BierTalk 104 – Interview mit Candy und Udo Sierks, Deutsche Hobbybrauer-Meister 2022 aus Hamburg

Irgendwie ist bei Udo und Candy Sierks alles andersrum als normal. Erst verführt die Tochter und Biersommelière ihren Vater zum Bier, dann wird er zum Hobbybrauer und gewinnt 2017 bei seiner ersten Teilnahme bei einer Meisterschaft gleich den Vizetitel. Doch damit nicht genug: Die beiden tüfteln weiter und sind begeistert, als der Bierstil für 2022 ausgerufen wird: Chocolate Stout. Das haben Candy und Udo schon von Anfang an im Köcher, benannt nach Ehefrau bzw. Mutter Ilona. Wegen diverser und „anderer“ Umstände bleibt nur wenig Zeit und es kann nur ein einziger Sud gebraut werden. Und der sitzt: Das Dream-Team aus dem Norden ist Deutscher Meister! Hören Sie die Geschichte von den beiden direkt im BierTalk…

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Markus: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge unseres Podcasts BierTalk. Heute haben wir ein schönes wunderbares und charmantes Gespräch, grade zum Jahresanfang ist es ja auch gut. Es geht natürlich um Bier, aber es geht auch um das Brauen und es geht auch um Familie und es geht auch ein bisschen in den Norden, also sehr viele spannende Themen. Ich habe die Candy und den Udo zu Gast und, ja, vielleicht stellt ihr euch mal ganz kurz den Hörern kurz vor.

Candy: Ja, hallo, mein Name ist Candy, ich bin, ja dem Bierthema sehr nahe. Also ich bin Biersommeliere und, ja, insofern auch Hobbybrauerin, um das Thema geht es ja heute und lebe das Thema jetzt seit zehn Jahren eigentlich sehr leidenschaftlich und freue mich, dass wir hier heute über das Thema Bier sprechen und über praktisch unser Familienprojekt.

Udo: Ja, hallo, ich bin der Udo, ich bin der Papa von Candy und bin über Candy letztendlich zum Brauen gekommen. Candy hatte diverse internationale Biere mit Nachhause genommen und so kam der Gedanke, diese Sache vielleicht eben hier im Norden auch zu verwirklichen und so bin ich dann seit 2017 mit der Hobbybrauerei angefangen.

Markus: Also das finde ich ja schon mal sehr spannend, dass praktisch mal nicht der Vater die Tochter zum Bier verführt, sondern irgendwie andersrum.

Udo: Ja.

Markus: Sehr, sehr witzige Geschichte. Im Norden, das heißt, wo seit ihr jeweils?

Candy: Also ich wohne in Hamburg.

Udo: Ja und ich wohne in der Nähe von Husum, also auch ein gebürtiger norddeutscher Jung, aber nicht mehr so jung.

Markus: Und ganz schön weit weg von Franken, also spannend, spannend. Also, Udo, ich muss dann nochmal nachhaken, weil, das ist ja wirklich interessant, das heißt, deine persönliche Biergeschichte beginnt schon irgendwie, dass du gerne mal ein Bier getrunken hast, aber so richtig ging es dann erst los mit Candy oder wie?

Udo: Ja, ganz genau. Also im Norden ist ja typisches Pils-Land und wenn man mal zu Besuch in anderen Bundesländern ist, dann kommt vielleicht mal ein Helles oder ein Weizen dazu, das war es dann aber. Und mit Candy kamen dann plötzlich Pales und India Pale Ales dazu, die ja vollkommendes Neuland waren und das fand ich total spannend.

Markus: Ja, das kann ich mir vorstellen. Und, Candy, vielleicht an der Stelle mal ein Tipp für all unsere anderen jüngeren Zuhörer*innen, wie verführt man seine Eltern zum Hobbybrauen, wie hast du das gemacht?

Candy: Ja, also sicherlich dadurch, dass ich die Biere mitgebracht habe und man sich dann ja doch, wenn man sich mit dem Thema beschäftigt und so viele verschiedene Biere trinkt, dann auch damit beschäftigt, warum schmecken die denn überhaupt so unterschiedlich? Und da kommt man dann ja relativ schnell darauf, dass man da sehr viel mit den Zutaten machen kann und mit dem Brauprozess. Und wenn da erst mal das Interesse geweckt ist, man sich mit der Materie ein bisschen auseinanderzusetzen, das ist, glaube ich, so der erste Schritt. Und dann hat mir natürlich insofern geholfen, dass es jetzt im ländlichen Raum im Norden so die Biervielfalt zumindest damals nicht so wirklich gegeben hat, mittlerweile gibt es ja viele Lebensmitteleinzelhändler und Getränkemärkte, die auch verschiedene Bierstile anbieten. Aber wenn man dann wirklich nur Pils bekommt, dann hat man vielleicht auch mal Lust, was anderes zu trinken und wenn es das im Laden nicht gibt, dann muss man sich das selber brauen.

Markus: Das stimmt. Und wie muss ich mir das vorstellen, also hast du dann irgendwann mal gesagt, okay, in den Nudeltopf, da kommt jetzt Bier rein und dann hast du so Stück für Stück angefangen oder eher so profimäßig, eine Anlage bestellt und losgelegt oder wie muss ich mir das vorstellen?

Udo: Nee, also das war bei mir so, das, nachdem wir das Thema so erörtert hatten, dass ich mich versucht hab, im Internet schlauzumachen. Da gab es dann eben halt verschiedene Beiträge dazu, aber es haben sich sehr viele Fragenzeichen bei mir aufgetan. Und dann bot sich die Gelegenheit, in unserer Volkshochschule in Husum, dort wurde ein Braukurs angeboten mit, sage ich mal, haushaltsüblichen Gerätschaften und den habe ich dann besucht.

Markus: Mit haushaltsüblichen Gerätschaften heißt, du hast dann die heimische Küche in eine Brauerei verwandelt?

Udo: Sozusagen ja, also es wurde eben halt gesagt, dass mit Kochtopf, Kochlöffel und Sieb und so weiter, man durchaus eben einen Brauprozess realisieren kann. Und da habe ich gedacht, das ist auf jeden Fall erst mal ein guter Anfang.

Markus: Und was hat dann die restliche Familie dazu gesagt, dass die Küche jetzt belagert ist?

Udo: Also ich habe es von vorneherein nicht in der Küche gemacht, weil, das war schon klar, dass eben, ja, viel Wasserdampf entsteht. Und da in den USA ja viele Micro-Brewerys in der Garage entstanden sind, habe ich eben meine ganze Kochstätte dann auch in die Garage verlegt.

Markus: Also echte Garagenbrauer, das ist ja auch schon mal spannend. Und das heißt also, du hast dann damit angefangen und, Candy, du bist dann dazu gekommen?

Udo: Ja, ganz genau.

Candy: Ja, also für mich war immer das Thema, dass ich das Bier getrunken habe, also auch grad, Markus, du kennst das ja, als Biersommelier ist man da irgendwie viel unterwegs und verkostet fleißig. Und ich habe dann natürlich auch die Biere von meinem Papa verkostet, habe die dann auch mal mit hier nach Hamburg genommen und ein paar Biersommelierkollegen auch mit verkosten lassen, die haben auch fleißig Feedback gegeben. Und irgendwann ist dann natürlich das Interesse auch entstanden, auch mal bei einem Brauprozess dann mit dabei zu sein. Und man ist ja eh dann mal auf Heimatbesuch und dann haben wir das immer mal kombiniert, sodass ich dann diesen Brauprozess auch einmal miterlebe, was da so alles hinter steckt. Und dadurch ist das dann eigentlich zustande gekommen, dass wir auch mal gemeinsam brauen. Sicherlich nicht jeden Sud, dafür ist dann der Weg vielleicht doch ein bisschen weit, aber so ab und zu bin ich dann doch mit dabei. Und ich kann sagen, dass auf jeden Fall einen das sehr, ja, so anfixt und man dann doch sehr begeistert auch dabei ist und immer auch mal was Neues ausprobieren möchte.

Markus: Und wie lief das mit der Rezeptbesprechung? Habt ihr euch dann vorher am Telefon verabredet, das und das machen wir oder bringst du dann aus Hamburg mit, was es grade so in den Geschäften an neuen Hopfen gibt oder so oder wie besprecht ihr, was gemacht wird?

Candy: Also es ist schon so, dass man sich auch mal einen Bierstil wünschen kann. Also mein Papa arbeite da auch mit so ein paar Büchern, wo dann auch Rezepte mit drin sind, wo man dann mal durchblättert und sagt, och, da hätte ich mal Lust zu. Da macht man da so ein, ne, so eine Markierung rein so, das könnte es mal geben. Und dann bespricht man sicherlich nochmal, ob das genau das Bier sein soll oder ob es da Abwandlungen von gibt. Aber wirklich dann die Rezeptentwicklung, da habe ich sozusagen eigentlich nichts mit zu tun. Ich habe schon mal Rohstoffe besorgt, auf der ein oder anderen Messe bekommt man ja dann zum Beispiel von den Hop Growers of America mal Proben mit, die reichen für einen Hobbybrauer natürlich super aus. Und da lasse ich mich dann auch gerne beraten, was es für neue Hopfensorten gibt und die bringe ich dann mit Nachhause.

Udo: Ja, genau, das war eigentlich auch so der Punkt, also ich stamme ja noch so aus der Generation Bücher, also ich habe mir dann neben dem Internet eben auch ein paar Bücher selber besorgt beziehungsweise Candy hatte da auch noch so den ein oder anderen Tipp und dort gab es eben halt tolle Rezeptvorschläge. Und dann kam eben die ein oder andere Messe dazu, wo dann letztendlich zum Beispiel die USA Hops vertreten waren und wo wir dann so ein bisschen auch fette Beute gemacht haben, das heißt also, die ein oder andere Hopfensorte abgegriffen haben. Und da habe ich mich so ein bisschen mehr damit beschäftigt, was kann man jetzt von den Rohstoffen, die ich sozusagen dort bekommen habe, einbinden in diese Rezepte und das war dann eigentlich auch von Anfang an immer so ein bisschen die Herausforderung.

Markus: Was waren dann so verrückte Biere, die du da schon mal realisiert hast?

Udo: Also verrückte Biere, glaube ich, waren es nicht, aber so vom Stil her sind es eigentlich immer Pale Ale und IPAs, das war eigentlich so immer mein Favorit. Und, ja, wie es halt so ist, die tropischen Früchte, die haben es mir da schon angetan, muss ich ganz ehrlich sagen.

Markus: Hm, ja und da kommt natürlich so ein Hobbybrauer Wettbewerb genau richtig, also deswegen sprechen wir ja heute auch miteinander. Ja, wann kamt ihr auf die Idee, überhaupt an so Wettbewerben teilzunehmen? War das bei dem jetzt das erste Mal oder wart ihr vorher schon dabei?

Candy: Das ist ja im Prinzip die Hobbybrauer Meisterschaft, die von Störtebeker ausgerichtet wird und die hat erstmals, jetzt musst du mich korrigieren, Papa, 2017 hat die stattgefunden, das erste Mal, oder?

Udo: 2017, ganz genau.

Candy: Genau, das war die erste Deutsche Hobbybraumeisterschaft, die ausgerichtet wurde. Und, Markus, wir haben ja einen gemeinsamen Freund, den Dennis Spahn, der bei Störtebeker ja auch Biersommelier ist, der mir den Flyer dann auch direkt rübergeschoben hat und das habe ich dann so weitergegeben. Und mein Papa kann ja mal erzählen, wie er das so empfunden hat, als ich ihm, als er grade einen Braukurs gemacht hat, vorgeschlagen habe, dass er da mal bei so einer Meisterschaft mitmachen soll.

Udo: Ja, es war dann tatsächlich so, es war ein echter, es war ein absoluter Zufall, dass ich zu meinem Geburtstag im April eigentlich so eins der ersteren Biere, die ich so wirklich so in einer größeren Menge gebraut hab, das war da ein heller Bock, den ich da ausgeschenkt hab. Und dann wurde tatsächlich der helle Bock das Bier, das in dem Jahr bei der Hobbybrauer Meisterschaft vorgestellt werden sollte. Und Candy sagte, das Bier schmeckt gut, brau es einfach und nimm teil.

Markus: Und das hast du gemacht und was kam raus dabei?

Udo: Ja, also ich habe es gemacht und war vollkommen aus dem Häuschen, weil, ich bin in dem Jahr Vize-Brauermeister geworden.

Markus: Oh, also quasi ein Wiederholungstäter, das wusste ich gar nicht. Super spannend, schön. Ja, Candy, da warst du mächtig stolz, oder?

Candy: Ja, ich war richtig stolz. Also natürlich, weil man das Bier verkostet hat, man wusste, das schmeckt gut, aber die Konkurrenz ist natürlich auch sehr groß. Ich weiß gar nicht, wie viele damals teilgenommen haben, aber es waren schon einige Hobbybrauer auch vor Ort. Und, ja, das war mehr so, ne, einfach mal mitmachen, einfach mal schauen, man ist dann eh vor Ort, alles ganz lustig. Und als er dann Zweiter geworden ist, war ich schon sehr, sehr stolz, muss ich sagen, ja, klar.

Udo: Ja, genau, das waren ja zu dem Zeitpunkt, das war ja die Erste, da waren wir etwas über 70 Teilnehmer. Und da habe ich gesagt, als es darum ging, ja, es könnte ganz gut werden, da habe ich gesagt, wenn man da unter die Top 10 kommt, das wäre schon ein riesiger Erfolg. Und, ja, also da, das war schon eine spannende Geschichte an dem Tag.

Markus: Und dann hast du Blut geleckt, also kann ich mir vorstellen. Wobei, auf der anderen Seite ist natürlich auch immer so ein Thema, wenn man dann mal gewonnen hat und der nächste Wettbewerb steht an, dann überlegt man natürlich, also weil, im Grunde kann man ja mindestens dasselbe oder besser, sonst ist man ja der Looser sozusagen. Aber du hast dich dann offensichtlich dazu durchgerungen, dann bei der Stange zu bleiben, ne?

Udo: Ja, ganz genau. Ich habe dann nicht jedes Jahr teilgenommen. Im Jahr 2018, da waren wir unterwegs da mit dem Wohnmobil, da habe ich dann sozusagen gar nichts gemacht. Und in den Jahren drauf, da habe ich auch Bier eingereicht, aber da bin ich dann eben halt nicht aus der Vorrunde rausgekommen.

Markus: Tja, mal sehen, wenn der Podcast gesendet wird, dann ist die Fußball-WM vorbei, wir zeichnen sie jetzt grade auf und heute Abend ist das entscheidende Spiel, ob Deutschland gegen Costa Rica überhaupt über die Vorrunde hinauskommt, aber lassen wir das mal kurz beiseite. Ja, das heißt also, du hast dann weiter mitgemacht, du warst dann nicht immer unter den Top 10, aber dann kommt die Ausschreibung jetzt für den Wettbewerb, der dieses Jahr stattgefunden hat. Und wie läuft dass überhaupt ab, also wird da ein bestimmter Bierstil gewünscht oder kann man einreichen was man will, also wie funktioniert das so?

Udo: Ja, also generell ist es so, das mehrere Bierstile von Störtebeker ausgeschrieben werden insofern, das gesagt wird, welches Bier möchten die Hobbybrauer gerne in diesem Jahr brauen. Und da gibt es dann eben halt, sage ich mal, so eine Handvoll Bierstile und der Bierstil, der dann die meisten Stimmen bekommt, das wird dann eben das Wettbewerbsbier und kann dann eben von den Hobbybrauern gebraut werden. Und angemeldet sein muss man natürlich und dann geht das los.

Markus: Und da warst du dann bei der Abstimmung auch schon dabei, wofür hast du gestimmt?

Udo: Also wir haben für dieses Chocolate Stout gestimmt, auch Candy. Weil, das war ein Bier, das wir jetzt eigentlich schon seit Anfang an immer jährlich gebraut haben, speziell in Richtung Weihnachtszeit und haben da viele Sachen ausprobiert, verfeinert, verändert und so hatten wir gesagt, das ist genau der Bierstil, wo wir mit teilnehmen können.

Markus: Also waren nicht nur IPAs und Pale Ales auf dem Tisch, sehr schön.

Udo: Nee, nee, nee.

Markus: Freut mich ja auch, ich bin ja ein großer Fan der malzbetonten Biere und natürlich auch des Chocolate Stout, dementsprechend war ich da ganz besonders begeistert, als das dann eben raus kam. Ja und dann, also das heißt, habt ihr euch dann getroffen, Candy und habt ihr euer bestehendes Rezept genommen oder habt ihr da irgendwas abgewandelt oder wie es dann so in Richtung es wird ernst?

Candy: Also das, man muss ja sagen, dieser Bierstil war von Anfang an irgendwie was Besonderes für uns. Also als klar war, dass es das Chocolate Stout wird als Wettbewerbsbier, war uns auch sofort klar, dass wir teilnehmen, eben weil es ein, ich sage jetzt mal, schon ein altes Familienrezept, in Anführungsstrichen, ist und auch so ein bisschen das Bier, was meine Mutter am liebsten trinkt, das auch nach ihr benannt ist und so. Das war also gleich so, von Anfang an war die Stimmung, okay, das ist unser Bierstil. Und es gab dann eine kleine Herausforderung, denn meine Eltern wollten mal wieder gerne verreisen, wieder für ein halbes Jahr, in die USA und Kanada und da mussten wir natürlich vom Timing her zusehen, dass wir das Ganze noch rechtzeitig eingebraut bekommen und hatten uns dann im März getroffen zum Brautag und hatten dann auch eben nur diesen einen Versuch. Also andere Brauer machen halt mehrere Sude und schicken dann nachher ihren besten ein, wir haben gesagt, okay, wir machen jetzt diesen einen Sud und der wird es dann nachher auch. Wir waren natürlich sehr zuversichtlich, weil wir wussten, dass das Bier gut schmeckt, aber man weiß ja nie, was so passiert an einem Tag und, genau, deswegen war ein bisschen der Druck schon hoch, aber wir sehen das natürlich auch alles mit Spaß. Wir haben auch gesagt, wir nehmen daran teil, weil wir daran Spaß haben und gucken mal, wie weit wir kommen. Und dann lief das so ab, dass wir das im März eingebraut haben und das wurde dann, ja, brav gelagert und ich habe es dann im Juli irgendwann mal aus Wester-Ohrstedt abgeholt mit dem Auto und habe es dann halt eingereicht.

Markus: Und auch verkostet?

Candy: Natürlich wurde das verkostet. Man muss dazu sagen, das kam als Schwierigkeit noch hinzu, dass ich schwanger bin und dieses Bier sozusagen nur in einem ganz kleinen Schlückchen verkostet habe und es dann als gut befunden habe. Zum Glück gibt es hier auch noch einen Biertrinker, einen versierten Biertrinker im Haus, also mein Freund, der dann auch noch verkostet hat und auch gesagt hat, das passt so, das können wir so einreichen. Aber, ja, zum Beispiel mein Papa hat es vor dem Wettbewerb dann gar nicht mehr probieren können, weil er unterwegs war.

Markus: Also das ist ja wirklich eine spannende Geschichte. Naja und jetzt hoffen wir mal, dass dem kleinen jungen Biersommelier dass dann später irgendwann auch mal ganz gut schmecken wird.

Candy: Ist auf jeden Fall eine Geschichte, die man gut erzählen kann dann später.

Markus: Auf jeden Fall, auf jeden Fall oder der Biersommelier natürlich oder wisst ihr schon, was es ist?

Candy: Ja, es wird eine Biersommeliere.

Markus: Okay, na, auch gut, sehr schön, wunderbar, wir brauchen ja auch mehr Frauen in der Bierwelt, das finde ich sehr wichtig. Ja, das heißt, vielleicht ganz kurz, Udo, was ist denn das Geheimnis an dem Rezept? Also nicht jeder unserer Hörer weiß, was ein Chocolate Stout jetzt so genau ist, also wie kann man das so beschreiben und wo habt ihr vielleicht eure geheimen Tricks, eure geheimen Kniffe, Zutaten, wo ihr dann dieses Bier genauso gemacht habt, dass es dann auch gut ankam?

Udo: Ja, also letztendlich sind es ja alles verschiedene Malze, die, ja, diese Schokolade beziehungsweise in Richtung Karamell ja auch etwas bringen und es gab dann eben halt verschiedene, sage ich mal, Malzsorten, mit denen wir da so rumexperimentiert hatten. Also wir hatten zwischenzeitlich auch mal das Problem, dass es zu sehr nach Lakritz schmeckte, was meiner Frau zwar sehr gut gefiel, aber im Großen und Ganzen doch eben halt eine, sage ich mal, für mich falsche Richtung hatte. Und so haben wir da eben halt mit den Malzen so ein bisschen, mit den Mengen und mit den Arten und mit den Sorten so ein bisschen rumgespielt und haben auch die Malze während des Brauprozesses zu unterschiedlichen Zeiten zugefügt, damit da nicht zu viel, sage ich mal, bitterer Malzgeschmack mit dazu kommt.

Markus: Also das ist praktisch schon mal so ein Geheimnis, dass man die Malze nicht alle von Anfang an mit gibt, sondern dass man die so Stück für Stück zugibt, so ein bisschen, wie man das auch mit Hopfen machen kann?

Udo: Ja, also im Prinzip haben wir eigentlich, ich sage mal, die Hauptmenge des Malzes beim Einmaischen natürlich dazu genommen. Aber das man eben halt das Röstmalz dann eben halt sehr spät oder ganz am Ende des Kochens hinzugibt, dass man im Prinzip so einen Kaltauszug macht und dann ganz am Ende dazu gibt.

Markus: Ah, das ist ja schon mal was, da kann der ein oder andere zuhörende Hobbybrauer sich gleich mal ein Scheibchen abschneiden. Apropos, das ist dann aber nicht mehr der Kochtopf oder immer noch?

Udo: Es ist nach wie vor immer noch der Kochtopf. Der Kochtopf ist ein bisschen größer geworden, also es ist aus dem ehemals 15-Liter-Topf ein 30-Liter-Topf geworden, aber nach wie vor arbeiten wir immer noch mit der Kochtopfmethode.

Markus: Na, da kommt euch dann der Gewinn ja gleich recht, weil, dann wird dieses Bier ja im großen Stil gebraut, da freuen wir uns schon alle drauf. Wird es dann in ein paar Monaten, so ab März ungefähr, geben bei Störtebeker. Also, liebe Hörer, könnt ihr euch schon mal in den Kalender eintragen, dass dann entsprechend gleich mal zu vermerken. Aber bevor wir da drüber reden, vielleicht noch ganz kurz, wie war denn dieser Prozess, also das Bier ist eingereicht, du bist immer noch im Urlaub, die Candy ist so vor sich hin schwanger, wie auch immer und irgendwann wird es ja dann ernst, es gibt dann die Verkostung. Kriegt man überhaupt was mit von der Expertenverkostung oder ab wann war dann klar, es gibt den Termin, wann man die Preisverleihung oder wann man weiß, ob man da gewinnt, wie läuft das?

Candy: Wir wussten nur, dass das Bier im August verkostet wird und das wir dann entsprechend Ende August Bescheid bekommen, ob wir unter den Top 10 sind, weil die Top 10 dann bei der Siegerehrung vor Ort sein sollten. Also die Siegerehrung, das war schon von Anfang an klar, dass die im Rahmen der Drinktec in München stattfindet, da hatte also Störtebeker einen Stand mit den Hobbybrauern und da war klar, dass dort die Siegerehrung stattfindet. Und das, wenn man unter den Top 10 ist, dass man dort dann auch vor Ort ist, denn nur persönliche Annahme des Preises wird praktisch gewertet. Das heißt, also da war dann schon klar, okay, sollten wir unter den Top 10 sein, werde ich dann auch nach München reisen und schauen, wie weit wir dann gekommen sind. Und das haben wir dann, ja, entsprechend Ende August erfahren, da wurde ich persönlich angerufen vom Jens Reineke von Störtebeker, der mir dann die frohe Botschaft verkündet hat, dass wir unter den Top 10 sind. Und ich hatte damit, ehrlicher Weise, gar nicht so unbedingt gerechnet. Ja, immer noch überzeugt von Bier, aber dadurch, das auch recht viele Teilnehmer mit an Bord sind und die, ja, auch die Qualität der Hobbybrauer ja wahnsinnig hoch ist, da war ich dann doch sehr überrascht, hatte also dementsprechend auch noch überhaupt gar keine Bahnfahrt oder so gebucht, aber das habe ich dann schnell nachgeholt.

Markus: Also praktisch die zweite frohe Botschaft in diesem Jahr, und dann also auf zur Messe. Udo, du warst dann nicht dabei oder, bei der Messe, warst du da?

Udo: Nee, wir waren ja zu dem Zeitpunkt mit dem Wohnmobil in den USA und Kanada unterwegs und insofern war für uns dann nur klar, an dem Tag müssen wir an einem Ort sein, wo wir eine Internetverbindung haben, damit wir das Ganze mit verfolgen können.

Markus: Was ihr auch getan habt?

Udo: Was wir dann auch getan haben, ja, ganz genau.

Markus: Ja und wie war das dann, also vielleicht für euch remote und für Candy dann vor Ort, wie ist dass, wenn dann so die nach und nach genannt werden und man wird nicht genannt, dann denkt man, naja gut, dann war es das und auf einmal ist man dann der Erste, also wie funktioniert das, wie fühlt man sich da?

Candy: Ja, also sie haben es auch sehr, sehr spannend gemacht. Ist natürlich, man sitzt da, meine Schwester war dann auch noch da, die dann die Handy-Übertragung geleitet hat und dann sitzt man da und, ach, man ist natürlich nervös und man wünscht sich dann ja auch irgendwie schon, dass man das Ganze dann auch gewinnt. Und ich wusste ja, okay, den zweiten Platz hat ein Papa ja schon mal belegt, eigentlich ist jetzt nur noch der erste so richtig was, aber, ja, man würde sich natürlich auch über einen anderen Platz freuen. Und dann war natürlich der dritte und zweite Platz vergeben und dann sprachen diejenigen, die das verkündet haben, von einem Brauteam aus Hamburg mit drei Personen und dann habe ich ja schon abgeschaltet, weil wir A nicht in Hamburg brauen, sondern eben Zuhause bei meinen Eltern und wir ja nur zu zweit sind, also zu zweit das Bier eingereicht haben. Hatte dann aber nicht drüber nachgedacht, dass auch diejenigen, die das da verkündet haben, genau wissen, dass ich in Hamburg wohne und schwanger bin und wir dann eben dieses Dreierteam bilden und deswegen hatte ich schon so ganz runtergefahren. Und als dann der Name fiel, war dann die, ja, die Überraschung nochmal umso größer und war dann sehr überwältigend, muss ich sagen, war wirklich ein schönes Gefühl und man hat sich gefreut. Und war natürlich dann sehr schade, dass mein Papa diesen Preis nicht entgegennehmen konnte oder nur dann remote sozusagen über das Handy. Aber das lässt ja dann jetzt praktisch für die Zukunft noch Ziele offen, dass mein Papa auch mal bei einer Preisverleihung, wo wir den ersten Preis belegen, auch persönlich vor Ort ist, man muss ja immer noch Ziele haben.

Markus: Das stimmt. Und man muss halt sagen, also den Schrei oder den Jubel, den hat man ja quasi durch die ganze Messe gehört, also es hat an die ein oder andere Fernsehwerbung erinnert, das war auf jeden Fall schon mal sehr eindrucksvoll. Udo, wie war das für dich, also war die Verbindung so stabil, dass du das live mitbekommen hast oder war das ein bisschen mit Verzögerung?

Udo: Also es war tatsächlich mit etwas Verzögerung und, wie gesagt, wir konnten alles sehen, wir konnten alles hören, aber es war eben mit etwas Zeitverzögerung. Und genau wie Candy das eben grade sagte, war es für uns natürlich auch, als dieses Dreierteam aus Hamburg angekündigt wurde, okay, das war es. Und dann war das plötzlich eben nur zu sehen, das Candy hochsprang und wir haben uns gewundert, warum springt Candy jetzt hoch und wieso jubeln jetzt plötzlich alle in die Kamera rein? Ja und dann kam das eben halt, der Ton kam dann daher, das war schon eine verrückte Situation.

Markus: Und dann habt ihr erst mal ein Bierchen aufgemacht da in den USA oder wie?

Udo: Zu dem Zeitpunkt nicht, da waren wir noch beim Kaffee.

Candy: Ja, war früh morgens, ja.

Markus: Stimmt, die Zeitverschiebung also.

Udo: Aber es war ein Dunkles.

Markus: Wobei, für ein Chocolate Stout ist es ja nie zu früh.

Udo: Eigentlich nicht, darum sage ich ja, es war ein dunkles, es war ein dunkler Kaffee, ja.

Markus: Ah so, na gut, wunderbar. Ja und wie ging es dann weiter, also, Candy, du hast da den Preis in Empfang genommen und so und was folgt denn dann so eigentlich? Also bei Olympia weiß man ja, dann macht man diese Stadionrunde und dann kommen irgendwelche Reporter und dann gibt es Fotos und dann kommen die großen Sponsoren und stecken einem das Geld vorne und hinten rein, keine Ahnung. Also wie ging es denn da …

Candy: Ja, wir haben ausgesorgt jetzt. Ja, schön wäre es. Nee, aber so ein bisschen, ja, wie du es beschrieben hast, natürlich kommen dann alle zum gratulieren. Und da muss ich auch nochmal sagen, da ist die Hobbybrauergemeinschaft, ist da wirklich, wirklich toll. Also da sind auch viele dann von den Hobbybrauern, die halt auch vor Ort waren, auf mich zugekommen, haben gratuliert, haben sich mit mir gefreut. Das, finde ich, ist total schön, dass das so eine Community ist, die da sehr fair auch miteinander umgeht und sich da miteinander freut und dann auch Interesse zeigt, ne, was habt ihr anders gemacht als wir zum Beispiel, da wird dann direkt schon mal ausgetauscht. Also das muss ich wirklich sagen, das ist eine ganz tolle Gemeinschaft und da macht es nochmal umso Spaß, dann auch bei so einem Wettbewerb mitzumachen, weil es eben was Gemeinschaftliches ist, was man so macht. Genau, das war dann so an dem Tag, dass man da dann noch viele Gratulanten hatte und dann doch das ein oder andere Pressegespräch vielleicht noch geführt hat, es war ja dann hauptsächlich Fachpresse vor Ort auf der Drinktec. Und im Nachgang habe ich dann noch so ein bisschen die regionalen Medien hier im Norden mit Infos versorgt und da war das Interesse dann auch recht groß. Also gab ein paar Radiointerviews, wir hatten dann sogar das Fernsehen bei uns in unserer Garage. Vom NDR war da ein Team vor Ort vor Kurzem und hat uns mal über die Schulter geschaut beim Brauen. Also wer da Interesse hat, das ist auch in der Mediathek verfügbar. Findet man wahrscheinlich, wenn man Hobbybrauer sucht, irgendwie dann auch. Also das war ganz spannend für uns, da dann auch so ein bisschen Medienrummel zu haben. Und rein jetzt so, weil wir ja auch schon angekündigt haben, das Bier wird dann ja auch eingebraut, da kommt dann natürlich Störtebeker auf einen zu und möchte gerne das Rezept haben. Da tauscht man sich da nochmal zu aus, ne, was haben wir gemacht, wie haben wir es gemacht, damit die das dann entsprechend umrechnen können für ihre große Anlage. Das ist dann auch nochmal ganz toll, sich da auch auszutauschen und so von deren Seite auch mal zu hören, okay, wo gibt es da vielleicht Schwierigkeiten oder was gefällt ihnen besonders gut an dem Rezept, ne, das ist dann auch mal ganz nett zu hören, was eine, ja, eine große Brauerei dann dazu sagt. Und ich glaube, noch spannender wird es dann, wenn sie es dann wirklich vor Ort einbrauen und was dann nachher dabei rauskommt.

Markus: Ja, da kommen wir gleich noch dazu, zu dem Brauen. Wie ist es denn mit dem Namen von dem Bier, also welchen Namen habt ihr dem Bier gegeben und wird der auch dann übernommen werden?

Udo: Also ich denke mal, der Name wird nicht übernommen werden. Also wir haben das Bier Schoky-Lona genannt, meine Frau heißt Ilona und dann eben diese Verbindung zu dem Chocolate Stout, da haben wir dann eben den Namen Schoky-Lona gewählt.

Markus: Ja, ne, wer weiß, vielleicht ist Störtebeker ja nett und macht das weiter.

Candy: Ich glaube, bisher war es immer so, dass praktisch der Bierstil vorne auf dieser Flasche dann drauf steht, ne, also das ist ja so ei eine Sonderedition, die es dann für ein Jahr gibt. Die hat auch so ein spezielles Layout und da steht dann immer der Bierstil vorne groß drauf, das war bisher, meine ich, immer so. Das wird dann sicherlich auch im kommenden Jahr so sein, dass man es halt als Chocolate Stout dann im Laden findet.

Markus: Okay, aber wir werden die Ilona auf jeden Fall im Hinterkopf haben, das ist ja kein Problem. Ja und wie läuft das dann mit dem Brauen ab, steht da schon ein Termin?

Udo: Also im Moment ist im Gespräch, dass es in der zweiten Januarwoche eingebraut werden soll. Und dann würden wir dort hinfahren, nach Stralsund und an dem Tag, wo es eingebraut, dann eben halt mit dabei sein, und hoffe und wünsche mir, dass wir da auch mit Hand anlegen dürfen.

Candy: Ja, ich habe schon gehört, dass man dann doch auch zum Malzsäcke schleppen geschickt wird. Zumindest wurde das angekündigt, dass die Hobbybrauer doch dann schon auch mit anpacken sollen.

Markus: Na, auf jeden Fall, ist ja irgendwie auch ein bisschen euer Bier, soll es ja auch sein, also fände ich ja auch schade, wenn nicht. Und, ja, das ist ja gut, weil, dann könnt ihr ja den BierTalk quasi dabei hören wahrscheinlich.

Candy: Ja, mal gucken, ja, müsste vom Timing her ganz gut passen, ja, dass es sich überschneidet.

Markus: Ja, ne. Also an alle Hörer, sendet jetzt mal eure guten Gedanken nach Stralsund, auf das ein schönes Chocolate Stout geboren wird. Apropos geboren wird, darf man dich fragen, Candy, wann es soweit ist?

Candy: Ja, also jetzt, ich weiß ja nicht, ob du verrätst, wann wir hier die Aufnahme machen, aber, also Stichtag ist in einer Woche.

Markus: Okay, naja, ich habe ja schon gesagt, wir haben das Deutschlandspiel heute Abend, wahrscheinlich das Letzte. Aber gut, das heißt dann also praktisch eine Woche vor Weihnachten, also wir auf jeden Fall ein quasi angehendes Christkind, sehr schön. Und dann darfst du nächstes Jahr dann auf jeden Fall vom Bier probieren, das ist doch mal ziemlich gut, dann kannst du auf jeden Fall nochmal ein bisschen feiern sozusagen.

Candy: Ja, das Gute an dem Chocolate Stout ist ja, auch, dass kann man ja auch super einlagern, also von daher mache ich mir da gar keine Sorgen, dass ich da nicht zum Zuge komme. Es sei denn, alle trinken das so fleißig, dass es dann weg ist. Aber wir bekommen ja auch ein paar Kästen als Sieg sozusagen direkt Nachhause geliefert. Die werden dann hier gut verschlossen, damit ich dann entsprechend auch meinen Anteil dann noch selber konsumieren kann.

Markus: Da werden die Nachbarn ganz schön gucken, glaube ich, wenn da so LKW-weise die Ladungen mit Bier kommen, sehr schön. Ja, vielleicht noch ganz kurz die Frage, wenn unsere Hörer dann sich dieses Bier besorgen, was wären denn so eure Tipps, was sollte die sich dazu kochen oder besorgen, um das dann mit diesem Bier zu genießen, habt ihr da Ideen?

Candy: Ja, also beim Chocolate Stout ist es natürlich so, dass es wunderbar auch alleine als Dessert funktioniert. Also mein erster Tipp wäre, dass man es auf gar keinen Fall zu kalt trinken sollte, also das man, ja, es rechtzeitig aus dem Kühlschrank holt, dass es ein bisschen Temperatur annehmen kann. Und wenn man jetzt so Richtung Foodpairing geht, wäre natürlich jetzt eine tolle Jahreszeit, um das halt entsprechend zu, ja, schönen deftigen Speisen zu kombinieren, vielleicht zu Wild oder so, zu einem schönen Braten. Ansonsten geht es natürlich auch das ganze Jahr lang. Ist sicherlich kein typisches Sommerbier, aber auch im Sommer zum Grillen braucht man ja auch irgendwie mal einen Nachtisch oder so, da könnte ich es mir auch sehr gut vorstellen.

Markus: Ja, oder man kann einfach die Spareribs einlegen. Ja, Udo, wie sieht es denn aus, was hast du für weitere Rezeptideen, was können wir von dir erwarten, was ist so auf dem Plan, auf dem Brauplan?

Udo: Ja, was habe ich auf dem Brauplan, also nach wie vor, sage ich mal, so meine Standardbiere. Wir waren jetzt ja auch in den USA und in Kanada unterwegs und das ist da natürlich auch immer toll, wenn man so in anderen Brauereien unterwegs ist, was haben die da so für saisonalle Biere. Und eins, das habe ich jetzt auch schon vor einer Woche gebraut, es ist ein Pumpkin Ale. Das gibt es ja auch inzwischen in Deutschland, in den USA in sehr vielen Brauereien, Hobbybrauereien oder Microbrauereien im Herbst, teilweise nur mit Gewürz oder eben halt auch mit echtem Kürbis da drin. Und ich habe das jetzt mit Hokkaido-Kürbis und Gewürzen gebraut, das ist also das Erste, was ich jetzt gemacht habe. Und im nächsten Jahr soll es dann nochmal eins geben mit, ja, in Deutsch würde man sagen Fichtenspitzen.

Markus: Na, das klingt doch auch sehr, sehr gut, auf jeden Fall spannende Rezepte. Also Pumpkin Ale mag ich sehr gern und ich muss sagen, ich habe dieses Jahr verzweifelt versucht, eins zu bekommen, da war die Saison schon so ein bisschen rum und musste dann über Umwege irgendwie aus Kanada eins besorgen, aber jetzt werde ich mich dann mal bei euch entsprechend melden. Aber das heißt, es entstehen trotzdem nur quasi so 30 Liter, das heißt, so, ja, 100 Flaschen davon ungefähr oder wie viel macht ihr da so?

Udo: Nee, also pro Sud, würde ich sagen, kommen da ungefähr anderthalb bis zwei Kästen raus, also 15 bis 20 Liter.

Markus: Oh, okay, dann ist es ja nochmal weniger, okay.

Candy: Wir sind wirklich kleine Hobbybrauerei, ne. Also das ist wirklich, was ich auch so schön finde, dass es auch alles so noch in so einem kleinen Stil, Kochtopf und so weiter, noch nicht die große Brauanlage und die Massen sind, die da produziert werden. Das kann sich also auch jeder irgendwie zutrauen, finde ich, wenn jetzt jemand das hört und drüber nachdenkt, vielleicht selber mal zu brauen und sagt, ja, aber so viel brauche ich ja gar nicht und vielleicht habe ich auch gar nicht so viele Leute, die das Bier dann trinken. Also man kann auch in kleinen Mengen da Spaß dran haben und halt entsprechend viele Sorten dann auch brauen, ne.

Markus: Ja, also das auf jeden Fall.

Udo: Ja oder variieren, ne, dass man einfach ein Rezept, wo man sagt, das funktioniert ganz gut, da könnte man jetzt vielleicht, sage ich mal, eine andere Malzsorte nochmal mit dazu nehmen, um das vielleicht ein bisschen süßer zu bekommen oder ein bisschen heller oder ein bisschen dunkler zu bekommen. Oder man wählt eben halt andere Hopfensorten, um mal, sage ich mal, andere Geschmäcker damit rein zubekommen und dann ist es ganz gut, wenn man da nicht eine riesen Menge gleich vor der Hand hat.

Markus: Das stimmt natürlich. Und trotzdem hat die Candy ja das Wörtchen noch gebraucht, also könnte es sein, dass unterm Weihnachtstisch vielleicht ein etwas größerer Topf steht?

Candy: Naja, also was noch als Siegerprämie mit dabei war, war ein Upgrade der Brauanlage. Da sind wir jetzt grade dabei, oder mein Papa ist dabei, sich so eine kleine Wunschliste zusammenzustellen, was denn vielleicht noch fehlt an Equipment. Ich glaube aber, was entscheidend ist, das natürlich durch die Gegebenheiten bei uns Zuhause jetzt, wird sicherlich keine große Brauerei entstehen, weil, das Auto muss ja auch irgendwo noch parken. Also aktuell hat halt alles noch so Dimensionen, dass man das auch noch gut verstauen kann und lagern kann. Wenn die Dinge dann zu groß werden, dann braucht man halt schon fast einen eigenen Raum, also einen Anbau.

Markus: Naja, das könnte ja auch Upgrade sein, dann muss Störtebeker halt mit der Bautruppe anrücken sozusagen. Naja, wie auch immer, wie auch immer.

Udo: Ja, ja, aber ein bisschen Optimierung und Verfeinerung wäre schon ganz schön. Und da, denke ich mal, werde ich auch was finden und das werde ich dann mit dem Team von Störtebeker nochmal durchsprechen, was wir denn da so machen können. Und wie Candy das schon richtig gesagt hat, ich werde da mal so ein bisschen Wunschliste zusammenstellen und dann zur Weihnachtszeit, wenn wir uns dann hier treffen bei uns, hoffe ich zumindest, Candy, dann werden wir da mal drüber gehen und mal schauen, was wir dann gerne hätten.

Markus: Na, da wünsche ich euch alles Gute dann für eure Gabenliste, die ihr an Weihnachten zusammenstellt und dann eben nach Stralsund schicken könnt und bin dann auch ganz gespannt auf das Bier. Und, ja, dann können wir uns ja vielleicht irgendwann nochmal zusammenrufen und dann drüber sprechen, wie das Ergebnis war, nochmal verkosten und wie es dann so weitergeht. Also auf jeden Fall heute vielen, vielen Dank für eure Zeit und für die spannende Geschichte und dafür, dass ihr überhaupt das macht und damit ja auch einen wichtigen Funken in die Brau- und Bierwelt gebt und auch den Leuten so ein bisschen zeigt, wie ihr schon gesagt habt, das es eben auch mit einem 15-Liter Kochtopf geht und man da bis nach oben kommen kann. Also Glückwunsch nochmal von meiner Seite und euch dann eine schöne Zeit, ein schönes Fest, einen schönen Jahreswechsel. Und, Candy, dir natürlich insbesondere alles Gute, dass da alles gut läuft und ihr dann zu dritt, viert, fünft, wie auch immer, nächstes Jahr zusammen seid und dieses Bier weiter feiern könnt.

Candy: Ja, vielen Dank.

Udo: Ja, vielen Dank auch von meiner Seite, war toll, dass ich dabei sein konnte.

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