Markus Raupach und Hans Wächtler führten durch einen Abend von Apfelsekt bis Zwetschgenbames
Bamberg. 50 Gäste ließen sich am Mittwoch Abend im Buch und Medienhaus Hübscher auf eine kulinarische Reise durch ganz Franken ein – und sie staunten nicht schlecht. Getränke und Häppchen aus den entlegensten Ecken zauberten auch erfahrenen Genießern immer wieder ein verzücktes Lächeln auf die Lippen. Dazu präsentierte Markus Raupach sein neuestes Werk: „Brauereien und Brauereigasthöfe in Franken“, das erst am Tag davor erschienen war.
Los ging es mit einem Pomme Royal Apfelsekt aus der Fränkischen Schweiz, zu dem Raupach und Wächtler einen speziellen Bienenstich aus der Kulmbacher Ecke servierten. Dazu erfuhren die Gäste einerseits die Grundlagen der Verkostung, andererseits aber auch die Hintergründe der beiden Spezialitäten. So nimmt man erst einen Schluck des Getränks, dann einen Bissen der Speise, um anschließend einen weiteren Schluck mit dem nächsten Bissen zu kombinieren. Die Krönung ist dann das „retronasale“ Erlebnis, bei dem Geschmack und Geruch zusammengeführt werden. Der Apfelsekt hat seine Wurzeln in einem Gesetz Karls des Großen, und der Bienenstich wurde erfunden, als eine überfallene Kleinstadt die Angreifer aus der Nachbarstadt mit ganz besonderen Wurfgeschossen abwehren konnte: Im Wald gefundenen Bienennestern.
Auch die nächsten Gänge brachten Hochgenüsse und interessante Geschichten. Zum Rossdorfer Braunbier reichten die beiden Macher der Bierakademie eine Moorpraline aus Bad Steben, anschließend servierten sie Sappel-Brot mit Stadtwurst und reichten Mönchsambacher Export dazu. Braumeister Hans Wächtler hatte in dieser Brauerei seine Gesellenjahre verbracht und deshalb natürlich auch so manche Storys zu erzählen. Mit dem frisch abgefüllten Bitter 42 der Brauerei Rittmayer lernten die Gäste danach feinen Hopfengeschmack kennen, zu dem Raupach und Wächtler Ziegenkäse der Käserei Würnsreuth aus dem Bayreuther Landkreis servierten.
Der nächste Gang war der Heimatstadt von Markus Raupach gewidmet: Das neue Keesmann-Weizen wurde flankiert von Schneggla-Brötchen der Bäckerei Loskarn, auf denen sich Kochkäse und Gerupfter befanden, die der Bestsellerautor von Edelgard Koch aus der Unteren Sandstraße besorgt hatte. Dieser Kombination konnte sich kein Gaumen entziehen, und es herrschte für ein paar Minuten genüssliche Stille in der Buchhandlung. Ein weiteres Aha-Erlebnis hatten die Gäste beim letzten Bier, dem Schlenkerla-Rauchbier, das zusammen mit Zwetschgenbames und Rauchbierbrot serviert wurde. Im Zusammenspiel ein unschlagbares Genuss-Erlebnis.
Den Schluss bildeten zwei Edelbrände von Deutschlands bester Brennerei, dem Brauhaus am Kreuzberg in Hallerndorf, zu denen die „Bambergerin“-Praline des Hauses Storath aus Stübig gereicht wurde. Egal, ob Haselnussgeist oder Waldhimbeerbrand, auch hier sah man den glücklichen Gesichtern an, dass Ihnen die etwa dreistündige Reise mehr als gefallen hatte. Ein langer Applaus und noch viele Gespräch im Anschluss ließen die Genussreise ausklingen, die laut Hübscher-Geschäftsführer Jürgen Reichert sicherlich bald eine Fortsetzung finden wird.