gut, aber du greifst ab und zu mal dazu auf jeden Fall?

Franzi: Auf jeden Fall, ja.

Markus: Das ist doch wunderbar. Ja, nee, also überhaupt, ich finde letzten Endes, Karlsberg als Brauerei ist ja tatsächlich nicht so bekannt. Ich habe mich vor einem Dreivierteljahr mal so richtig damit beschäftigt oder andersrum gesagt, natürlich stolpert man immer mal wieder drüber und ich habe natürlich auch Leute aus eurem Haus schon getroffen, aber, wie gesagt, so wirklich damit auseinandergesetzt habe ich mich dann eben erst vorm Dreivierteljahr. Und da war es letzten Endes so, dass ich einfach viele Online-Testings gemacht habe und wir dann auch Biere von euch mit dabei hatten. Und dann ist es ja immer so, logischer Weise, dass man was über den Bierstil erzählt, aber eben auch dann was über die Brauerei erzählt. Und dann fängt man als Journalist an, ein bisschen zu recherchieren und schaut erst mal, wo ist denn das überhaupt und wer steckt da dahinter und wie läuft das so. Und was ich total witzig fand war, dass der Gründer Christian Weber heißt und der heutige Inhaber auch Christian Weber heißt, was ja irgendwie sehr interessant ist. Es ist ja trotzdem ein verhältnismäßig großer Laden, nimmt man das trotzdem irgendwie noch als Familienbrauerei wahr? Was würdet ihr sagen, wie ist das Verhältnis, wenn man da so in der Brauerei ist?

Franzi: Also ich würde sagen, ja, auf jeden Fall. Dadurch, dass wir ja vom Christian Weber doch immer mal wieder so einen Teams-Auftritt haben, wo er sich aktuellen Themen annimmt oder Sachen, die eben gerade brennen, hat man doch irgendwie das Gefühl, kein Großkonzern zu sein. Das wir jetzt keine kleine süße Dorfbrauerei sind, ist auch klar, aber man hat trotzdem ein familiäres Gefühl bei uns, finde ich.

Martin: Ja, doch, kann ich nur bestätigen. Also es gibt auch hier, gut, wegen Corona ist ja vieles ausgefallen, unter anderem leider auch unser Familienfest, das es gibt. Das ist eine feste Sache, die ist immer im September, wo man wirklich da mit seiner kompletten Familie hinkommen kann. Das ist auch Christian Weber mit seiner Familie, da ist auch noch der Seniorchef, also Richard Weber, Christian sein Vater, der ist dann auch da. Also doch, es ist, auch wenn wir größer sind, wie Franzi schon sagt, es ist eine Familienbrauerei, doch, doch. Und wir haben jetzt die vierte Generation und die fünfte steht eigentlich auch schon in den Startlöchern. Weil, der älteste Sohn von Christian Weber heißt Paul Weber. Also es gibt ja diese Reihenfolge, Christian, jetzt muss ich überlegen, Paul, Richard, Christian, das heißt, der Nächste muss dann wieder ein Paul sein und der wäre schon da.

Markus: Ist ja auch nicht schlecht, wenn man weiß, wie der vielleicht zukünftige Sohn dann auch gleich heißen wird. Ist einen zumindest mal eine Aufgabe irgendwie abgenommen, außer dass man versuchen muss, auch einen Sohn zu bekommen. Aber gut, das ist dann immer hin eine 50-50-Chance, das ist ja gar nicht so schlecht. Also was mir aufgefallen ist, ich habe mir dann auch die Videos angeschaut und ich fand dieses Video, was ihr gemacht habt zu dem Bockbier sehr schön. Also es ist zwar nicht lang, da bist du, glaube ich, auch dabei, Martin, das sind die drei Brauer, die dann auf den Treppenstufen sitzen und dann eben das Bier trinken. Genau und das ist so ein Moment, ich mache ja auch viel mit Videos und Fotos und Film und so und das ist so ein Moment, wo man merkt, wenn man den Leuten in die Gesichter schaut, weil die in dem Moment ja nicht genau wissen, ob die Kamera sie grade im Blick hat oder nicht, da merkt man, ob das echt ist oder nicht. Und das fand ich sehr schön, weil man wirklich gemerkt hat, dass das eine echte Situation war. Also das ihr drei offensichtlich wirklich Spaß hattet und das ihr auch wirklich hinter diesem Bier auch steht. Das Bockbier finde ich auch ein schönes Bier und das hat mir auch, ja, mir imponiert ein bisschen, muss ich sagen. Weil dann, ist ja auch, es gehört auch was dazu, sich dann als Brauer einfach dann auch so vor die Kamera zu stellen und zu sagen, ich mache das jetzt, auch das fand ich wirklich eine ganz coole Geschichte. Wie ist es denn sonst im Saarland, gibt es da oder andersrum noch dazu, Martin, kannst du dich erinnern an das Video, ja, ne?

Martin: Ja, ja, ich weiß, welches du meinst, wo wir hier vor der großen Tür sitzen, wo man schön den Stern noch sieht. Also der Stern ist ja unser Logo und der Türgriff ist auch gemacht wie dieses Logo, wie ein Stern. Ja, ich kann mich dran erinnern. Also Bockbier ist ja bei uns sowieso auch so eine Geschichte, auch eine hauseigene Geschichte. Wirst du mit Sicherheit wissen, seit mehreren Jahren ist unser Bock immer wieder prämiert. Also nicht nur so am Rande prämiert, sondern eigentlich immer bei den Besten oder sogar oft genug sogar das Beste. Und da hat sich auch viel darum entwickelt, also wir haben hier auch ein sogenanntes Bockbier-Fest, das ist auch mittlerweile sehr groß. Also für uns Brauer bei der Karlsberg ist es mittlerweile so, dass das nicht nur ein Fest ist, sondern dass ist dann die sogenannte Bockbier-Woche, weil, wir haben einen internen Anstich, wir haben einen Anstich für die geladenen Gäste und haben dann noch das offizielle Bockbier-Fest. Die Woche ist immer sehr anstrengend, immer die erste oder zweite Novemberwoche, ich müsste jetzt lügen. Aber das macht schon Spaß, überhaupt wenn du so mitkriegst, wie die Leute dann so mitgehen an dem Bockbier-Fest und sowas. Also wir haben auch eine riesen Fan-Base, das ist mir nie so aufgefallen, so in den letzten Jahren dann, wo wir halt viel auch nach außen gehen. Wo du dann echt mitbekommst, hier laufen Leute rum, die sind zu tätowiert mit unseren Bierflaschen und Etiketten, wo ich denke, okay. Also das ist schon echt interessant.

Markus: Geht das eigentlich über die Grenzen, also gibt es da auch Fans, die aus Luxemburg, Belgien, Frankreich irgendwie kommen, ja?

Markus: Ja.

Markus: Also das finde ich überhaupt spannend am Saarland, das ist ja so ein bisschen Melting-Pott, Schmelztiegel, wo doch viele Kulturen zusammenkommen und wo vielleicht auch manches schon ein bisschen anders läuft. Also ich war selber noch nicht wirklich so richtig da, das muss ich jetzt auch mal nachholen. Aber grade so auch das Thema Genuss, wahrscheinlich auch Käse oder so, halt Dinge, die es zum Beispiel dann eben über der Grenze sehr viel mehr gibt, die werden ei euch schon ein bisschen reinspielen. Also wahrscheinlich schon ein bisschen mehr auch Lebenslust und Lebensgenuss bei euch mehr Thema vielleicht als in Baden-Württemberg, sage ich mal oder so.

Martin: Also dieses sogenannte savoir vivre, wie es in Frankreich so schön heißt, das hat man hier schon sehr stark. Also wir haben hier ja auch dann doch relativ viel Sterneköche. Ich denke, da spielt halt so viel zusammen, grad das halt alles so nah ist, ja und das hat man hier schon, also ich finde, man merkt das schon. Grad so Saarbrücken, da ist wirklich irgendwie alles zusammen.

Markus: Ja und, Franzi, vielleicht mal an dich gefragt, so Nachtleben, gibt es dann trotzdem den Aporol Spritz, den man sich vorher mit den Freundinnen gönnt oder steigt man gleich ins Bier ein oder ist es dann so eine Abwechslung vielleicht auch mal, auch mal mit einem Weinchen vielleicht oder so? Also ist das ein sowohl als auch oder eher ein entweder oder?

Franzi: Also das ist eigentlich immer eine gemischte Sache. Ich bin jetzt eigentlich mehr die passionierte Biertrinkerin, aber ich sage jetzt auch nicht nein, wenn es mal so ein Rasato Spritz oder sowas gibt, aber ich steige dann in der Regel doch wieder auf mein Bier um. Ist halt auch gefährlich, wenn man gewöhnter Biertrinker ist und dann anfängt, Wein zu trinken und dann den Wein in Biergeschwindigkeit trinkt, dann ist der Abend in der Regel relativ kurz, deswegen bleibe ich meistens meinem Ur-Pils oder meinem Weizen treu und bin dann ganz fröhlich damit.

Markus: Ja, das war so meine erste Erfahrung auf den fränkischen Weinfesten …

Franzi: Heimtückisch.

Markus: … als ich dann aus Bamberg dann mal raus kam so mit 16, 17 oder so und dann ging man eben aufs Weinfest. Und wenn man dann also den Wein genauso trinkt wie man normalerweise das Bier trinkt, dann ist das oft eher so ein kürzeres Fest. Aber es geht mir tatsächlich bei allen Flüssigkeiten so. Es war heute Nachmittag so, war ich mit Leuten unterwegs und habe mir dann so einen Latte Macchiato bestellt und habe dann gemerkt, der war eigentlich auch nach zwei Schluck leer.

Franzi: Hast du weggezogen.

Markus: Also manchmal ist das so ein bisschen, ja, eine geübte Katastrophe, wie auch immer. Also wenn man zum Bier zurückkommt, dann weiß man, was man hat. Vielleicht noch eine Frage generell zu diesen ganzen Themen Trends. Wie ist es denn bei mit alkoholfreien oder alkoholarmen Bieren, habt ihr da was in der Range?

Franzi: Also da sind wir tatsächlich auch ziemlich gut aufgestellt, wir haben alkoholfreies Weizen sowie alkoholfreies Pils und auch alkoholfreie Biermischgetränke. Wir haben ein alkoholfreies Grapefruit-Weizen und untergärig haben wir noch ein mit Apfel und eins mit Zitrone, wir haben auch eine Brauer-Limo, das Cola-Mix ist. Also wir sind ganz gut und ganz reit aufgestellt. Ah und nicht zu vergessen, unsere Bundaberg-Produkte, falls du die schon kennst.

Markus: Ach, ja, also gesehen habe ich sie schon.

Franzi: Dann wird es höchste Zeit, sie zu probieren. Da haben wir mittlerweile auch vier Geschmacksrichtungen. Also du bist schon spät dran.

Markus: Ja, ja, na gut, aber das ist in Franken auch schwer, also weil da die Auswahl einfach groß ist. Aber, nee, gesehen habe ich sie schon, also da bin ich absolut auch dabei. Wie ist das für dich, Martin, als Brauer, ist alkoholfrei, alkoholarm, ist das für dich überhaupt Bier? Also da sind ja die Brauer immer so ein bisschen gespalten Also bei uns, wenn man die Hälfte fragt, dann sagen die: „Das fasse ich mit zwei Fingern nicht an!“ Wie ist das bei dir?

Martin: Wahrscheinlich gehöre ich auch zu denen, die nicht ganz so viel damit anfangen können. Ich kann es aber durchaus verstehen, es gibt viele, die achten darauf, was sie zu sich nehmen, sowohl beim Essen wie dann auch beim Trinken. Dann kommt natürlich auch noch mit dabei, wenn ich mit dem Auto fahren muss, muss ich halt aufpassen. Noch haben wir kein null, null, wir haben noch die Möglichkeit, ein oder zwei Bier, je nachdem wie man so situiert ist. Also ich kann eher drei trinken, von dem her. Nee, Quatsch, ich kann das schon nachvollziehen. Ich persönlich, ja, ich trinke schon auch mal ein Alkoholfreies, aber bin jetzt tatsächlich eher der, der sagt, nee, komm, dann trinke ich lieber nur ein, in Anführungszeichen, normales Bier mit Alkohol und danach halt, keine Ahnung, Cola, Limo, Sprudel oder alternativ, wie es Franzi schon gesagt hat, wenn es denn in der Gastronomie gibt, so ein Bundaberg. Also das sind ja auch eigentlich gebraute Produkte, halt nur ohne Alkohol.

Markus: Ja, also da wollen wir nochmal reingehen, was heißt, gebraute Produkte, wie muss ich mir das vorstellen

Martin: Wir sind ja nur der Vertrieb für Deutschland, die kommen eigentlich aus Australien. Die machen also wirklich richtige Fermentationen mit den ganzen Geschichten, das wird dann natürlich dementsprechend runter verdünnt, sodass es nachher nicht mehr nachvollziehbar ist. Was heißt nachvollziehbar, also nicht mehr messbar, ist im unteren Toleranzbereich wie diese sogenannten Null-Nuller-Biere. Und das schmeckt halt für eine Limonade, finde ich, irgendwie anders wie das, was man jetzt, sage ich jetzt mal, nennen wir mal den Größten, von Coca Cola kennt, ja, ist halt eine ganz andere Geschichte.

Markus: Okay, jetzt reden wir aber die ganze Zeit schon wieder über das Trinken und muss ja zugeben, ich meine, es war ja auch nur eine 0,33er-Flasche, wenn man jetzt ganz ehrlich ist, ist das natürlich jetzt auch, geht schnell weg, auf jeden Fall ist es weg. Und ich würde gern mit dir, Martin, auch noch ein Bierchen aufmachen. Jetzt haben wir ja diese drei schönen Flaschen, welche würdest du dir denn aussuchen, die wir probieren wollen?

Martin: Also ich persönlich, wie gesagt, ich habe auch noch das Problem, dass ich fahren muss, von dem her muss ich etwas langsam machen, habe mir jetzt mal schön ein Brown Ale kaltgelegt gehabt. Ist natürlich eigentlich die falsche Reihenfolge, wir sollten ja eigentlich eher mit einem Pale Ale anfangen.

Markus: Ach, schauen wir mal, wir trinken ja professionell, sage ich immer, da kann man auch mal zwischendurch. Und Brown Ale, finde ich, kommt mir jetzt sehr entgegen. Also das verspricht ja einen gewissen malzigen Körper und so, also da bin ich mal gespannt. Stimmt, das habe ich vorhin gar nicht richtig gelesen, dass da ja auch noch Brown, Red und Pale draufsteht, richtig.

Martin: Ja, um ganz kurz die Geschichte anzureißen, weil da jetzt noch Metall Ale mit draufsteht oder Indy Ale oder Punk Ale, wir hatten dieses Jahr zur Braunacht nicht nur drei Biere, sondern auch drei Bands, ja, also wir haben auch einen Band-Contest mit eingebaut jetzt. Als Gewinn ist ein Auftritt bei einem der größten Festivals im südwestdeutschen Raum und wir hatten eine eigene Jury, die sich nur um diese Bands gekümmert hatte, da sind jetzt wir Brauer komplett außen draus. Aber das lief halt auch parallel und da hat man halt echt gedacht, wie bekommen wir jetzt das Bier und die Musik zusammen? Und hatten dann noch extra bei der Kunsthochschule in Saarbrücken, die haben dann extra diese Etiketten entworfen, auch mit dem Hinweis, guck, ob du Bier und Musik zusammenbekommst. Und da ist dann halt das hier dabei rausgekommen. Also es waren ganz viele tolle Sachen dabei, ja, wir mussten uns dann halt für eins entscheiden. Und das ist dann halt das Etikett, das dabei rausgekommen ist mit den Händen, die halt wirklich dann so ganz typisch sind für Rockkonzerte, so die Pommes-Gabel, das Victory-Zeichen. Und das finde ich persönlich gut gelungen. Und das halt dann nochmal miteinander zu verbinden, kam halt beim Brown Ale jetzt zum Beispiel dieses Brown-Metall-Ale mit dazu.

Markus: Ah ja, okay. Na, wollen wir gleich mal reinverkosten. Ich versuche grade zu überlegen, also auf jedem Etikett sieht man drei Hände und entweder sind die geballt oder man sieht eben fünf Finger oder zwei Finger oder eine oder drei. Aber ist da vielleicht für die Cryptologen unter uns, ist da eine Message dahinter? Hier hätten wir die 525 oder so, ne?

Martin: Nee, das wäre jetzt neu.

Markus: Wer weiß, also.

Martin: Wenn, dann nicht mit Absicht.

Markus: Okay. Aber, ja, falls den Hörern was einfällt, Vorschläge sind natürlich da immer gerne willkommen. Okay, dann machen wir doch mal dieses schöne Brown Ale auf. Also auf jeden Fall schon mal eine tolle Flasche, 0,75, das reicht dann auch auf jeden Fall, zumindest fürs Erste. Hinten sieht man das Sudhaus, oben sind dann, ja, Blitze, die aus dem Sudhaus oben rauskommen, also da ist dann schon auch ein bisschen Power dran. Ich mache es mal auf, so und gebe es mal ins Gläschen. Ja, bei Martin hört man auch schon, wie es rinnt und läuft, sehr schön. Ah, also ich bin ja schon geflasht, die Farbe gefällt mir sehr, sehr gut. Martin, ich will es dir auch nicht wegnehmen, wenn du es gerne beschreiben möchtest, kannst du das auch gerne tun.

Martin: Also ich finde, es hat so wirklich schöne Farbe, es geht leicht auch ins Rötliche mit rein. Die Biere sind alle plank, aber nicht filtriert, also die haben dementsprechend lang gelagert. Was mir sehr gut gefällt, ist der Schaum, der Schaum hat so eine schöne Cappuccino-Farbe, ist auch wirklich schön feinporig geworden. Und jetzt gehen wir natürlich schon ein Stück weiter mit der Nase und dann, finde ich, passt das grad schön zu einem Dunkeln, zu einem Brown Ale vor allem, du hast dann diese Röstaromen natürlich mit drin. Lässt sich ja nicht vermeiden, das sind natürlich dementsprechend dunkle Malze und Karamalze mit drin, aber ich finde es nicht zu stechend. Also es gibt viele dunkle Biere, die dann vom Röstaroma fast schon stechend sind und hier hast du gleich schon die ganzen anderen Aromen mit drin. Finde ich persönlich zu mindestens mal, weil, da ist dann schon dieses Kakao, diese Bitterschokolade, das kommt da schon gleich so ein bisschen mit raus. Und natürlich Malz, Malz, Malz, Malz, wie es halt zum dunklen Bier natürlich gehört.

Markus: Also ich finde, ich habe auch ganz viel so Brot, Brotrinde, wenn man so an schönes frischgebackenes dunkles Brot denkt. So ein bisschen nussige Aromen, finde ich, habe ich auch, so wenn man an Haselnüsse denkt.

Martin: Ja, Nuss definitiv, ja.

Markus: Ja und so ein bisschen was vom Hopfen kommt auch rüber, also so ganz hinten rum auch wieder so grüne, grasige Aromen. Was habt ihr da für Hopfen drin?

Franzi: Ich meine, es war Callista, der kommt nämlich hinten schön raus.

Martin: Ja, ich glaube, du hast Recht, es war, glaube ich, der Callista, ja. Was gut ist, ich sitze ja direkt am Computer, ich kann ja ins Rezept gucken. Es ist dann tatsächlich der Callista gewesen.

Markus: Aber ich finde, er hat auch hinten raus, merkt man tatsächlich, wie es die Franzi sagt, man hat so eine fruchtige Note, das passt natürlich schön zu dem Callista dann auch, so, soll man sagen, Mandarine, Nektarine, irgendwie so in so eine …

Franzi: Ein bisschen rote Früchte, ne?

Markus: Das passt natürlich super zum Brown Ale, wenn man so ein bisschen so Waldbeeren, Brambeeren, sowas mit dabei hat, das ist natürlich immer gut.

Martin: Was ich so schön finde, wenn du es im Mund hast und tust so leicht über die Zunge moussieren und dann erinnert mich das immer direkt an Cappuccino.

Markus: Ja, total cremig und, ja, man könnte es fast essen, also jetzt im Sinne von, dass es so ein schönes Mundgefühl hat, total angenehm. Und da kann man sich dann auch vorstellen, dass das mal einer der beliebtesten Bierstile war in England zum Beispiel. Das ist wirklich ein sehr, sehr schönes Bier. Und war das dann so, dass es diese Biere zu den jeweiligen Bandauftritten gab oder gab es die dann einfach so alle zusammen?

Martin: Nee, nee, die gab es dann zusammen, also das haben wir da nicht nochmal explizit auseinander. Weil, die Bands waren zwar auch, also die drei Finalisten, waren auch sehr unterschiedlich von ihrem Musikstil her, aber das hätte jetzt grad nicht zusammengepasst, also das haben wir komplett getrennt laufen gelassen.

Markus: Was mir auffällt auch beim Kellerbier vorhin, man hat eine kleine schöne Restsüße. Was mir persönlich gut gefällt, also das einfach noch ein bisschen auch was Süßes mit dabei ist. Was auch hier zu dem Bierstil wieder sehr schön passt und mit diesem Nussigen dass so ein bisschen abrundet. Da lächelt man dann auch ein bisschen, sehr schön, ja. Franzi, wie geht es denn dir mit diesem Bier?

Franzi: Ja, hervorragend, würde ich sagen. Na, ich finde, es ist halt dadurch, dass es trotzdem so leicht trinkbar ist, es gibt ja viele dunkle Biere, die einem dann doch wiederstehen nach dem Ersten, weil sie halt sehr wuchtig sind oder sehr intensive Röstaromen haben oder schon fast zu viel Säure und das finde ich halt hier alles nicht. Also da kann man durchaus zwei, drei trinken und es schmeckt danach immer noch hervorragend.

Markus: Ja, ist ja auch vom Alkohol mit fünf Prozent noch durchaus im normalen Rahmen, sage ich mal so, ja.

Franzi: Genau.

Martin: Also wir hatten uns ja auch gewagt tatsächlich, Flaschen einzuschicken beim Meininger Award und hatten dann tatsächlich grad mit dem Brown Ale auf Anhieb eine Silbermedaille gewonnen. Fand ich schon ganz gut, also das muss man ja auch zuerst mal schaffen. Jetzt warten wir mal grad die nächsten Awards ab, da machen wir auch mit den Bieren mit.

Markus: Na, da sind wir mal gespannt.

Martin: Schauen wir mal.

Markus: Also ich verrate ja nicht zu viel, wenn ich sage, dass auf jeden Fall nächste Woche die World Beer Awards sind.

Martin: Ja, das weiß ich, da haben wir auch eins.

Markus: Sollten sie da dabei sein, dann werde ich sie wieder verkosten können, mal schauen. Und ansonsten, ja, aber entscheidend ist natürlich auch hier, für die Hörer als Info, wir verkosten natürlich blind, also keiner weiß, von welcher Brauerei das jeweilige Bier kommt. Und es ist in der Tat so, dass es auch ganz schwer ist, ein Bier wiederzuerkennen. Also es sind ja auch immer wieder mal zum Beispiel Brauer mit dabei und zwar normalerweise ist es immer so, dass man drauf achtet, dass die ihre eigenen Biere nicht bekommen, aber ab und an, also vor allem bei anderen Wettbewerben passiert das mal, aber das ist ganz selten, das einer da wirklich ein Bier erkennt. Also das ist schwer in so einer Blindsituation. Und das ist ja auch gut, wenn man was gewinnt, weil man dann einfach merkt, dass man den Bierstil auch wirklich getroffen hat und da eben auch was richtig gemacht hat. Und das ist auf jeden Fall, ja, ich darf es ja immer nicht sagen, bei uns gibt es ja diesen Ausdruck süffig, der tatsächlich ja wenig Bedeutung hat, aber einfach ein Bier, was man gerne trinkt und auch wieder trinkt. Und ich finde, es passt auch schön zu dem Brown Ale, weil, also auf der Insel erzählt man sich ja die Geschichte, dass es ja, als es so in seiner Blütezeit war, in den Pubs, dass die Männer dann abends, wenn sie nochmal raus wollten und ein Bier trinken wollten, dann haben die ihrer Frau einfach gesagt: „Pass auf, ich mache noch eine Rund mit dem Hund.“ Und das hieß dann, i go walk the dog und das war dann praktisch das Synonym für, ich gehe mit meinem Hund bis zum nächsten Pub an der Eck, trinke dann meine ein, zwei Brown Ales und dann laufe ich mit dem Hund wieder zurück. Und dann hat man offiziell einen Hundespaziergang gemacht und auf der anderen Seite war es dann eben das Bier, was man dann getrunken hat und sich dann nochmal so ins Bett gebracht hat mit so einem Gute-Nacht-Schluck. Also eigentlich schön und passt auch gut zu dem Bier, kann ich mir gut vorstellen. Und als ihr euch überlegt habt, welche Biere ihr macht, hattet ihr da von vorneherein diese drei Bierstile, Pale Ale, Brown Ale und India Ale im Kopf oder Red Ale oder wie war das?

Martin: Wir treffen uns immer da und überlegen aus allen möglichen Richtungen, was könnte man tun, was gibt es irgendwo Neues, was hat vielleicht jemand im Urlaub getrunken. Also da haben wir immer ganz verschiedene Ansätze. Und hier kam jetzt halt durch Zufall auch die Idee gleich mit auf, man könnte auch noch was mit Bands machen. Also Bands, Musik, also vielleicht irgendeinen Bierstil, den ich schön splitten könnte und dann kamen irgendwie Ales ins Spiel, weil Ales ja sehr vielfältig sind. Und wir hatten letztes Jahr bei der Braunacht auch schon ein IPA, was eigentlich recht gut angekommen ist. Und da haben wir gesagt: „Komm, okay, dann lass uns doch einfach mal mit den Ales was machen“ und so haben sich dann Pale Ale, Red Ale, Brown Ale, so kam das. Also es ist gar keine so großartige Geschichte, aber so hat sich das ergeben.

Markus: Ja, finde ich aber eine schöne Range, gefällt mir auch gut. Also auch in der englischen Bierwelt sind das drei unterschiedliche Welten, die man da so ein bisschen anstößt. Also das Red Ale ist ja praktisch so dieses irische Pendant zum Brown Ale. Ich überlege grad, also ich glaube, ich muss es mal kurz aufmachen, ich hoffe, ihr verzeiht.

Martin: Ja gern..

Markus: Da muss ich mal rein probieren, wenn es schon da ist und den Hörern auch ein bisschen was erzählen. Ich kann vielleicht dabei noch, wenn die das jetzt kaufen wollen, wo kriege ich denn diese Biere überhaupt?

Martin: Momentan gibt es die Online als sogenannte Braunacht-Box, da sind dann halt wirklich diese drei großen Flaschen drin. Es sind drei Gläser drin, ein Flaschenöffner, Aufkleber, dann ist ein Flyer mit drin, bekommt man bei uns auf der Homepage.

Markus: Okay, also Online kaufen, ja, kein Thema, den Link werden wir dann in die Shownotes …

Martin: Ich glaube auch, der ein oder andere Craft-Beer-Shop hat uns auch gelistet mit dieser Bier-Box.

Markus: Okay, ja, gut, wir werden es in die Shownotes reinschreiben und dann kann man das ja entsprechend nachschauen. Also Red Ale macht seinem Namen übrigens alle Ehre, also auch, hier haben wir eine schöne rötliche Note. Und, ja, vielleicht nochmal dabei gefragt, Martin, warst du dann bei all diesen drei Rezepturen involviert oder habt ihr euch jeweils auf eins spezialisiert oder wie läuft das dann ab?

Martin: Nee, ich war jetzt bei allen Drei dabei, aber das macht nie einer alleine bei uns. Das hängt jetzt damit eher zusammen, das ich bei allen Drei dabei war, weil ich halt auch die Versuchsbrauerei bei uns betreue und natürlich diese Versuchssude auch bei uns in der Versuchsbrauerei gemacht wurden, von dem her war ich dann automatisch bei allen Drei mit dabei. Aber die Entscheidung dazu, das treffen mehrere, das macht nie einer alleine.

Markus: Also hier beim Red Ale muss ich sagen, haben wir noch mehr von diesen Beerennoten, noch mehr von diesen roten Beeren, was mir sehr, sehr gut gefällt. Auch noch ein bisschen mehr karamelligere Töne, beim Brown Ale war es ein bisschen mehr so brotig. Ein bisschen mehr Süße vielleicht auch und sehr rund, weniger bitter. Also sehr interessant, also ein deutlicher Unterschied zwischen dem Red Ale und dem Brown Ale. Ja, wie soll man sagen? Ja, vielleicht ein bisschen mehr für die Leute, die sonst vielleicht lieber das Kellerbier als das Pils trinken, für die ist dann hier …

Franzi: Unser Kollegen Christian hat das sehr einfach aber auch sehr treffend gesagt, nämlich hat er gesagt, das Red Ale bietet überhaupt keinen Trinkwiderstand. Und ich finde, das beschreibt genau was es ist, denn es schmeckt einfach und es läuft.

Markus: Ja, ich meine, da ist da die fränkische Definition, es läuft. Mehr Lob kann man ja eigentlich nicht machen, genau, das ist aber genau richtig.

Martin: Wobei die Frucht, soweit sei es verraten, das ist auch wieder ein Aromahopfen, ein deutscher Aromahopfen, Mandarina Bavaria.

Markus: Ja, sehr spannend. Also der prägt sich ja immer unterschiedlich aus. Also manchmal hat man eher so die Mandarine, die Orange, manchmal eher so die Erdbeere oder so, also der kann ja immer mal sehr unterschiedlich sein. Verändert sich auch mit der Zeit, finde ich, wenn ein Bier ein bisschen älter wird, kann Mandarina Bavaria auch nochmal ganz andere Facetten zeigen, also sehr faszinierend. Aber hier ist auf jeden Fall der schön der Bierstil abgerundet und passt auch wunderbar gut. Haben die Bands denn ihr Bier dann auch probiert?

Martin: Ja, ja, definitiv.

Markus: Und entsprechend auch für gut befunden, hoffe ich doch mal.

Martin: Ja, doch, durchaus. Also wir hatten ja auch, was wir momentan auch machen, ist halt Corona noch geschuldet, eine sogenannte digitale Braunacht, um auch einfach die Leute zu erreichen. Weil, wir haben festgestellt, also diese Braunacht-Boxen, die wir verkaufen, die verkaufen wir auch wirklich sehr stark überregional. Also die gehen wirklich quer durch das gesamte Land, von Hamburg, München, Berlin. Es gibt halt viele, die sich für Biere interessieren und wir vermuten halt, das sind auch wahrscheinlich einige Exil-Saarländer dabei, die sich das natürlich dann bestellen und die können halt nicht zur Braunacht hier vor Ort. Und dann haben wir gesagt: „Gut, okay, wir machen das Ganze auch digital.“ Und da waren auch die Bands dazu eingeladen, also die Bands wurden interviewt. Wir haben natürlich die Biere auch dementsprechend vorgestellt, jedes einzeln, dadurch kannst du natürlich dann wesentlich mehr erzählen. Und die Bands konnten dann vor Ort halt die Biere dementsprechend probieren. Das habe die auch eigentlich alle gut getan.

Markus: Ja, Musiker und Bier oder überhaupt Alkohol, das passt ja oft zusammen. Franzi, wenn du so ein Bier mit nach Bayern bringst, was sagen die denn dann?

Franzi: Es ist immer gerne gesehen, ich glaube, wenn was anderes zum probieren mitkommt. Also bisher ist alles gut angekommen. Und jetzt unabhängig von den Braunacht-Bieren, ist meine Mutter als halbe Österreicherin und halbe Bayerin auch ein großer Ur-Pils-Fan, also man kann das Ur-Pils auch gut exportieren.

Markus: Also das finde ich jetzt erstaunlich, hätte ich jetzt nicht gedacht, aber, auch gut.

Franzi: Absolut da, ja.

Markus: Ja und du magst das auch, ne?

Franzi: Auf jeden Fall.

Markus: Ja, spannend. Okay, dann machen wir jetzt noch schnell das Pale Ale auf, damit wir sie auch alle probiert haben. Freue ich mich schon drauf. Also das hat jetzt so eine richtig schöne gelbe Farbe und steht dann hier Indy Ale drauf, gucken wir mal. Ja, also eindeutig Pale, also hell, blass sagt man ja auch, also schöne helle Farbe. Ich würde sagen, ein kleines bisschen rötlicher als das Kellerbier vorhin, ein bisschen dunkler, aber eine sehr, sehr schöne gelbe Farbe. Dann haben wir auch wieder einen sehr schönen stabilen Schaum, das auf jeden Fall. Und eine leichte Trübung, also hier sieht man dann auch, dass die unfiltriert abgefüllt sind. Ja, von der Nase her hat man ganz viel Grapefruit, Citrus, ein bisschen Bergamotte vielleicht sogar, also ganz interessante Citrusaromen, Zitronenschale. Und dann kommt so hinten raus auch ein bisschen Ananas, finde ich, also eine sehr interessante Mischung aus verschiedenen fruchtigen Aromen. Sehr intensiv auch für ein Pale Ale, finde ich gut. Und sehr frisch, also macht richtig Lust, jetzt hier mal rein zutrinken. Ja und auch wieder leicht süßer Antrunk, dann kommen diese Citrusaromen dazu, das mischt sich dann. Ist fast so ein bisschen wie Limo, könnte man sagen, gefährlich eigentlich. Und hinten raus geht dann die Süße weg, es ist leicht bitter, aber sehr auf einer angenehmen Art und Weise und dann bleibt dieses Citrussige sehr lange, sehr angenehm zurück. Und, ja, und auch da kriegt man richtig Lust, das auch weiter zu trinken. Was ist da für ein Hopfen drin, ist das Citra oder sowas in die Richtung?

Martin: Die üblichen Verdächtigen, ja. Genau, also Citra, Cascade, Amarillo ist da mit drin. Was uns halt wichtig war, wir wollten, dass alle drei, wie man das so schön in neudeutsch sagt, doch eine gute drinkability haben, ja, das sollte jetzt nicht zu stark gehopft sein und nicht jetzt einen erschlagen. Haben wir auch schon alles mal versucht, aber man merkt das dann immer schön, die Leute probieren das und wie du eben auch schon sagst, wenn da nicht der Anstoß rüber kommt für noch ein zweites zu trinken, da weißt du gleich, okay, das war jetzt a little bit too mutch. Deswegen haben wir hier jetzt gleich von Anfang an gesagt: „Okay, wir machen hier jetzt eine schöne drinkability, bei allen dreien. Darf nicht zu viel, nicht zu wenig sein und sie müssen sich halt definitiv unterscheiden.“

Markus: Und gibt es schon einen Favoriten, also wo ihr merkt, davon geht mehr?

Martin: Ja. Wir haben bei der Homburger Braunacht und auch bei der digitalen Braunacht eine Umfrage gemacht. Bei der Flasche, wenn du guckst, da ist ein QR-Code drauf.

Markus: Ja.

Martin: Ich glaube, das ist jetzt im Moment nicht mehr freigeschaltet. Aber das war freigeschaltet und man konnte dann halt übers Handy draufgehen und konnte dann zum einen die Band wählen, die einem am besten gefallen hat und konnte das Bier wählen, dass einem am besten gefallen hat. Und jetzt nach Auswertung von der Braunacht in Homburg und der digitalen Braunacht ist es das Pale Ale geworden.

Markus: Ah, okay.

Martin: Wir haben zwar jetzt in Saarlouis auch wieder die Umfrage gestartet, einfach um das auch mitnehmen zu können, weil, es ist natürlich immer gut, je mehr Ergebnisse du hast, je mehr Umfragen du machen kannst. Aber es wird nächstes Jahr, wird es als wahrscheinlich Saisonbier, das ist noch nicht so ganz klar, wird es das Pale Ale geben.

Markus: Also hätte ich jetzt aber euch auch gesagt, ich glaube wirklich, dass das Leute gut abholt, nochmal ein anderes Aromenspektrum mit reinbringt und auf eine sehr angenehme Art und Weise sie mal ein bisschen in eine andere Welt bringt. Und ich glaube, es holt auch einen Pils-Trinker gut ab, also da ist, glaube ich, mit einem Brown Ale, mit einem Red Ale, auch wenn ich die persönlich sehr gerne mag, glaube ich aber, wenn ich dann Gesellschaft habe, wo doch das Pils eher im Vordergrund steht, kann ich die, glaube ich, mit einem Pale Ale ein bisschen besser rüber holen sozusagen, mal was anderes zu probieren. Und vielleicht auch mir neue Gruppen erschließen, die vielleicht vorher noch gar kein Bier oder eher nur Mischgetränke getrunken haben. Das ist schon eine schöne Idee, spannend. Franzi, kannst du dem zustimmen oder würdest du ein anderes wählen als Favorit?

Franzi: Nee, absolut. Und ich war bei der digitalen Braunacht auch dieses Mal bei dem Pale Ale quasi eingeteilt und war da auch sehr froh drum und habe mich dann auch gefreut, dass wir gewonnen haben mit unserem Pale Ale. Man hat es auch gemerkt, auf der Homburger Braunacht haben ja gezapft und wo es am Anfang noch relativ gut verteilt losging mit allen drei Bieren, wurden dann, nachdem bei allen die ersten zwei Fässer leer waren, hat man sich doch gut aufs Pale Ale versteift und dann lief eigentlich der Hahn ohne Unterlass einfach durch.

Markus: Also ist auch ein bisschen dein Bier, was wir hier gewählt haben?

Franzi: Absolut.

Markus: Das ist doch wunderbar.

Franzi: Also ich freue mich drauf.

Markus: Ja, wie ist es denn, also als Ausblick ein bisschen für nächstes Jahr, was habt ihr euch da überlegt? Also einerseits das Pale Ale vielleicht als Saison-Bier zu bringen. Wird es da auch wieder Braunächte geben, ihr habt ja gesagt, vielleicht sogar vier und wird es da auch wieder spezielle Biere geben, wie sieht es denn da aus?

Martin: Ja, das wird definitiv passieren. Also was wir nicht machen, wir machen nicht zu jeder Braunacht was Neues, sondern es gibt quasi für jedes Jahr für die Braunächte, die dann stattfinden, in Anführungszeichen, die drei gleichen Biere, weil, das würde sonst auch einfach den Rahmen sprengen hier bei uns. Ich sage immer so schön, nach der Braunacht ist vor der Braunacht, und wir werden uns jetzt im Sommer, denke ich, auch das erste Mal zusammensetzen und überlegen, was können wir denn nächstes Jahr machen? Aber da sind wir tatsächlich noch nicht soweit, dass wir jetzt überhaupt eine Richtung festlegen könnten. Ich habe ja was, aber da sind die ein bisschen dagegen.

Markus: Okay.

Martin: Ja, ich bin so ein Freund von Fruchtsauerbieren, die mag ich unwahrscheinlich gerne. Aber das ist auch, glaube ich, nicht für die Allgemeinheit. Also dass ich da jetzt drei Fruchtsauerbiere hinstelle, ich glaube, da kriegen wir Probleme mit den Leuten.

Markus: Also zumindest wäre es erstaunlich, wenn man sich da mit einem Ausschankwagen hinstellt und dann wirklich Hektoliter verkauft, das stelle ich mir auch schwierig vor. Ja, gut. Franzi, willst du noch was ergänzen im Hinblick auf das nächste Jahr, was du dir wünschen würdest vielleicht auch, was würdest du dir für einen Bierstil wünschen?

Franzi: Oh, da hast du mich jetzt kalt erwischt. Also ich bin ja absoluter Weißbier-Fan und ich fände es total cool, wenn man vielleicht drei verschiedene Weißbiere einbrauen würde, dass man vielleicht ein klassisches, ein dunkles oder ein Rauchweizen hat oder eine Hopfenweiße oder sowas, da ist ja der Kreativität auch keine Grenze gesetzt. Also das ist dann eher meine Schublade.

Markus: Also jetzt, wo du Rauchweizen gesagt hast, hast du mich auf jeden Fall abgeholt.

Franzi: Ah schön, dann haben wir das ja entschieden. Martin, weißt du Bescheid.

Martin: Alles klar.

Markus: Also da bin ich auf jeden Fall gerne wieder dabei.

Franzi: Sehr schön.

Martin: Vielleicht dann mit einem Buchenrauch und Eichenrauch oder sowas.

Markus: Ja, also warum nicht, da lässt sich bestimmt was Schönes machen. Wenn ihr da Fragen habt, sagt Bescheid, ich habe da eine gewisse Expertise.

Martin: Ah.

Markus: Ja. Ansonsten, also liebe Hörer, wenn ihr Lust habt, natürlich, wir werden euch die Links in den Shownotes geben, dass ihr die Biere euch auch bestellen könnt. Und vielleicht schreibt ihr ja auch eine Mail mal nach Homburg mit eurem Vorschlag, was ihr gern trinken würdet. Wird ja vielleicht gehört und gelesen und natürlich könnt ihr gerne auch ein Rauchbier wünschen. Also euch beiden auf jeden Fall vielen, vielen Dank, das war ein sehr spannender Einblick in eure Biere, in die Brauerei, in euren Job. Und ich wünsche euch einen wunderschönen weiteren restlichen Tag im Saarland, im schönen Homburg und freue mich, wenn wir uns vielleicht irgendwann mal persönlich sehen.

Franzi: Ja, vielen Dank.

Martin: Mit Sicherheit.

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