Exklusives Weyermann Kräutermischgetränk

Das „Cerevisia Michaelsbergensis“ ist eine Mischung aus 97 % Bockbier und 3 % Kräutersud

Weyermann Malz Kräutermischgetränk1000 Jahre Kloster Michaelsberg in Bamberg – dieses großartige Jubiläum der Klosteranlage St. Michael hat Weyermann Malz zu einem eigenen Kräutermischgetränk aus 97% Bockbier und 3% Kräutersud inspiriert, dem „Cerevisia Michaelsbergensis“. Am Dienstagvormittag hat Oberbürgermeister Andreas Starke im neuen Gästezentrum der Spezialitätenbrauerei die erste Flasche dieser „limited edition“ erhalten, deren Erlös komplett in die Sanierung der einsturzgefährdeten Klosterkirche St. Michael fließen wird.

Bei der einmaligen und außergewöhnlichen Bierkreation handelt es sich um ein besonderes Getränk, das durch die Verwendung einer einmaligen Malz- und Kräuterkomposition entstanden ist. In ihr sind die historischen und traditionellen Werte, Malze und der Geschmack von früher vereint. Es werden ausgewählte Kräuter (u.a. Süßholz, Kamille, Pfeffer, Safran, Ingwer) verwendet, die auch im berühmten Himmelsgarten der Klosterkirche St. Michael abgebildet sind.

Weyermann Malz KräutermischgetränlIm Geruch erkennt man bei dem Jubiläumsgetränk eine Komposition aus feinen Kräuternoten, vornehmlich Safran, Süßholz und Kamille, welche von einem Hauch von Rauch und einer fruchtigen Note, nach reifem Apfel erinnernd, abgerundet werden. Die angenehme Karamellmalzsüße im Trunk, hervorgerufen durch die traditionell handwerklich produzierten Tennenmalze in Kombination mit den hocharomatischen Karamellmalzen, harmoniert mit der ausgewogenen Herbe der Heilkräuter und des Aromahopfens. Im Abgang überrascht eine erwärmende, leicht scharfe Gewürznote aus Ingwer und Pfeffer. Der eingesetzte fränkische Hopfen und eine historische, obergärige Klosterhefe lassen ein harmonisches, geistig beschwingendes Gebräu entstehen, das nur zu gerne das umfangreiche Jahresprogramm zum Jubiläum begleiten möchte. Diese urige Brauspezialität harmoniert mit Fränkischen Spezialitäten wie der Bamberger Zwiebel, groben Bratwürsten sowie zu einem fruchtig-süßen Bratapfel Dessert.

Ab dem 04. Juli erhältlich

Weyermann Malz - Oberbürgermeister Andreas StarkeAb 4. Juli wird das einzigartige Getränk aus der Weyermann Braumanufaktur mit Braumeister und Deutschem Biersommeliermeister 2013 Dominik Maldoner an der Spitze erhältlich sein. Der erste Verkaufstag wird beim „Fest der Generationen“ am Michaelsberg mit 3000 Gästen sein. Anschließend kann das „Cerevisia Michaelsbergensis“ im „Bamberger Stiftsladen“ am Michaelsberg, beim Bamberg Tourismus & Kongress Service (Geyerswörthstr. 5) und im hauseigenen Fan Shop (Brennerstr. 15) erworben werden.

Weyermann Malz sponsert diese nussbraune und naturtrübe Spezialität nach dem Vorbild mittelalterlicher Kräuterbiere für die Sanierung der akut einsturzgefährdeten Klosterkirche St. Michael. „Wir hoffen sehr, damit die teure und langwierige Herkulesaufgabe zu ermöglichen, damit die berühmte und von Einwohnern und Touristen gleichermaßen beliebte Kirche auch im nächsten Jahrhundert noch im Schutz des Erzengels Michaels stehen kann“, so Thomas Kraus-Weyermann, Weyermann Geschäftsleitung, vierte Generation.

Text: Pressemitteilung Weyermann Malz, Fotos: Frank Märzke

Erstes ökumenisches Bier der Welt

Die beiden Pfarrer Matthias Steffel (kath.) und Martin Kühn (ev.) brauten den neuen Pilgertrunk

Hallerndorf. Mittlerweile ist es schon eine richtige Tradition. Seit fünf Jahren lädt Familie Winkelmann vom Brauhaus am Kreuzberg in Hallerndorf besondere Gäste ein, um den Pilgertrunk zu brauen. So standen beispielsweise schon der Bischof von Eichstätt und die Mönche vom Kreuzberg in der Rhön am Sudkessel, Papst Emeritus Benedikt XVI. zählt zu den erklärten Fans des Bieres. 2015 entstand nun das erste ökumenische Bier der Welt. Evangelischer und katholischer Pfarrer kümmerten sich gemeinsam um den Gerstensaft und gaben ihm am Ende ihren Segen.

oekumenisches-bier-hallerndorfHabit und Talar gegen Lederschürze und Gummistiefel

„Sag Deinem Vater, wenn er so gut braut wie wir, dann ist es richtig gut!“ Das sagte der Aischgründer Pfarrer Matthias Steffel nach dem ersten Probeschluck des neuen Pilgertrunks stolz zu dem kleinen Simon Winkelmann, dem jüngsten Spross der Brauerfamilie am Kreuzberg. Auch Kollege Martin Kühn, bis vor einem Jahr für den Kreuzberg zuständig und jetzt in Thuisbrunn, war voll des Lobes für das gemeinsame Werk: „Das ist echt lecker!“. Die Bierprobe war der verdiente Lohn für den Brautag, den die beiden Geistlichen Anfang Februar eingelegt hatten. Sie tauschen Habit und Talar gegen Lederschürze und Gummistiefel und brauten mit Brauer Norbert Winkelmann ihr erstes Bier, das zugleich das erste ökumenische Bier der Welt sein dürfte.

Beginn zu christlicher Zeit

Los ging es morgens um 6 Uhr im Brauhaus, „diesmal eine sehr christliche Zeit“, wie Norbert Winkelmann schmunzelnd bemerkte. Gemeinsam besprachen die drei die Rezeptur des Pilgertrunks und machten sich anschließend an die Malzmischung. Sieben verschiedene Malze landeten in der Schrotmühle: Gerste, Weizen, Roggen, Emmer, Einkorn, Hafer und Dinkel. Schon konnte das Einmaischen beginnen – und die beiden Pfarrer bekamen ihr verdientes Brauerfrühstück. Nach dem Würzekochen wogen sie die verschiedenen Hopfengaben ab und gaben sie anschließend zur jeweils rechten Zeit ins Bier. Dann stand die härteste Arbeit des Tages an: Der Läuterbottich musste gereinigt werden – von innen!

oekumenisches-bier-hallerndorfDas erste Geld mit Bier verdient

Also krempelte Pfarrer Martin Kühn die Ärmel hoch und schlüfte durch das kleine Einstiegsloch in den Bottich. Fünfzehn Minuten später war es geschafft, Kollege Matthias Steffel half dem schweißgebadeten Kühn aus dem Gefäß. Zum Dank für die viele Plackerei führte Norbert Winkelmann die Pfarrer in seinen Felsenkeller, wo sie verschiedene Edelbrände und gereifte Biere probieren durften. Für den 39jährigen Steffel war das ein persönliches Highlight: „Ich liebe Brauereien. Ich habe damals mein allererstes Geld in meiner heimischen Brauerei in Leups verdient. 15 Pfennig gab es pro abgefülltem Bierkasten. Am meisten liebe ich den Malzgeruch beim Brauen, da könnte ich mich den ganzen Tag rausstellen und bloß riechen.“

Auf Pilgerfahrt mit Pilgertrunk

Auch sein evangelischer Kollege hat einen besonderen Draht zum Bier und vor allem zum Pilgertrunk: „Ich bin auch Busfahrer und organisiere Pilgerfahrten in meiner Gemeinde. Wir waren schon oft auf dem Jakobsweg und laufen dabei immer Teile des Weges. Es ergeben sich dabei so tolle Gespräche“, berichtet der 59jährige, „das Wichtigste im Bus ist immer, dass Kaffee und Bier nie ausgehen. Da kann ich jetzt beim nächsten Mal mein eigenes Bier mitnehmen.“ Seinen Posten als Vorsitzender des CVJM Hirschaid hat Kühn auch nach dem Wechsel ans andere Ende der Fränkischen Schweiz nicht aufgegeben. „Viele unserer Treffen finden im Sommer auf den örtlichen Bierkellern wie dem Brauhaus am Kreuzberg statt, auch das ist ein perfekter Ort für gute Gespräche.“

oekumenisches-bier-hallerndorf

Bratwurst und Bier statt Hostien und Wein

Nach dem Anstich ihres Bieres besprachen die Geistlichen mit der Brauerfamilie noch den guten Zweck, für den 50 Cent pro ausgeschenktem Liter Pilgertrunk gespendet werden sollen. In diesem Jahr sollen Jugendprojekte beider Konfessionen im Fokus stehen, einerseits der CVJM in Hirschaid und andererseits eine neu geschaffene Institution in der katholischen Pfarrei. Eine Sorge treibt Matthias Steffel allerdings noch um: „Auch wir haben ein Reinheitsgebot – seit über 2000 Jahren. Die Hostien müssen aus ungesäuertem Teig bestehen, der aus Weizenmehl und Wasser hergestellt wird, und dazu darf es nur aus Trauben gekelterten Wein geben. Wäre Christus ein Franke gewesen, gäbe es stattdessen sicher Bratwürste und Bier!“

Text & Fotos: Markus Raupach

Gutes erstes Halbjahr

Jeff Maisel
Brauerei-Inhaber Jeff Masel zieht eine positive Halbjahresbilanz.

Für die Brauerei Gebr. Maisel war das erste Halbjahr ein sehr gutes, wie Inhaber Jeff Maisel bestätigt: „Dieser Trend, der nun schon seit einiger Zeit anhält, bestätigt uns, dass wir mit unseren Marken das richtige Angebot für unsere Kunden zur Verfügung haben.“

Ein absoluter Ausnahmemonat sei der Juni gewesen, da mit den Pfingstfeiertagen ein wichtiger Konsumschwerpunkt in diesen Monat fiel und zudem die Fußball-Weltmeisterschaft deutlich positive Absatzspuren hinterlassen hat. „Besonders freuen wir uns über ein überproportionales Wachstum im Fassbierbereich und damit in der Gastronomie“, so Jeff Maisel.

Erfreut registriert man bei der Brauerei Maisel auch eine starke und stetig steigende Nachfrage aus dem Ausland nach den Bierspezialitäten aus Bayreuth. Dabei handelt es sich nicht nur um die klassischen Auslandsmärkte. Maisel’s Weisse ist seit einiger Zeit sehr erfolgreich unter anderem in Südkorea, Russland und China – dort sowohl im Handel als auch in namhaften Gastronomie-Objekten.

Für das zweite Halbjahr sieht Jeff Maisel weiterhin gute Chancen für die Entwicklung der Marken. „Und natürlich freuen wir uns wie kleine Kinder auf die Einführung unseres neuen ‚Session-Bieres‘ Maisel & Friends Pale Ale.“ Dieses neue Bier wird ab dem 1.August auf den Markt kommen.

„Der positive Verlauf des ersten Halbjahres gibt natürlich der gesamten Branche große Hoffnung, dass das Jahr 2014 insgesamt mit einem Absatzplus zu Buche steht.“ Für die Entwicklung von Bier insgesamt wäre dies ein sehr schönes Zeichen.

Text & Foto: Pressemitteilung der Brauerei Gebr. Maisel

Dreifache Premiere in Breitengüßbach

Oberfränkische Bierkönigin tauft Lagertanks im Brauhaus Binkert

BiertanktaufeBreitengüßbach. Gerade mal ein Jahr ist sie alt, die kleine Brauerei von Jörg Binkert in Breitengüßbach, und schon platzt sie aus allen Nähten. Neue Kapazitäten mussten her, in Form von zwei großen neuen Lagertanks von Kaspar Schulz, der ältesten Brauereimaschinenfabrik der Welt aus Bamberg. Damit auf den neuen Utensilien auch der nötige Segen liegt, bat Brauer Jörg Binkert die amtierende Oberfränkische Bierkönigin, Sabrina Lang, zur Biertanktaufe am Tag des Bieres, dem 23. April. Eine dreifache Premiere: Die – nach Binkerts Recherche – erste Biertanktaufe der Welt, die erste Taufe für Königin Sabrina und das erste Mal, dass die Bierkönigin für eine Brauerei im Bamberger Raum aktiv werden konnte.

Biertanktaufe„Wir haben schon drei Kindstaufen geschafft, da schaffen wir diese Tanktaufe auch noch“, kommentierte Braumeister Binkert das Geschehen, als eine skeptische Bierkönigin mit der Bierflasche in der Hand und einer Schutzbrille auf der Nase vor den neuen Biertanks stand. „Die Schutzbrille war mir wichtig, damit unserer Königin nichts passiert.“ Für die Sicherheit der königlichen Augen war Binkert eigens vor der Taufe in ein entsprechendes Fachgeschäft gefahren. Doch auch der Brauer zeigte eine gewisse Unsicherheit: „Ich bin gespannt, ob es beim ersten Mal klappt. So eine Bierflasche ist ganz schön stabil.“ Die selbstsichere Königin verwies auf Fitness-Studio und all die Bier-Maßen, die sie im ersten Jahr ihrer Amtszeit bereits stemmen musste, holte aus und traf. Die Flasche zersprang, das Bier spritze in alle Richtungen, Binkert und die Gäste gingen gerade noch rechtzeitig in Deckung, allerdings bekam der ein oder andere Anwesende dennoch einen Spritzer Bier ab.

BiertanktaufeNach der erfolgreichen Taufe stießen Brauer und Bierkönigin erst einmal miteinander auf das neue Bier an. Letztere trug sich in das Gästebuch der kleinen Brauerei am Mainradweg ein und hatte auch Zeit für ein kurzes Resümee zur Halbzeit ihrer Regentschaft: „Mittlerweile bin ich richtig froh, dass es vor einem Jahr bei der Wahl zur Bayerischen Bierkönigin nicht geklappt hat, ich fühle mich als Oberfränkische Bierkönigin so richtig wohl. Es gab schon echt tolle Veranstaltungen, von Brauereifesten über die Grüne Woche in Berlin bis zum großen Bierfest in Bad Staffelstein, wo ich mit meinem Team ein Fünfliterfass Bier gewonnen habe.“ Im Raum Bamberg war sie nun das erste Mal offiziell unterwegs. „Das freut mich sehr, dass ich auch mal hier amtieren dufte. Schließlich steht Bamberg wie keine zweite Stadt für das Thema Bier.“ Die 26jährige Radiomoderatorin hat noch ein Jahr Zeit für Einsätze im Auftrag des Bieres und kann dabei nicht nur repräsentieren, sondern auch Biere verkosten.

BiertanktaufeUnd so ging es auch nach der Taufe nochmal an die Arbeit: Original, Kellerbier, Weizen, Amber und Porter wollten getestet werden. Für Sabrina Lang eine schöne Aufgabe. Geschmeckt haben alle Biere, besonders fasziniert war sie allerdings von dem dunklen, malzigen Porter, das sogar „Kaffeenoten“ aufweist. Für Binkert ein weiterer Beweis, dass auch die exotischeren Bierstile nun auch bei den „ganz normalen“ Biertrinkern angekommen sind: „Amber und Porter haben mittlerweile eine große Fangemeinde, auch im Getränkehandel, gefunden. Ich bin aber auch insgesamt sehr zufrieden. Wir haben in unserem ersten Brauereijahr 1.500 Hektoliter Bier gebraut, und in den ersten vier Monaten 2014 sind wir bereits bei der doppelten Menge im Vergleich zum Vorjahr.“ Deswegen waren auch die beiden neuen Tanks notwendig geworden, einer für das Original und einer für das Kellerbier. Jeweils vier Sude passen in einen der 60-Hektoliter-Tanks, genug für 600 Kästen süffiges Mainseidla-Bier. Wer die Biere lieber vor Ort probieren möchte, kann den Braumeister und seine Frau Anja von Mittwoch bis Sonntag zwischen 9 und 12 und von 15 bis 20 Uhr antreffen und bei einer deftigen Brotzeit biergerecht fachsimpeln.

Text & Fotos: Markus Raupach

„Wir lieben Schäuferla!“

Das fränkische Nationalgericht begeistert die Italiener

2013-12-09_mailand-schaeuferla2Mailand/Bayreuth/Pegnitz/Hallerndorf. Die Mailänder Kunsthandwerksmesse ist mit drei Millionen Besuchern innerhalb von zehn Tagen die größte derartige Messe der Welt. Bereits zum elften Mal dabei: frank&frei aus Bayreuth, die in diesem Jahr neben der Bier- auch die fränkische Genusskultur auf ihren Fahnen stehen hatten. Das Schäuferla erntete große Begeisterung bei den Italienern.

Schäuferla vom Bratwurstkönig

Den Namen ihres neuen Lieblingsgerichtes konnten viele Italiener gar nicht aussprechen. „Schäuferla“ – unermüdlich übten die Franken am Messestand das Wort mit ihren Kunden. Die Idee, neben dem beliebten fränkischen Bier nun auch das Nationalgericht anzubieten, hatte der Bayreuther frank&frei-Chef Michael Hendl auf der letztjährigen Messe, als er bei seinem zehnten Mal mit vielen Stammkunden über das richtige Essen zum Bier philosophierte. „Die konnten sich einfach nicht vorstellen, was ein Schäuferla ist. Ich hab ihnen dann Bilder auf meinem Handy gezeigt und sie waren fasziniert.“ Also fragte er seinen Freund und Fränkischen Bratwurstkönig, Klaus Lindner aus Pegnitz, wie man die knusprig gebratene Schweineschulter nach Mailand bringen könnte. Der erfahrene Metzger wandelte sein Rezept ein bisschen für die beengten Rahmenbedingungen am Messestand ab und fertig war das „Messe-Schäuferla“. Mit zwei „Klößen“ avancierte es schnell zum beliebtesten Gericht der diesjährigen Mailänder Kunsthandwerksmesse.

Franconiator zum Zweiten

2013-12-09_mailand-schaeuferla_ROI3125_DxO„Es ist der Hammer, wir haben dieses Jahr doppelt so viel gebraut wie letztes Jahr, und es hat trotzdem nicht gereicht“, berichtet der Bamberger Braumeister Winfried Nikol, der gemeinsam mit seinem Kollegen Michael Kühner (Braumeister in Schwalmstadt/Hessen) und Brauereibesitzer Andreas Gänstaller in Hallerndorf Anfang Oktober den „Franconiator“ gebraut hatte. Nikol und Kühner begleiteten ihr Bier wieder mit nach Italien und sorgten auch persönlich für den Ausschank. Sie hatten für das zweite Jahr des Bieres die Braumenge verdoppelt und zusätzlich noch mehrere Hundert Liter des süffigen Doppelbockes in Literflaschen abgefüllt. Trotz der größeren Menge war der „Franco“, wie die Italiener das oberfränkische Bier liebevoll nannten, bereits zwei Tage vor Messeende ausverkauft. „Da müssen wir nächstes Jahr unbedingt nochmal nachlegen“, so Brauer Winfried Nikol. Für ihn und seinen Freund Michael Kühner war es nicht der erste Trip in die Lombardei, schon seit 2009 besuchen sie die „L’Artigiano in Fiera“ und lassen sich von dieser Mini-Weltausstellung begeistern. In den zehn Messehallen sind nahezu alle Länder der Erde vertreten und zeigen sich von ihrer handwerklichen und vor allem kulinarischen Seite. Kurz vor Weihnachten ist diese Schau die beste Gelegenheit für die Oberitaliener, sich mit spannenden Geschenken einzudecken und erlesenste Köstlichkeiten für das Festtagsmahl zu erstehen. Dazu gehört seit nunmehr elf Jahren eben auch der Oberfranken-Stand des Bayreuthers Michael Hendl, der zum Jubiläum 2012 als Ergänzung seiner Landbier-Palette den Franconiator geordert hatte. Für Winfried Nikol gibt es nur ein Fazit: „Das kann man gar nicht in Worte fassen, das muss man einfach erlebt haben!“

Text & Fotos: Markus Raupach

Brunos Schwarze Acht präsentiert

Konditormeister Erwin Wirth und Braumeister Georg Kugler aus Thuisbrunn stellen ihre neue Kreation vor

2013-11-26_schwarze-acht_DSC_0012Eine Idee, die im Spätsommer im Biergarten entstanden ist, nimmt nun Gestalt an. Konditormeister Erwin Wirth und Braumeister Georg Kugler stellten am Freitag ihre gemeinsame Kreation vor: Brunos schwarze Acht. Dabei handelt es sich um eine raffinierte Kombination aus einem urigen, dunklen Baltic Porter in einer noblen Champagnerflasche, einem stilvollen Verkostungsglas und acht edlen Pralinen aus dunkler Schokolade und Cranberries. Das Set wird ausschließlich in dieser Kombination erhältlich sein.

Diese einmalige Kombination aus Bier und Schokolade hat es so bislang noch nicht gegeben. Dafür stellte der Biersommelier, Gewinner eines European Beerstar in Gold für sein Pils, eigens eine neue Biersorte her – ein dunkles Baltic Porter, welches in eine noble Champagnerflasche abgefüllt wurde. Danach galt es eine passende Praline zu finden, die den einzigartigen Geschmack abrunden sollte. Nach langen Überlegungen entschied man sich für eine edle Praline aus dunkler Schokolade und Cranberries.

Die Verkostung erfolgt folgendermaßen: Man nimmt eine Schwarze Acht-Praline in den Mund und lässt sie langsam schmelzen. Kurz darauf gönnt man sich einen guten Schluck von einem Glas Schwarze Acht-Bier. Durch diese Zusammenführung erlebt man das faszinierende Zusammenspiel der süßen Kaffee-, Schokoladen- und Röstmalzaromen aus dem Bier mit der Säure und intensiven Fruchtigkeit der Cranberries sowie der Bittere und den vollmundigen Aromen der Pralinenschokolade.

Der Name ist eine Zusammensetzung aus mehreren Aspekten. Bruno ist der Elch, der nun schon seit 27 Jahren über den Gasthof Seitz im fränkischen Thuisbrunn wacht – dort, wo das Bier entstanden ist. Die Schwarze Acht leitet sich von der Billardkugel ab, denn mit dem richtigen Quäntchen Glück versenkt man die Kugel im richtigen Loch. Die Farbe des Bieres und der Pralinen kommen der schwarzen Farbe schon sehr nahe. Das Bier hat eine Stammwürze von 17 Prozent und einen Alkoholgehalt von 7,2 Prozent – dazu gibt es acht edle Pralinen. Damit haben sich Brau- und Konditormeister perfekt aufeinander abgestimmt.

Wer noch nach einem passenden Weihnachtsgeschenk sucht, dem bietet sich hier ein schönes Geschenkpaket. Für 24,90 Euro ist das Set aus einer Champagnerflasche Bier, acht Pralinen und einem stilvollen Verkostungsglas erhältlich. Vorerst kann man die Kombination im Gasthof Seitz/Thuisbrunner Elch-Bräu verkosten und in den 14 Konditoreien der Bäckerei – Konditorei Wirth erwerben.

Zutaten:

Gourmetbier: Thuisbrunner Brauwasser, feinste ausgesuchte Gerstenmalze, edle Aromahopfen und fränkische Urhefe; 17% Stammwürze, 7,2% vol. Alkohol; Flaschengröße 0,75l. Edelpraline: Kuvertüre, Sahne, Cranberries, Kirschwasser, Butter, Glukosesirup, Kakao

Kontakt:

Gasthof Seitz/Thuisbrunner Elch-Bräu
Thuisbrunn 11, 91322 Gräfenberg
Tel.: 09197-221
www.elchbraeu.de

Bäckerei – Konditorei Wirth
Bärenthal 6, 91349 Egloffstein
Tel.: 09197-8601
www.backhaus-wirth.de

Text: Lara Baldes, Fotos: Frank Märzke

Jahreshauptversammlung des Vereins Bierland Oberfranken

Oberfränkische Bierkönigin Sabrina Lang / Kooperation mit VGN Nürnberg

2013-11-19_bierland-oberfranken_pressefotoSie war am 18. November das Highlight, und der im Originalzustand der 50er Jahre befindliche Saal der Becher-Bräu in Bayreuth bot die passende Kulisse: Zur Jahreshauptversammlung stellte der Verein Bierland Oberfranken ganz offiziell und mit eigener Bierland-Krone seine neue oberfränkische Bierkönigin, Sabrina Lang aus Coburg, vor. Christof Pilarzyk vom Brauereigasthof Grosch aus Rödental, geschäftsführender Vorstand des Vereins Bierland Oberfranken, hatte die Idee dazu.

Bei der Heimfahrt von der Wahl zur Bayerischen Bierkönigin, bei der sich Sabrina damals wacker geschlagen hatte. Und zwar nicht nur mit ihrem Charme und ihrer Natürlichkeit, sondern auch mit ihrem Fachwissen rund ums Thema Bier und Bierkultur. Ein kurzer Abgleich mit dem Vorstand des Bierlands Oberfranken, ein einstimmiges Ja, seitdem hat das Bierland Oberfranken seine eigene Bierkönigin. Die ersten Auftritte hatte Sabrina Lang bereits, natürlich vor allem für die Brauereifeste in der Region. Die neue Bierland-Krone, die das Oberfrankenwappen und das Zeichen der Brauer und Mälzer in Oberfranken trägt, hat sie aber erst seit wenigen Wochen, und sie trägt sie sichtlich stolz. Entworfen wurde die Bierkrone natürlich von einem Oberfranken, und zwar von Georg Krappmann aus Bad Staffelstein.

Neu, so der Kulmbacher Landrat Klaus Peter Söllner, und darauf setzen wir große Hoffnung, ist die Kooperation von Bierland Oberfranken mit dem Verkehrsverbund Großraum Nürnberg, die im Jahr 2014 konkret umgesetzt werden wird. Und zwar für weit mehr als 100 Brauereien aus den oberfränkischen VGN- Gebieten, aktuell den Landkreisen Bayreuth, Bamberg und Forchheim. Bier und ÖPNV passen gut zusammen, so Klaus Peter Söllner und Tobias Zuber vom VGN Nürnberg. Viele wissen gar nicht, dass es viele und gute Möglichkeiten gibt, Oberfrankens Braukultur auch mit Bus und Bahn zu entdecken. Wir werden daran arbeiten, dass Bus und Bahn als Alternative zum Auto mehr wahrgenommen werden und dies gemeinsam nach außen kommunizieren. Die notwendigen Aktionen dazu werden nun entwickelt, vor allem die gemeinsame Nutzung der Vertriebswege und Kundenkontakte beider Partner. Der VGN wird seine Freizeittipps rund um das Thema Bier weiter ausbauen und Bierland Oberfranken in seine umfassende Eigenwerbung aufnehmen. Umgekehrt wird Bierland auf seinen Internetseiten den Routenplaner des VGN und dessen Freizeitlinien integrieren. Die Brauereien, die an einer VGN- Linie liegen, bekommen den für ihr Brauereiwirtshaus relevanten VGN-Fahrplan und können diesen in ihrer Brauerei aufhängen. Oder sogar in ihre Speisekarte integrieren, getreu dem Motto „Sie hätten heute nicht mit dem Auto fahren müssen“. Natürlich, so Söllner und Zuber, wird es in Zukunft auch gemeinsame Aktionen geben, Gewinnspiele, Newsletter, Werbemittel und vieles mehr. Bald werden VGN-Flyer auch in Bierkästen oberfränkischer Brauereien zu finden sein.

Neu ist auch die Kooperation von Bierland Oberfranken mit dem online-shop Regiomino.de. Online- shops gibt es viele, so Dr. Bernd Sauer von der Handwerkskammer. Vor allem kleine Betriebe tun sich aber schwer damit, notwendige Abläufe wie Abrechnung und vor allem Logistik, die für einen Online-Shop grundlegend sind, im Betrieb zu organisieren. Unsere Wahl ist deswegen auf regiomino.de gefallen, so Sauer, weil dieser Online-Shop einen anderen Weg geht, der gerade für kleine Brauereien ideal ist. Regiomino wickelt für die Brauereien, und das ist das Besondere, die komplette Rechnungsabwicklung ab, und auch die komplette Logistik, also die Lieferung und Abholung der bestellten Produkte. Gerade letzteres hat bisher viele Kleinbrauereien gehindert, in das Thema Online-Marketing einzusteigen. Regiomino baut zurzeit die dafür notwendige Logistik aus, in Bamberg gibt es diese schon. Dann kann Regiomino mit seinen Logistik-Partnern selbst kleinste Mengen und auch Bestellungen eines Kunden von mehreren Anbietern kostengünstig direkt vom Anbieter zum Kunden liefern. Damit haben gerade kleine Brauereien ohne zeitlichen oder organisatorischen Zusatzaufwand die Möglichkeit, in das Online-Marketing einzusteigen. Und Bierfans die Möglichkeit, auch seltene Bierspezialitäten aus Oberfranken online zu beziehen. Bis Ende des Jahres 2014 soll der online-shop umgesetzt sein.

Überhaupt fiel die Bilanz des Vereins Bierland Oberfranken für das Jahr 2013 positiv aus. Unterstützt von 182 Mitgliedsbrauereien und 187 Fördermitgliedern und von Kooperationspartnern wie GuideMedia Bamberg, TMT Bayreuth, der Handwerkskammer, DB regio und der Versicherungsgruppe Münchener Verein, werden jedes Jahr alle Brauereien und alle Biergärten angerufen und alle für Ausflügler und Besucher wichtige Informationen wie Öffnungszeiten, Sonderangebote, besondere Termine, Telefonnummern, Mail- und Internetadressen angefragt. Dies, um die mittlerweile mehrere Tausend Seiten umfassende Internetseite des Vereins www.bierland-oberfranken.de immer topaktuell zu halten, aber auch um die nunmehr drei Bierkultur-Publikationen des Partners GuideMedia Bamberg, die Bücher „Brauereien und Brauereigasthöfe in Franken“, „Die schönsten Bierkeller und Biergärten in Franken“ und „Die schönsten Brauereitouren in Oberfranken“ immer wieder zu aktualisieren und in neuen Auflagen heraus zu geben. Win-win-Situation nennt man so etwas, so Christof Pilarzyk oder auch private-public-partnership. Der Verein Bierland Oberfranken hält seine Internetseiten aktuell, und GuideMedia kümmert sich um die Print-Ausgaben der Internetdatenbanken von Bierland Oberfranken. Der Erfolg gibt der Kooperation Recht: mittlerweile sind mehr als 50.000 Bücher verkauft, und die Besucherzahlen auf den Internetseiten von Bierland Oberfranken steigen seit Jahren. Bis Ende des Jahres werden 365.000 Besucher gezählt sein, meldet der Verein, was einem Plus von 15 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht, und mit 5 Millionen Seitenaufrufen (plus 13 %) zählt www.bierland-oberfranken.de schon zu den Großen seiner Branche. Sicherlich auch wegen dem neu integrierten Bockbier-Kalender mit jedem Jahr mehr als 100 gemeldeten Bockbieranstichen, was übrigens Weltrekord ist, ebenso wie die Tatsache, dass es keine Region in der Welt gibt, in der die Starkbierzeit wie in Oberfranken von September bis Mai dauert. Und natürlich werden die insgesamt 54 Brauereitouren, die der Verein zusammen mit seinem Partner GuideMedia entwickelt hat, natürlich genau so jedes Jahr wieder neu aktualisiert und auf dem Laufenden gehalten. Und sind vernetzt mit den Internetseiten des Tourismusverbands Franken. Weitere Highlights im Jahr 2013 waren die 50 Jahre Brauer- und Meisterschule der Handwerkskammer für Oberfranken, die seit den 60er Jahren über 1.000 Braumeisterinnen und Braumeister für Deutschland ausgebildet hat, der Bratwurstgipfel in Pegnitz und das wiederholt gute Abschneiden oberfränkischer Brauereien beim Europeen Beer Star und die Präsentation von 14 oberfränkischen Brauereien auf der Consumenta Nürnberg am Stand von Original Regional der Metropolregion Nürnberg.

Holladie-Bierfee: Auszeichnung zu Sonderbotschafterinnen

Abschließend ernannte der Verein Bierland Oberfranken vier Braumeisterinnen zu Sonderbotschaftern von Bierland Oberfranken, weil sie mit ihrem Projekt Holladie-Bierfee die Menschen weit über Oberfranken hinaus verzaubern und verzaubert haben: Isabella Straub, Brauereigasthof Drei Kronen Memmelsdorf, Yvonne Wernlein, Brauereigasthof Haberstumpf aus Trebgast sowie Gisela und Monika Hansen, Meinel-Bräu aus Hof.

Text & Foto: Pressemitteilung Bierland Oberfranken

Der Beste der Besten

Zum dritten Mal in Folge kürte das Bundeslandwirtschaftsministerium Brenner Norbert Winkelmann zum Besten seiner Zunft

Brenner Norbert Winkelmann Bester seiner Zunft
Bundesehrenpreis Spirituosen 2013 in Gold für Spezialitätenbrennerei Norbert Winkelmann: Dr. Theodor Seegers (r.), Ministerialdirektor im Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, übergab zusammen mit DLG-Präsident Carl-Albrecht Bartmer (l.) Urkunde und Medaille an Norbert Winkelmann und seinen Sohn Simon.

Berlin/Hallerndorf. „Herr Winkelmann hat sich mit zahlreichen Produkten unseren umfassenden Experten-Tests gestellt“, begann DLG-Präsident Carl-Albrecht Bartmer seine Laudatio im Berliner Meistersaal. Er überreichte dem Hallerndorfer Brenner Norbert Winkelmann schon zum dritten Mal in Folge den Bundesehrenpreis in Gold, „das unterstreicht das konsequente Qualitätsstreben des Unternehmens über das ganze Sortiment hinweg.“ Den Bundesehrenpreis für Spirituosen gibt es erst seit vier Jahren, und Winkelmann holte ihn immer – im ersten Jahr in Silber, seitdem in Gold.

Brenner Norbert Winkelmann Bester seiner Zunft
Eine glückliche Familie (v.l.): Luitgard Friedel-Winkelmann, Simon Winkelmann, Peter Winkelmann (stehend), Norbert Winkelmann und Marika Winkelmann.

„Normale“ Bundesehrenpreise verleiht das Ministerium einmal pro Bundesland, die drei besten Betriebe des Landes erhalten ihn aber in einer besonderen Form, in Bronze, Silber und Gold. Norbert Winkelmann aus Hallerndorf bei Forchheim stand auch 2013 wieder ganz oben auf dem Treppchen. „Das erste Mal war wie in einem Traum“, schilderte der Brenner vom Brauhaus am Kreuzberg seine Emotionen, „beim zweiten Mal bin ich schon ein bisschen aufgewacht, aber diesmal kann ich es richtig genießen. Schließlich arbeite ich das ganze Jahr auf solche Momente hin.“ Es ist vor allem die Anerkennung, die Winkelmann gut tut: „Wir sind von März bis Dezember in unserem kleinen Familienbetrieb eingespannt, da lebt man irgendwie von Tag zu Tag und bekommt selten mal ein Lob. Außerdem finde ich es richtig klasse, dass heute auch fast alle dabei sein können.“ Der 49jährige wurde begleitet von seiner Ehefrau Luitgard und seinen Kindern Marika, Peter und Simon. Lediglich Sohn Martin musste wegen der Schule zuhause bleiben.

Brenner Norbert Winkelmann Bester seiner Zunft
Der kleine Simon ist besonders stolz auf seinen Vater, der zum dritten Mal in Serie gewonnen hat.

Und so gab es bei der Preis-Verleihung ein seltenes Bild: Eine ganze Familie stand auf dem Podium – irgendwie auch stellvertretend für die vielen kleinen Betriebe, die überall in Franken für höchste Qualität und Leidenschaft stehen. Denn vor allem die Begeisterung für die Brennerei und den Familienbetrieb sind es, die Norbert Winkelmann antreiben, so der Edelbrandsommelier nach der Preisverleihung im Interview: „Ich suche immer wieder nach neuen Herausforderungen. Das Nicht-Alltägliche steht bei mir auf dem Programm.“ Zum Bundesehrenpreis beigetragen haben neben Klassikern wie Waldhimbeere, Schlehe oder Trester deswegen vor allem auch exotische Brände wie Fränkischer gemeiner Schneeball, Speierling, Lemongras, Banane und Vogelbeere. „Außerdem ist es logisch, dass bei unserem Brauhaus auch ein Bockbierbrand zu den besten Bränden zählt.“ Wer einen der Brände probieren möchte, kann ab 29.11. wieder am Wochenende auf den Kreuzberg kommen, weitere Infos finden sich auch im Internet unter www.brauhaus-am-kreuzberg.de.

Text & Fotos: Markus Raupach

Der charmanteste Bockbieranstich aller Zeiten

Vier Jungbrauerinnen präsentieren die Winterbierfee

WinterbierfeeMemmelsdorf. Es ist tiefschwarz mit einer beigen Schaumkrone, entfaltet einen lieblich-fruchtigen Duft und füllt den Mund mit einer Mischung aus Schokolade und Roten Beeren – Holladiebierfee Teil drei. Das Projekt der vier Jungbrauerinnen aus Memmelsdorf, Trebgast und Hof ist den Kinderschuhen entwachsen und hat sich zu einem echten Bierknüller gemausert. Am vergangenen Samstag lüfteten sie das Geheimnis um ihr neues Werk.

Der kleine Kreis von Bierkennern staunte nicht schlecht, als Hausherrin Isabella Straub (Brauerei Drei Kronen, Memmelsdorf) gemeinsam mit ihren Mitstreiterinnen Yvonne Wernlein (Brauerei Haberstumpf, Trebgast), Monika und Gisela Meinel-Hansen (beide Brauerei Meinel, Hof) die ersten Gläser mit der neuen Bierfee servierte. Etwa 30 geladene Gäste waren in die Memmelsdorfer Feinschmeckerbrauerei gekommen, um den wohl charmantesten Bockbieranstich Frankens zu erleben. Zu dem edel geschwungenen Glas mit dem tiefschwarzen Bier servierten die vier Frauen Fruchtspieße, die sie zuvor am Schokoladenbrunnen mit dunkler Schokolade überzogen hatten. „Ein Gedicht“, so beispielsweise Dr. Bernd Sauer von der Handwerkskammer für Oberfranken, zugleich auch Geschäftsführer von Bierland Oberfranken, dem Zusammenschluss aller oberfränkischen Brauereien, „da bekommt man schon richtig Lust auf die süße Weihnachtszeit!“

WinterbierfeeIn einer kurzen Vorstellung nannten die vier Bierfeen anschließend die Hintergründe ihrer neuen Kreation. „Wir haben mit sieben verschiedenen Malzsorten gearbeitet, darunter Dinkel- und Dinkelkaramellmalz“, so „Malzfee“ Isabella Straub. „Hopfenfee“ Gisela Meinel-Hansen ergänzte: „Es ist eine bunte Mischung aus tradtionellen fränkischen Hopfen und einigen Neuzüchtungen in unserem Bier, alle aus dem Spalter Anbaugebiet. In der Nase hat man sowohl den „Mandarina Bavaria“-Hopfen mit seinen Mandarinenaromen, als auch „Hallertau Blanc“-Hopfen, der intensive Weißweinnoten ins Bier bringt. Ihre Schwester Monika und „Hefefee“ zeigte die hohe Kunst, die hinter dem neuen Bier steckt: „Wir haben zuerst mit einer ganz neuen Hefe vergoren, einer Barleywine-Hefe aus England. Die ist für besonders starke Biere verantwortlich, die fast wie Dessertwein schmecken. Anschließend haben wir noch eine Burgunderhefe dazu gegeben. Damit kommen die Weinaromen noch viel besser heraus.“ „Und das ganze funktioniert nur deshalb so gut, weil wir das weiche Brauwasser aus dem Obermaintal verwendet haben. Das unterstreicht zusätzlich die Malzaromatik in unserem Bier“, so abschließend die „Wasserfee“ Yvonne Wernlein, deren Brauerei in Trebgast bei Kulmbach liegt. Heraus kam ein Bier, das man am ehesten als Chocolate Stout einordnen würde, mit 21% Stammwürze und 7,5% Alkoholgehalt.

Die vier Jungbrauerinnen hatten Anfang 2012 aus dem ersten Brauerinnenstammtisch heraus die erste „Holladiebierfee“ gebraut und sind von der Entwicklung der letzten zwei Jahre völlig überwältigt. „Am Anfang haben sie uns echt ausgelacht. Wer will denn sowas? – das war der Kommentar eines Getränkehändlers in Hof“, berichtete Gisela Meinel-Hansen, „doch das hat sich schnell geändert. Diesmal hatten wir eine Liste mit über 250 Vorbestellungen. Das sind mehr als 10% des ganzen Sudes.“ Ihre Schwester Monika konnte am Morgen des Bier-Premierentages ihren Augen nicht trauen: „Da standen doch tatsächlich etwa 50 Leute in einer Schlange vor dem Brauereiladen und wollten das neue Holladiebierfeekaufen. Am lustigsten fand ich einen unserer Stammkunden. Der hat zu seinem üblichen Kasten Mephisto-Bier drei Flaschen Holladiebierfee erstanden. Dann wollte ich ihm erklären, wie er es am besten trinken soll. Er hat abgewunken und gesagt: Davon kriege ich eh nichts, das trinken alles meine Frauen zuhause.“ Und auch Yvonne Wernlein war überrascht: „Da war eine ältere Dame bei uns, die hat erzählt, dass sie noch in einer Brauerei war, aber nun extra wegen unseres neuen Bieres gekommen war. Ich bin dann mit ihr eine halbe Stunde durch die Brauerei gegangen – es war wirklich eine neue Welt für sie.“ Dieses Bier ist also wirklich auch ein Bier „von Frauen für Frauen“.

WinterbierfeeWer Interesse an der neuen Frauenbier-Kreation hat, kann entweder direkt bei einer der drei Brauereien vorbeischauen, oder im Internet unter www.holladiebierfee.de – oder er schaut auf der Consumenta vorbei, wo das neue Bier über die gesamte Messezeit zu haben ist. Am Messesamstag, 2.11., sind alle vier Bierfeen auch vor Ort – die beste Gelegenheit, das neue Bier mit den charmanten Damen zu verkosten. Die auf 25 hl limitierte dritte Auflage des Frauenbieres kostet 9,90 Euro in der 0,75-Liter-Flasche und 4,90 Euro in der 0,33-Liter-Flasche.

Die Bierbeschreibung des neuen Holladiebierfee: „Ein ebenholz-nussbraunfunkelndes Spezialbier mit prallem, köstlichen Malz aus der Weyermann Malzmanufaktur, klassisch gehopft. Barleywine- & Burgunderhefe bescheren eine wilde Rote-Beeren-Schoko-Gaumenexplosion. Kulinarisch als Herzenswärmer oder Digestif: Zu Süppla, Pasta, Festtagsbraten, Schokoladen-Fondue, Halbbitterschoki und Vanilleeiscreme. Von vier Braufeen aus drei Brauereien!“

Text & Fotos: Markus Raupach

Der erste Hopfen seit 40 Jahren

In Breitengüßbach wird eine alte Tradition wiederbelebt

HopfenbauernBreitengüßbach. Er war der letzte Hopfenbauer der Region. Vor 40 Jahren allerdings musste Andreas Eichhorn seinen Hopfengarten aufgeben. Der Anbau war nicht mehr wirtschaftlich. Nun aber strahlen seine Augen wieder. Gemeinsam mit einem Kollegen kümmert sich der heute 75-Jährige liebevoll um den neuen Hopfengarten in Breitengüßbach. Nun fuhren sie ihre erste Ernte ein.

Die Idee kam von Brauer Jörg Binkert, der rund um sein neues Brauhaus Mainseidla einen Hopfengarten anlegte. Doch auch als gestandener Brauer kennt man sich mit dem grünen Gold nur sehr bedingt aus. Also lag es nahe, die beiden ehemaligen Hopfenbauern aus dem Ort um Rat und Hilfe zu bitten. Andreas Eichhorn (75) und sein Kollege Georg Weinkauf (87) willigten sofort ein, als im Frühjahr die ersten 14 Hopfenstöcke gepflanzt wurden. Vor allem für Weinkauf eine große Freude. Schließlich hatte er bis 1973 einen eigenen Hopfengarten mit über 200 Stöcken. Den Ertrag lieferte er zusammen mit Braugerste von seinen Feldern bei der Schlossbrauerei in Reckendorf ab – und durfte eine entsprechende Menge Hausbrauerbier mit nach Hause nehmen.

HopfenbauernNachbar Weinkauf hatte zwar einen kleineren Hopfengarten und seine Hopfenerfahrungen eher in der Kindheit gesammelt, aber „was man mal gelernt hat, verliert man nie wieder.“ Als erstes macht er sich auf die Suche nach dem Hopfenkönig. So heißt eine kleine Käferart, die einen silberfarbenen Ring um den Körper trägt. „In den guten Hopfenjahren war der Ring nicht silbern, sondern golden“, so der 87jährige. Den Käfer fanden die drei zwar nicht, aber jede Menge gut gewachsener Reben mit bestem Brauerhopfen. Die Sorte kennt Andreas Eichhorn ganz genau: „Das ist Spalter Tradition, eine echte Landsorte, noch dazu richtig robust. Wir haben uns da früher wenig Gedanken um die Sorte gemacht, aber wir wussten, dass der immer gut wächst.“ Jede der 14 Pflanzen im Mainseidla-Hopfengarten hatte im Frühjahr an die 20 Triebe gebildet. Nur drei durften stehen bleiben, der Rest landete als Hopfensprossensalat auf den Tellern von Brauer Binkert und seinen Hopfenbauern. Aus jedem der drei verbliebenen Triebe bildete sich eine Rebe, die nach einigen Jahren bis zu sieben Meter in die Höhe sprießt.

Nun ging es an die Ernte. Die drei ernteten all Reben ab – für das erste Jahr schon ein satter Ertrag. Künftig werden etwa zehn Kilogramm im Jahr geerntet werden können. Aus dem Hopfen braut Binkert seinen „Hopfenbock“, ein starker Trunk mit 6,5% Alkohol, der am 9. November angestochen werden soll. Neben dem ersten Breitengüßbacher Hopfen kommt in diesem Jahr noch Spalt Spalter Hopfen zum Einsatz, eine der edelsten und teuersten fränkischen Hopfensorten überhaupt.

Text & Fotos: Markus Raupach