Mal wieder ein Live-BierTalk, diesmal von der Bierköste in Neumünster. Das Thema ist die Neumünsteraner Biergeschichte, über die wir gemeinsam mit Oberbürgermeister Tobias Bergmann, Holsten-Urgestein Gerhard Hauer und Henning Freese, der vor einigen Jahren mit der Wittorfer Brauerei das Brauen wieder zurück an die Schwale gebracht hat. Wir tauchen also in drei Welten ein, einmal in das Brauen um 1970, als in Neumünster mehr Bier gebraut wurde als heute in ganz Franken zusammen, dann in die Welt der Craft-Brauerei, die mit 20 verschiedenen Sorten eine für die Stadt bisher ungekannte Vielfalt braut und schließlich in die Welt der Politik, die versucht, Brauen, Brauer und Bierkultur in einem immer schwieriger werdenden Umfeld zu unterstützen…
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Markus: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge unseres Podcasts BierTalk. Heute ganz spannend, weil nämlich live und zwar live aus Neumünster. Das ist ziemlich genau in der Mitte von Schleswig-Holstein, wir sind wir zur ersten Bierköste zusammen und habe hier einen ganz spannenden Tisch mit lauter kompetenten Menschen rund um das Thema Bier in Neumünster. Und werden uns jetzt da gleich ein bisschen unterhalten, damit ihr auch einen Eindruck bekommt, was der Norden in Sachen Bier so zu bieten hat. Und vielleicht fangen wir einfach gleich mal mit unserem ersten Gast an. Es ist der Tobias Bergmann, ist der Oberbürgermeister dieser wunderschönen Stadt und dementsprechend natürlich auch politisch verantwortlich für alles, was hier mit dem Thema Bier so passiert. Vielleicht mal vorne weg, trinken Sie überhaupt Bier?
Tobias Bergmann: Danke schön, danke schön für die Einladung.
Markus: Naja, es gibt Politiker, die das nicht tun.
Tobias Bergmann: Danke schön für die Einladung. Und sage, als Franke kann ich dir, Markus, gleich die Rückmeldung geben, ich bin ja in München geboren und in Niederbayern aufgewachsen und deshalb trinke ich Bier schon seit einer ganzen Zeit. Ja, ich trinke Bier und ich genieße Bier.
Markus: Dann würde der ein oder andere Bayer jetzt sagen, du hast den ersten Kulturschock schon hinter dir.
Tobias Bergmann: Wenn der Kulturschock ist sozusagen, von den süßen Hellen zu dem herben Pils zu gehen, dann ist das genau richtig.
Markus: Was hat dich bewogen, hier überhaupt herzukommen?
Tobias Bergmann: Neumünster ist eine großartige Stadt. Und was ich sozusagen neben dem mit gestalten will, ich glaube, Neumünster hat viele Chancen auch im Bereich des Brauens und dann habe ich gedacht, es braucht da den richtigen Pott politische Rahmenbedingungen. Und dann habe ich gedacht, mit meiner Tradition kann ich das auch gerne machen.
Markus: Ja und ist ja auch sinnvoll, wenn wir als Bayern mal einen sinnvollen Export mal so.
Tobias Bergmann: Auf alle Fälle.
Markus: Nein, alles gut. Und wie hast du dann hier so deine ersten Biere erlebt? Also hast du dann tatsächlich hier zum ersten Mal nordisches Pils getrunken?
Tobias Bergmann: Nee, also sozusagen ich bin schon länger sozusagen auch in Hamburg gewesen und habe das mit getrunken. Was ich sozusagen hier als Allererstes mit erlebt habe, war die Wittorfer Brauerei. Also das war das, was ich sozusagen an der Stadt mit festgestellt habe, weil natürlich sind wir sozusagen so ein bisschen geprägt von, du kriegst ja mittlerweile in den Supermärkten in Bayern genau das gleiche Bier, was du in Hamburg oder in Neumünster mit kriegst. Und ich bin sozusagen total begeistert, dass sich sozusagen so lokale Biere wieder mit entwickelt mit haben. Und ich meine, ich will jetzt Herrn Hermann nicht vorgreifen, also der ist ja wirklich der Experte, aber Neumünster hat ja eine große Brautradition und die war sozusagen so ein bisschen dann eingeschlafen gewesen seit den 80er-Jahren. Und drum bin ich froh, dass wir sozusagen mit der Wittorfer Brauerei da irgendwie wieder anknüpfen können. Und das war sicher auch ein Grund, als ich im Wahlkampf in der Wittorfer Brauerei gewesen bin, dass ich gesagt habe, ich gebe jetzt noch ein bisschen mehr Gas, dass ich hier Bürgermeister bin, weil wir auch so eine großartige Brauerei haben.
Markus: Ja und die Politik hat ja eine gewisse Affinität zum Thema Bier, also nicht nur in Bayern, insofern, klar. Und man muss sagen, es stimmt ja, also Neumünster, hier wurde mal über eine halbe Million Hektoliter Bier gebraut. Das ist mehr als alle Franken zusammen. Ja, also das ist schon auf jeden Fall ordentlich, also insofern natürlich eine spannende Geschichte. Und vielleicht noch für die Hörer, die jetzt Neumünster nur so halb verorten können, also wenn mir jemand das gesagt hätte vor einem Jahr oder vor anderthalb, hätte ich gedacht, naja, Schleswig-Holstein, da muss irgendwo eine Küste sein und da gibt es vielleicht eine Insel und da gibt es vielleicht einen Fischer oder irgendwie sowas. Wie muss ich mir Neumünster vorstellen?
Tobias Bergmann: Also sozusagen für alle, die sozusagen aus dem Süden das hören, Neumünster ist die größte salzwasserfreie Stadt Schleswig-Holsteins. Das kann man damit definieren also. Und ist sozusagen so 100 Kilometer nördlich von Hamburg. Alle zu meinen bayrischen Freunden sage ich immer, das ist ungefähr so groß wie Landshut. Damit können die das sozusagen …
Markus: Oder wie Bamberg.
Tobias Bergmann: Oder wie Bamberg, ja, genau, an der Stelle. Und was dann Neumünster wirklich noch besonders macht und drum sage ich, wir kommen ja gleich dazu, Neumünster ist eine gewachsene Arbeiterstadt. Also wir sind nicht Chichi Sylt oder Timmendorfer Strand, sondern wir sind eine ehemalige Textilstadt sozusagen und genau diese Arbeiter haben auch ordentliches Bier gebraucht und drum haben wir ordentliches Bier hier immer gebraut.
Markus: Und gibt es so einen Lieblingsbierstil der Neumünsteraner, also was bestellt der klassische Neumünsteraner, wenn er hier in die Kneipen geht?
Tobias Bergmann: Boah, da frag mal nicht.
Markus: Da fragen wir nachher mal nach.
Tobias Bergmann: Okay. Also wir sagen jetzt im Vergleich sozusagen, also was ich merke ist, der Neumünsteraner oder wir sind da neugierig. Wir sind neugierig, dass wir sagen, wir wollen echt was ausprobieren. Also sozusagen, du bist Franke, das ist ja sozusagen so, die sagen, was der Bauer nicht kennt, das säuft er nicht, ist sozusagen euer Prinzip so ein bisschen.
Markus: Das ist eher Bayrisch.
Tobias Bergmann: Und das ist das, was wir hier nicht haben. Also, klar, das ist eher das herbere Bier, aber die Neugierde nach dem Bier und wir probieren mal was aus, und das erleben wir jetzt hier das Wochenende, ist hier tatsächlich offen. Also Weltoffenheit im Biergeschmack, würde ich das der Stadt zuordnen.
Markus: Auf jeden Fall. Und ich finde, man erlebt das schon, wenn man draußen schaut, wird auch, dass sich die Hörer das ein bisschen vorstellen können, wir sind am Kleinflecken. Das ist sozusagen der kleine Bruder vom großen Marktplatz. Ist aber wunderschön, eine große Wiese, eine uralte Eiche, die da mittendrinsteht. Drum rum dann diese verschiedenen Bierstände, insgesamt 10, 15.
Tobias Bergmann: Die Kirche haben wir noch.
Markus: Die Kirche natürlich.
Tobias Bergmann: Die Kirche gehört auch dazu.
Markus: Die Kirche gehört auch hier zum Dorf sozusagen oder zur Stadt, also ein wunderschöner Ort, wo man einfach sehr, sehr schön auch sein kann. In der Nähe ist dann auch so eine, wie heißt das, das Wasser?
Tobias Bergmann: Der Teich.
Markus: Ja, aber da hat es doch einen Namen.
Tobias Bergmann: Schwale.
Markus: Die Schwale, genau, wo man dann ja früher auch das Eis gewonnen hat hier für die Lagerkeller. Also auch eine wichtige Funktion im Thema Bier. Und vielleicht, ja, die Bierköste, erste Veranstaltung dieser Art. Wie ist das, wenn man hier eine neue Veranstaltung als Oberbürgermeister mit etabliert, die dann sich um das Thema Bier dreht? War das sofort eine Herzensangelegenheit oder hat man da heutzutage Fragezeichen wegen Alkohol und so, wie ist das?
Tobias Bergmann: Also mir ist das total sympathisch, weil ja, es ist ja sozusagen, was wir hier machen, ist sozusagen in die Richtung Craft-Beer. Also wir gehen ja nicht her und sagen, so Zielrichtung ist, möglichst viele Hektoliter hier auszuschenken und möglichst viel sozusagen Blasmusik und alle stehen am Abend auf den Tischen. Sondern was wir hier, das ist ja praktisch eine Bier-Gourmet-Köste und das passt, glaube ich, richtig mit dazu.
Markus: Also das ist ein wunderschönes Fest.
Tobias Bergmann: Und dass wir ein bisschen lustiger sind, wenn wir Nachhause, als wir hierhingekommen sind, da spricht ja auch nix dagegen.
Markus: Absolut. Also Bierkultur spielt natürlich immer eine Rolle und die hat auch die Menschen schon immer begleitet. Ich highlighte mal schnell über hier zum Gerhard Hauer, der ja hier praktisch der in Neumünster ist, der wahrscheinlich am längsten mit dem Thema Bier zu tun hat. Vielleicht, wenn Sie ein bisschen erzählen, wie kamen Sie überhaupt zu dem Thema Bier, sind Sie praktisch aus dem Muttermund schon in den Braukessel gefallen oder wie muss man sich das vorstellen?
Gerhard Hauer: Nein, in jungen Jahren war ich bei meinem Großvater in der Brauerei, der da als Geschäftsführer war und habe da die Nase dann schon mal reingesteckt. Und habe dann nachher meine Lehre begonnen in Westberlin bei der Schultheiss-Brauerei und danach bin ich dann in verschiedenen Brauereien in Norddeutschland gewesen. Anschließend bin ich dann zum Studium wieder nach Berlin gegangen. Und wie ich fertig war, hatte ich das Glück, hier in Neumünster einen Job zu kriegen.
Markus: Und Sie sind auch aus Neumünster?
Gerhard Hauer: Nein, also normalerweise bin ich Mecklenburger, also ich bin Rostocker.
Markus: Und wie sind Sie dann hier rübergekommen, nach der Ausbildung sozusagen oder?
Gerhard Hauer: Nee, ich war in Westberlin, also das war ja alles frei, das war ja kein Problem. Und ich habe dann in Berlin mitgemacht den 17. Juni und ich habe dann auch 61 den Mauerbau noch mitgemacht, hatte mich aber dann schon entschieden, aus Berlin wegzugehen. Was ich dann auch gemacht habe und bin nachher, 64, wieder nach Berlin zurück zum Studium gegangen.
Markus: Wie muss man sich das damals vorstellen, Brauer lernen, war das noch viel Feuer, Eis und Schweiß oder wie muss man sich das vorstellen?
Gerhard Hauer: Also das war schon mit sehr viel Handwerk verbunden und die Änderung hat sich so erst in den 70er-Jahren, hat dann die Modernisierung in den Brauereien Schritt genommen.
Markus: Also Sie mussten noch richtig Hand anlegen, Pfannen schrubben?
Gerhard Hauer: Wir haben noch mit Holzfässer gearbeitet, wir haben auch noch Holzgärbottiche gehabt oder die Fässer selber, das waren auch alles noch Holzfässer. Das war natürlich, körperlich war das schon eine schwierige Sache. Aber wir haben es gut überstanden, ja.
Markus: Wie war es in Sachen Haustrunk, war wenigstens auf der Seite ordentlich was geboten?
Gerhard Hauer: Haustrunk ist bundeseinheitlich geregelt. Also normalerweise in Berlin oder auch hier in Schleswig-Holstein oder Hamburg waren zwei Liter Haustrunk angesagt. Und wir hatten hier in Neumünster eine Sonderregelung, bei uns gab es drei Liter.
Tobias Bergmann: Das ist richtige Politik.
Markus: Also das hält offensichtlich ja auch jung, also sehr schön. Also das heißt, Sie kamen hier nach Neumünster, was war dann Ihre Aufgabe in der Brauerei?
Gerhard Hauer: Ich habe angefangen und bin dann hier Kellermeister gewesen und habe nachher im Endeffekt den ganzen Betriebsablauf mit gesteuert, vom Malzeinkauf bis Sudpläne machen und, und, und.
Markus: Und was macht so ein Kellermeister genau? Also wenn der früh aufsteht, der geht in die Brauerei, trinkt erst mal eins oder wie muss man sich das vorstellen?
Gerhard Hauer: Kann man natürlich, konnte man, das wäre auch nicht das Problem gewesen. Aber, ja, da haben Sie erst mal Leute, die über drei Schichten laufen. Also da müssen Sie erst mal sehen, ist alles okay gewesen und dann kommt der Tagesablauf, je nachdem was da ist. Von der Abfüllung angefangen, ja, Abfüllung, speziell was auch Fässer angelangte. Wir hatten hier einen Fassbieranteil von ungefähr 20 Prozent. Das ist nicht sehr viel gewesen, aber es reichte dann trotzdem noch. Und das Bier wurde vertrieben durch eigene Verleger, von Grömitz angefangen bis nach Büsum rüber und alles, was dazwischen lag.
Markus: Also eine ordentliche Verbreitung. Vielleicht für die Hörer auch noch kurz als Einordnung, also Neumünster war tatsächlich auch schon vor dieser großen Brauerei eine Bierstadt. Wie die meisten Städte hier im Norden, gab es ein obergäriges Braunbier und das ist dann eben rund um die Reichsgründung, hat sich das verändert. Man hat dann hier eine untergärige Brauerei nach bayrischem Vorbild gebaut.
Gerhard Hauer: Also die Brauerei Hinselmann existierte schon seit 1760 und ist dann, wie gesagt, im Jahr 1864 teilweise in der Stadt noch produziert und hat aber die Lagerkeller draußen in der Brachenfelder Straße genutzt, die da gebaut worden sind. Und da in der Nähe lief ja auch die Schwale so. Weil es ja noch keine Kühlmaschinen gab, sondern alles mit Natureis gemacht werden musste, da konnte man dann das Eis dort gewinnen und die Keller kalt halten.
Markus: Das heißt, die untergärige Produktion ging 1860 rum los oder erst 1880 rum?
Gerhard Hauer: Nee, die ging erst 1890 los, um 1890.
Markus: Und da hat man dann das Eis auf der Schwale geschlagen im Winter und in die Keller verbracht?
Gerhard Hauer: Überall, das ist bei jeder Brauerei so gewesen, das also überall irgendwo in der Nähe ein großer See oder ein Teich sein musste, wo man dann Natureis gewinnen konnte. Damals hatte man ja auch noch entsprechend niedrigere Temperaturen. Zurzeit hätten wir da kein Glück mehr. Und man hat hier angefangen 1896, eine Kühlmaschine einzubauen.
Markus: Das war aber auch schon relativ bald, ne?
Gerhard Hauer: Ja. Die sind also immer ganz gut gewesen, was die Modernisierung und das anbelangte.
Markus: Wie haben Sie das dann, als Sie hier waren, war das schon alles komplett umgestellt auf moderne Kühlmaschinen?
Gerhard Hauer: Ja, also Kühlmaschinen war alles schon modern umgestellt. Und wir hatten damals auch noch in den alten Kelleranlagen Sole-Kühlungen. Die haben wir dann abgebaut und haben umgestellt auf direkte Verdampfung mit NH3, also Ammoniak.
Markus: Und die Hinselmann Brauerei wurde ja dann übernommen, über mehrere Wege dann zur Holsten Brauerei letzten Endes. Als Sie kamen, war es schon Holsten, genau. Und ich habe gelesen, es gab dann verschiedene Bierdeckel. Und auf den Bierdeckeln, die aus der Neumünsteraner Ecke kommen, war dann eben das Neumünsteraner Stadtwappen noch mit drauf und daran konnte man so ein bisschen erkennen, wo das Bier her kam.
Gerhard Hauer: Das war sowieso eine Sache, wir haben hier überwiegend Holsten Edel hergestellt zu damaliger Zeit und dann kam nachher Ende der 50er-Jahre die Entwicklung des Holsten Pilsener dazu. Und Holsten Pilsener war im Endeffekt der Renner. Und wir haben dann sehr viel Holsten Pilsener auch für die Kieler mit gemacht und auch zu Anfang für die Hamburger. Bloß dann wurde das mehr und Hamburg hat dann nachher selber angefangen, auch Holsten Pilsener herzustellen. Aber sonst, das ging immer schon da los, wenn einer eine Flasche hatte, hat er erst mal geguckt, wo kommt das Holsten Edel her? Ach ja, aus Neumünster, das können wir trinken. Wenn es von einer anderen Brauerei kam, dann haben sie das also abgelehnt.
Markus: Noch kurz, bevor wir dem auf den Grund gehen, was war das Edel dann für ein Bier, eher ein Export oder?
Gerhard Hauer: Export nicht, es war also ein leichtes helles Bier, was man vielleicht auch den bayrischen Bieren etwas näherbringen konnte. Auf jeden Fall, das war der Renner.
Markus: Und wir haben ja vorhin erfahren, das Geheimnis ist so ein bisschen das Neumünsteraner Wasser.
Gerhard Hauer: Ja, wir hatten hier drei Brunnen. Der eine Brunnen war nur für Kesselspeisewasser gedacht, der zweite Brunnen war für Eiswasser gedacht und der dritte Brunnen war das Betriebswasser. Und was wir dann hier gemacht haben, wir haben nachher das kalte Betriebswasser, was im Betrieb eingesetzt wurde, haben wir ozonisiert und dadurch hatten wir also im Endeffekt ein steriles Wasser. Wir brauchten also keine Desinfektionsmittel im Lagerkellerbereich, sondern wir haben die Tanks mit Wasser ausgespritzt, also erst gereinigt natürlich und dann nachher mit Wasser ausgespritzt und dann waren sie also soweit biologisch einwandfrei.
Markus: Und ist das ein sehr weiches Wasser?
Gerhard Hauer: Nee, wir hatten eine Wasserhärte von ungefähr neun bis zehn Grad.
Markus: Oh, also schon.
Gerhard Hauer: Ist schon gut. Und das war natürlich auch so, für das Brauwasser war das natürlich auch gut. Und speziell das Pilsener ist hier ja entwickelt worden von einem unserer oder von meinem Vorgängern und das war natürlich der Renner.
Markus: Ja, na, das ist doch wunderbar. Wir haben hier Dosen, wo auch Hinselmann wieder draufsteht. Aber da steht sogar ein European Beer Star drauf, sehe ich grade, Wahnsinn, vom Henning, wir werden da nachher gleich drüber sprechen. Trotzdem können wir das vielleicht mal aufmachen und Sie können mal sagen, ob es dem nahe kommt. Wobei, es ist jetzt ein dunkles Arbeiterbier. Haben Sie damals auch dunkle Biere gemacht?
Gerhard Hauer: Nee, aber nur als Bockbier, als helle Biere nicht.
Henning Freese: Genau, von dem Bier war ja, nochmal an die Tradition davor anzuknüpfen, eine alte Brauerei, die Breite Brau hatte nicht, was dann die große Hamburger Brauerei gemacht hat.
Markus: Das war eher immer Altbier sozusagen oder ist es umgedreht?
Henning Freese: Nee, ein Kellerbier, ein dunkles Kellerbier ist das.
Gerhard Hauer: Ein Kellerbier.
Markus: Ah, untergärig, okay. Ja, gut, dann machen wir das doch mal auf und geben uns eins ins Glas, genau. So, also jetzt hat hier jeder sich das schön eingeschenkt, genau. Also ein wunderschönes Bier, wenn wir es anschauen. Schöne wunderbare kastanienbraune Farbe, über drüber der Schaum.
Gerhard Hauer: Die Farbe ist gut, Geschmack ist auch gut.
Markus: Ja, soweit bin ich noch nicht. Ja, wunderbar, riechen wir mal rein. Ah ja, schön karamellig, malzig, wunderbar, wie es sich gehört. Da werden wir gleich noch ein bisschen drüber sprechen. Nehmen wir mal einen Schluck, Sie kennen es schon, ich muss jetzt nochmal ran, Moment. Also das knüpft nochmal an, das heißt, Sie haben das Edel gemacht, dann das Pils gemacht. Und waren das dann die beiden Sorten oder gab es noch andere Biere?
Gerhard Hauer: Nein, nein, wir haben Bockbier auch gemacht, aber Bockbier war ja zeitmäßig begrenzt. Also es ging nur von November, Dezember bis praktisch in den Februar rein und dann war Schluss. Im Sommer gab es gar kein Bockbier, jedenfalls bei uns nicht, bei anderen Brauereien ist das was anderes gewesen. Haben wir Export gemacht, aber das war eine Sorte, die bei uns nicht lief. In Kiel lief sie und bei uns lief sie überhaupt nicht.
Markus: Ja, okay. Und wie war das dann, als das Brauen hier zu Ende ging, wie haben Sie das erfahren und wie war das dann?
Gerhard Hauer: Ja, erfahren haben wir das schon also im Endeffekt davor und zwar hieß es immer, Neumünster wird zugemacht und es geht nach Hamburg. Und dann war, wie gesagt, der Zeitpunkt festgelegt für Ende 95, sodass wir dann also im Endeffekt das Personal aufgrund des Sozialplanes und was da alles eingestellt war. Jeder von den Mitarbeitern konnte mit nach Hamburg kommen, wenn er wollte oder aber er konnte sich auszahlen lassen. Das war also an und für sich sehr gut geregelt. Und wie gesagt, mich haben sie dann schon ein Jahr vorher nach Hamburg geholt, weil da zwei Mann in Rente gingen. So und nun hieß es, nun geh da. Und das war eine Entscheidung von 24 Stunden. Da kam der Vorstand an und sagte, Herr Hauer, wie ist es? Ja, sage ich, ich muss ja zu mindestens nochmal 24 Stunden Bedenkzeit haben. Ja, selbstverständlich, kein Thema. Und dann bin ich zu meinem alten Chef nochmal hin und habe dem das dann vorgetragen und er sagte, Herr Hauer, gibt es doch nix zu überlegen, sieh zu, dass du nach Hamburg kommst. Und das war ja auch die richtige Entscheidung. Sonst hätte ich noch ein Jahr länger hier machen können und wäre dann nach Hamburg gegangen, aber so habe ich dann gleich den Absprung gewagt.
Markus: Und dort haben Sie dann einen Teil Ihrer Mannschaft wieder um sich scharren können oder war dort alles neu?
Gerhard Hauer: Nee, das war alles neu, das waren alles neue Leute. Und das war natürlich, Hamburg ist ein anderer Schlag gewesen und auch von der Größe her natürlich erheblich aufwendiger.
Henning Freese: Das Schlimmste war, das Bier hat nicht geschmeckt.
Markus: Ja, hat Ihnen das Bier wirklich nicht geschmeckt? Jetzt dürfen Sie es ja sagen.
Gerhard Hauer: Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich mal unseren Pott mitgebracht. In der Brauerei war es so, also wenn man sich da getroffen hat, dann gab es einen sogenannten Cups, wo der Schimmel / das war also ein Kupfergefäß, wo anderthalb Liter rein gingen. Es wurde angewärmt und wenn Sie gekommen sind oder hätten mich besucht, habe ich gesagt, willst du mal einen Schluck haben, dann gab es da einen Schluck aus dem Pott.
Henning Freese: Ja, aus dem Keller ist es halt ganz kalt, im Lagertank. Also es ist einfach zu kalt zum trinken, deswegen gab es diese Gefäße. Da wurde derjenige immer losgemacht, mach mal einen Schimmel, Bier warmmachen.
Markus: Ich war vor ein paar Wochen in Tschechin in einer Brauerei, da ist es immer noch so.
Gerhard Hauer: Zurzeit ist ja Holsten im Jahr 2004 von der Karlsberg übernommen worden, da ist in der Brauerei jetzt generelles Alkoholverbot.
Markus: Oh.
Gerhard Hauer: Das ist schon eine harte Nummer.
Markus: Das stimmt. Aber da waren Sie schon raus oder?
Gerhard Hauer: Ja, 2003 bin ich in Rente gegangen, also insofern.
Markus: Rechtzeitig die Kurve gekriegt. Wunderbar. Dann gehen wir nochmal kurz rüber zu Hennig. Wir haben dich ja grad schon ein bisschen gehört, vielleicht stellst du dich nochmal ganz kurz unseren Hörern selber vor, denn du bist derjenige, der die Brautradition wieder zurückgebracht hat nach Neumünster.
Henning Freese: Ja, nicht ganz allein, aber mit meinem Team. Ich bin Henning Freese, bin gebürtiger Neumünsteraner, schon ewig hier verwurzelt. Und ich bin eigentlich gar kein richtiger Brauer, ich bin ein Heimbrauer, so bin ich gestartet. Also wie man hier auf der Köste auch am Heimbrauerstand sehen kann, habe ich das Zuhaue mit meinem Vater gemacht unten im Keller. Und das hat dann so viel Spaß gemacht, dass irgendwann die Idee entstanden ist, Neumünster bräuchte doch eigentlich wieder eine Brauerei. Ich habe dann mit einem guten Freund von mir, mit dem Torsten Behrend vor mittlerweile sechs Jahren bei einer ganz schlimmen Nacht, wo wir uns ganz fürchterlich betrunken haben, beschlossen, dass wir jetzt eine Brauerei bauen. Völlig ahnungslos und völlig blauäugig sind wir da gestartet mit und haben ein tolles Gebäude gefunden in Wittorf, daher kommt der Name Wittorfer Brauerei. Ist auf dem Gelände, das heißt Hermann G. Schmid Hof, war früher unter anderem Lederverarbeitung an diesem Gewerbehof. Ganz toll mit roten Backsteinen außen verkleidet, also im Hinterhof. Da haben wir eine Halle gefunden und dort haben wir dann vor sechs Jahren eine kleine Brauerei rein gebaut, die dann den Betrieb aufgenommen hat vor sechs Jahren, genau.
Markus: Ja, eine kleine Brauerei, die mittlerweile über 18 Sorten, glaube ich, im Sortiment hat. Also ihr strengt euch da auch ganz schön an und es gibt das Bier auch mittlerweile in der Dose, in der Flasche, in verschiedenen Möglichkeiten und ihr braut auch durchaus noch für andere. Also wirklich ein richtiges Unternehmen draus geworden, ne?
Henning Freese: Ja, ich habe es anfangs erst wirklich als Hobby oder nebenbei gemacht. Nicht als Hobby, kann man nicht sagen, aber nebenberuflich und habe dann vor zwei Jahren meinen anderen Job an den Nagel gehängt. War auch sehr froh, dass ich da weggekommen bin und mache das seitdem dann eben mit dem Team in Vollzeit. Wir haben letztes Jahr auch nochmal ein bisschen erweitert. Wir hatten ursprünglich so ein ganz kleines Sudhaus mit fünf Hektoliter Kapazität und haben jetzt im letzten Jahr nochmal umgebaut, haben jetzt eins mit 20 Hektolitern, also schon ein bisschen größer, was aber immer noch verschwindend gering ist. Ich glaube, was wir im Jahr produzieren, Gerd, das habt ihr irgendwie an einem Tag gemacht, so ungefähr, die 100 Hekto, ja oder noch kürzer.
Markus: In einer Schicht wahrscheinlich.
Henning Freese: Ja, genau.
Gerhard Hauer: Wir haben pro Sud ausgeschlagen 400 Hektoliter.
Henning Freese: Drei Sude, das ist unsere Jahreskapazität.
Markus: Ja, das war eine andere Nummer, wie gesagt, das ist eben schon richtig große Biergeschichte, wir kommen auch nachher nochmal zurück. Aber vorher noch zu dir, wie haben das die Neumünsteraner aufgenommen? Also deine Familie, deine Freunde waren bestimmt alle begeistert, aber so der Rest?
Henning Freese: Sehr offen und sehr, sehr herzlich und ganz viel Begeisterung. Neumünster ist, also für gebürtige Neumünsteraner ist das immer eine sehr tolle Stadt, aber so die Städte rundherum gucken immer so ein bisschen runter auf Neumünster. Ich kann das überhaupt nicht verstehen und ich finde, das ist überhaupt nicht gerechtfertigt. Grade die Kieler gucken immer runter, obwohl die …
Markus: Ja, gut, die sind ja geographisch drüber, vielleicht deswegen.
Henning Freese. Naja, die waren mal Olympia-Stadt. Naja, eigentlich haben sie nur die Segelwettbewerbe gehabt und eigentlich war es auch Schilksee und nicht Kiel, aber gut, ich mag die Kieler.
Markus: Es gibt da so eine Geschichte zwischen Bamberg und Bayreuth, die hört sich ähnlich an, also insofern.
Henning Freese: Ne, also ganz ehrlich, es gibt hat tolle Sachen in Neumünster, aber nicht so furchtbar viele, wo die Leute mit Stolz drauf gucken und sagen, das verkörpert Neumünster und das kann ich nach außen tragen. Und ich habe so das Gefühl, alle haben darauf gewartet, das es noch was gibt, wo man sagen kann, okay, neben den Pferdetagen, neben der Holsten Köste, neben dem, naja, der Fußballverein ist jetzt aktuell auch nicht so, also der wird jetzt grad wieder ein bisschen besser, aber die Leute freuen sich einfach, dass es was gibt, was ein Aushängeschild ist für die Stadt. Und ich habe ganz viele, die zu uns kommen und sagen, ich fahre zu Freunden, ich will was mitbringen, ich habe an euer Bier gedacht. Und die feiern das einfach, die freut das, dass es uns gibt.
Markus: Mit was für Bieren habt ihr angefangen?
Henning Freese: Wir haben ganz viel rumexperimentiert, haben aber sehr schnell gemerkt, dass es eigentlich ein, na, die Amerikaner sagen Flagship, einen Verkaufsschlager geben muss. Also ein Bier, was einfach nach Bier schmeckt und was die Leute trinken wollen, also wenn sie hier an den Tresen kommen und sagen, ich möchte ein Bier, so. Und dann haben wir ein Helles gemacht, weil wir gesagt haben, Pils-Biere gibt es schon 28 hier im Supermarkt, Helle gab es vor vier, fünf Jahren noch nicht so viele, wir machen ein Helles, machen es ein bisschen milder, ein bisschen besser trinkbar. Und wir haben in Neumünster, das ist so eine Besonderheit, eine ganz tolle Telefonvorwahl, die heißt 04321. Und so eine Zahlenfolge, die man sich gut merken kann, deswegen heißt unser Hauptbier, unser Helles, das heißt 04321, helles Stadtbier. Also wir haben eine Bierkategorie erschaffen. Das Landbier haben wir nicht, weil, wir sind ja nicht auf dem Land, deswegen haben wir ein Stadtbier gemacht. Also ein ungefiltertes Helles ist das.
Markus: Das ist aber auch mutig, oder, mit einem untergärigen Bier anzufangen?
Henning Freese: Ja, genau. Und das hat die Neumünsteraner total überzeugt also und auch das Marketing passt einfach und es spiegelt die Stadt wieder. In Kiel verkauft es sich gar nicht, ich weiß nicht, warum.
Markus: Die hören dich vielleicht ab und zu. Nun habt ihr mittlerweile ja viele verschiedenen Sorten Bier. Ich habe ja jetzt sogar eins mit Limette getrunken vor Kurzem. Wie ist das so, wie kommt das so an und habt ihr Konflikte mit den Behörden deswegen?
Henning Freese: Nee, also das sage ich jetzt nicht so laut, in Schleswig-Holstein sind die relativ entspannt, die Menschen. Nee, also wir, da kommt wieder die alte Hobbybrauerseele durch, die lieben es ja, Sachen ins Bier rein zuschmeißen, die da eigentlich nicht reingehören und das machen wir natürlich ganz viel. Also eigentlich brauen wir die meiste Zeit Helles und Dunkles und immer, wenn wir mal einen Tank frei haben, dann leben wir uns aus. Wir haben einen ganz tollen jungen Brauer, der bei uns auch gelernt hat. Und der kriegt ab und zu mal gesagt, morgen ist ein Tank frei, mach mal ein Bier. Und dann macht er ein Bier halt und dann tobt er sich eben einfach aus. Und dadurch, dass wir so klein sind, das sind immer so Größen zehn oder 20 Hektoliter. Das sind dann halt 3.- 4.000 Dosen und die kriegt man halt immer irgendwie weg, da habe ich dann meine Leute und da verkaufen wir eigentlich alle Sorten.
Markus: Und wenn unsere Hörer jetzt das Bier mal probieren wollen, kann man das auch Online irgendwie bestellen?
Henning Freese: Genau, gibt es bei uns im Webshop, Wittorfer Brauerei, einfach mal bei Google eingeben, dann findet man das.
Markus: Okay, ja, das werden wir auch in den Shownotes verlinken. Vielen Dank. Ich gehe noch einmal zurück zu unserem lieben Herrn Oberbürgermeister. Mal ganz kurz gefragt, jetzt haben wir ja ganz viel gehört über die Brauseele der Stadt in der Vergangenheit und jetzt auch in der Zukunft. Da hat man doch viele Emotionen oder, das ist doch schön oder, als Bürgermeister, wenn man sowas hat.
Tobias Bergmann: Ja, großartig, also sozusagen großartig. Ich meine, viele dieser Geschichte, grade was Herr Hauer erzählt, die kannte ich ja auch noch nicht. Und an solche Traditionen anknüpfen ist, glaube ich, ganz, ganz wertvoll. Und was wir als Stadt ja auch haben wollen, ist ja nicht nur das Bier zu brauen, das freut uns natürlich, wenn es ist, grade aber, dass wir das Bier auch trinken. Und das ist ja dann auch die Verknüpfung, die wir dann heute, jetzt das Wochenende, am Kleinflecken mit haben, das wir hierhergehen und sagen, hier kommt die Stadt zusammen und hier treffen wir uns und hier leben wir auch mit zusammen. Und das ist das, was wir sagen, was ich in der Wittorfer Brauerei großartig finde, das ist ja tatsächlich so ein alter Industriecharme, der da mit zusammengehört und das, glaube ich, ist hier wirklich wichtig. Und ich freue mich, dass wir keine bürokratischen Hürden damit haben und das unterstützen wir total gerne.
Markus: Jetzt eine Frage vielleicht noch, was ist mit den Gebäuden passiert? Also wir haben ja gehört, das waren ja richtig große wuchtige Gebäude in der Stadt, was ist da heute drin?
Gerhard Hauer: Also in der Brachenfelder Straße ist also, nachdem so zwei Jahre das schlecht war, dass da irgendwelche Firmen reingegangen sind. Inzwischen ist es aber so, das Arbeitsamt ist mit reingegangen bei dem Flaschenkeller, der recht groß war und auch in der Höhe groß war. Da hat man eine zweite Decke eingezogen, hat also entsprechend Büroräume da eingebaut. Das ist also vom Arbeitsamt übernommen worden. Und vorne sind viele kleine Firmen drin, was also sich gut entwickelt hat. Denn das war ja vor allen Dingen nicht genau vorauszusehen, was entsteht. In Kiel zum Beispiel hat man die ganze Brauerei geschliffen, da sind nur Wohnungen gebaut worden und das ist nicht sehr schön. Und hier haben wir das Glück, das wir also bis auf die Keller da unten, in den oberen Bereichen alle Räume vermietet haben.
Tobias Bergmann: Und nochmal sagen, was auch, glaube ich, wichtig ist, der Schornstein ist noch da. Also sozusagen, die Stadt war ja geprägt als Industriestadt. Und wer im Internet sich das Wappen von Neumünster anschaut, dann ist es ja nicht nur der Schwan, sondern dann sind es auch die Schlotte, der Schornstein ist auf alle Fälle noch da. Und, Herr Hauer, wir haben ja den Kunstflecken und ich war einmal in dem Keller unten gewesen, was ich jetzt weiß, was Ihr Reich ja lange Zeit gewesen ist.
Gerhard Hauer: Mit war, ja.
Tobias Bergmann: Und da haben wir eine großartige Kunstausstellung mit gehabt, die wir in diesen alten Kellerräumlichkeiten mit gehabt haben. Also das ist ja auch das Großartige sozusagen, was du da gefunden hast in der Wittorfer Brauerei, das wir sagen so, Industriecharme mit haben, den wir hier ja tatsächlich noch nutzen können. Also der ja in Hamburg oder so in Kiel schon völlig unbezahlbar mit ist. Aber da kann sich was Großartiges entwickeln und das wollen wir weiter fördern.
Gerhard Hauer: Die Kellerräume sind aber leider nicht belegt. Die sind also damals ausgeräumt worden, alle Tanks, die da drin waren, das waren insgesamt, ich glaube, 220 Stück, aus Aluminium überwiegend, die sind also alle rausgenommen worden. Und damals war also dann auch grade im Jahr so 85 / 86 der alte Direktor, den wir hatten, Direktor Stüwe, der hatte dann die Vorstellung, da noch eine Hausbrauerei rein zubauen und es sollte ein Kutschenmuseum erstellt werden. Aber es ist beides nix geworden. Wobei ich sagen muss, mit der Hausbrauerei, das wäre also schwierig gewesen. Zu damaliger Zeit haben wir hier in Neumünster ja sehr viel Bundeswehr auch noch gehabt und da ist ja nichts mehr von vorhanden, auf Deutsch gesagt. Das ist leider sehr schade, auch grade für die Wittorfer Brauerei.
Tobias Bergmann: Die würden trinken.
Gerhard Hauer: Ja.
Henning Freese: Auf die Uni warte ich noch hier.
Gerhard Hauer: Aber jedenfalls, das ist dann so gewesen. Und wie gesagt, die Kellerräume sind ausgeräumt, sind trocken, da hätte man auch sehr gut einen Jazz-Keller rein bauen können. Aber inzwischen hat man daneben auf dem Gelände, was also auch zur Brauerei gehörte, ein Wohnhaus gebaut. Da wäre grade so ebenerdig gewesen, dass man da hätte reingehen können, aber es ist alles nicht gemacht worden, leider.
Markus: Naja, schauen wir einfach mal, wie es sich entwickelt. Wir werden auch nächstes Jahr wieder eine Bierköste haben, da könnt ihr dann natürlich auch gerne vorbeikommen, wir verlinken auch das natürlich in den Shownotes. Und ansonsten sage ich Ihnen Dreien jetzt erst mal vielen Dank für dieses schöne Gespräch und euch da draußen natürlich noch viel Spaß beim Nachdenken über den nächsten Urlaub in Neumünster.
Henning Freese: Yes.
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