Zweifache Premiere in Breitengüßbach

Die neue Bürgermeisterin Sigrid Reinfelder sticht das erste Kerwa-Fass des Ortes an

Zweifache Premiere in BreitengüßbachBreitengüßbach. Zwölf Schläge brauchte die seit April amtierende Bürgermeisterin von Breitengüßbach, um den ersten Kerwa-Fassanstich in der 1200jährigen Geschichte des Ortes zu erledigen. Auf die Idee gebracht hatte sie Brauer Jörg Binkert vom Brauhaus Binkert, der seine Brauerei erst im vergangenen Jahr eröffnet hatte. Bisher war die Breitengüßbacher Kirchweih immer ohne Fassanstich gestartet, seit diesem Jahr steht nach dem Aufstellen des Kirchweihbaumes damit ein neues Highlight auf dem Programm.

„Das hat mir richtig Spaß gemacht“, kommentierte Bürgermeisterin Reinfelder ihre zwölf Schläge, „vielleicht habe ich etwas länger gebraucht als die Kollegen, aber das Ergebnis schmeckt!“ Gerade einmal vier Monate ist die 39jährige Diplom-Pflegewirtin im Amt und hatte bisher noch keine Gelegenheit zum Üben. Brauer Binkert war ebenfalls begeistert: „Ich hab ja befürchtet, dass es etwas spritzt, aber sie hat es super hinbekommen!“ Der Braumeister und Biersommelier ist bei Kaspar Schulz in Bamberg verantwortlich für den Bereich Forschung und Entwicklung und hat seinen Beruf zum Hobby gemacht. Unter dem Namen Mainseidla bietet seine kleine Brauerei am Mainradweg drei feste Biersorten und abwechselnde Spezialbiere an, darunter auch ungewöhnliche Bierstile wie ein Porter und ein Amber Ale. Für die Kirchweih hatte er extra ein „Bürgermeisterinnen-Fass“ machen lassen und mit frischen Gerstensaft befüllt. Dieses besondere Fass enthielt natürlich Freibier – ein uriges Festpils, von dem die Bürgermeisterin und der Gemeindepfarrer, Valentin Tempel, gleich einen großen Schluck nahmen.

Renaissance einer alten Tradition

Kaspar Schulz entwickelt Kompaktmälzerei

Kaspar SchulzBamberg. Was früher gang und gäbe war, ist heute zur Seltenheit geworden: Brauereien, die für ihr Bier auch eigenes Malz herstellen. Neben den Bamberger Rauchbierbrauereien Schlenkerla und Spezial leisten sich nur noch wenige Betriebe eine eigene Mälzerei und beziehen den wichtigen Bier-Rohstoff stattdessen von Großmälzereien, die sich auf eine breite Angebotspalette spezialisiert haben. Die älteste Brauereimaschinenfabrik der Welt, Kaspar Schulz aus Bamberg, greift nun den Trend zur Rückbesinnung auf regionale Produkte auf und kehrt zu ihren Wurzeln zurück. Bereits seit 1880 ist bei Schulz die Herstellung von Mälzungsanlagen historisch belegt. Jetzt entwickelte man in fünfjähriger Arbeit eine Kompaktmälzerei, die auch in Mittelstandsbrauereien zum Einsatz kommen kann.

„Wir haben zwar immer wieder Teile für Mälzereien gefertigt, aber unser Schwerpunkt lag sicherlich in der Entwicklung moderner Brauereianlagen“, berichtet Firmenchef Johannes Schulz-Hess, „vor etwa fünf Jahren entstand die Idee, unsere Erfahrung aus zahlreichen Brauerei-Innovationen auch auf die Mälzerei zu übertragen.“ Und so entstand nach jahrelangen Tüfteleien die neue Kompaktmälzerei. Der Vorteil: Privatbrauereien können mit dieser Anlage aus regionalen Rohstoffen ihr individuelles Braumalz herstellen. Dabei benötigt die Mini-Mälzerei nur wenige Quadratmeter Grundfläche und kann von überschüssiger Brau-Energie profitieren. Und auch für Mälzereien ist die Technik interessant. Sie werden wieder in die Lage versetzt, in kleinen Chargen individuelle Malze herzustellen.

Der Braumeister ist auch Malzmeister

Kaspar SchulzBeim Mälzen erwecken Feuchtigkeit, Belüftung und Wärme die Getreidekörner zum Leben. Wenn die Keime für Wurzel und Halm sprießen, werden Enzyme aktiviert, die später beim Bierbrauen die Stärke des Getreides in Zucker für die Hefe umwandeln. Damit das Korn nicht zur Pflanze wird und die Stärkereserven verbraucht, muss der Mälzer anschließend mit Hitze den Keimungsprozess stoppen und so das Malz haltbar und bereit für das Brauen machen. Hinter diesen wenigen Zeilen steckt natürlich eine Menge Handwerkskunst, die der Braumeister, der zugleich auch immer Malzmeister ist, in seiner Ausbildung gelernt hat. Mit der Kompaktmälzerei kann er dieses Wissen nun auch in seinem jeweiligen Betrieb einsetzen.

Das eigene Malz in sieben Tagen

Der Prozess vom Korn zum Malz dauert in der neuen Anlage in der Regel sieben Tage. Danach landet fertiges, sauberes Malz in den Brauereisilos. Auf der anderen Seite kann die Brauerei auf ein Getreidesilo verzichten; denn die Kompaktmälzerei arbeitet mit handelsüblichen Big Bags, die mittels Gabelstapler direkt in die Weiche eingefüllt werden. „Damit kann nun jeder Brauer und Mälzer seine Experimentierfreude beim Malz genauso wie bei seinen Bieren ausleben“, so Firmeninhaber Schulz-Hess, „dabei hat er die Möglichkeit, direkt mit Getreide von den Bauern aus seiner Umgebung zu arbeiten und somit vollständig regionale Biere zu brauen.“

Regionalität als Chance

Kaspar SchulzMit seiner Kompaktmälzerei folgt Kaspar Schulz einer Entwicklung in der weltweiten Braubranche. Die Zahl neuer regionaler Brauereien nimmt stetig zu. Deren Stärke sind Biere mit eigenem Charakter, die oft sehr eng mit ihrer jeweiligen Region verbunden sind. Was bei Wirsing, Schäuferla & Co. bereits üblich ist, hat nun auch beim Bier eine Chance: Regionale erzeugte Rohstoffe mit hoher Qualität und hohem Identifikationscharakter für die Konsumenten.

Text: Markus Raupach, Fotos: Markus Raupach, Kaspar Schulz

Erlebte Biervielfalt

Neuer Brauereiwanderweg mit Biertaufe eröffnet

Erlebte BiervielfaltMemmelsdorf. „Dieses Bier riecht phantastisch!“ Strullendorfs Bürgermeister Andreas Schwarz staunte nicht schlecht, als er die neue „Frankenweiße“ probierte. Das aromatische Bier aus der Brauerei Drei Kronen wurde anlässlich der Eröffnung des neuen 13-Brauereien-Weges der Gemeinden Memmelsdorf, Litzendorf und Strullendorf getauft. Die Bürgermeister der drei Gemeinden starteten am vergangenen Samstag gemeinsam mit ihren 13 Brauern und weiteren Bierfreunden zur ersten Wanderung auf der neuen Strecke.

„Mit diesem Weg zeigen wir, dass es bei uns in der Region einfach stimmt: Hervorragendes Preis-Leistungsverhältnis, bierige Vielfalt und herzensgute Menschen.“ So leitete der Memmelsdorfer Bürgermeister Johann Bäuerlein die kleine Feier ein, zu der er und seine Kollegen Andreas Schwarz (Strullendorf) und Wolfgang Möhrlein (Litzendorf) in die Memmelsdorfer Brauerei Drei Kronen eingeladen hatten. Gemeinsam mit den 13 Brauern ihrer Ortschaften hieß es erst einmal „Anstoßen auf den neuen Wanderweg“, den sie anschließend auch gemeinsam begingen. In der Feinschmeckerbrauerei hatten Hans Ludwig und Isabella Straub zuvor für diesen Anlass die „Frankenweiße“ eingebraut, ein sommerliches Weizenbier, das nun getauft wurde.

Erlebte BiervielfaltAls Paten wählte Straub Hans Wächtler von der Deutschen Bierakademie aus Bamberg. Der 51jährige Braumeister und Biersommelier schritt auch gleich zur Tat und beschrieb das frisch angestochene Bier: „Uns empfängt ein Geruch von reifer Banane und einem Hauch Erdbeere. Im Antrunk ist das Bier sehr erfrischend mit einem leichten Mundgefühl, das sich im Abgang mit karamalligen Noten mischt. Nun folgt eine angenehm trockene Bittere, die zum Weitertrinken anregt.“ Brauer Straub und die anwesende Biergemeinde waren nicht nur angetan von den Worten des Bierpaten, sondern machten sich auch gleich an die persönliche Verkostung, musikalisch begleitet von den Steinfelder Musikanten, die ebenfalls zur Biertaufe gekommen waren.

Kollege Georg Höhn vom Brauereigasthof nebenan gab das höchste Lob eines Franken zum Besten: „Des Bier passt scho!“ Neben ihm stand der Bamberger Tourismus-Chef Andreas Christel, der sich über Bier und Wanderweg gleichermaßen freute: „Ich finde das super! Das Thema Bier wird frisch aufbereitet. Es ist ein weiterer, wichtiger und richtiger Schritt, um Bier qualitätvoll vielen Menschen zugänglich zu machen.“ Passend zum Bier servierten Lieselotte Straub und ihr Team fränkische Bratwürste mit Sauerkraut, innovativ angerichtet als Häppchen in kleinen Gläsern. Frisch gestärkt ging es anschließend los – in einen bereitstehenden Bus, der alle zum nächsten Punkt der Brauereiwanderung brachte.

Text & Fotos: Markus Raupach

Mordstrubel unterm Kerwabaum

Oberfränkischer Bierkrimi mit 4-Gänge-Menü

Bierkrimi Fränkischer TheatersommerAuf eine mordsbiergige Kriminalkomödie mit oberfränkischem Vier-Gänge-Menü können sich die Besucher des Gasthaus Schlossbräu am 11. Oktober freuen. Der „Fränkische Theatersommer“, Trägerverein der Landesbühne Oberfranken, gastiert an diesem Tag mit seiner fahrenden Freilichtbühne in Reckendorf. Der Kartenvorkauf läuft bereits!

Inhalt des Stückes:

Die Kerwa, das Fest aller fränkischen Feste, beginnt spannend wie immer, doch in diesem Jahr sprengt alles den gewohnten Rahmen: Bei der Ausgrabung der Kerwa stößt der Totengräber nicht nur auf ein wunderschönes Faß Bier, sondern auch auf eine darunter liegende Leiche. Soll man sich deswegen die Feststimmung verderben lassen?

Der Entschluss steht fest: Gefeiert wird auf alle Fälle! Wir sind´s der Kerwa, dem Dorf und den Touristen schuldig. Trotz Trinkfreudigkeit und Durchhaltevermögen kommt dann doch alles anders als erwartet…

Text: Benjamin Strüh, Stückinhalt & Foto: Fränkischer Theatersommer

Ein Bier, das rockt

Die Dorfrocker haben nun ihr eigenes „Dorfbier“

DorfbierBreitengüßbach. „Freibier für alle!“ So heißt der neue Hit der Dorfrocker. Die drei Brüder Philipp, Markus und Tobias Thomann wollen ihrer großen Fangemeinde aber nicht nur das Lied präsentieren, sondern haben den Titel gleich richtig ernst genommen und ein eigenes Bier gebraut. Dazu waren sie am letzten Wochenende in der Breitengüßbacher Mainseidla-Brauerei und hoben ihr künftiges „Dorfbier“ persönlich aus der Taufe.

Die Idee zum eigenen Dorfrocker-Bier kam den drei Brüdern am Rosenmontag diesen Jahres. Da waren sie in Breitengüßbach und heizten der hiesigen Faschingsmeute richtig ein. Musik macht durstig – und so hatten sie bald jeder ein Breitengüßbacher Bier in der Hand: Das Mainseidla aus der erst letztes Jahr eröffneten Brauerei von Jörg Binkert. „Das war ein richtig gutes Bier“, erinnert sich der mit 25 Jahren jüngste der drei Musiker, Philipp Thomann, „Mein Bruder Markus hat plötzlich eher so aus Spaß gesagt: Sowas müssten wir auch mal selber machen.“ Aus Spaß wurde Ernst – die drei kamen mit Braumeister Binkert ins Gespräch und beschlossen, diese Idee schnellstmöglich gemeinsam in die Tat umzusetzen. Schließlich bietet die Brauerei seit der Eröffnung regelmäßig ihr „Mitmachbrauen“ an.

Dorfbier„Natürlich gehört dazu auch das passende Lied“, so Markus Thomann, „da haben wir uns gleich ans Komponieren gemacht – und heraus kam der Song ‚Freibier für alle!‘ – ein richtig geiles Lied, zu dem wir sogar ein eigenes T-Shirt kreiert haben.“ Bei einer kleinen Unplugged-Session in der Brauerei am Main entstand das Bier-Rezept. Eine ausgewogene Mischung aus Hopfen und Malz, alles aus Franken, wird das besonders würzige „Dorfbier“ ergeben. „Das i-Tüpfelchen von Jörg ist dabei ein besonderer Hopfen, Spalt Spalter, wie wir gelernt haben, einer der teuersten fränkische Hopfen überhaupt“, freut sich der der 34jährige Bassist und Sänger, „schließlich wollen wir unseren Fans auch ein hochwertiges Bier anbieten.“

Einige Wochen später war es dann soweit: Die drei Musiker trafen sich mit Brauer Binkert und legten selbst Hand an ihr „Dorfbier“. Hatten sie beim Schroten noch Probleme mit den 50kg-Säcken Malz, ging ihnen die Arbeit etwas später bei der Hopfengabe wesentlich leichter von der Hand. Zuvor musste der dritte im Bunde, der 30jährige Tobias Thomann, noch die genaue Hopfenmenge abwiegen und dabei sein gutes Augenmaß beweisen. Den schwersten Part überließen Tobias und Markus ihrem jüngsten Bruder – Philipp durfte das Austrebern übernehmen und die heißen Reste des Malzes aus dem Läuterbottich holen. Vier Stunden später konnten die drei Dorfrocker glücklich mit „ihrem“ Braumeister Jörg Binkert anstoßen und schon mal vom ersten „Dorfbier“ träumen. Der Gerstensaft reift nun gute sechs Wochen, bis er beim großen Heimat-Open Air, den „Dorf-Air“ am 2. August den Fans das erste Mal präsentiert werden wird.

Text & Fotos: Markus Raupach

Weyermann® Malz spendet 10 000.-€

Weyermann® MalzfabrikAuch wenn sich die Hochwassersituation in Deutschland allmählich zu entspannen scheint, ist der angerichtete Schaden, den viele Menschen erfahren haben, groß und bisweilen noch gar nicht abschätzbar. Unabhängig davon geht die Weyermann® Malzfabrik aus Bamberg nun mit gutem Beispiel voran und spendet einen Betrag in Höhe von 10.000 €.

Sabine Weyermanns Beweggründe

„Ich begrüße die Sternstunden Initiative von BR 3 und helfe gerne in Abstimmung mit den restlichen Weyermann-/Flämig-Familienmitgliedern!“, nannte Sabine Weyermann ihre Beweggründe und hofft, dass „unsere Vorbildfunktion viele Firmen und Privatleute, die auch spenden, um zu helfen, wo Hilfe gebraucht wird, findet“.

Auch die Weyermann-Belegschaft tritt den Hochwasseropfern mit finanzieller Unterstützung zur Seite und hat sich dazu entschieden, die firmeneigene Kaffekasse, gefüllt mit 800 €, ebenfalls zu spenden.

„Spontan hat sich auch unser zukünftiger australischer Austauschbrauer bereit erklärt, 50 € seines ersten Brauergehaltes zu spenden“, sagte Sabine Weyermann abschließend.

Text: Pressemitteilung Weyermann® Malzfabrik

Bamberger Bierwelten kompakt

Fränkische Bierhauptstadt hat ab sofort eine eigene Broschüre zum Thema Brauereien und Bierkeller

Bamberger Bierwelten„Bamberger Bierwelten“ nennt sich die neue Broschüre des Tourismus & Kongress Service (TKS), die im Fränkischen Brauereimuseum auf dem Michelsberg vorgestellt wurde. Das von den Verantwortlichen auch „Bierbooklet“ genannte Heftchen umfasst insgesamt 72 Seiten und beinhaltet die wichtigsten Infos zu den noch aktiven Brauereien sowie 28 ausgewählten Bierkellern. Außerdem finden sich hier buchbare Angebote und eine Landkarte sowie Hintergrundinfos zum wichtigsten Lebensmittel der Bamberger.

Bamberger BierweltenBei der offiziellen Präsentation durch den stellvertretenden Landrat Johann Pfister, Bürgermeister Werner Hipelius und Tourismusdirektor Andreas Christel stand vor allem das Genuss- und Kulturgetränk Bier im Vordergrund. In Anwesenheit von Bamberger Brauern und der interessierten Presse verwies Werner Hipelius, Kulturreferent der Stadt, auf die einzigartige Brauereidichte der Region und die Wichtigkeit des „legendären Bierstandortes Bamberg“.

Besonders die hochmotivierten jungen Brauherren und -damen sprächen für eine rosige Zukunft der Bierkultur in und um die Domstadt. Weiterhin sei jeder Brauereigasthof etwas Besonderes, das Highlight jedoch der Besuch auf einem der zahlreichen Bierkeller – für Hipelius „das Symbol für Lebensart und Genuss schlechthin“.

Genuss ist Trumpf

Bamberger BierweltenAuch der stellvertretende Landrat Pfister musste feststellen, dass Bamberg die Bierkultur ähnlich prägt, wie Schottland den Whisky. Als dann abschließend noch Biersommelier Hans Wächtler mit Hilfe einen kleinen Bierverkostung durch die Welt der Bieraromen führte, war dem letzten Anwesenden klar, dass die Bamberger Bierkultur inzwischen mehr als erwachsen geworden ist.

Hier heißt es nun entdecken, schmecken und genießen – mitten im Weltkulturerbe oder den umliegenden herrlichen Naturlandschaften des Landkreises. Da blieb Andreas Christel vom TKS nur noch ein bestätigendes „Bamberg ohne Bier – das kann es nicht geben“. Die neue Broschüre ist ab sofort kostenfrei, unter anderem in der Tourist-Info in Bamberg erhältlich.

Text: Bastian Böttner, Fotos: Frank Märzke

Auf zur Fränkischen Bierparade

Das Bierfest im Burggraben geht in die 16. Runde und wartet wieder mit vielen Spezialitäten auf

Fränkische Bierparade - Bierfest NürnbergNürnberg. Ab Mittwoch wird der Burggraben wieder zum „Biergraben“, in dem weit mehr als 100 fränkische Bierspezialitäten serviert werden. Aus den Zapfhähnen fließen Klassiker wie Aufsesser, Meister oder Gutmann, aber auch 2013 gibt es wieder neue Sterne am Bierhimmel, die es in der Frankenmetropole zu entdecken gilt.

„Ich freue mich riesig, dass wir endlich dabei sein können“, grinst Hermann Weid von der Hersbrucker Bürgerbräu, die in diesem Jahr Premiere auf dem Bierfest feiert. Aus seinen Zapfhähnen werden unter anderem der urige dunkle Dampfsud und das feine Albweizen fließen. „Natürlich wollen wir auch unsere Brauerei an sich den Nürnbergern vorstellen.“ Neben den Bieren charakterisiert vor allem eines die Bürgerbräu: Seit drei Generationen sind Frauen am Ruder, und auch die aktuellen Inhaber sind stolze Eltern einer Tochter. Bier in Frauenhand, das gibt es öfters in Franken, beispielsweise auch bei der Lindenbräu aus Gräfenberg, die aber schon zu den alten Hasen unter den Bierfest-Brauereien zählt.

Fränkische Bierparade - Bierfest NürnbergEin anderer Neuling ist Andreas Gänstaller, der seine Biere in Hallerndorf braut und in Straßgiech bei Scheßlitz ausschenkt. Er hat sich zu seiner Premiere etwas Besonderes ausgedacht: „Ich bin ja eher bekannt für meine außergewöhnlichen Biere mit vielen Aromahopfen und eher etwas höherem Alkoholgehalt. Deswegen werde ich jeden Tag neben meinem klassischen Kellerbier ein anderes Spezialbier ausschenken.“ Mehr will der kreative Brauer nicht verraten, aber sein Rauchmärzen oder sein Imperial Pale Ale dürften sicher unter den Kandidaten sein. Nicht weit von Gänstaller stellt sich mit der Held-Bräu eine weitere neue Brauerei den bierbegeisterten Besuchern. Hier gab man dem Drängen der vielen Stammgäste aus Nürnberg nach. Schließlich gibt es regelrechte Pilgerströme nach Oberailsfeld, die jedes Jahr nachfragen, wann es ihr Lieblingsbier endlich auch im Burggraben gibt. 2013 ist es soweit.

Auch die Bamberger Mahrs Bräu und das wiederbelebte Grüner-Bier gehören zu den neuen Sorten, wobei die meisten Bierfans schon einmal über das berühmte „U“ aus der Domstadt gestolpert sein dürften. Los geht es am Mittwoch um 17 Uhr, um 18 Uhr sticht die Bierkönigin traditionell ein Bierfass an. Donnerstag und Sonntag lockt die Biermeile schon ab 11, Freitag und Samstag ab 14 Uhr. Wir sagen Prost mit den Worten von Organisator Udo Deppisch: „Hauptsache, das Wetter passt, den Rest besorgen dann die Brauer und die Gäste!“

Text: Markus Raupach, Bilder: Bierfest Nürnberg

Alle Fränkischen Brauereien in einem Buch

Das Autorenduo Markus Raupach/Bastian Böttner präsentierte sein 21. Buch

Brauereien und Brauereigasthöfe in FrankenDas Autoren-Duo Bastian Böttner und Markus Raupach war wieder aktiv und hat sein mittlerweile 21. Werk veröffentlicht. „Brauereien und Brauereigasthöfe in Franken“ heißt die nagelneu aufgelegte, 672 Seiten starke Bier-Bibel, die die beiden Autoren am 7. Mai im Landbierparadies in Nürnberg den geladenen Gästen präsentierten. Erschienen ist das Werk im Verlag Nürnberger Presse. Sehen Sie einige Impressionen eines feucht-fröhlichen Abends…

Text: Benjamin Strüh, Fotos: Silvia Wawarta

Spannende Genussreise durch Franken

Markus Raupach und Hans Wächtler führten durch einen Abend von Apfelsekt bis Zwetschgenbames

Genussreise durch FrankenBamberg. 50 Gäste ließen sich am Mittwoch Abend im Buch und Medienhaus Hübscher auf eine kulinarische Reise durch ganz Franken ein – und sie staunten nicht schlecht. Getränke und Häppchen aus den entlegensten Ecken zauberten auch erfahrenen Genießern immer wieder ein verzücktes Lächeln auf die Lippen. Dazu präsentierte Markus Raupach sein neuestes Werk: „Brauereien und Brauereigasthöfe in Franken“, das erst am Tag davor erschienen war.

Los ging es mit einem Pomme Royal Apfelsekt aus der Fränkischen Schweiz, zu dem Raupach und Wächtler einen speziellen Bienenstich aus der Kulmbacher Ecke servierten. Dazu erfuhren die Gäste einerseits die Grundlagen der Verkostung, andererseits aber auch die Hintergründe der beiden Spezialitäten. So nimmt man erst einen Schluck des Getränks, dann einen Bissen der Speise, um anschließend einen weiteren Schluck mit dem nächsten Bissen zu kombinieren. Die Krönung ist dann das „retronasale“ Erlebnis, bei dem Geschmack und Geruch zusammengeführt werden. Der Apfelsekt hat seine Wurzeln in einem Gesetz Karls des Großen, und der Bienenstich wurde erfunden, als eine überfallene Kleinstadt die Angreifer aus der Nachbarstadt mit ganz besonderen Wurfgeschossen abwehren konnte: Im Wald gefundenen Bienennestern.

Genussreise durch FrankenAuch die nächsten Gänge brachten Hochgenüsse und interessante Geschichten. Zum Rossdorfer Braunbier reichten die beiden Macher der Bierakademie eine Moorpraline aus Bad Steben, anschließend servierten sie Sappel-Brot mit Stadtwurst und reichten Mönchsambacher Export dazu. Braumeister Hans Wächtler hatte in dieser Brauerei seine Gesellenjahre verbracht und deshalb natürlich auch so manche Storys zu erzählen. Mit dem frisch abgefüllten Bitter 42 der Brauerei Rittmayer lernten die Gäste danach feinen Hopfengeschmack kennen, zu dem Raupach und Wächtler Ziegenkäse der Käserei Würnsreuth aus dem Bayreuther Landkreis servierten.

Der nächste Gang war der Heimatstadt von Markus Raupach gewidmet: Das neue Keesmann-Weizen wurde flankiert von Schneggla-Brötchen der Bäckerei Loskarn, auf denen sich Kochkäse und Gerupfter befanden, die der Bestsellerautor von Edelgard Koch aus der Unteren Sandstraße besorgt hatte. Dieser Kombination konnte sich kein Gaumen entziehen, und es herrschte für ein paar Minuten genüssliche Stille in der Buchhandlung. Ein weiteres Aha-Erlebnis hatten die Gäste beim letzten Bier, dem Schlenkerla-Rauchbier, das zusammen mit Zwetschgenbames und Rauchbierbrot serviert wurde. Im Zusammenspiel ein unschlagbares Genuss-Erlebnis.

Den Schluss bildeten zwei Edelbrände von Deutschlands bester Brennerei, dem Brauhaus am Kreuzberg in Hallerndorf, zu denen die „Bambergerin“-Praline des Hauses Storath aus Stübig gereicht wurde. Egal, ob Haselnussgeist oder Waldhimbeerbrand, auch hier sah man den glücklichen Gesichtern an, dass Ihnen die etwa dreistündige Reise mehr als gefallen hatte. Ein langer Applaus und noch viele Gespräch im Anschluss ließen die Genussreise ausklingen, die laut Hübscher-Geschäftsführer Jürgen Reichert sicherlich bald eine Fortsetzung finden wird.

Text: Frank Märzke, Fotos: Claudia Carl