BierTalk 101 – Interview mit Franz Reisky von Dubnitz, Mitinhaber und Braumeister der Cervejaria Brewpoint in Petrópolis

Franz Reisky von Dubnitz ist Brasilianer mit deutsch-österreichischen Wurzeln und deswegen auch der deutschen Sprache mächtig. Als jüngstes von vier Kindern entschied er sich, sein Leben dem Bier zu widmen. Ein Braumeisterstudium in Deutschland und Österreich folgte, dann aber kehrte er in die Heimat zurück, arbeitete zuerst bei einer großen Brauereigruppe und wechselte dann zu einer kleinen Brauerei, bei der er mittlerweile auch Teilhaber ist. Im BierTalk berichtet er von seiner spannenden Geschichte und der heutigen Situation in Brasilien…

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Markus: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge unseres Podcasts BierTalk. Heute sind wir praktisch auf der anderen Hälfte unseres Planeten, auf der anderen Seite und auch auf der anderen Seite, wenn man so die Mitte nimmt, wir sind nämlich auf der Südhalbkugel in Brasilien, Florianópolis beziehungsweise der Insel dahinter und sind hier bei einem Bierwettbewerb. Und da habe ich einen wunderbaren Gast, der glücklicherweise auch Deutsch spricht, das heißt für euch, eine gute Möglichkeit, auch mal über den Atlantik zu gucken in unserer Sprache, und das ist der Franz. Und vielleicht, Franz, stellst du dich am besten selber mal ganz kurz unseren Hörern vor.

Franz: Ja, hallo Markus, danke für die Einladung. Ich entschuldige mich, als Brasilianer werde ich mir ein paar Deutschfehler erlauben. Ich bin der Franz, ich bin ein Brasilianer, deutsch-, österreich-abstämmig, 34 Jahre alt und bin Braumeister hier in Brasilien.

Markus: Und wie kommt es, dass du so gut Deutsch sprichst?

Franz: Meine Mutter ist aus Salzburg, ist eine Salzburgerin und mein Vater ist Brasilianer, aber die Großeltern kamen aus Deutschland, so wurden wir immer doppelsprachig großgezogen. Und ich sage immer, das ist das größte Geschenk meiner Eltern für die fünf Kinder, die zweite Sprache und deswegen kann ich Deutsch.

Markus: Wow, du hast also vier Geschwister?

Franz: Ja, wir sind zu Fünft, vier Geschwister, ich bin der Allerjüngste und der einzige Brauer in der Familie, ja.

Markus: Und endlich, doch noch was Gutes aus einem von euch geworden.

Franz: Genau, das ist es, ja.

Markus: Und das heißt, bist du dann hier geboren oder in Salzburg geboren oder wie war das?

Franz: Ich bin in Petrópolis geboren, das ist eine kleine Stadt in der Nähe von Rio de Janeiro, ja. Wir liegen in den Bergen oben, auf 800 Meter, circa 60 Kilometer entfernt und da bin ich geboren, bin auch aufgewachsen. Dann habe ich eine kurze Zeit in Deutschland beziehungsweise auch Österreich gelebt und jetzt bin ich wieder in Petrópolis platziert und da arbeite ich und habe eine kleine Brauerei.

Markus: Oh, Petrópolis klingt für uns so nach Benzin, hat das was damit zu tun?

Franz: Nein, das ist so, wir haben sehr viele Polis in Brasilien, ja. Die Allererste hast du vielleicht nicht gemerkt, hast du schon genannt, Florianópolis.

Markus: Ah, stimmt.

Franz: Und das kommt vom Griechen Polis, Stadt von, ja. Das heißt, Florianópolis war die Stadt von Florian und Petrópolis, woher ich komme, das war die Stadt von Petrus und das war unser Kaiser, ja. Weil, Brasilien war eine portugiesische Kolonie und als Napoleon Richtung Portugal gezogen ist oder seinen Krieg geführt hat, ist die kaiserliche Familie aus Portugal nach Brasilien ausgewandert, ja und da hatten wir den Kaiser Petrus. Und Rio war die Hauptstadt, da haben sie auch gelebt. Aber in diesen Zeiten gab es kein Aircondition, keinen Ventilator und im Sommer war es doch sehr, sehr warm in Rio und auch sehr feucht und als Europäer haben sie sich einen frischeren Ort gesucht. Und dann sind sie in den Bergen rauf und haben eine sehr schöne Farm gefunden, das war die Farcienne de Provençaux Circo, die hat er dann gekauft. Und da wurde ein Deutscher, ich würde sagen, importiert, das war der Julius Koeler, ja, Julius Koeler, das war ein Architekt und der hat die ganze Stadt sozusagen, dieses Projekt gemacht. Und nachdem es doch die Stadt von Petrus war, ist es Petrópolis geworden.

Markus: Spannend, also durchaus einen Besuch wert, wenn man das so hört.

Franz: ja, ja, auf jeden Fall. Wir haben das meistbesuchte Museum Brasiliens, ja, das war das Haus, wo Petrus gewohnt hat. Dann gibt es eine sehr, sehr schöne Kathedrale, ja, einen Kristallpalast, was die Kaiserin bekommen hat von ihrem Mann und da wurde auch 1888, ja, das Ende der Sklavatur in Brasilien unterschrieben.

Markus: Oh!

Franz: Ja, Petrus war nicht im Lande, das heißt, die Kaiserin hat das Wort gehabt damals und das hat sie damals dort unterschrieben und diesen Palast gibt es bis heute noch, sehr, sehr schön. Und für uns Bierlieber oder die, die wirklich Bier lieben, auf 3-, 400 Meter von diesem Palast gibt es die Cervejaria Bohemia, das war die erste Brauerei Brasiliens, ja, von der Familie Kramer. Das heißt, Petrópolis, da ist sehr viel Geschichte und auch Biergeschichte dabei.

Markus: Also ein doppelter Grund, da mal hinzufahren. Aber vielleicht mal zurück zu dir, das heißt also, du kommst hier auf die Welt sozusagen und wann kommt das Bier zu in dein Leben und wann wird es auch dein Beruf?

Franz: Ja, ich habe hier in Brasilien, gibt es nicht so verbreitet die Berufsschulen, ja, wie in Deutschland. Das heißt, wir sind in der Schule praktisch bis zu unserem 17., 18. Lebensjahr und dann gehen sehr viele auf die Uni. Ich habe damals Betriebswirtschaft studiert, nach drei, vier Jahren habe ich schon gemerkt, dass die Nummern irgendwie was sehr Trockenes sind, ja und es wäre vielleicht was anderes wert. Und nachdem meine Schwester den verkehrten Weg gemacht hat von meiner Mutter, das heißt, sie ist von Brasilien nach Österreich ausgewandert und lebt seit 25 Jahren in Österreich, habe ich sie angerufen, ja, sage ich, ich würde mal eine Zeit kommen zu dir, nach meiner Uni, nach meinem Abschluss, ja, um zu schauen, wo das Leben mich hinführt, ja, da war ich 21 damals. Und ich habe dann doch überlegt, es wäre schade, wenn ich einfach nur so herumlaufe, ja, ich suche mir ein Praktikum und ich würde sehr gerne in einer kleinen Brauerei das Praktikum machen. Da habe ich damals die Möglichkeit bekommen bei Mülln Brau, Augustiner, im berühmten Bräustübl in Salzburg zu beginnen. Und das war wirklich sehr, sehr schön, weil, da wird noch sehr altmodisch gebraut, ja. Das heißt, Kühlschiff, offene Gärung, die ganze Filtration noch mit der Masse, ja und dann haben wir die Holzfässer und das war wirklich eine sehr, sehr interessante Schule. Von da aus bin ich dann zu Doemens, habe den einjährigen Braumeister gemacht im Jahrgang 11 / 12. Und nachdem bin ich zurück zu Augustiner noch auf ein kurzes Sommerpraktikum. Das war damals der Umbau, da haben sie das 1912er-Sudhaus ausgebaut nach 100 Jahren, haben ein neues hingestellt von Kaspar Schulz, sehr, sehr schön. Und danach habe ich, ja, schon Sehnsucht gehabt auf mein Land und ich habe gesagt, das wäre jetzt doch der Moment zurückzukehren und dann bin ich in eine sehr große Braugruppe hier in Brasilien eingestiegen, das ist die Grupo Petrópolis, ja, die brauen Blackdrinks, Itaipava. Die haben auch die Lizenz und brauen die Weltenburger Biere hier in Brasilien, da gibt es eine sehr, sehr gute und langjährige Zusammenarbeit. Und 2015 bin ich dann raus aus Gruppe, bin nach Chile ausgewandert. Das war damals so ein Blitz in meinem Kopf und ich habe gesagt, ja, ich versuche was Neues in einem neuen Land. Und nach einem Jahr war wieder Sehnsucht nach meinem geliebten Brasilien und seit 2016 bin ich wieder in Petrópolis. Und das war auch das Jahr, wo wir die Brauerei BREWPOINT begonnen haben mit ein paar Freunden, und da bin ich Braumeister und Eigentümer bis heute.

Markus: Spannend! Ganz kurz, Chile, hast du da auch bei einer Brauerei was gemacht?

Franz: Es war die Idee, eine kleine Brauerei aufzubauen, ja. Ich habe doch in diesen zwölf Monaten, wo ich dort war, viele Brauereien besucht, aber nichts Weiteres als Bier trinken und verkosten, nicht wirklich arbeitend.

Markus: Kann man dort allerdings auch gut machen. Also war ich ja vor ein paar Jahren schon, in Chile gibt es auch viele spannende Brauereien und auch viele mit wirklich, ja, tollen und innovativen Ideen und, ja, auch viel Geschichte. Und, ja, dann hast du also ein paar Freunde um dich gescharrt und ihr habt dann gesagt, wir machen eine Brauerei?

Franz: Genau. Es war ein bisschen umgekehrt, als ich damals 2011 / 12 bei Doemens war, ja, gab es in Brasilien eine sehr starke Bewegung von Hausbrauen, ja. Die haben sich getroffen, die haben gesagt, ja, vielleicht machen wir hier einen Verband oder da eine Gruppe. Und die aus Petrópolis haben mich damals so genannt als internationaler Botschafter von denen. Ich weiß nicht ganz genau, was das damals hieß, aber ich habe gesagt, ja, mal schauen, wie ich denen helfen kann. Und es war in Wirklichkeit nur eine große Freundschaft und ich habe immer neue Tipps aus Deutschland gebracht, wie kann man das brauen oder das ändern. Und im Jahr 2016 war es so, ich war in Chile, ja und diese Bekannten haben sich zusammengetan und haben investiert in Braugeräte, ja. Aber es kam da der Moment, wo sie gesagt haben, ja, aber da fehlt was, ja, da fehlt ein Brauer oder ein Braumeister und wie werden wir das machen? Und dann habe ich gesagt, ich komme gerne auf sechs Wochen, ja, mache den Start der Brauerei für euch, die Inbetriebnahme und dann gehe ich wieder, ja, das war eigentlich mein Plan. In diesen sechs Wochen habe ich ein Mädel kennengelernt, das ist meine jetzige geliebte Michel, meine Frau. Dann haben wir uns wirklich verliebt, nachher verlobt, dann halt geheiratet, jetzt haben wir den kleinen Frederico, der ist zehn Monate alt. Und so bin ich auch im Projekt BREWPOINT geblieben und da bin ich heute der erste Braumeister und ich habe mich in der Zwischenzeit auch, eine Beteiligung eingekauft und bin heute einer der Eigentümer.

Markus: Wahnsinn! Also das freut mich total, das zu hören, weil es ja auch ganz spannend ist für jemand, eben so nach und nach in dieses Geschäft reinkommt. Und wie kann ich mir das vorstellen so von der Größe her, wie groß ist die Brauerei, wie viel Bier macht ihr so?

Franz: Wir brauen heute circa 20.-, 25.000 Liter im Monat, ja. Ich bin sehr der Meinung, hier in Brasilien haben wir einen Spruch, ja, wir essen sehr viel unseren weißen Reis und ich fahre zum Brunnen, ja und ich sage immer, ein gut gemachter Reis mit schwarzen Bohnen wird immer verkauft. Im Vergleich, ein gutes Schnitzel kann man immer verkaufen, ja. Und die Brasilianer, das sehen wir auch hier in den Bierwettbewerben, ja, in den letzten Jahren entwickeln sich die klassischen Bierstile sehr, sehr gut. Und das war auch schon 2016, habe ich gesagt, fangen wir mal an mit Standardbieren, ganz normale Biere. Wenn wir die gut brauen, ja, haben wir einen großen Markt, den wir betreten können. Und nicht nur mit Früchten oder IPAs, brauen wir mal die gute alte deutsche Bierschule, ja. Nach sechs Jahren haben wir jetzt das zweimal schon gewählte Beste München Dunkel Brasiliens, ja.

Markus: Wow!

Franz: Ja, unser dunkles Bier, mit dem haben wir auch schon südamerikaweit Medaillen bekommen.

Markus: Wow!

Franz: Und das ist wirklich mein großer Stolz. Viele sagen dann, ja, als du damals bei Weltenburg warst im Kloster, hast du es wirklich gut gelernt. Dank auch damals Leo Recht, das war der Braumeister, Hermann Goß, die ganze, ich nenne es die große Familie, ja, weil, damals war ich noch in der Petrópolis-Gruppe. Und, ja, das ist, wir brauen dann diese Biere und mit denen sind wir auf diese Größe gekommen von 20.-, 25.000 Liter. Aber jetzt trauen wir uns doch hinaus, um belgische Biere zu brauen, vielleicht klassische Biere mit einer brasilianischen Frucht oder in der Rezeptur ein bisschen was ändern, aber ist wirklich, unser Hauptverkauf sind die klassischen deutschen Biere. Wir haben ein German Pils, ein Weizenbier, ein Bockbier und ein dunkles Bier.

Markus: Also nochmal was, was ich dann unbedingt probieren muss, also das steht auf jeden Fall auf der Liste. Ich muss auch sagen, jetzt heute zum Beispiel beim verkosten hatten wir jetzt in meiner Gruppe zum Beispiel leichtes Weizen. Und ich habe wirklich Schlimmes befürchtet, aber es waren zwei hervorragende Biere dabei, die auch in Deutschland medaillenverdächtig gewesen wären. Also man muss wirklich sagen, und das ist jetzt im Vergleich, ich war ja schon dreimal in Brasilien vorher, in Blumenau bei dem Wettbewerb und da war es beim Weißbier immer schwierig. Also man merkt wirklich, dass die Qualität nach oben geht. Und, ich meine, das ist ja der drittgrößte Biermarkt der Welt, ist vielen Deutschen gar nicht so bewusst. Wie ist das überhaupt so, also der brasilianische Biermarkt von dir als Insider, was mögen die am liebsten, was sind so die Highlights für Brasilianer in Sachen Bier?

Franz: Ich glaube, wir können den brasilianischen Markt teilen, ja. Es gibt den gigantischen brasilianischen Markt, da wird das ganz normale, wir nennen es Pilsner Art, ja, aber es hat mit einem Pils nichts zu tun, da ist die Bittere Jahr zu Jahr gesunken, ja. Es ist für unsere Verhältnisse, für die Hitze, ja, ein sehr leichtes Bier und die Bittere liegt zwischen 5 und 10 Bittereinheiten, ja. Und das entspricht, ich würde sagen, 90, 95 Prozent vom brasilianischen Markt, das heißt, das trinkt die Mehrheit. Aber die Leute kommen schon darauf, ja, Bier ist nicht nur das, ja. Das heißt, immer wenn eine Person mir sagt, ich trinke kein Bier, ich mag kein Bier, ich sage immer, du hast das richtige Bier noch nicht gefunden, ja. Warum nicht? Es ist mir zu bitter. Passt, ich präsentiere dir ein Weißbier, ja. Nein, es ist mir zu hell. Ich präsentiere dir ein dunkles Bier, ja und so kann man sich diesen Markt entwickeln. Die Brasilianer sind sehr, sehr offen auf neue Produkte, aber sie sind auch nicht sehr treu auf gewisse Produkte. Das heißt, es gibt einen Teil vom Markt, der will immer was Neues, Neues, Neues. Das heißt, die verkosten nicht das Bier, sondern nur die Neuheit, ja. Und da gibt es viele Brauereien, die in diese Richtung gehen, aber andere, die auch in der klassischen Richtung bleiben. Nur im Vergleich, wir reden dann von Biermengen, es gibt Brauereien in Brasilien, die brauchen schon zwischen 8 und 10 Millionen Hektoliter im Jahr, ja. Das heißt, es gibt Braustätten in Brasilien, die brauen fast schon so viel, wie die ganzen Länder in Europa Bier verkaufen, ja. Das ist wirklich gigantisch, aber so entwickelt sich unser M. Ich habe diese Möglichkeit gehabt, in einer sehr großen Gruppe zu arbeiten und jetzt in einer sehr kleinen Brauerei und diese Zusammenarbeit zwischen zwei Welten, die ist auch sehr, sehr gut für den brasilianischen Markt. Die großen Brauereien haben schon gemerkt, sie müssen auch mitmachen, mit anderen Sorten Bier, ja. Und nachdem die Großen, die haben Zugriffe auf tolle Rohstoffe, haben die Technologie und die Labors dafür, das heißt, sie helfen uns auch sehr, diesen Markt zu entwickeln.

Markus: Also da gibt es auch eine Zusammenarbeit?

Franz: Da gibt es eine Zusammenarbeit, ja, ja.

Markus: Das wollte ich nämlich grade fragen, weil, ich denke mal, das ist ja gar nicht so einfach, wenn man in einem Land wie hier, wo es eben warm ist, feucht ist und wo die Rohstoffe jetzt nicht so verfügbar sind und so. Wenn man dann auch noch eine untergärige Brauerei anfängt, also dieses ganze Thema mit der Hefe umgehen, das richtige Malz bekommen und den richtigen Hopfen und so, wie habt ihr das gemacht von Anfang an, ist das importiert, habt ihr auch brasilianische Quellen?

Franz: Heutzutage ist es so, wir haben die Cooperativa Agrária, ja, das ist eine große Mälzerei hier in Brasilien. Das heißt, unser Basismalz, Pilsner-Malz, sie mälzen jetzt auch Münchner-Malz und Vienna-Malz, das bekommen wir aus Brasilien und sehr viel aus Argentinien und Uruguay und die Spezialmalze, die kommen halt aus Europa. Den Hopfen importieren wir, Großteils, ja, aus Europa und USA. Jetzt wird sehr stark in Hopfen entwickelt und investiert in Brasilien. Und da ist die Petrópolis-Gruppe auch sehr, sehr stark als große Brauerei, sie haben Möglichkeiten, große Flächen anzubauen und kommen auch schon mit guten Hopfen an den Markt, ja, für die Kleinen, das heißt, sie entwickeln das für die Kleinen. Und die Hefe bekommen wir halt die Trockenhefe, ja und die tun wir dann in der Brauerei selber führen. Und da merken wir, wie sich der Markt entwickelt, ja. Du warst schon Öfters auch hier und das merke ich auch von Jahr zu Jahr, wenn wir dann ein leichtes Bier verkosten oder ein Helles, ja, wo wirklich die Gärung sehr, sehr sauber geführt werden muss, da hatten wir vor ein paar Jahren Probleme, ja, aber das bekommen jetzt die Brauer wirklich sehr, sehr gut in den Griff. Und da steigt die Qualität auch unserer Biere, grade unserer Lagerbiere.

Markus: Würdest du sagen, es gibt aktuell neue Trends im brasilianischen Biermarkt für bestimmte Sorten?

Franz: Ich würde sagen, wir haben Catharina Sour, ja, auf jeden Fall. Ich glaube, was jetzt momentan sehr stark neu dazukommen wird, ist diese Arbeit mit dem brasilianischen Hopfen, ja. Wir Brasilianer, wir sind sehr stolz, weil, es wurde uns immer gesagt, in Brasilien wächst kein Hopfen. In Brasilien wächst Hopfen, wir können sogar zweimal im Jahr ernten, ja, weil, wir haben den starken Winter nicht.

Markus: Das heißt, sogar dreimal, hat mir jemand erzählt.

Franz: Genau, sogar dreimal, aber da gehe ich mal auf sicher und nenne nur zweimal, ja. Und ich glaube, der brasilianische Hopfen, das wird für uns eine neue Welt sein, ja, da gehen viele Türen auf. Und da gibt es auch die starke Arbeit mit den ganzen Holzsorten, ja, Barrel Age Biere, vielleicht Fässer, wo schon Cachaça drin war, das ist unser Zuckerrohrschnaps. Und nicht nur wegen Wein und Whisky, das ist auch für uns eine gute Möglichkeit. Ich glaube, wir haben sehr, sehr viele Möglichkeiten, unseren Biermarkt weiter zu entwickeln und auch neue Ideen hereinzubringen, aber ich bin ein sehr großer Botschafter der alten guten klassischen Biere, die haben immer Platz.

Markus: Ja und da gibt es eben auch spannende Hölzer zum Beispiel, mit denen man ja bei uns in Europa noch kaum Kontakt hatte und die kann man auch sehr schön verwenden, um klassische Bierstile nochmal in eine neue Richtung zu schubsen und so. Also das finde ich schon eine ganz spannende Geschichte. Und du hast es schon erwähnt, es gibt das Catharina Sour, was im Grunde so eine Art Berliner Weisse ist mit eben tropischen Früchten hier aus dem Regenwald. Und das finde ich auch toll, diese Vielfalt an Früchten und diese Vielfalt an Aromen. Wenn wir in Deutschland sind, dann kriegen wir vielleicht irgendwie eine grüne Mango auf dem Markt und das hat aber überhaupt nichts damit zu tun, wenn ich hier in den Laden gehe und kriege halt zehn verschiedene Sorten Mangos, alle voll reif, von ziemlich sauer zu richtig süß, zu sehr gewürzig, also ganz unterschiedliche spannende Früchte. Und das kann man auf alle anderen Früchte übertragen, ob das Melonen sind oder Papaya oder Passionsfrucht, Maracuja oder so, also das finde ich wirklich toll. Und habt ihr auch sowas bei euch in der Brauerei, das ihr mit Früchten etwas macht?

Franz: Wir haben mit Früchten noch nicht begonnen, ja. Wir hatten vor drei Jahren die Idee gehabt mit Berliner Weisse zu beginnen, aber doch mit einem Sirup. Nicht den klassischen Sirup, weil, den bekommen wir hier nicht. Ja, dann haben wir gesagt, gehen wir doch in Richtung brasilianische Früchte, aber noch in Sirup. Das heißt, mit einer Naturfrucht haben wir noch nicht die Versuche gestartet, aber wir haben doch diese Idee jetzt auch in Zukunft, damit zu arbeiten. Weil, wie du gesagt hast, wir haben einen riesen Vorteil, wir haben das ganze Jahr vielleicht nicht dieselben Früchte, ja, aber wir haben immer frische Früchte, das ist unglaublich. Und auch für uns hier in Brasilien passiert es oft, das wir zu Wettbewerben kommen und wir müssen uns vorstellen, Brasilien ist riesig groß, wir sind hier im Süden, bis Rio sind es schon 1.200 Kilometer, ja und da haben ich noch gar nicht Über Norden, Nordosten geredet, ja. Und dann kommen auch die Jurys aus Nordost, aus dem Norden und sagen, ja, aber diese Frucht kenne ich ja, seitdem ich Kind bin. Und da sage ich als Brasilianer, ich habe schon mal davon gehört, aber ich weiß nicht, wie das schmeckt. Und da gibt es eine wirklich gute Zusammenarbeit. Und auch, wenn Ausländer kommen und sagen, ja, eine Passion-Fruit, Maracuja, schmeckt so. Nein, nein, es ist nicht so, dass es so schmeckt, das wirklich, Frische schmeckt so. Und dass man das ins Bier reinbringt, ist wirklich sehr, sehr interessant.

Markus: Also das ist für mich wirklich die größte Entdeckung eigentlich gewesen, als ich das erste Mal hier war, bin ich auch wirklich gleich in einen Markt gegangen und habe mir ganz viele Früchte gekauft und habe dann erst mal am nächsten Morgen nur Früchte gehabt, um diese Vielfalt einfach zu haben. Und das ist wirklich was ganz Tolles, was uns völlig abgeht, weil wir halt diese tropischen Früchte nie in der Qualität bekommen, dafür haben wir andere schöne Sachen. Also insofern, ist ja das Tolle, das überall auf dem Planeten irgendwas anderes spannend ist und bei euch sind es eben zum Beispiel die Früchte. Was mich ein bisschen interessiert, wie reagieren denn die Leute in Petrópolis auf eure Brauerei? Habt ihr da Stammkunden, sind die von Anfang an dabei und was sind das für Leute, sind das eher ältere oder gibt es da auch internationale Community, wie schaut das aus?

Franz: Es ist so, in den ersten drei Jahren haben wir nicht wirklich den persönlichen Kontakt gehabt zu unseren Kunden. Ja, es war im ersten Moment, war es wirklich so eine Eisplatte, die müssen wir brechen und da haben wir gesagt, wir müssen zu den Kunden kommen und erklären, wir brauen doch, unter Anführungszeichen, normales Bier, was sie auch trinken können, ja. Das heißt, wenn sie am Wochenende ein Barbecue machen für die ganze Familie, bekommen sie bei uns 30-Liter-Fässer oder 50-Liter-Fässer von normalem Bier, ja, wenn wir dieses Wort benützen dürfen. Und mit der Pandemie, ja, das heißt mit Covid, hatten wir von einen Moment auf den anderen, war alles zu, die ganzen Gaststätten und dann haben wir gesagt, was machen wir jetzt? Und dann haben begonnen, Rampenverkauf zu machen. Das heißt, das, was es schon in Europa gibt oder in Deutschland seit Jahren, haben wir gesagt, machen wir das bei uns, ja. In Brasilien da gibt es ein großes Rätsel, das ist unser ganzes steuerliche System, aber da könnten wir einen zehnstundenlangen Podcast machen nur, dass ich einen kleinen Teil erzähle davon. Aber da haben wir gesagt, jetzt müssen wir doch diese Lizenz bekommen, das wir direkt verkaufen können, von der Brauerei aus. Die Leute haben gedacht, ah, super, jetzt haben wir eine illegale Kneipe gefunden, wo wir trinken dürfen. Da haben wir gesagt, nein, ihr dürft Siphonflaschen bringen, ja und ihr könnt unser Bier in kleineren Mengen Nachhause mitnehmen. Wir hatten ein sehr großes Problem mit der ganzen Rohstoffkette beziehungsweise Glasflaschen und Pappkartons, ja, haben wir einfach nicht mehr bekommen im Jahr 2020 / 21, sehr, sehr streng war das Problem 202. Und dann haben wir den Leuten gesagt, bringt uns irgendeine Flasche und das füllen wir euch mit Bier. Wir haben die Preise ein bisschen runter gesetzt, weil, unser Lager war sehr hoch und wir haben unser Bier verkauft. Aber der größte Gewinn in dieser Zeit war, dass die Leute Erstens herausgefunden haben, wo eine Brauerei ist, ja. Und jetzt kommen sie zu uns, jetzt dürfen wir wirklich in der Brauerei auch Bier servieren. Das heißt, von Mittwoch bis Sonntag, Mittwoch, Dienstag, Freitag nach der Schicht, das heißt, ab 17 Uhr haben wir eine offene Kneipe ohne Essen, ja. Und da kommt die Idee auch vom Biergarten, ich sage immer, ihr dürft alles bringen, was ihr wollt, ja, zum Essen, wir verkaufen euch das Bier. Und jetzt haben wir doch eine sehr, sehr starke Kundschaft, die kommen immer zu uns, trinken ein, zwei, drei Bier und nehmen sich, ah, ich habe Fußball um neun im Fernsehen, ja, ich gehe jetzt Nachhause und die nehmen da noch ein paar halbe oder Liter mit. Und das ist wirklich sehr lustig, wenn dann eine Person kommt mit einer 5-Liter-Plastikflasche, da war Wasser drin und sagt, ich brauche nur 5 Liter Lagerbier, weil, ich habe ein Abendessen mit zwei Freunden und das ist halt das Gebinde, was ich habe, ja. Ich habe gesagt, ja, aber willst du keine ordentliche Flasche? Nein, nein, nein, das wird in den nächsten zwei Stunden getrunken. Und das ist wirklich, da haben wir gesagt, da werde ich nicht nein sagen, wenn der Kunde das so möchte. Aber wir verkaufen die Flaschen, das hört sich für uns, die Europäer, sehr, sehr komisch an, die PET-Flaschen sind hier sehr, sehr gut angekommen während der Pandemie. Warum? Plastik haben wir immer sehr viel gehabt wegen Recycling, Brasilien ist sehr stark beim Recycling von dem ganzen Material. Die sind für uns billig, ja, aber wir erklären dem Kunden, da muss das Bier innerhalb drei, vier, fünf Tagen maximal getrunken werden. Das heißt, es ist keine Flasche, wo du das Bier lange lagern oder lassen darfst, ja. Und das funktioniert wirklich gut. Es ist zwar nicht schön, aber es ist praktisch und geht gut bei uns.

Markus: Und die Brasilianer trinken also wirklich gerne Bier.

Franz: Ja, sehr, sehr gerne. Das ist, die Brasilianer, ich habe mal gelesen, ich weiß jetzt nicht ganz genau die Nummer, aber wir liegen sicher unter den Top 5 der Welt im Bierkonsum, und das mal über 200 Millionen Einwohner, das bringt unseren riesigen Markt, ja.

Markus: Ja, das ist wirklich spannend. Und da seid ihr ja wieder nahe an den Österreichern, die ja auch einen relativ hohen pro-Kopf-Bierverbrauch haben.

Franz: Ja, genau. Und dann, wenn wir über die Bayern reden, dann ist …

Markus: Gut.

Franz: … Weltmeister.

Markus: Das kann, aber, egal. Also auf jeden Fall spannend. Und wie war das für deine Familie, also ist dann dein Vater irgendwann gekommen, hat dir auf die Schulter geklopft und gesagt, gut gemacht, Junge oder wie haben die das angenommen mit dem Bier?

Franz: Es ist so, ich habe, bevor ich nach Deutschland bin im letzten Jahr, wo ich auf der Uni war, habe ich mit meinem Vater gearbeitet. Wir haben eine Industrie gehabt in der Nähe von Sao Paulo, wir haben Textilmaschinen gebaut. Mein Großvater, das heißt, Vater meines Vaters hat in den 60er-, 70er-Jahren viele Vertretungen gehabt aus Deutschland für Textilmaschinen und es kam dann der Moment, wo sie gesagt haben, bauen wir diese Maschinen unter Lizenz in Brasilien. Viele dieser Industrien wurden verkauft in Deutschland und wir haben dann diese Lizenzen bekommen oder gekauft und wir haben dann weitergebaut. Und von den fünf Kindern sind ja drei Buben, ja, ich war der Letzte, der noch in die Industrie eingestiegen ist, jeder ist eine Zeitlang mit meinem Vater geblieben. Aber wir haben dann schon gemerkt, der chinesische Markt, ja, der liefert Erstens die fertigen Textilien sehr, sehr billig und auch die Maschinen, ja. Und dann mit dem Wechselkurs, das war für uns ein sehr schwieriger Moment. Und dann hat mein Vater auch das gemerkt, für die Buben ist das wirklich keine so große Zukunft und hat uns auch Flügel gegeben und erlaubt und hat gesagt, sucht euren Weg, ja, was euch Freude bringt und auch Zukunft für euer Leben. Und ich bin dann damals ausgestiegen, habe gesagt, lieber Vater, danke sehr für die Möglichkeit, dass ich hier mit dir war, aber ich werde es nicht weiterführen, ja. Vor der Pandemie hat er dann die Industrie geschlossen, das heißt, diesen Betrieb gibt es nicht mehr. Wir haben zwar die sehr schönen Erinnerungen, ja, alles, was uns auch ermöglicht wurde durch diesen Betrieb und im ersten Moment war es so, ja, uh, er hat mich verlassen, jetzt bin ich hier alleine mit fast 70 Jahren, aber dann doch hat er immer jedem Freund erzählt, mein Sohn ist mal zu mir gekommen und hat gesagt, weißt du, Vater, mein Bier ist Bier. Ja, es ist, ich suche jetzt das, was ich in meinem Leben machen möchte. Und heute ist er wirklich sehr, sehr stolz, trinkt auch unser Bier sehr gerne, macht sehr viel Werbung unter Bekannten und alles und wir haben jetzt wirklich einen sehr, sehr guten Weg gefunden. Die Mutter ist immer so, ja, das Thema Alkohol, hm, Bier, ja, besorgt, aber sie weiß auch, wenn wir es wirklich mit, wir war das Wort, Responsibility?

Markus: Ja, Vernunft, mit Maß und Ziel.

Franz: Genau, mit Maß und Ziel, mit Vernunft genießt, ist es doch auch sehr, sehr schön, ja. Und grade ein Österreicher und ein Deutscher, der nicht versteht, dass ein Bier ein Lebensmittel ist, ja, der hat irgendwo was verpasst.

Markus: Da ist was schiefgegangen, genau.

Franz: Genau.

Markus: Ja, apropos, wie ist es den in der Brauerwelt? Also da erlebe ich ja, dass die brasilianischen Brauer schon auch miteinander viel in Kontakt sind und man sich auch kennt und hilft. Wie ist es da so, hast du da eine besondere Stellung, weil du eben diesen Mix Österreich, Deutschland, Brasilien mitbringst, wie ist es da?

Franz: Es ist so, ich würde sagen, wir haben zwei große Welten, ja, das heißt, wir haben die wirklichen alten traditionellen Brauer. Die sind von den 60ern- bis zu den 90er-Jahren, die waren die zweitgrößten Brauereien Brasiliens, das waren Baltika und Brahma, ja, die waren damals bei Doemens, WB, Weihenstephan, das war wirklich, die wurden in Deutschland geschulte und ausgebildet, ja. Und dann gab es von den 90er-Jahren so bis 2005, 2010 war eher Stille in dem ganzen Thema Brauerausbildung, da haben wir sehr wenige Brauer oder Braumeister ausgebildet in Deutschland. Sehr viele, das war unsere Brauerschule hier in Brasilien und da gibt es wirklich sehr viele junge Neue, die heute in diesen Markt eingestiegen sind und da gibt es die Alten, ja. Nachdem sehr viele Junge im ersten Moment gegen die großen Brauereien geredet haben, ja, gibt es so ein bisschen ein, ich würde sagen, einen Abstand, ja, zwischen diesen zwei Welten. Und ich bin irgendwie einer, der sehr gut in diesen zwei Welten drin ist, ja, das heißt, ich habe sehr viel Kontakt zu den alten Brauern. Erstens wegen der Sprache, sie freuen sich jedes Mal, wo sie wieder Deutsch reden können, ja und wenn sie dann plötzlich hören von einem Jungen, der nach 30 Jahren in derselben Schule war und sagt, nein, diesen Lehrer gibt es noch, ja und diese Kneipe gibt es auch noch, ja, da trinkt man noch eine Halbe. Ja und wie war das damals in Gräfelfing? Ah, so, so, so, ja, da freuen sie sich wirklich, weil, da kommen die guten Erinnerungen wieder. Und ich hatte wirklich die Möglichkeit, mit einem sehr, sehr großem Braumeister zu arbeiten, das war der Roland Reis in der Petrópolis-Gruppe. Das war der allererste erste oberste Braumeister, wir sagen immer, der Meister der Meister, ja. Und er ist leider vor zwei Jahren gestorben, aber hat in uns wirklich sehr starke Wurzeln gehabt oder gelassen, in dem er die Bierkultur, ja, wir sind wirklich, wir müssen das verteidigen, es ist nicht nur, in eine Brauerei gehen, Bier brauen und in den Markt zu bringen, ja, es ist die große Bierkultur und die müssen wir am Leben halten. Und da bringe ich sehr viel von dem zu den jungen Brauern, ja. Und ich bin zwar sehr jung, lebe in Rio, die ganze Bierszene ist sehr stark von Sao Paulo Richtung Süden, da heißt, Sao Paulo, Santa Catarina, Paraná und Rio Grande do Sul. Ich bin mehr mit diesen Brauern zusammen in Wochen wie diesen zum Beispiel, wo wir in dem Wettbewerb sind, aber im Alltag habe ich nicht so viel Kontakt zu denen, das heißt, da bin ich nicht der Berühmteste. Ich bin auch eine Person, die nie sehr, sehr gerne im Vordergrund ist, ja, das heißt, ich bin sehr zurückgezogen. Aber wenn einer kommt und mit mir spricht, dann erzähle ich gern die Geschichten, zeige auch die zwei schönen Seiten von den beiden Welten und versuche wieder, das zusammenzunähen, ja, das wirklich wir alle zusammen arbeiten und in eine einzige Richtung gehen.

Markus: Ja. Nein, das machst du auch wunderbar und das machst du ja auch jetzt hier grade und das ist sicherlich toll. Ich glaube, dass viele Leute auch Lust bekommen, mal nach Brasilien zu fahren, nicht nur wegen der Strände und Samba, sondern auch wegen dir. Was würdest du denn sagen, wenn jetzt jemand sagt, hat eine Woche Zeit oder zwei Wochen, was sollte man unbedingt gesehen haben, wenn man ein bisschen normales Sightseeing mit dem Bier verknüpfen will?

Franz: Ich würde sagen, da gibt es ein sehr praktisches Paket, ja, wenn wir für den deutsch-österreichischen Raum sprechen dürfen, es gibt heute von Lufthansa eine perfekt Verbindung München-Rio.

Markus: Ah!

Franz: Ja, ich würde immer Rio empfehlen in Brasilien, auch weil ich da in der Nähe lebe. Da hat man mal Samba, Caipirinha, tolle Strände, auch Zuckerhut und das Ganze, was Rio einen zeigen kann. Und auf 60 Kilometer sind wir schon in Petrópolis, ja, da haben wir über 10 Brauereien und auch die ganze Geschichte, die ich am Anfang erzählt habe von der ganzen kaiserlichen Familie. Das heißt, man ist nicht sehr lange unterwegs mit Flügen, das heißt, es ist keine riesige Reise, in 11 Stunden ist man verbunden, München-Rio. Und da kann man wirklich eine Woche planen und Rio genießen, Petrópolis, die ganzen Berge. Für die, die gerne wandern und Natur genießen, gibt es in Petrópolis einen sehr großen und wunderschönen Naturpark, ja und da ist wirklich das Highlight, ist, wenn man von Petrópolis nach Teresópolis, das heißt, Stadt von Petrus Richtung Stadt von Theresa geht, das sind 35 Kilometer, ja. Ein paar machen das in einem Tag, aber viele machen dazwischen Camping und machen es in zwei Tagen. Und da hast du wirklich von oben, von dieser ganzen Kette an Bergen, siehst du runter nach Rio, ja. Und da hast du diese große Bucht, die Guanabara, siehst du den Flughafen, siehst mal, wie Rio groß ist, ja. Rio ist nicht nur ein Strand, es ist wirklich eine riesige, riesige Stadt und die ganzen kleinen Städte, die rund herum sind, die mischen sich auch schon mit Rio, also es ist wirklich sehr, sehr groß. Thema Sicherheit, Kriminalität muss man auch sicher immer erwähnen, das gibt es weltweit, ja. Ich muss nur wissen, wo bin ich, wann bin ich, ja. Ich trinke keinen Caipirinha um drei in der Früh am Strand alleine, ja. Ich trinke es mittags, wo viele Leute sind, da fühle ich mich auch sicher. In Petrópolis ist Kriminalität, Gott sei Dank, kein Thema, da können wir wirklich noch sehr, sehr sicher leben und auch beruhigt. Und da kann man vielleicht ein paar Biere bis spät in den Abend rein trinken und die Natur genießen und die schöne Stadt, aber das wäre dann für mich die Empfehlung.

Markus: Ja, das ist doch ein wunderbarer Tipp. Und ich glaube auch, es ist einfach eine Frage, wie man sich selber verhält. Also wenn ich natürlich jetzt, was weiß ich, die Golduhr am Arm habe und eine riesen Kamera um den Hals hängen und dann irgendwo nachts rumlaufe, da kann es woanders auch passieren, dass jemand da aufmerksam wird.

Franz: Genau.

Markus: Also insofern, ich glaube, wenn man mit etwas Hirn da rangeht, dann funktioniert das gut. Und ich kann auch nur sagen, ich bin jetzt, glaube ich, zum dritten Mal in Brasilien und das ist wirklich immer toll, kann man jedem nur empfehlen. Also vielen Dank für deine Zeit, vielen Dank für den Einblick in deine Geschichte. Und ich freue mich schon, wenn ich dich mal dann besuchen kann in deiner Brauerei und das Ganze persönlich erleben kann.

Franz: Ja, sehr gerne, nicht nur für dich, aber alle auch, die uns zuhören, die Türen bei uns sind immer ganz, ganz offen, ja. Ihr könnt mich auch auf Instagram suchen, fff, die 3 f´s, zizi, ja, es ist ziziweis, ist mein Nikname, seit ich Kind bin, ja. Weil, ich war der Franz, der Franzi, der Franzzizizi und die fff´s sind halt von Franz Ferdinand, ist mein Name und deswegen. Aber auf Instagram kann mich jeder finden, mir eine Message schicken, ich habe dich im Podcast gehört, ich würde gern in die Brauerei kommen. Die Türen sind immer wirklich herzlich offen und ihr könnt alle gerne zu uns kommen.

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