BierTalk 35 – Interview mit Andrea Kalrait, Veranstaltungsleiterin der BrauBeviale in Nürnberg

Von Anfang an gehörte Andrea Kalrait zum Team der größten Branchenmesse Welt rund um das Thema Bier und Getränke, die heute als BrauBeviale und Beviale Family auch internationale Standbeine hat. Als passionierte Biertrinkerin und Biersommelière sowie International BeerJudge lebt und liebt sie das Nationalgetränk ihrer fränkischen Heimat und betritt oft auch als Botschafterin der Bierkultur die Bühnen der Welt. Im BierTalk mit Holger Hahn und Markus Raupach berichtet sie unter anderem von den besonderen Herausforderungen an eine Messe im Covid-Jahr und, wie sie es geschafft hat, mit ihrem Team trotz aller Widrigkeiten ein attraktives Konzept auf die Beine zu stellen, das vor allem das wichtigste Bedürfnis der Brauer befriedigen kann: Den persönlichen Austausch und die gegenseitige Unterstützung in diesen schwierigen Zeiten…

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Holger: Herzlich willkommen zum BierTalk Nummer 35. Ich bin absolut glücklich, weil wir haben wieder eine Dame als Gast bei uns. Aber am Mikrofon ist wie immer der Holger und der …

 

Markus: Markus.

Holger: Und der Gast ist die Andrea Kalrait. Andrea, du sitzt ja jetzt in Nürnberg und am besten stellst du dich selber vor.

Andrea Kalrait: Lieber Markus, lieber Holger, erst mal vielen Dank, dass ich bei eurem BierTalk dabei sein darf. Wenn es um mich geht, bin ich mir grad am Überlegen, was denn eure Zuhörer überhaupt interessiert. Und ich glaub, wichtig einfach nur zu wissen über mich, ist, dass ich natürlich zum einen verantwortlich bin für eine der wichtigen Messen für diese Branche, die BrauBeviale in Nürnberg. Zum anderen, dass ich absolute bierbegeisterte Konsumentin und Jurorin bin bei verschiedenen Beer Awards und Bier tatsächlich meine Leidenschaft ist, also nicht nur Job, sondern wirklich allumfassend.

Holger: Das hört sich doch super an und ist genau die absolute Voraussetzung für uns, als Gesprächspartner des BierTalks infrage zu kommen. Die BrauBeviale 2020 steht ja sicher auch unter dem Vorzeichen der ganzen Pandemie und der Sicherheit für die Besucher. Das ist grad nicht so einfach, stelle ich mir vor, in der Messebranche sein Unwesen zu treiben unter diesen Rahmenbedingungen. Oder betrifft euch das gar nicht?

Andrea Kalrait: Nein, da sagst du tatsächlich was Wahres. Einfach ist wirklich anders. Als im April das Oktoberfest abgesagt wurde, haben wir schon gestartet für die BrauBeviale zu überlegen: Wie kann denn eine Messe im Herbst mit diesen Rahmenbedingungen aussehen? Was ist möglich, was ist sinnvoll? Das hat natürlich dann auch alles noch ein bisschen gedauert, weil wir natürlich von der Politik auch den Input brauchten, was dürfen wir dann tatsächlich und ab wann dürfen wir es denn? Und wir wissen, dass wir eigentlich seit gestern in Bayern wieder Messen machen dürfen. Und Messen sind nicht wie viele glauben Großveranstaltungen, weil Großveranstaltungen sind ja nach wie vor bis Ende des Jahres nicht gestattet. Wir haben auf Fachmessen einfach andere Möglichkeiten mit Nachverfolgbarkeit, mit Abstand, mit Sicherheit, mit Hygiene, als es bei einem Rockkonzert oder ähnlichem möglich wäre. Und das stellt gerade bei uns hier in Nürnberg so ein bisschen alles auf den Kopf. Einige der Kollegen hier bei der Messe sind in Kurzarbeit und haben auch vielleicht ein bisschen den Sommer genießen können. Ich mit meinem Team und auch den Kollegen, die an der BrauBeviale arbeiten, wir haben eigentlich Überstunden geklopft und haben versucht, eine gute Veranstaltung als Basis aufzubauen.

Holger: Das sind auf jeden Fall großartige Neuigkeiten, weil ich hatte mir schon Sorgen gemacht, dass, ja, fast meine Lieblingsmesse dann vielleicht doch nicht stattfindet oder in einem Umfang, der eigentlich im Prinzip dann wirklich gar nichts bringt. So Markus, du bist ja gerade in Italien. Also wir sind ja schon wieder europäisch mehr oder weniger und gehen hier von Oberbayern nach Mittelfranken und jetzt an den Gardasee. Wie geht’s dir denn da?

Markus: Oh ja, eigentlich geht’s mir ganz gut. Also nur liebe Hörer, ihr werdet hören, ich habe ab und zu so ein bisschen Hintergrundgeräusche, weil mir hier nur die Hotellobby bleibt und hier wird gerne ein bisschen geputzt und gewienert und mit Gläsern gescheppert und so. Aber ich glaube, man hört mich ganz gut. Ja, grundsätzlich sehr, sehr spannend, ich habe natürlich auch den Weg des Bieres ein bisschen verfolgt, sprich, ich habe erst beim Markus Hoppe Station gemacht, der ja kurz vor den Alpen sozusagen liegt. Dann waren wir in Bozen beim Batzenbräu, wo wir den BierTalk aufgezeichnet haben, den ihr letzte Woche gehört habt. Jetzt bin ich hier gerade Zwischenstation am Gardasee, wo es auch interessante Brauereien gibt. Und ich werde dann noch nach Venedig rüberfahren und unterwegs auch natürlich noch zwei, drei Brauereien besuchen. Also durchaus spannend. Und nichtsdestotrotz heute ist das Wetter ein bisschen schlecht, aber das ist ja genau das Richtige, um mal eine Brauerei zu besuchen. Jetzt reden wir die ganze Zeit über Bier. Die Andrea hat sich doch bestimmt eins ausgesucht, was sie mit uns trinken möchte, oder?

Andrea Kalrait: Ja, ich habe mir tatsächlich eines ausgesucht und das war ja etwas, wo ihr mich schon ein bisschen vorgewarnt habt, wo ihr gesagt habt, hey, so ein Bier für unseren BierTalk wäre ganz gut. Und ich stand tatsächlich dann so vor meinem Bierkühlschrank, also eigentlich ein Weinklimaschrank, der bei uns Zuhause zum Bierklimaschrank umfunktioniert wurde. Und stand davor und habe mir gedacht: Welches Bier nehme ich denn jetzt? Und das ist ja nun, wie soll ich sagen, nicht ganz so einfach. Es kommt ja immer so auf die persönliche Tagessituation ein bisschen drauf an, auf was man Lust hat. Und da gibt’s natürlich das Thema, bleibt man im Reinheitsgebot oder nicht im Reinheitsgebot? Ich bin ja auch ein Fan von den Dingen, die nicht nur im Reinheitsgebot stattfinden. Und dann habe ich ein Bier entdeckt, wo ich mir gedacht habe, das ist es. Und zwar habe ich dieses Bier auf der letzten BrauBeviale das allererste Mal am Stand der Brewers Association verkosten dürfen. Es ist ein Bier von Indeed Brewing und es erinnert an Sommer. Es ist ein Lavendel-, Sonnenblumen-, Honig- und Dattel-Bier.

Holger: Manometer, das hört sich ja sehr spannend an. Dann mach‘s doch mal auf. Du bist ja auch Biersommelière und dann lass uns doch mal teilhaben, was du im Glas hast und wie sich das da entwickelt.

Andrea Kalrait: Alles klar. Also ich mache jetzt mal auf. Es ist, und jetzt werden viele wahrscheinlich auch wieder erschrecken, es ist in der Dose. Somit klingt es auch entsprechend, wenn man es öffnet.

Markus: Ich muss ja mich da outen und muss sagen, ich mag ja Dosenbier.

Andrea Kalrait: Ist auch manchmal durchaus praktisch. Aber ich habe auch schon erlebt, dass die Dose in so einem Camper zum Beispiel nicht mitmacht, weil die Dosenqualität manchmal sehr unterschiedlich ist. Wenn ich mein Bier jetzt so anschaue, ich habe ein Verkostungsglas einfach vor mir stehen, dass ihr euch das vorstellen könnt, ich habe ein fast schon dunkel-bernsteinfarbenes Bier im Glas mit einem schönen cremigen Schaum oben. Der Schaum hat so ein bisschen, geht ein bisschen so in die Cappuccino-Schiene rein, also schon noch hell, aber so wie man es sich eigentlich auf einem Cappuccino wünscht, so einen Schaum. Er hält auch ziemlich lange an. In der Farbkombination, der helle Cappuccino-Schaum mit diesem bernsteinfarbenen Bier macht schon mal einen schönen ersten Eindruck. Wenn ich die Nase dann nehme, dann habe ich zum einen getrocknete Früchte schon ein bisschen in der Nase, also diese Dattel-Anklänge. Ob ich es jetzt persönlich als Dattel erkennen würde, muss ich gestehen, weiß ich nicht so genau, könnte ich auch so ein bisschen in die Pflaumen-Schiene schieben. Aber durch die Kombination mit dem Honig, dass es Sonnenblumen-Honig ist, so viel Honig esse ich nicht, aber den Honig, den riecht man schon kräftig, und auch schöne Lavendel-Noten, die einem hier entgegenkommen, also das ist so ein Bier, wo ich sage, bei schönem Wetter, am besten vielleicht noch in der Provence bei so einem Lavendel-Feld, wäre das sicherlich eine tolle Kombination. Ich würde jetzt einen Schluck trinken.

Markus: Auf geht’s!

Holger: Das macht ja jetzt richtig Durst.

Andrea Kalrait: Mhm (bejahend).

Holger: Meine Güte.

Andrea Kalrait: Mein Bier ist nicht mehr zu kalt. Das ist auch ganz gut so, weil dadurch kommen die Aromen einfach nochmal schöner rüber. Es hat eine gewisse Süße dieses Bier, hat aber auch leichte Säurenoten, aber ganz, ganz minimal. Das, was ich in der Nase hatte, den Lavendel, den Honig und die Datteln, die habe ich genau so auch am Gaumen. Es ist unheimlich mundfüllend dieses Bier. Also das heißt, der ganze Mund hat was davon, wenn man dieses Bier trinkt. Von der Rezens her, muss ich jetzt gestehen, da ist es leider schon ein bisschen drüber. Weil ich habe ja gesagt, das ist ein Schätzchen aus meinem Weinklimaschrank und manchmal hütet man ja bestimmte Schätzchen ein bisschen länger. August, ne, jetzt im August quasi hat es das Haltbarkeitsdatum erreicht. Aber das ist bei dem Bier mit über 7 % Alkohol jetzt kein Thema. Es schmeckt trotzdem noch lecker. Ein bisschen mehr Rezens wäre hübsch, aber macht mir persönlich viel Spaß.

Holger: Sehr schön! Wunderbar! Vielleicht gehen wir noch mal, du hast ja das Thema Dose angesprochen, Markus, hat sich ja dann geoutet und hat gemeint, er wäre der Liebhaber der Dose, aber die Dose ist ja so ein bisschen ein Trend. Und so eine Messe soll ja auch Trends in den Vordergrund bringen. Und was siehst du denn für Trends in der Baubranche, die vielleicht jetzt auf der BrauBeviale 2020 zu sehen sein werden, die du vielleicht so ein bisschen herausheben möchtest?

Andrea Kalrait: Ich würde wahnsinnig gerne über Trends in diesem Jahr reden, aber wir merken, und das merken wir jetzt eigentlich schon seit April, dass wir im Moment natürlich den einen oder anderen Trend erleben, aber wir reden im Moment bei vielen Firmen über deutlich essenziellere Aspekte. Es geht um Überlebensfähigkeit, es geht um, wie schaffe ich diese Krise? Die BrauBeviale im November wird weniger die Messe sein, Neuigkeiten und Trends zu präsentieren, sondern eher mit der Branche gemeinsam, ich sage jetzt mal bayerisch, Ärmel hochkrempeln und wieder loslegen. Also die BrauBeviale in diesem Herbst versteht sich nicht als klassische Trendsetter- und Investitionsgüter-Messe für die Branche, sondern als Messe, um gemeinsam mit den Kunden und mit den Partnern zu schauen: Hey! Wie ist es euch die letzten Wochen und Monate ergangen? Wie geht’s euch? Was habt ihr vor? Wie können wir uns gemeinsam unterstützen, dass wir möglichst bald und gut aus dieser, in Anführungszeichen, „Talsohle“ wieder rauskommen können. Und somit ist auch, das merken wir auch bei den Ausstellern, die dieser Empfehlung von uns durchaus folgen. Also du hattest ja vorhin gesagt, von der Größe her, die BrauBeviale wird in diesem Jahr kleiner sein. Wir haben das aber auch ganz aktiv mit unseren Ausstellern und Kunden besprochen. Wir haben gesagt, es geht in diesem Jahr nicht um Größe, es geht nicht um wunderschöne Messestände, sondern es geht darum, da zu sein, Solidarität zu zeigen, als Gesprächspartner für die Kunden und für die Getränkehersteller da zu sein. Und das ist in diesem Jahr der Auftrag der BrauBeviale. Also eigentlich ein ganz anderer als sonst.

Holger: Ah ja, interessant. Ich glaube schon, dass das vielleicht auch toll ist für eure Kunden, so eine Plattform zu bieten, wo man sich austauscht. Aber ich habe auch den Eindruck, dass es vorbei ist zu überlegen, also lass uns das irgendwie überleben und dann ist es vorbei und dann geht’s weiter. Ich glaube halt, dass man vieles neu auch machen muss. Und ein weiteres Mal eben sind Innovationen wichtiger denn je. Man muss sich absetzen vom Mainstream und so eigentlich ist ja auch dieses „Immer wieder neu“ eigentlich die Regel. Also vor der Pandemie war das so und nach der Pandemie wird das auch sein. Wo siehst du denn die Hauptherausforderung?

Andrea Kalrait: Wir haben uns ja das Thema Zukunftsfähigkeit für die Branche auf die Fahne geschrieben. Und wie du schon sagst, also gerade jetzt ist das Thema natürlich wichtig: Wie positioniere ich mich? Und wir haben ja jetzt auch oder das haben ja auch Brauereien leidvoll erleben müssen, die auf Fassbier sich fokussiert hatten, was das in diesem Jahr bedeutet hat. Ich glaube aber tatsächlich, dass jeder, und wir haben ja nicht nur Brauereien als Besucher, sondern alle Getränkehersteller, dass jeder natürlich seinen Weg finden muss. Und wir sind jetzt gerade bei der Dose. Die Dose funktioniert sicherlich nicht für jeden, aber wenn ich zum Beispiel auch das Export-Thema andenke und so weiter, dann hat natürlich die Dose auch wieder entsprechende Aspekte, wo es Sinn macht. Also es ist ja immer ein Zusammenspiel von vielen Varianten, und die Tendenz, die wir im Moment sehen, ist tatsächlich, sich wieder treffen, den ersten Branchentreff überhaupt in diesem Jahr zu bekommen, um sich austauschen zu können, das ist es im Moment. Und auch wieder dieses persönliche Treffen, darum geht es. Es ist jetzt eher die Aufgabe zu schauen, wie können wir Begegnung wieder ermöglichen, um eben an der Zukunftsfähigkeit für alle, sowohl für die Getränkehersteller als auch für die Zulieferer zu arbeiten. Dass natürlich in den Betrieben überall geguckt wird und jeder schaut, wo er sich jetzt differenzieren kann, brauchen wir nicht darüber zu reden, Aber es ist, glaube ich, in der aktuellen Zeit weniger klar als jemals zuvor, wie ich mich konkret für die Zukunft aufstellen muss.

Holger: Dann ist sozusagen die Messe jetzt dieses Jahr der Live-Treffpunkt quasi für die Brauwirtschaft. So kann man es sagen, oder?

Andrea Kalrait: Genau, genau.

Holger: Markus, wie war das denn, deine Reise, was ist dir begegnet und vor allen Dingen was hast du auf dem Tisch stehen, damit wir mal zum zweiten Bierchen kommen?

Markus: Ja, auf jeden Fall. Also ich muss vorher noch mal sagen, ich finde das echt interessant, wie so eine Messe dann quasi ja schon so fast seelsorgerische Aspekte bekommt. Aber ich denke auch, es ist wichtig, weil, glaube ich, bei den Brauern es schon oft so ist, dass die ein bisschen in ihrer eigenen Suppe kochen und dann auch mit ihrem eigenen Elend so ein bisschen sich dann um sich selber drehen. Und da fehlen einfach dann Impulse und Anstöße, die von außen kommen. Und da sind natürlich solche Branchentreffs sicherlich sehr, sehr sinnvoll. Und da bin ich auch sehr froh, dass sich das entwickelt hat. Also früher hätten die sich auch auf einem Branchentreff nichts anderes erzählt als ihre Hektoliter, ob sie stimmen oder nicht. Aber mittlerweile reden sie ja auch wirklich miteinander und geben sich auch Tipps und helfen sich und unterstützen sich. Und das finde ich schon sehr wichtig. Ja, aber gut, zurück zum Thema Italien. Ja, wir haben lange überlegt, ob wir es machen sollen oder nicht, und haben jetzt dafür entschlossen, die Reise zu unternehmen. Man merkt hier natürlich, der Eindruck der Pandemie ist genauso da wie bei uns, zumal es Italien ja am Anfang auch noch wesentlich heftiger getroffen hat als Deutschland. Und ich muss sagen, wir haben das ja damals live erlebt, ich war im Februar noch in Rimini oder Anfang März war das sogar, beim Birra dell‘anno Bierwettbewerb. Und da ist im Anschluss auch immer eine Messe. Und das ist auch so, dass einige von den Brauern, die auf der Messe waren, jetzt eben nicht mehr da sind und man da auch wirklich merkt, wie das natürlich auch persönlich die Branche belastet und vielen auch zu denken gibt. Also das ist schon noch mal auch was, was Leute auch zusammenschweißt und wo doch viel auch emotional gesprochen wird. Also insofern war das jetzt auch in der Hinsicht für mich eine sehr interessante Reise. Und man merkt aber trotzdem, wie es eben auch in gewisser Weise eine Familie ist und wie man ein bisschen füreinander da ist und sich kümmert. Und jetzt auch zum Beispiel so die Brauereien, die ich unterwegs besuche, kann ich auch nur besuchen, weil Leute mir die Türen aufmachen. Da könnte man als normaler Gast überhaupt nicht reingucken, also in das Produktionsteil und so. Ja, wie auch immer. Also ich habe jedenfalls natürlich auch ein Bierchen dabei. Und das ist eines, was ich jetzt auf der Reise eben eingesammelt habe. Ich schenke es mal ein. Und zwar war ich, wie schon gesagt, ja noch beim Markus Hoppe in Waakirchen, und der war so nett und hat mir eine ganze Kiste zusammengepackt, so ein bisschen als Überlebenspaket. Und ein sehr, sehr schönes Bier, von dem hatte er nur noch zwei Flaschen, das ist sein New England Super Session IPA. Also viel, viel Name um wenig Alkohol, aber um ein ganz tolles Bier, weil es sich eben um ein IPA handelt, was mit 2,9 % eher am unteren Ende der Alkoholskala sozusagen ist, aber dafür auf der anderen Seite sehr, sehr intensiv, sehr, sehr fruchtig. Im Glas hat man schon logischerweise für ein New England IPA ein relativ trübes Bier. Also man würde sogar sagen, es ist opak, also man kann nicht durchgucken. Oben sitzt ein schöner weißer Schaum. Und wenn man die Nase drüber hält, dann sind eigentlich alle Tropenfrüchte da, Mango, Ananas, Litschi, ein bisschen Banane, ein bisschen Pfirsich, also sehr, sehr vielfältig, sehr, sehr vielschichtig. Jetzt trinke ich mal ein Schlückchen. Mmh! Da kommen die Früchte wieder und interessanterweise doch auch eine kräftige Bittere, die das aber schön abrundet. Also ein sehr, sehr angenehmes und sehr, sehr frisches Bier, wo man dem Markus nur sagen kann, bitte nächstes Jahr auf jeden Fall wieder machen. Tolle Geschichte! Ich habe noch eine Frage an die Andrea, und zwar ist es ja so, wir haben drüber gesprochen, du machst die Messe und du bist Biersommelière und so weiter, aber es gab ja die Andrea auch vor dieser Zeit. Also was mich mal interessieren würde, wie ist es denn so passiert, dass du in dieses Bierthema reingerutscht bist? Und du hast ja auch Familie, also dein Mann, der Jens und so, wie haben die denn darauf so reagiert? Also wie ist es denn im Hause Kalrait? Wann hast du denn so den Stab übernommen in Sachen Getränke?

Andrea Kalrait: Vielleicht fange ich mal ein bisschen wirklich tatsächlich weiter vorne an. Ich habe meinen Mann bei der Messe kennengelernt. Ich habe tatsächlich bei der NürnbergMesse eine Ausbildung gemacht, habe dann im Veranstaltungsteam angefangen zu arbeiten, habe dann auch noch parallel ein BWL-Studium draufgepackt. Und in der Zeit habe ich auch meinen Mann kennengelernt. Und ich bin eigentlich seit Anbeginn, die Jahre werde ich jetzt nicht nennen, man möge es mir nachsehen, da bin ich typisch Frau, glaube ich, also seit Anbeginn bin ich zumindest bei der BrauBeviale tätig gewesen. Am Anfang eben in der einfach Bearbeitungs-, Organisations-Ebene und inzwischen habe ich die Leitung übernommen. Und zwischendrin hatte ich dann natürlich ganz, ganz viele Messen, die ich besucht habe. Und dann gab’s ja diesen European Beer Star, der irgendwann ins Leben gerufen wurde. Und bei einer der Consumer‘s Favourite Verkostungen hatte ich das Glück, neben Wolfgang Stempfl zu stehen. Ich habe dann so mein Tablett durchprobiert und habe dann gesagt, also damals war ich noch bekennende Biermischgetränk-Trinkerin, man möge es mir nachsehen. Das war quasi so die Verfehlung in der Jugend. Und habe dann zu Wolfgang gesagt, also die Biere, die da stehen, die sind schon nicht schlecht, aber so eine Halbe, ich glaube, das finde ich schon anstrengend. Und dann sagt Wolfgang zu mir: Ja Andrea, aber das ist gar nicht so gedacht. Da reicht auch manchmal eben 0,1 oder vielleicht 0,2. Genuss mit Essen kombiniert und so weiter. Und das war für mich dann in dem Moment, wo der Schalter umgelegt wurde, wo ich gemerkt habe, okay, Bier, ich meine, Franken, ja, also unter einer Halben geht eigentlich fast gar nichts. Und das fand ich immer ein bisschen anstrengend auch von der Menge her. Und dadurch war ich eigentlich bis dahin eher Weintrinkerin. Und dann habe ich gemerkt, was für eine Vielfalt Bier bietet und habe dann auch die Ausbildung zur Biersommelière gemacht. Und so ging‘s dann einfach weiter. Ich war dann auch Verkosterin beim European Beer Star, Verkosterin beim World Beer Cup, Brussels Beer Challenge. Und Markus, wir haben uns ja bei vielen dieser Verkostungen auch getroffen.

Markus: Genau.

Andrea Kalrait: Ich hoffe, wir treffen uns auch im Oktober. Und somit ist dann auch irgendwann mein Mann natürlich infiziert worden mit dieser Bierbegeisterung. Und inzwischen auch meine Söhne. Also ich habe zwei Söhne, der Große ist 17, darf also schon Bier trinken. Der Kleine, naja, er nippt mal. Die finden das auch ganz spannend. Der Große fragt jetzt schon, wann er denn mal so die Biersommelier-Ausbildung machen kann. Habe ich gesagt, dann spar doch mal, dann kann das auch was werden. Ich muss gestehen, wir hatten jetzt während der Lockdown-Phase einige Bierverkostungen über Zoom mit Freunden, und das hat uns tatsächlich so ein bisschen über diese harte Zeit hinweggeholfen. Wir hatten dann teilweise bis zu 18 Biere am Abend, das war dann natürlich schon ein bisschen grenzwertig. Aber so viel geübt wie in diesem Jahr habe ich nicht, noch nie.

Markus: Wir haben ja sogar auch einen ganzen Bierwettbewerb komplett über Online-Verkostung über Zoom schon durchgeführt. Also das ist schon spannend. Und wie du schon sagst, ab einer gewissen Menge Bieren ist das natürlich dann auch irgendwann grenzwertig. Trotzdem, Holger, dir fehlt ja noch ein Bier. Was hast du denn dabei?

Holger: Erstmal muss ich sagen, das ist ja fast, da kann man ja fast sagen, Traumfrau, oder? Also für jemanden, der dann so Bier liebt und dann jemand zu haben, wo man abends in der Küche dann oder im Wohnzimmer oder wo auch immer Biere ausprobieren kann und sich austauschen kann und genießen kann. Also das stelle ich mir nicht schlecht vor. Was habe ich dabei?

Andrea Kalrait: Holger, darf ich dich kurz unterbrechen? Spätestens jetzt spiele ich diesen Podcast meinem Mann vor.

Holger: Ja, das solltest du tun. Falls er das noch nicht bemerkt hat, aber er scheint es ja noch nicht ausgesprochen zu haben, dann sag ihm, bestell ihm mal einen schönen Gruß von mir, er kann das durchaus mal loben.

Markus: Auf jeden Fall, auf jeden Fall.

Holger: Ich mach‘s jetzt mal auf. Ich hoffe, ihr habt‘s gehört. Das ist in dem Fall keine Dose. Ja Markus, willst du mal wieder raten? Das haben wir schon ganz lange nicht mehr gemacht. Rate doch mal.

Markus: Das stimmt, das stimmt, das haben wir schon lange nicht mehr gemacht. Ich habe jetzt allerdings auch wirklich nur ein kleines Glucksen gehört. Also okay, Dose nicht, also Flasche. Jetzt muss ich mal überlegen, was nimmt sich der Holger an so einem Tag für ein Bierchen? Also wir haben ja …

Holger: Naja, vor allen Dingen noch nicht mal Mittag, das muss man …

Markus: Ich wollt grad sagen, ja.

Holger: … den Hörern auch noch mal sagen. Also da haut sich die Andrea da was rein und du haust dir was rein. Also Wahnsinn!

Andrea Kalrait: Irgendwo in der Welt ist vier Uhr. Also ich bitte euch.

Holger: Kein Bier vor Vier, aber überall irgendwo ist Vier. Mhm (bejahend). Ja, ja.

Markus: Also gut, das heißt, du hast im schlimmsten Fall alkoholfreies Bier, würde ich fast sagen.

Holger: Na, was heißt im schlimmsten Fall?

Markus: Ah ja, ja, nein, ich bin ja ein großer Freund des alkoholfreien Bieres. Auf jeden Fall. Also insofern wirst du eines haben, trotzdem, hm, vielleicht hast du dir mal ein eher malzbetontes ausgesucht?

Holger: Auch nicht verkehrt.

Markus: Auch nicht verkehrt. Vom Bierstil her was Englisches?

Holger: Nein, überhaupt nicht.

Markus: Überhaupt nicht.

Holger: Ich bin ganz heimatverbunden geblieben. Vielleicht ein ganz kleiner Tipp, in dem Fall nicht Oberbayern, sondern Oberpfalz.

Markus: Das alkoholfreie Dunkle vom Winkler, heißt der glaube ich, oder?

Holger: Oh nee, nicht so speziell. Sondern ich habe halt gedacht, Mensch, Messe und Trends, also so wie ich das auch gerade hinterfragt hatte, und habe dann gedacht, alkoholfrei ist ja schon fast kein Trend mehr, sondern hat sich richtig etabliert. Und dazu wollte ich jetzt dann noch eins draufsetzen und habe halt gesagt, ein Biobier alkoholfrei. Und aus dem Grund habe ich mich für einen Neumarkter Lammsbräu Alkoholfrei entschieden.

Markus: Das dunkle Weizen oder das normale Alkoholfreie?

Holger: Nein, das ganz normale Alkoholfreie Lammsbräuer, ja, kann man sagen.

Markus: Habe ich dort vor Ort schon getrunken, wie schmeckt‘s dir denn?

Holger: Mir schmeckt es ganz hervorragend. Ich will euch das auch beschreiben. Das ist so eine leuchtende strohgelbe Farbe, und wenn man so reinriecht, dann hat man so blumige herbe Noten, so heuig ein bisschen. Und wenn man jetzt trinkt, dann hat man ein ganz schönes ausgewogenes Malzaroma. Also das Malzaroma steht für mich da im Vordergrund, aber so im Nachtrunk kommt schon auch eine schöne feinherbe Hopfennote. Und das ist so ein schöner spritziger Durstlöscher. Und man muss ja immer wieder auch betonen, alkoholfreie Biere sind isotonisch und vitaminhaltig und sind in jedem Fall viel gesünder als vieles andere, was man so alkoholfrei dann trinkt. Also ich kann das nur immer wieder sagen, alkoholfreie Biere sind ausgesprochen gesund.

Markus: Absolut! Andrea, das ist doch zumindest ein Trend, der ja schon auch ein paar Jahre wärt. Letztes Jahr war ich ja auf der BrauBeviale und habe jeden Tag, weiß nicht, sieben, acht Verkostungen ausschließlich mit alkoholfreien Bieren gemacht und viele, viele interessante Gespräche sowohl mit Brauern als auch mit Anlagenherstellern dazu geführt. Merkst du auch, dass das zunimmt und dass vielleicht auch es abnimmt, dass man in Franken oft so ein bisschen despektierlich auf das Thema guckt?

Andrea Kalrait: Ja, das in jedem Fall. Man muss aber auch dazusagen, dass sich natürlich aufgrund der Verfahren unheimlich viel getan hat. Wir hatten ja ganz lange entweder die, also es gab ja nur zwei Welten, sag ich jetzt mal, entweder es war sehr, sehr schlank und herb, oder es war sehr, sehr, ich sag jetzt mal, mastig, fast schon süß. Und dann gab‘s ja noch die Mischung, sage ich jetzt mal, den Blend aus beiden, wo man dann versucht hat, beide Welten irgendwie so ein bisschen zusammen zu bekommen. Aber jetzt gibt’s natürlich noch mit Hefe und was jetzt noch an vielen anderen Verfahren momentan getüftelt wird, sind wirklich, finde ich, sehr tolle Getränke, ja, Biere entstanden, die man da verkosten darf. Und ich bin da sehr froh. Also es ist ja auch, wenn wir den European Beer Star anschauen, das Thema Alkoholfrei als Kategorie wird ja auch immer weiter ausgebaut. Also ja, freut mich sehr, weil es natürlich auch, wie du auch schon sagtest, Holger, eine schöne Alternative ist, auch wenn man unterwegs ist. Also ich will keine Cola trinken und auch vielleicht kein Wasser und dann ist so ein alkoholfreies Bier eine wunderbare, erfrischende Alternative, auch wenn man noch Auto fahren muss. Und – by the way – für natürlich diese BrauBeviale jetzt im November empfehlen wir auch, dass eher alkoholfreie Biere an den Ständen ausgeschenkt werden. Also es darf jeder Biere verkosten auf der BrauBeviale, aber wir wissen natürlich auch, gerade, die wir in Bayern sitzen, wie unser Ministerpräsident mit Alkohol so reagiert. Und wir empfehlen da tatsächlich auch unseren Ausstellern doch zumindest Biere mit niedrigerem Alkoholgehalt oder sogar alkoholfrei für die Verköstigung ihrer Kunden am Hahn zu haben.

Holger: Ihr hattet ja immer die Craft Beer Corner auch auf der Messe.

Andrea Kalrait: Ja.

Holger: Wird die diesmal auch wieder stattfinden?

Andrea Kalrait: Ja, die wird tatsächlich auch wieder stattfinden, aber natürlich kann die nicht in dem gleichen Modus stattfinden. Also wenn man sich überlegt, dass wir im letzten Jahr auf 600 Quadratmeter irgendwie knapp 10.000 Besucher hatten. Also, wenn man dann mit eineinhalb Meter Abstand rechnet, ich glaube, braucht man kein Abitur, um zu verstehen, dass das so nicht möglich ist. Aber wir werden in jeder Halle eine Craft Drink Area haben, wo man auch diesen gemütlichen Aspekt, also dieses Zusammenkommen, gemeinsam mal anzustoßen, zu reden bei einem Bierchen, das transferieren wir tatsächlich eben auf die aktuelle Situation und somit wird es in jeder Halle eine Craft Drinks Area geben.

Markus: Da würde ich fast sagen, Holger, lass uns doch da zur BrauBeviale vielleicht einen BierTalk live noch mal aufzeichnen. Wir haben ja in Bozen die Premiere gehabt, das hat gut funktioniert, und das wäre ja eigentlich eine ganz witzige Idee zu sagen, wir nehmen mal eine oder mehrere dieser Craftbier Corners und schauen mal, wer uns da so vors Mikrofon läuft.

Holger: Bin ich sofort dabei. Find ich eine gute Idee. Ich muss ja auch sagen, also nichts gegen den normalen BierTalk Podcast, aber so ein BierTalk Live Podcast, der ist schon auch richtig toll. Also der hat was für sich. Und der hat mir jetzt in Bozen auch wahnsinnig Spaß gemacht.

Markus: Liebe Andrea, wenn du jetzt schon sagst, ihr habt den Weinkühlschrank umfunktioniert, was steht denn da noch so alles drin?

Andrea Kalrait: Es gibt auf verschiedenen Etagen verschiedene Biere natürlich. Und ganz unten gibt’s dann auch noch tatsächlich Wein und Sekt, also das darf dann auch nicht fehlen. Weil als Genussmensch bin ich natürlich offen für alles und ich bin sehr froh, dass Spirituosen nicht gekühlt werden müssen. Das entspannt die Lagerkapazität etwas. Ich bin ein Fan von außergewöhnlichen Bieren und ich hatte vor, ich glaube, das war jetzt vor drei Monaten, in einer unserer Verkostungen hatten wir ein Bier, das ich wirklich gehütet habe wie meinen Augapfel. Giovanni Campari kennst du, glaube ich, auch ganz gut, lieber Markus.

Markus: Ja.

Andrea Kalrait: Der hatte ein Bier kreiert, ein fassgereiftes Bier als Hommage an seinen Lieblingswein, an den Amarone. Also das heißt, dieses Bier wurde im Amarone-Fass gereift. Und ich hatte das Glück, eine dieser Flaschen bei einer der Bier-Querdenker-Veranstaltungen zu bekommen, im Nachgang noch. Und habe die also in meinem Kühlschrank stehenlassen und habe sie gehütet und dann haben wir sie geöffnet. Weil stand ja drauf, bis 2050 haltbar. Und lieber Giovanni, es tut mir leid, das Bier war damals bei den Bier-Querdenkern deutlich besser, also die 2050 hat nicht funktioniert. Aber es war einfach so diese Erinnerung an dieses Bier und es auch einfach so zu hüten, das war schon ein Erlebnis. Und insofern, mein Mann ist auch viel im Ausland unterwegs, wir sammeln aus aller Herren Länder die Biere zusammen, wir kommen bloß mit dem Trinken manchmal nicht so ganz nach.

Markus: Das kann ich durchaus nachempfinden. Vielleicht für unsere Hörer noch ganz kurz die Info: Giovanni Campari ist beim Birrificio del Ducato, also durchaus eine sehr namensreiche oder bekannte italienische Brauerei. Ja Holger, du hattest grad noch eine Frage?

Holger: Ja, ich wollte das Thema Ausland noch mal aufgreifen, weil die NürnbergMesse hat ja auch Ableger. Und da gibt’s ja dann auch Biermessen im Ausland. Und ich find‘s spannend, da auch noch mal was zu zu hören. Also erzähl doch darüber noch ein bisschen.

Andrea Kalrait: Ja, die Idee, die wir mit der Beviale Family, wie wir sie nennen, verfolgen, ist tatsächlich dieses internationale Netzwerk rund um die Herstellung von Bier zusammen zu bringen. Wir erleben das ja alle, die wir unterwegs sind, Markus hat das vorhin auch gesagt, wie man miteinander spricht, wie man sich austauscht. Und das gibt’s natürlich auch gerade im internationalen Gefüge auch. Also da entstehen Freundschaften über die Ozeane hinweg sozusagen und es sind auch alle immer sehr interessiert zu lernen, neue Wege zu gehen. Und gerade diesen Austausch versuchen wir mit unserer Produktfamilie sozusagen zu unterstützen. Wir haben Veranstaltungen in Russland, wir haben Veranstaltungen in, naja, eigentlich Mexiko, aber Mexiko hat natürlich jetzt im Moment in der aktuellen Situation auch so seine Schwierigkeiten. Aber grad die mexikanischen Brauer sind wahnsinnig interessiert und kreativ und wollen sich austauschen. Ich habe dort von einer jungen Brauerin ein Stout mit Himbeeren verkosten dürfen. Das war eine Sensation. Das war ein Nachtisch eigentlich par excellence. Und wir wissen natürlich auch, dass gerade der Zuliefererbereich, also sprich, die Hersteller von Anlagen, die sitzen natürlich ganz oft aufgrund der Historie in Europa, inzwischen natürlich auch in USA. Und wir wissen aber auch, dass gerade Craft Brewer nicht das Geld haben, irgendwohin großartig zu reisen. Und dadurch versuchen wir natürlich, in diese Regionen zu gehen, wo da auch einfach was passiert, wo eine Bierkultur entsteht.

Holger: Wirklich sehr spannend. Und ihr seid ja nicht nur in Mexiko, sondern ich weiß, Mailand ist ja auch mittlerweile dabei …

Andrea Kalrait: Indien. Indien sind wir. Man muss jetzt aber auch dazusagen, und das müssen wir jetzt leider auch sagen, wir müssen jetzt natürlich durch die aktuelle Situation auch ein bisschen gucken, wo und in welchem Land kann es jetzt wirklich wie weitergehen, weil sich da natürlich einfach Veränderungen ergeben, wo wir jetzt gucken müssen, was macht wo Sinn. Aber die Idee ist nach wie vor, die Branche zusammenzubringen. Und genau vor dem Hintergrund starten wir jetzt auch im Oktober eine neue Plattform, die myBeviale.com, um eben auch die digitale Ebene sozusagen mit einzubinden und hier diesen Austausch, dieses Miteinander hier zur unterstützen.

Holger: Da kann man auch noch mal schön zusammenfassen, also man kann wirklich sagen: Wir sind eine Familie. Der Dialog wird weiterhin im Vordergrund stehen. Es wird weitergehen, es bleibt international. Und der Rahmen ist sozusagen, die Beviale Family, die den Live-Treffpunkt für die Branche bildet. Also für mich war das jetzt schon wieder was richtig Spannendes, was ich alles hören durfte. Und die Idee, dann wirklich einen Live BierTalk zu machen, die finde ich ganz hervorragend.

Markus: Mir sind nur die Gedanken gekommen, gerade auch an Südamerika, wo wir ja auch gemeinsam schon mehrmals waren …

Andrea Kalrait: Da habe ich auch noch ein Bier im Kühlschrank.

Markus: Ja, da habe ich auch noch das ein oder andere.

Holger: Ja, aber oft ist es ja auch so, dass eben der Gast zwei Biere verkostet. Also ich will da jetzt nicht bremsen.

Andrea Kalrait: Ich bin ja in der Arbeit, ihr Lieben.

Markus: Das können wir ja auch das nächste Mal verschieben.

Andrea Kalrait: Der Klimaschrank ist zuhause, noch.

Markus: Noch. Nein, aber was ich eigentlich sagen wollte, da finde ich es halt schon auch einfach krass, weil ja einerseits jetzt die Herausforderungen der Pandemie da sind, aber halt ja vorher auch schon andere Herausforderungen bestanden haben. Zum Beispiel in Argentinien die Währungskrise, die es da gibt und so, was es natürlich auch noch mal schwer macht für die Brauer, wenn ich das Land verlasse und nicht weiß, was mein Geld wert ist, wenn ich wieder nach Hause komme. Also das ist durchaus schon krass. Und die haben natürlich jetzt auch zu kämpfen. Also insofern freue ich mich auch, dass die Andrea sagt, sie will sich da weiter engagieren und ich bin sehr gespannt, wie das weitergeht. Ich freue mich da auf viele, viele Treffen und schöne Stunden, die wir noch haben wollen. Und ich sage auf jeden Fall vielen, vielen Dank für den BierTalk, für die Zeit! Und wie gesagt, ich freue mich, wenn wir dann auf der Beviale uns wiedersehen und dort vielleicht live ein bisschen weiter talken.

Andrea Kalrait: Fände ich auch sehr schön, würde mich freuen. Ihr seid herzlich willkommen als unsere Gäste. Und ich kann eigentlich nur sagen: Bis dahin ihr und auch eure Zuhörer bleibt gesund, passt auf euch auf! Und ich freue mich auf ein persönliches Treffen im November.

Holger: Wir in jedem Fall auch. Vielen Dank für deine Zeit! Alles Gute!

Andrea Kalrait: Gerne. Danke schön!

Markus: Tschüss!

Holger: Tschüss!

Andrea Kalrait: Tschüss!

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