BierTalk 42 – Interview mit Barbara Lohmeier-Opper aus Loh, Braumeisterin, Youtuberin, Mutter und Mädchen für alles

Barbara Lohmeier-Opper, kurz Babsi, wurde in die oberbayerische Bierwelt hineingeboren. Ihre drei Schwestern gingen andere Wege und so ist sie nun seit 2020 Chefin im und vom Bräu z’Loh. Im BierTalk mit Holger Hahn und Markus Raupach erzählt sie ihre spannende Geschichte, klärt über die bayerische „Allerwelts-Kirta“ auf und gibt Einblicke in den Alltag als Braumeisterin, Chefin, Mutter und ihr neuestes Baby – ihren eigenen Youtube-Kanal…

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Markus: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge von unserem BierTalk. Für alle Science-Fiction Fans heute eine ganz besondere Zahl Nummer 42. Und wir haben uns natürlich auch was Besonderes rausgesucht, quasi die Antwort auf das ultimative Bier, nämlich die liebe Babsi, die ich vor sechs Jahren oder sieben kennengelernt habe zum ersten Mal in München, damals bei einer Pressekonferenz. Aber bevor ich viel erzähle, vielleicht erst noch, am Mikrofon ist natürlich wie immer der Markus und …

Holger: … der Holger.

Markus: Genau! Und wir haben eben die Babsi Lohmeier-Opper zu Gast, die sich jetzt am besten gleich noch kurz selbst vorstellt.

Barbara Lohmeier-Opper: Ich bin die Babsi. Ich habe eine Brauerei in Loh bei Dorfen. Das ist im schönen Oberbayern. Seit 1. Januar habe ich die Brauerei meines Vaters übernommen und jetzt schaue ich halt einfach mal, wie es weitergeht. Im April habe ich einen YouTube Kanal angefangen. Da erzähle ich übers Bier und wie wir es bei uns machen und was sonst noch so interessant ist, wer bei uns arbeitet. Ich bin Brauereichefin, Braumeisterin, Hausfrau, Mutter, Ehefrau, was da halt alles so daherkommt, was man alles machen muss, was einem nicht erspart bleibt. Und in diesem Sinne habe ich mir aber trotzdem jetzt mal heute die Zeit genommen, um beim Markus und beim Holger ein Bier zu probieren.

Holger: Und genau damit fangen wir jetzt auch an.

 

Was ist ein Kirtabier?

Markus: Genau! Da würde ich doch mal sagen, wir haben drei schöne Bierchen vor uns und das eine lacht mich schon richtig an: Das Kirtabier. Vielleicht musst du uns ganz kurz vorher noch erzählen, was sich hinter diesem schönen Wort Kirta versteckt, weil das kennt vielleicht nicht jeder.

Barbara Lohmeier-Opper: Das ist zur Kirchweih speziell eingebraut, also Kirchweih ist ein ganz großer Bauernfeiertag, hier in Oberbayern ist das ja immer richtig groß gefeiert worden, da war sogar Montag dann noch Feiertag, und die Knechte und Mägde haben es halt richtig krachen lassen. Und da gibt’s den Spruch: „A g’scheide Kirta, der dauert bis zum Irta.“ (Also Irta war der Dienstag). „Ko se schicka a bis Migga.“ (Also bis zum Mittwoch). Also die haben es halt richtig krachen lassen damals. Und für diesen Anlass hat man halt ein extra Bier eingebraut, das ist eben dieses Kirtabier. Das ist ein bisschen stärker, also hat so Festbier-Charakter. Hat 13 % Stammwürze, entsprechend auch 5,6 % Alkohol. Und es ist aber eigentlich trotzdem sehr mild, weil es auch recht fein gehopft ist mit Saphir-Hopfen. Da haben wir speziell mehr von dem Saphir-Hopfen drin. Dieses Bier eben jetzt auch heuer ist zugleich das Einstands-Bier von meiner neuen Braumeisterin, die seit August da ist. Und das waren so ihre Anfangssude. Und das ist aber total gut angekommen bei den Leuten.

Markus: Das heißt, ihr seid ein Zwei-Mädel-Betrieb jetzt, kann man das so sagen?

 

Drei Frauen und eine Brauerei

Barbara Lohmeier-Opper: Na, eigentlich drei Mädel, weil wir haben auch noch eine Auszubildende. Die hat zwar im Januar erst angefangen, ist aber schon topfit und ersetzt den Brauer, der uns vor kurzem erst verlassen hat.

Markus: Das ist ein sehr helles, honigfarbenes, schönes, klarfiltriertes Bier. So von der Idee her kommt das dann von eurem Hellen oder habt ihr da ein komplett eigenes Rezept dafür entwickelt?

Barbara Lohmeier-Opper: Ja. Mein Vater hat damals schon ein spezielles Rezept entwickelt, nach dem brauen wir heute immer noch.

Markus: Also ein Urbier sozusagen.

Barbara Lohmeier-Opper: Genau!

Markus: Und wenn man reinriecht, hat man das auch, was du sagst, die Hopfennoten, den Saphir-Hopfen, ein bisschen Citrus. Und man sieht auch schon, wenn man es im Glas hat und ein bisschen dreht, dass das schon durchaus ein bisschen mehr Alkohol hat. Es klebt ein bisschen am Glas, wie sich das für so ein Festbier gehört. Dann probieren wir doch mal.

Holger: Ich als Preuße, wir sagen ja Kirmes eigentlich. Und dann kenne ich noch die Kerwa, das ist dann so Franken, oder?

Markus: Yo!

Barbara Lohmeier-Opper: Genau!

Holger: Dann gibt’s noch die Kirb und die Kerb und die Kirta. Und Kirta ist dann Altbayern?

Barbara Lohmeier-Opper: Sozusagen! Also kommt halt vom Dialekt. Genau!

Holger: Dann gibt es noch Kilbi, das gibt’s in der Schweiz.

Markus: Okay! Wow! Also es erinnert mich sehr auch so an diese Oktoberfest-Biere, also im Mund ein bisschen cremig, sehr schön auch eben der Körper mit ein bisschen Honigaromen. Und halt insgesamt ein bisschen kräftiger, kraftvoll, wie es sich für so ein Festbier gehört. Eigentlich geht das ja auch so ein bisschen auf die alten Erntedankfeste zurück, wo man dann einfach auch eben die Ernte gefeiert hat und dadurch auch ein bisschen mehr Umdrehungen so im Glas hatte oder haben wollte, oder im Krug, genauer gesagt. Wann ist denn eure Kirta immer?

 

Ein Kirchweihtag für alle

Barbara Lohmeier-Opper: Wir haben den Allerwelts-Kirta, der ist am dritten Sonntag im Oktober. In Franken ist es ja, glaube ich, noch so, dass die Kirchweih an geteilten Daten festgesetzt ist und bei uns ist es aber vereinheitlicht, weil natürlich bei jeder Kirchweih sich einige Leute dann vor allem wegen dem Alkoholkonsum geprügelt haben und dann war die Stimmung halt entsprechend und die Leute konnten nicht mehr arbeiten. Und deswegen wurde es dann vereinheitlicht auf ein Datum, weil natürlich von den umliegenden Gemeinden die feierlustigen Leute immer dann in die Gemeinde gekommen sind, wo halt grad gefeiert wurde. Und da war entsprechend was los.

Markus: Das ist ja eine krasse Geschichte. Ich kenne es bei uns nur andersrum. Also einerseits ist es so, dass tatsächlich die Kirchweih bei uns zu dem jeweiligen Heiligen gehört, auf den die Kirche jeweils geweiht ist, und das geht dann das ganze Jahr, fängt irgendwann im März, April an und geht dann eigentlich bis in Oktober, November rein. Und eigentlich ist tatsächlich, wie du schon sagst, in jedem Ort an irgendeinem anderen Wochenende irgendeine Kirchweih. Also ich kenne es nur andersrum, dass man zum Beispiel in Erlangen bis vor kurzem Betriebsferien bei Siemens und an der Uni gemacht hat, wenn die Bergkirchweih war, weil man eben wusste, die Leute gehen sowieso dahin und dann brauche ich die auch nicht arbeiten oder studieren lassen. Hat man jetzt vor ein paar Jahren abgeschafft, aber dass es so rum ist, dass man von Staats wegen sagt, wir machen jetzt alle Kirchweihen auf einen Termin, finde ich natürlich auch ganz schön krass. Wann ist denn das gewesen? Weißt du das zufällig?

Barbara Lohmeier-Opper: Muss Anfang des 20. Jahrhunderts gewesen sein.

Markus: Krasse Sache. Also sowas. Ihr seid in Niederbayern, oder?

Barbara Lohmeier-Opper: Nein, wir sind oberbayerisch, wir haben früher mal zu Niederbayern gehört. Irgendwann 1800 sind wir dann auch zu Oberbayern …

Markus: rüber gewandert sozusagen.

Barbara Lohmeier-Opper: Genau!

 

Was und wo ist Loh?

Markus: Vielleicht noch ganz kurz, das Ganze heißt ja Bräu z’Loh, wenn ich das richtig ausgesprochen habe?

Barbara Lohmeier-Opper: Mhm (bejahend). Ja.

Markus: Was steckt denn da dahinter und wie spricht es der gemeine Franke richtig aus?

Barbara Lohmeier-Opper: Es ist eine Ortsangabe. Z’Loh heißt in Loh, oder von Loh, deswegen, weil wir halt aus Loh sind, sind wir halt der Bräu z’Loh.

Markus: Und dann heißt ihr auch noch Lohmeier, das kommt ja auch noch dazu.

Barbara Lohmeier-Opper: Ja genau. Weil früher war es ja so, in den Orten gab’s ja einen Meier, der halt den gräflichen Besitz verwaltete, und der Lohmeier war halt dann der Meier von Loh. Daher unser Name.

Markus: Und dann habt ihr irgendwann die Brauerei quasi übernommen sozusagen, oder?

Barbara Lohmeier-Opper: Nein, das war ja so, in den 1920er Jahren waren ja auf dem Hof von meinem Uropa ganz viele Knechte und Mägde, die haben da gearbeitet und alle Durst gehabt. Und mein Uropa hat halt da schauen müssen, dass die was zum Trinken haben. Und er hat aus dem Nachbarort Bier bezogen im Tausch gegen die Gerste. Und als der Wirt Jahr um Jahr mehr verlangt hat als er dann bei den anderen verlangt hat und der Preis für das Getreide einfach nicht gut war, hat mein Uropa gesagt: Naja, da muss irgendwie eine Alternative her. Und das war dann so, dass ein Braumeister, der aus München kam und hier auf die Jagd ging, ihm halt erzählt hat, man konnte für den Eigenbedarf Bier brauen und das könntest du ja machen, das ist gar nicht so schwer. Und dann hat er sich da mal so umgehört und sich mit anderen Bauern noch zusammengeschlossen, die das auch probiert haben. Und dann gab’s da eben mehrere Bauernhöfe, auf denen Bier gesotten wurde für den Eigenbedarf. Nachdem dann viele Leute da waren auf dem Hof und mein Uropa dann musiziert hat und die Knechte musiziert haben und dann war da halt Stimmung, und mein Uropa hat dann fleißig eingeschenkt und hat auch was dafür verlangt, weil man kann es ja nicht herschenken. Daraufhin flatterte halt eine Strafanzeige ins Haus wegen illegalem Bierausschank. Und andere würden jetzt vielleicht sagen: Oh! Nicht gut gelaufen. Höre ich mal wieder auf. So war das bei meinem Uropa nicht. Der hat gesagt: Also wenn das so ist, dann mache ich das gewerblich. Und hat dann richtig anfangen, hat größere Behältnisse sich zugelegt, hat sich dann auch Flaschen zugelegt. Die ersten Flaschen waren ungefähr 300 Flaschen mit eigenem Aufdruck. Die waren ja damals alle so die Flaschen, aber es war halt für unsere kleine Brauerei ganz was Besonderes, da für so einen Bauernbräu 300 Flaschen da sich zuzulegen. Es gibt auch von den anderen Bauernbräus noch Flaschen, aber die gibt’s halt schon nicht mehr als Brauerei, die haben dann aufgehört, weil es unrentabel war oder halt einfach das Geschäft nicht so angekurbelt haben, wie eben dann mein Opa und meine Oma das gemacht haben.

Markus: War da dann auch der Name im Glas eingraviert, oder wie?

Barbara Lohmeier-Opper: Ja genau! Also das war ja so ein Aufdruck, also das war eine spezielle Prägung.

Markus: So erhaben wahrscheinlich einfach. Oder Holger, wie sagt man dazu?

Holger: Ich überlege auch gerade. Jetzt bei Papier würde man sagen, Prägedruck, aber wie das bei einem Glas ist, weiß ich gar nicht.

Barbara Lohmeier-Opper: Weil es ja nicht geprägt ist, sondern es steht ja raus.

Holger: Genau!

Barbara Lohmeier-Opper: Also in der Form muss direkt so eine …

Holger: Eine Aussparung sein.

Barbara Lohmeier-Opper: … Aussparung sein. Genau. Dass das halt dann auch so 3D-mäßig wirkt. Und es schaut auch echt cool aus. Also das wirkt total super. Also die Flaschen haben echt was gehabt. Und es gibt auch welche mit besonderen Verzierungen und so. Das ist echt was Schönes.

Markus: Dann weißt du ja, was du in acht Jahren zum großen Jubiläum für Flaschen rausbringen musst, oder?

Barbara Lohmeier-Opper: Das werde ich mir nicht leisten können.

Markus: Holger, du bist doch auch in so einem Familienbetrieb großgeworden rund ums Thema Bier. Wie ist das denn so, wenn man als kleiner Stöpsel da so rum rennt in der Wirtschaft?

Holger: Wie ist das? Ich sag mal, man hasst es und man liebt es, so würde ich sagen. Man hasst es, weil die Eltern ja gefühlt alles andere irgendwie wichtig nehmen als einen selbst. Und man liebt es, weil immer was los ist und die meisten Gäste sind ja auch total nett. Und gerade so ein kleiner Junge, den finden dann alle sowieso gut und so. Und die Männer bei uns, also ich war ja quasi in Duisburg und da war ja Stahl und Kohle ganz groß, und die kamen halt von der Arbeit und haben ein bisschen erzählt und so. Und ich fand das immer total spannend, was die erzählt haben. Also ich habe die richtig geliebt, weil die auch so unterschiedlich waren. Jeder hat da so für irgendwas gestanden. Also ich würde sagen, man liebt es und man hasst es. Und es ist aber auf jeden Fall total spannend, in so einem Betrieb dann groß zu werden. Also wir haben ja keine Brauerei gehabt, sondern eine Gastronomie. Aber wenn man da jetzt, also ich glaube, wir haben so 286 Hektoliter im Monat gehabt, …

Barbara Lohmeier-Opper: Wow!

Holger: … heutzutage alle Brauereien würden da ganz nervös werden, so jemanden unter Vertrag zu nehmen.

Barbara Lohmeier-Opper: Ja, unbedingt!

Holger: Aber das war damals ganz normal.

Markus: Wie war es bei dir, Babsi, großwerden in so einem Betrieb? Kannst du dem zustimmen, was der Holger sagt

 

Die Frage der Übergabe

Barbara Lohmeier-Opper: Ja, total! Also das ist schon wirklich was Besonderes. Bei mir war das irgendwie von Anfang an bestimmt, oder ich wollte es auch von Anfang an. Also ich bin halt auch als kleines Mädchen dann schon mit dem Laster mitgefahren oder habe auf den Festen geholfen, wenn mich der Vater gebraucht hat. Und insofern war das dann eigentlich klar, dass ich die Brauerei mal kriege. Und meine Schwestern wurden dann außen vorgelassen, ich habe noch drei Schwestern. Aber meine Eltern haben dann gesagt: Nein, das macht die Babsi. Und dann war das irgendwie so und hat sich dann auch nicht mehr geändert. Also ich bin jetzt die einzige aus der Familie, die das übernommen hat.

Markus: Ich glaube, wir sollten zum nächsten Bier übergehen. Wir haben da noch ein Kellerbier und ein Dunkles. Was wollen wir dann als nächstes probieren?

Barbara Lohmeier-Opper: Vielleicht das Dunkle und danach das Kellerbier.

Markus: Das Dunkle wäre auch mein Wunsch. Holger, gehst du d’accord?

Holger: Du weißt doch, ich bin glücklich, wenn du glücklich bist.

Markus: Also gut, dann lass uns doch mal das Dunkle in Angriff nehmen.

Holger: Ich merke schon, da lacht wieder das oberfränkische Herz.

Markus: Es springt.

Holger: Ja, es springt.

 

Hurra, ein Dunkles

Markus: Ich meine, es gefällt mir ja schon von vornherein diese schöne Kastanienfarbe, das ist ja schon toll. Weil in Bayern sind die ja oft so dunkel, dass man gar nicht mehr durchgucken kann. Und so ist es einfach so ein bisschen geheimnisvoll, ein bisschen Rotschimmer, ein bisschen braun obendrauf der Schaum auch, schön braun getönt, wie es sich gehört. Steht bei mir auch sehr, sehr lange, und es ist schon beim Einschenken mir dieses leichte Karamell, Kakao, Kaffee entgegengekommen, wie es sich für so ein Bier halt gehört. Und das ist natürlich für mich als Franke großartig. Es fehlt vielleicht noch der Rauch, aber das ist ja okay.

Barbara Lohmeier-Opper: Wollte ich grad sagen.

Holger: Nein, richtig schön malzaromatisch.

Markus: Und schön cremig.

Holger: Aber hat eine leichte Röstnote.

Markus: Ja, muss es ja haben. Und schön cremig auf der Zunge, das gefällt mir. Mhm (bejahend). Ist das euer ältestes Bier, Babsi, so von der Geschichte her?

Barbara Lohmeier-Opper: Das kann in der Tat sein. Ja. Wir haben ja mit dem Dunkel-Export angefangen, also zumindest sind das die ältesten Etiketten vorm Krieg. Früher hat man ja mit einem Dunklen, also das war ja die Hauptsorte, Dunkles.

Markus: Auf jeden Fall! Und die Etiketten, die jetzt auf den Flaschen sind, sind an dieser alten angelehnt?

Barbara Lohmeier-Opper: Nein, gar nicht. Also diese Etiketten, die hat mein Vater entworfen Ende der 80er Jahre. Wir hatten in den 80ern noch ein bisschen andere. Halt das mit dem L in den Rauten so alles seine Gestaltung. Also der hat da richtig viel Herzblut reingesteckt in die Grafik. Und ich werde die jetzt nicht groß ändern, also wenn ich mal was ändere, weil die eigentlich so recht schön sind, finde ich.

Markus: Mhm (bejahend). Ja, ich denke, da haben sich die Leute auch einfach dran gewöhnt, so ein Wiedererkennungswert.

Barbara Lohmeier-Opper: Mhm (bejahend).

Markus: Gibt’s denn um euch herum viele andere Brauereien?

Barbara Lohmeier-Opper: Ja, es gibt schon auch viele kleinere. Also im nächsten Landkreis dann, das ist die Brauerei Stierberg. Die sind ungefähr so wie wir. Da waren wir jetzt erst auch kürzlich dort. Und das ist echt ganz schön auch Familienbetrieb. Dann ist natürlich der Unertl bei uns um die Ecke. In Taufkirchen gibt’s einmal die Brauerei, in Dorfen gibt’s ja nur den Bachmayer. Und eine neue Brauerei, den Kellerbräu.

Markus: Stimmt. Ja. Mhm (bejahend).

Barbara Lohmeier-Opper: Genau! Und der Kellerbräu, das ist ganz witzig, der hat bei uns einmal gearbeitet vor drei Jahren sowas, und dann hat er sich halt selbstständig gemacht.

Markus: Und ihr habt immer noch Kontakt miteinander?

Barbara Lohmeier-Opper: Ja freilich. Also man trifft sich ja auch so bei gewissen Veranstaltungen. Wenn halt jetzt Volksfest gewesen wäre, hätten wir uns bestimmt auch wieder gesehen.

Markus: Du hast ja schon ein paar Mal erwähnt, es gibt dich ja auch zum Anschauen. Da müssen wir vielleicht auch noch kurz drüber reden. Der Holger hat ja auch schon gerade erzählt, er hat ein Video gesehen.

Barbara Lohmeier-Opper: Warum musst du jetzt lachen?

 

Die Wächterin des Reinheitsgebotes

Holger: Weißt du, warum ich lachen muss? Kann ich dir sagen. Weil da gibt’s doch so ein wahnsinniges Bild von dir, die Wächterin des Reinheitsgebots.

Barbara Lohmeier-Opper: Ach so. Ja, ja.

Holger: Mit den Rosen im Dekolleté und so. Und dann eben mit der Gau im Hintergrund und so. Und dann, wenn der Markus dann sagt, es gibt dich ja auch zum Anschauen, dann habe ich halt dieses Bild vor Augen gehabt. Und das ist schon super. Also gäbe es in Schleswig-Holstein so nicht.

Markus: Das kann man an dieser Stelle vielleicht mal sagen, (unv. #00:14:31.3#) hat das gemacht, ein Fotograf, ein Freund von mir. Das ist ein Buch, wo wirklich zum Reinheitsgebot eben viele verschiedene Brauer-Protagonisten aus ganz Bayern von ihm auf ganz besondere Art und Weise inszeniert worden sind. Und das ist echt ein eindrucksvolles Buch mit eindrucksvollen Fotografien. Kannst du dich da noch erinnern an das Fotoshooting?

Barbara Lohmeier-Opper: Oh ja, das war total abgefahren. Die sind halt gekommen, ich hatte noch ein bisschen Arbeit, und haben sich irgendwie altes Krempelzeug zusammengesucht, sie bauen jetzt Kulisse. Ich habe mich dann fertig gemacht. Dann haben sie mich geholt. Und dann stand halt mitten im Garten so ein uralter Tisch, der schon fast zusammengefallen ist und wo der Wurm schon drin war. Aber der Tisch schaut halt super aus, und dann haben sie gesagt, dann nehmen wir jetzt diesen Krug noch und da schenken wir jetzt Bier ein. Und du musst da dich so hinsitzen mit, die Arme so verschränkt und dann musst du so ernst schauen. Das war so anstrengend. Und Rücken gerade. Also ich mache das ja grad noch mal so, also ja, Rücken halt gerade und die Hände so hin und dann muss halt das Bier da passen. Dann ist natürlich zwischen dem Shooting immer wieder der Schaum zusammengefallen. Wie soll es denn auch anders sein? Und dann ja, jetzt musst du trinken, weil sonst können wir ihn nicht frisch draufschenken, haben wir keinen frischen Schaum. Okay, gut, getrunken. Und dann wieder ernst hinsetzen. Und das war irgendwie so paradox schön auch, also im Nachhinein wirklich schön.

Markus: Klasse! Also das Ergebnis solltet ihr euch unbedingt anschauen, liebe Hörer, sehr spannend. Ich glaube, man findet es auch irgendwo im Internet, ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube schon.

Holger: Ich glaube, das ist ausverkauft.

Markus: Das Buch ist ausverkauft. Ja, aber das Bild ist, glaube ich, irgendwo.

Holger: Naja, einfach auf der Seite auch, auf der Internetseite. Und dann „Über uns“ und „Historie“ und dann nur nach unten scrollen. Und dann sieht man es schon.

Barbara Lohmeier-Opper: Ja genau!

Markus: Ah, okay! Na, siehst du. Weil du immer deine Hausaufgaben machst, Holger. Sehr gut! So tief bin ich in die Website gar nicht vorgedrungen.

Holger: Ich bereite mich ja immer vor. Und außerdem, wenn ich dann mit dir zusammenarbeite, muss man ja professionell sein, sonst schimpfst du ja immer.

Markus: Absolut!

Barbara Lohmeier-Opper: Ich hätte auch noch ein paar Exemplare da, die man käuflich erwerben kann bei mir.

Markus: Das ist doch ein guter Tipp. Wenn ihr euch das Bier holt, könnt ihr gleich das Buch dazu mitnehmen. Sehr schön! Wir waren beim Video. Weil das finde ich nämlich ganz spannend. Wir haben ja uns entschlossen, im April die Podcast-Geschichte zu machen, also das war schon lange ein Wunsch von mir, aber immer irgendwie beiseite gedrückt, weil halt keine Zeit war. Und dann hatten wir halt auf einmal Zeit. Und wann kamst du auf diese Idee zu sagen, du gehst jetzt auch in die Medien sozusagen und machst es dann gleich noch als YouTuberin sozusagen?

 

Babsi auf Youtube

Barbara Lohmeier-Opper: Das war eigentlich ziemlich genau der gleiche Zeitpunkt wahrscheinlich. Das war um den Tag des Bieres, am 23. April habe ich das Video gedreht. Und ich habe das auch schon ganz lang vor mir hergeschoben. Ich habe schon mit dem Gedanken gespielt, ungefähr seit einem Jahr oder anderthalb, weil ich ja doch ein recht bewegtes Leben führe und da viel los war. Und meine Jungs, also ich habe zwei Söhne, einen mit 14 und einen mit 10, und die sind halt alle beide total gern auf YouTube und sehen sich da halt Leute an. Und da gibt’s halt Leute zum Beispiel, der „Held der Steine“ in Frankfurt, der Lego Reviews macht. Also der baut diese Sets auf und zeigt die her und was daran toll ist, was daran schlecht ist und so. Und der Typ an sich ist ja auch schön anzuschauen. Und da habe ich mir gedacht, also eigentlich wäre das ja auch sowas für mich, wo ich einfach mal mich präsentieren kann. Wenn jemand was interessiert, kann ich es ihm zeigen. Und man kann da so in Kontakt treten mit ganz vielen Leuten und kriegt da einfach auch mal ein schönes Feedback oder kann mal das irgendwie ausbauen. Egal, wie auch immer, einfach mal probieren. Und dann habe ich mich da so ein Jahr lang herumgedrückt. Und als dann das kam mit Corona, da habe ich mal so ein Video gedreht. Da habe ich mein Dirndl angezogen und extra schöne Frisur gemacht. Und meine Eltern haben sich gefragt, was ist denn jetzt mit der los? Läuft da im Festtagsgewand übern Hof und so ein Stativ aufgebaut im Sudhaus. Und ich habe mir gedacht, jetzt musst du einfach mal anfangen. Und dann habe ich da eben das Video über die Regionalität gemacht. Und habe da auch schon erwähnt, dass ich jetzt YouTube machen werde. Und dann hatte ich es halt versprochen, da konnte ich nicht zurück. Das war für mich jetzt auch irgendwie so die Bestätigung, jetzt musst du. Du hast es versprochen, jetzt musst du auch dranbleiben. Und es ist natürlich schon schwer, dass man da jede Woche wieder ein neues Thema hat. Man muss sich ja dann erst mal damit auseinandersetzen, was könnte die Leute jetzt interessieren? Also in den Kommentaren ist es ja eher jetzt spärlich, also grad so am Anfang. Da weiß man ja gar nicht, was man so bringen soll. Und das wird euch auch so gegangen sein. Aber man fängt dann einfach mal an und dann läuft es schon. Und ich denke, ich könnte das auch noch weiter ausbauen, einfach mal schauen, wie es sich entwickelt.

Markus: Ganz toll fand ich auch das Hopfenvideo. Das habe ich vorher noch nie, ehrlich gesagt, noch nie gesehen, dass jemand das wirklich in einer relativ kurzen Zeit so schön und klar über die Bühne bringt sozusagen, also den Hopfen …

Barbara Lohmeier-Opper: Danke!

Markus: … vom Feld. Und das fand ich wirklich großartig. Das haben wir auch bei uns im Sommelier-Kurs eingesetzt als Lehrvideo.

Barbara Lohmeier-Opper: Echt wahr?

Markus: Absolut!

Barbara Lohmeier-Opper: Ja, freut mich sehr.

Markus: Das ist wirklich toll. Und ich glaube, das ist auch für die Leute, dann sehen die eben auch die Verbindung, die du zu den Hopfenbauern hast und wie eben die Rohstoffe was mit dem Bier machen, wie man sich darum kümmern muss. Das ist toll, dass man das macht. Und ich glaube, Holger, das ist doch ein bisschen auch für uns das Learning, dass die Leute wirklich sich freuen, wenn man sich ihnen öffnet, wenn man mit ihnen kommuniziert. Und die dann eben die Protagonisten, so wie uns oder auch dich, dann einfach ganz anders mal kennenlernen. Und das sorgt für Bindung, glaube ich.

Barbara Lohmeier-Opper: Das hast du schön gesagt.

Holger: Aber noch schöner wäre ja, wenn wir jetzt noch ein Bierchen trinken würden, ehrlich gesagt.

Markus: Das stimmt, das Dunkle ist auch schon weg. Das war sehr trink, wie soll man sagen, trinkfreudig. Oder ich war trinkfreudig, wie auch immer.

Holger: Dann machen wir Fränkisch weiter und gehen zum Kellerbier über, oder?

 

Auf zum Killerbier?!

Markus: Ja, nicht Killerbier, Kellerbier.

Holger: Das war, wie sagt man, ein Freudscher Versprecher, oder?

Barbara Lohmeier-Opper: Ja, ja. Das würde aber zu Halloween passen.

Markus: Das stimmt. Haben wir ja bald. Dann schauen wir mal. Noch schnell das Fläschchen öffnen. Das ist jetzt auch ein anderes Fläschchen, da müssen wir gleich darüber reden. Wunderbar!

Barbara Lohmeier-Opper: Ja, schaust du mal.

Markus: Also ein helles Kellerbier, also auch das natürlich bei uns in Franken, da ist ja der Bierstil ursprünglich mal zu Hause, gibt’s die ja in einer breiten Bandbreite. Also von sogar noch heller als eures jetzt bis zu ganz dunkel. Weil das halt einfach früher so diese ursprünglichen untergärigen Biere waren, die man halt mit den Rohstoffen gemacht hat, die man hatte. Also meins wieder sehr so gold-, strohgelb, so dazwischen vielleicht so ein bisschen, hat wieder einen schönen, feinen Schaum. Es ist leicht trüb, ich weiß nicht, filtriert ihr das?

Barbara Lohmeier-Opper: Nein!

Markus: Nein, okay.

Barbara Lohmeier-Opper: Ist nicht filtriert, das ist direkt vom Lagerkeller, es ist auch naturbelassen. Also das ist wirklich so, wie es im Tank liegt.

Markus: Spricht dann aber auch für euch, das heißt, ihr lagert die Biere richtig schön aus, oder?

Barbara Lohmeier-Opper: Ja, also so vier bis sechs Wochen versuchen wir jetzt schon zu halten.

Markus: Nein, merkt man, weil dann klärt es sich ja so ein bisschen von selber und es bleibt dann eben so, wie es jetzt hier bei uns in der Flasche ist. Jetzt riechen wir mal rein.

Holger: Was du immer für ein Geschiss machst. Ich bin schon fertig, ich habe schon ausgetrunken.

Markus: Weil es eine 0,3er Flasche war, natürlich. Das ist ja für dich so ein gewohntes Maß.

Holger: Ein Schlückchen.

Markus: Ein Schlückchen. Was mir gut gefällt in der Nase schon, ist diese Ausgewogenheit, also zwischen malzigen und hopfigen Aromen, man hat so ein bisschen das Getreidige, ein bisschen Karamell, ein bisschen Honig, aber eben auch grasige, herbe, kräutrigre Aromen. Und zusammen gibt das ein sehr rundes Geruchsfeld. Probieren wir es mal. Mhm (bejahend). Das schmeckt fast ein bisschen grünhopfig, also sehr hopfenaromatisch. Und was mir auch gut gefällt, ist hintenraus die Bittere. Die ist ein bisschen kerniger als bei dem Kirtabier, was wir gerade hatten, und macht dann genau das, was man ja auf dem Bierkeller so haben will. Es wird so leicht trocken im Mund und ich habe relativ schnell den Reflex, ich muss wieder weitertrinken. Das ist natürlich perfekt, weil dadurch habe ich auch eben, also wir sagen ja auf dem Keller, ich weiß nicht, wie es bei euch heißt, im Biergarten wahrscheinlich, …

Barbara Lohmeier-Opper: Ja.

Markus: … einfach den Effekt, dass man da dementsprechend das ein oder andere trinkt, was ja wohl offensichtlich beim Holger auch schon passiert ist.

Holger: Du hast vollkommen recht. Also ich kann das nur bestätigen. Ich finde auch toll, dass das so ein bisschen trocken und schlanker ist und einfach wirklich Lust macht auf einen zweiten Schluck. Kann man sehr gut trinken. Sehr lecker!

Markus: Mhm (bejahend). Fein! Also Bierkeller, Kellerbier, seit wann habt ihr das im Programm, Babsi?

Barbara Lohmeier-Opper: Seit 2017.

Markus: Ah!

Barbara Lohmeier-Opper: Mein Vater, der hat sich immer dagegen gesträubt, der wollte das nicht.

Markus: Das heißt, dein Baby, oder?

Barbara Lohmeier-Opper: Ja, sozusagen. Genau. Er wollte es halt auch nicht abfüllen und dann habe ich gesagt: Naja, wenn wir es in 0,3er Flaschen machen, ob es dann nicht möglich wäre? Und ja, dann hat er zugestimmt. Gott sei Dank! Na, aber das ist jetzt echt, also es kommt gut an bei den Leuten. Und gerade auch bei den Mädels, die ja speziell was Weicheres und Runderes lieber haben wie sowas Kratziges. Also da finde ich, ist das wirklich sehr ausgewogen, wie du schon gesagt hast.

 

Die Chefin im Dirndl

Holger: Aber du bist jetzt die Chefin, oder?

Barbara Lohmeier-Opper: Ja genau! Ich bin jetzt die Chefin, für alles verantwortlich.

Holger: Sehr gut!

Markus: Wird man das, ist man das, lernt man das? Wie funktioniert das?

Barbara Lohmeier-Opper: Ob man das lernt? Eigentlich bin ich es ja schon länger insgeheim. Weil mein Vater war halt so ein Typ, also ist er noch so ein Typ, der halt schon gerne Sachen abgibt, also natürlich auch Verantwortung. Und wenn es halt irgendwie um Preiserhöhungen oder sonst irgendwas Unangenehmes ging, dann hat er das gern mir übertragen. Insofern war ich das eigentlich schon länger. Hundertprozentig verantwortlich bin ich halt jetzt erst seit dem 1. Januar.

Markus: Das heißt, dann musstest du immer so frisch gestylt im Dirndl zum Getränkemarkt und denen die schlechte Nachricht verkünden, dass das Bier teurer wird?

Barbara Lohmeier-Opper: Ja genau!

Markus: Ist vielleicht auch gar nicht schlecht von der Strategie her.

Barbara Lohmeier-Opper: Ja.

Markus: Wer weiß.

Barbara Lohmeier-Opper: Na, freilich.

Holger: Überhaupt, ich meine, er hat vier Mädels, die kann er einsetzen. Ich verstehe den.

Barbara Lohmeier-Opper: Ja, ja.

Holger: Ich habe nur eins, und zwei Buben.

Barbara Lohmeier-Opper: Oh, echt? Ja, drei, da ist auch schon ganz schön was los dann.

Holger: Unbedingt! Aber die sind schon ein bisschen älter als deine.

Barbara Lohmeier-Opper: Ach so! Wie alt sind die?

Holger: 18, 16 und 14.

Barbara Lohmeier-Opper: Die kleine ist 14?

Holger: Mhm (bejahend).

Barbara Lohmeier-Opper: Aber da ist ja auch Pubertät im vollen Gange, oder?

Holger: Ja, also das kann man sagen. Aber ich habe ja genug Bier im Keller und kann es mir schön trinken.

Barbara Lohmeier-Opper: Ah ja, das ist eine gute Idee.

Holger: Und außerdem ist Pubertät ja die Zeit, wo die Eltern so komisch werden.

Barbara Lohmeier-Opper: Ja genau!

Markus: Eben! Immer eine Frage der Perspektive, genau wie beim Bier. Vielleicht noch ganz kurz, Babsi, ich meine, du hast ja selber gesagt, du hast dieses YouTube Dings aus der Taufe gehoben, als es mit der Corona-Zeit losging. Wie habt ihr denn so den Sommer erlebt? Wie habt ihr eure Kunden erlebt? Habt ihr Möglichkeiten gefunden, ein bisschen Absatz zu machen?

Barbara Lohmeier-Opper: Also wir haben ja eigentlich schon immer unseren Heimdienst gehabt, das war ja auch das Standbein, mit dem die Brauerei groß geworden ist. Ich habe ja schon gesagt, mein Opa und meine Oma sind ganz viel rumgefahren, am Anfang mit den Pferden. Da hat mein Opa übrigens auch meine Oma kennengelernt beim Kunden akquirieren. Und durch das, dass wir eben den Heimdienst haben, haben wir das relativ gut abgefedert. Also so richtig abgefedert haben wir es natürlich nicht können, weil halt die Feste und die Vereine fehlen. Und jetzt geht’s ja auch wieder los mit den Vereinen grad, wo die loslegen wollten, auch schon wieder dichtgemacht werden. Das ist für uns schon, also das sind schon Einbußen, die wir deutlich spüren. Und über den Sommer hinweg war das auch besser, also ich habe jetzt schon Fassbier-Absatz auch gehabt gerade im privaten Bereich. Also es wurden auch wieder Holzfässer verlangt, aber 50 Liter Fässer haben wir, glaube ich, nur eins gebraucht. Da ist halt einfach die Nachfrage nicht da, weil sie es ja auch nicht dürfen. Gastronomie haben wir Gott sei Dank nicht so viel, da sind wir ganz froh. Aber die Gastronomie, die wir haben, die leidet auch sehr. Da muss ich schon echt Bewunderung aussprechen, was die da auf die Beine stellen.

Markus: Das stimmt! Da gibt’s ja unheimlich viel Kreativität auch und Ideen, wie sie jeweils überlegen, wie sie eben dann doch irgendwie Umsatz machen können, vom Abholen über spezielle Modelle mit Karten und Gutscheinen und was weiß ich was.

Barbara Lohmeier-Opper: Genau!

Markus: Und es ist in der Tat keine leichte Zeit. Aber jetzt muss ich trotzdem noch mal zurückkommen, also wenn dein Vater sich seine Frau beim Bierausfahren geangelt hat, …

Barbara Lohmeier-Opper: Mein Opa.

Holger: Der Großvater.

Markus: Ah, dein Opa.

Holger: Schon wieder nicht aufgepasst, du hast schon wieder nicht aufgepasst.

Markus: Ah ja!

Holger: Wahnsinn! Der Großvater.

Markus: Wenn dein Großvater sich schon seine Frau geangelt hat beim Bierausfahren, hast du dann die Männer auch auf diese Art und Weise besorgt oder wie ist das so?

 

Auf Männerschau mit dem LKW

Barbara Lohmeier-Opper: Nein, als ich noch so richtig viel mit dem Bier mitgefahren bin, da war ich noch auf der Schule. Da wäre auch nichts da gewesen in meinem Alter, die waren dann alle beim Arbeiten oder auch in der Schule. Ich bin ja in den Ferien hauptsächlich mitgefahren. Also irgendwie war da einfach nicht sowas dabei. Wo ich halt auf Männerschau gegangen bin, war in Freising, in Weihenstephan. Da habe ich meinen Mann kennengelernt, auch Braumeister.

Markus: Was bedeutet, dass er dich auch unterstützen kann.

Barbara Lohmeier-Opper: Genau! Der kann mir mit Rat und Tat zur Seite stehen. Am Wochenende sehen wir uns. Der ist ja in deiner Heimatstadt tätig, Markus, der ist ja in Bamberg und schafft da unter der Woche, und am Wochenende kommt er dann zu mir heim und dann können wir alles bequatschen und diskutieren.

Markus: Aber auch nicht immer ganz einfach, wenn man sich die ganze Woche nicht sieht?

Barbara Lohmeier-Opper: Nein, ist nicht so einfach. Das stimmt. Aber wir haben uns jetzt damit ganz gut arrangiert eigentlich. Die Kinder kommen auch gut damit zurecht. Und so passt‘s eigentlich.

Markus: Jetzt haben wir noch vorhin diese kleine Flasche besprochen. Der Holger hat sie quasi schon ausgetrunken. Und du hast auch schon gesagt, das war deine Idee mit diesem 0,3, oder?

Barbara Lohmeier-Opper: Mhm (bejahend). Genau!

Markus: Und wie haben die Leute drauf reagiert, als ihr die zum ersten Mal gehabt habt?

Barbara Lohmeier-Opper: Ja, gut, sie haben sich gefreut, dass wir auch abgesehen vom Pils dann noch eine zweite Sorte in kleineren Flaschen haben. Das war dann ganz angenehm und auch für die Mädels, wie gesagt, die mögen das ganz gerne.

Markus: Ist ja auch eine schöne, also eine andere Flasche als die, die man so kennt. Liegt auch gut in der Hand. Holger, was sagst du als Ruhrpott-Kind? Ungewohnt?

Holger: Unbedingt! Ich meine, 0,33 hat ja sowieso einen Siegeszug hinter sich. Und man muss jetzt auch sagen, viele Brauereien, die auf 0,33 umgestellt haben oder viel mehr bestimmte Biere in 0,33 angeboten haben, waren damit sehr erfolgreich. Und ist ja auch ein schönes Maß. Weißt du, 0,5 ist oft zu viel und 0,33 ist so schön. Und ich halte es ja so, weil es so klein ist, trinke ich einfach zwei.

Barbara Lohmeier-Opper: Ja klar!

Markus: Ist ja für alle Beteiligten am besten.

Barbara Lohmeier-Opper: Ja, die Flaschenform ist auch bei uns eigentlich recht gängig. Also viele Nachbarbrauereien nutzen die auch, ist schon geläufig. Insofern ist das dann auch mit dem Leergut wieder ganz praktisch.

Markus: Jetzt hatten wir hier drei wirklich schöne Bierchen von dir. Vielen Dank an der Stelle schon mal.

Barbara Lohmeier-Opper: Gerne!

Markus: Aber was können wir denn unseren Hörern jetzt sagen, wenn die das gerne trinken wollen? Die sind ja jetzt nicht alle nur in deiner Heimat beheimatet. Wie kommen die denn da ran?

Barbara Lohmeier-Opper: Wir werden jetzt dann in Kürze, also so spätestens in zwei Wochen, einen Online-Shop haben, da kann man sich das besorgen, da verschicken wir das. Und dann können sie einfach mal reinschauen, was wir alles so haben, und dann sich bestellen.

Markus: Ja, das klingt doch …

Holger: Oder noch besser, einfach die Autobahn A94 fahren.

Barbara Lohmeier-Opper: Genau!

Holger: Und in Dorfen abfahren und dann einfach in den Biergarten hinsetzen.

Barbara Lohmeier-Opper: Genau!

Holger: Oder jetzt ins Wirtshaus, weil so ein bisschen schlechteres Wetter jetzt wird.

Barbara Lohmeier-Opper: Mhm (bejahend).

Markus: Die Empfehlung bleibt, also wie gesagt, wir haben den Online-Shop, wir haben deinen YouTube-Kanal, wo die Leute dich kennenlernen können oder dir auch folgen können. Solange sie nicht zu Stalkern werden, ist das ja okay. Und natürlich kann man bei euch vorbeifahren und dementsprechend die Biere selber trinken oder mitnehmen. Dann vielen, vielen Dank an dieser Stelle für deine Zeit, für die guten Biere.

Barbara Lohmeier-Opper: Gerne!

Markus: Und für die spannenden Geschichten aus der Vergangenheit. Ist ja durchaus auch immer schön, da so ein bisschen reinzuschauen. Und wir haben auch immer sehr gerne Damen beim BierTalk, weil es einfach schön ist, dass die Bierwelt da einfach auch immer spannende Geschichten und interessante Frauen zu bieten hat. Oder Holger, was sagst du?

Holger: Ich muss dich natürlich, also du sprichst ja wie immer nur wieder für dich, also ich habe die Frauen ja immer gern. Also nicht nur beim BierTalk.

Markus: Gut! Jetzt haben die Hörer wieder was gelernt, vor allem die Hörerinnen. Nein, okay! Also dann an dieser Stelle vielen Dank und bis zum nächsten Mal. Wir werden das bestimmt vielleicht im nächsten Jahr, mal schauen, wie dann die neuen Biere oder Feste oder Veranstaltungen dann wieder laufen, dann können wir das bestimmt mal weiterspinnen. Und freuen wir uns schon zu hören, wie es bei dir dann weitergegangen ist. Hoffentlich natürlich gut, wir wünschen dir da das Beste.

Barbara Lohmeier-Opper: Vielen Dank! Hat mich auch sehr gefreut.

Holger: Tschüss!

BierTalk – der Podcast rund ums Bier. Alle Folgen unter www.biertalk.de

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