Die 27jährige Maria Krieger aus Riedenburg ist die neue Bayerische Bierkönigin
München/Riedenburg. In einem spannenden Finale setzte sich die Brauerstochter aus Niederbayern gegen ihre sechs Konkurrentinnen durch und darf nun für ein Jahr den bayerischen Bierthron besteigen. Zweite wurde Veronika Huber aus Übersee am Chiemsee, dritte die Pappenheimer Mälzerstochter Sophie Wurm.
Zum vierten Mal ließ der Bayerische Brauerbund seine Bierkönigin wählen, und es sollte alles anders werden. Ein größerer Saal, Karten im freien Verkauf und ein dreigeteiltes Voting gaben der Veranstaltung ein neues Flair und jede Menge Spannung. Schließlich stand bereits vorher das Ergebnis des Online-Votings fest, in dem die Oberpfälzerin Eva Maria Karl noch vor Krieger gelegen hatte. Allerdings nur mit einem hauchdünnen Vorsprung von knapp 200 aus fast 30.000 abgegebenen Stimmen. Insofern war ein Kopf an Kopf Rennen vorprogrammiert.
Nach einer ersten Vorstellungsrunde gings ans Eingemachte: Die Kandidatinnen mussten blind ein Bier wählen und es dann vor dem Publikum beschreiben und verkosten. Anschließend gab es für jede noch einige Fragen aus den Reihen der fünfköpfigen Jury. Hier konnte als einzige die Ostallgäuerin Daniela Prestele auf der ganzen Linie überzeugen. Mit Herzlichkeit, Charme und einem beeindruckenden Fachwissen meisterte sie die Prüfung mit Bravour. Andere Kolleginnen verwechselten Geschmäcker und Rohstoffe oder wählten gar das falsche Glas zum Bier. Sicherlich waren viele dieser Unsicherheiten dem Stress auf der Bühne geschuldet, allerdings gehört genau das später zu den wichtigsten Aufgaben der neuen Bierkönigin, die über 100 Tage im kommenden Regieringsjahr für das bayerische Bier unterwegs sein wird.
Überall im Saal verteilt saßen die Fangruppen der Kandidatinnen, und so kochte die Stimmung, als das Publikum nach der Jury zum letzten Voting aufgerufen wurde, das alles entscheiden würde. Denn sowohl die Jury, als auch das Publikum trugen jeweils ein Drittel zum Endergebnis bei. Das letzte Drittel bildete das bereits abgeschlossene Online-Voting. Bange Minuten, mitfiebernde Anwärterinnen auf der Bühne, schließlich wurde das Ergebnis verkündet: Maria Krieger gewinnt vor Veronika Huber und Sophie Wurm, die beide bei der Jury mächtig gepunktet haben mussten, um ihren großen Rückstand aus dem Online-Voting aufholen zu können. Der Riedenburgerin Krieger rollten zwischen den Jubelschreien auch Freudentränen über die Wangen – für die Marketingfrau der Riedenburger Brauerei ist ein Lebenstraum in Erfüllung gegangen. Und so währte die Krönungszeremonie auch eine gute halbe Stunde, weil die übergroße Freude einfach immer wieder aus Maria Krieger herausbrach.
Ihr erstes Statement als neue Bierkönigin Bayerns: „Ich bin unglaublich glücklich und ich verspreche, ich werde Euch eine würdige Herrscherin sein!“
Sie war zuvor einen Monat lang durch Ihren Landstrich gezogen, um Wahlkampf für die Internet-Abstimmung zu machen. Nun steht als erstes eine große Wahlparty in dem kleinen Städtchen an der Altmühl an – da wird sicher die ein oder andere Maß Freibier fließen. Die unterlegenen Kandidatinnen waren natürlich traurig, doch Sophie Wurm aus Mittelfranken beispielsweise konnte ihrem dritten Platz auch etwas Gutes abgewinnen: „Ich bin voll zufrieden und war eh schon überwältigt von der riesen Unterstützung in Pappenheim.“ Vier Wochen lang hatte sie mit Papa Biere verkostet, mit Mama Dirndl anprobiert und die Pappenheimer motiviert, für sie auf die Maustasten zu drücken. Ihre große Aufholjagd am Wahlabend hat auf jeden Fall jede Menge Respekt verdient. Ganz anders ist es bei Sabrina Lang. Die Radiomoderatorin aus Coburg konnte nicht zuletzt in ihrer eigenen Morning-Show die Werbetrommel rühren, aber eben am Abend nicht überzeugen. Nach der ersten Enttäuschung kam aber auch bei ihr die Feierlaune hoch und der erste Satz nach der Königinnen-Kür lautete: „Was für Bier gibts denn in unserem Bus auf der Heimfahrt?“ Die Oberfränkin dürfte also eine feucht-fröhliche Heimreise gehabt haben. Sie und Sophie Wurm sollten auf jeden Fall als Vorbilder dienen, damit im nächsten Jahr vielleicht doch eine fränkische Kandidatin den Mut und das Durchsetzungsvermögen besitzt, den Bayern den Bierköninginnen-Thron zu entreißen – es wäre an der Zeit!