BierTalk 82 – Interview mit Florian Erdel, Biersommelier und hochdekorierter Hobbybrauer aus Bruchsal

Florian Erdel entdeckte als junger Mann nach und nach die Welt der Biere und entschied sich dann, schweren Herzens, sie nicht zum Hauptberuf, sondern zum Hobby zu machen. Doch wie so oft kann so ein Hobby bei uns Männern zur Profession und in gewisser Weise auch zur Obsession werden. Das führte dazu, dass bei Florian mittlerweile eine Brauanlage im Keller steht, nach der sich so mancher gestandene Brauer die Finger lecken würde, inklusiver einer beeindruckenden Hefebank mit mehr als 100 verschiedenen Stämmen. Kein Wunder also, dass der Biersommelier mittlerweile bei zahlreichen Wettbewerben zu den Preisträgern gehört und gerade im Bereich Kreativ- und Sauerbiere zu den absoluten Koryphäen des Landes zählt. Deswegen ist er auch Dozent an der Deutschen BierAkademie und sorgt für die gute Ausbildung der neuen Biersommeliers. Im BierTalk verkosten wir einige seiner Schätze aus dem Bierkeller, darunter ein Solera-Bier, ein Grape Ale und eine Berliner Weisse mit Lavendel und Schwarzen Johannisbeeren…

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Holger: Ja, hallo Freude des BierTalks, wir grüßen euch und haben natürlich wieder einen tollen Gesprächspartner, in dem Fall Florian Erdel und das ist ein ganz berühmter Hobbybrauer mittlerweile, also das kann man wirklich sagen. Der kommt aus Baden-Württemberg, aus Heidelsheim. Wo das ist, wird er gleich sicher noch erklären. Ja, Florian, grüß dich und herzlich willkommen zum BierTalk.

Florian Erdel: Hallo, auch herzlich willkommen von meiner Seite. Vielen Dank, dass ich in eurem tollen Podcast zu Gast sein darf. Genau, wie der Holger schon eingeführt hat, Florian Erdel mein Name, komme aus dem nordbadischen Heidelsheim, aktuell wohnhaft. Das gehört zu Bruchsal, ist die nächstgrößere Stadt, für alle Zuhörer. Wo das weiterhin unbekannt ist, Bruchsal ist eine Stadt zwischen Heidelberg und Karlsruhe und die A5 geht da direkt dran vorbei, daher hat es der ein oder andere vielleicht schon mal auf der Autofahrt gelesen. Und dort bin ich auch aufgewachsen, in dem kleinen Dörfchen hier in der Nähe, das heißt Hambrücken. Das heißt, soweit habe ich es nicht geschafft. Ich bin beruflich Diplomingenieur Maschinenbau und meine Leidenschaft gehört seit circa 2012 beziehungsweise meine Leidenschaft, meine ganze Freizeit, also rund um das Thema Bier. Hobbybrauer bin ich seit 2015, habe auch mittlerweile, ja, so circa 160 Sude auf dem Buckel, vieles ausprobiert. Das ein oder andere werden wir da heute noch vorstellen, von den aktuellen Experimentalgeschichten. Neben dem eigentlichen Hobbybrauen bin ich auch Hobbyhopfenbauer, wenn man es möchte, mit knapp über 20 Hopfenpflanzen. Und der ein oder andere kennt mich vielleicht unter meinem Pseudonym, wenn man so möchte, CHAOS Homebrewing, da blogge ich seit drei Jahren ziemlich regelmäßig bei Instagram und demnächst geht auch noch eine Webseite Online, ob das Ganze dann nochmal ein bisschen detailliert aufgezeigt wird, was so im Braukeller stattfindet. Seit Ende letzten Jahres bin ich International Biersommelier. Das hat einfach sich angeboten, weiter das Bierthema zu vertiefen. Und allgemein, kann man sagen, interessiert mich alles, was mit Sauerbier zu tun hat, Hefe zu tun hat und, ja, je wilder desto besser, würde ich sagen.

Holger: Ja, super, vielen Dank für die Vorstellung und da werden wir gleich auch noch, ja, rein schmecken und uns das mal zu Gemüte führen, was du da in deinem Braukeller alles so zauberst. Und mit dabei ist natürlich auch der Markus. Hallo, Markus.

Markus: Hallihallo, grüß euch! Ich freue mich schon sehr auf diesen BierTalk.

Holger: Sehr gut, also dann haben wir ja jetzt quasi das Muss erfüllt und können jetzt quasi zur Kür kommen. Womit fangen wir denn an? Also, ich sage mal, die sind so verrückt, die Biere und dazugehörigen Bierstile, dass man eigentlich gar keine Reihenfolge so richtig festlegen kann. Also man könnte jetzt nach Alkohol gehen, man kann nach Aussehen gehen, wir können uns entscheiden, ob Glas oder Korken oder Dose oder alles eigentlich.

Florian Erdel: Ja, also, ja, ist tatsächlich schwierig. Ich glaube, die klassischen Regeln, die es da so gibt für, wie man ein Testing machen würde, die ziehen da nicht so wirklich. Meine Empfehlung wäre, oder Vorschlag, dass wir mit dem einzigen Nicht-Sauerbier beginnen, das wäre das Coconut Sunset, ein New England Milkshake Double IPA. Das ist auch tatsächlich die Dose, die ihr vor euch habt. Die ist nicht Daheim gebraut worden, die ist bei BRLO letztes Jahr im April eingebraut worden auf einer 20-Hektoliter-Anlage. Und war dann eben kurze Zeit, bis das eben vergriffen war, dann im Handel verfügbar. Dementsprechend ist es für ein Neipa, hat das Ganze schon ein paar Monate hinter sich. Ist ja jetzt ein Bierstil, dem man eigentlich nachsagt, dass der sich nicht so gut altern lässt. Ich habe grad gestern nochmal, zum letzten Test, nochmal eine Dose probiert, weil ich noch ein paar habe und aus meiner Sicht, das werden wir ja gleich sehen, wie ihr das einschätzt, bietet sich dieses, weil es eben auch double ist und entsprechende Alkoholstärke hat, durchaus ganz gut zum agen an, wie ich das finde, ja.

Holger: Ja, das ist doch eine gute Idee, also dann köpfen wir zunächst mal die Dose. Also du hast es jetzt so ganz flüssig und schnell da durchgerasselt, aber das können wir vielleicht nochmal in Scheiben schneiden. Also Coconut Sunset, New England IPA und dann sprichst du noch von double, wahrscheinlich wegen des Alkoholgehaltes von 7,5 Prozent.

Florian Erdel: Richtig, genau.

Holger: Und was wir gar nicht erwähnt haben, was ich also ausgesprochen wichtig finde zu erwähnen, ist, es war das beste Kreativbier bei der Deutschen Meisterschaft der Hobbybrauer. Also das muss man ja erwähnen, das hast du gar nicht gesagt.

Florian Erdel: Richtig, habe ich unterschlagen, ja, richtig, ja.

Holger: Also, aber, ich habe aufgepasst! Und jetzt mache ich hier die Lasche hoch. Zack und rein damit ins Gläschen. Oh ja, oh ja, oh ja, oh ja, oh ja! Ja, was soll ich sagen? Das riecht schon mal sehr fruchtig, ist richtig schön naturtrüb, hat einen ganz tollen weißen Schaum. Ich weiß gar nicht, also ich fange jetzt schon an mit dem Beschreiben. Soll ich es machen oder will es einer von euch machen, um Gottes Willen?

Florian Erdel: Mach gerne weiter.

Markus: Naja, wenn du schon angefangen hast, bitte schön!

Holger: Genau, also wenn man jetzt reinriecht, dann hat man schon auch so die typischen Noten in der Nase von einem fruchtigen IPA, aber natürlich auch eine Ananasnote, die man auch riecht. Ich nehme mal einen Schluck. Ah ja, Wahnsinn! Also, ja, Pina Colada, würde ich sagen, kommt einem da entgegen.

Florian Erdel: Ja, absolut richtig, das war tatsächlich, wie das Ganze 2019, Anfang 2020, dann bei mir im Braukeller entstanden ist. Die grundlegende Idee war, ein Bier zu kreieren, was, ja, möglichst nahe an dieses Pina-Colada-Erlebnis rankommt. Und deswegen, sage ich mal, war da ein normales New England IPA, sage ich mal, nicht genug, deswegen sind noch geröstete Kokosflocken drin, deswegen auch der Name Coconut Sunset. Und auch noch ein bisschen Milchzucker, deswegen das Thema Milkshake im Namen, um einfach die Textur nochmal ein bisschen, sage ich mal, zu pimpen, weil man ja eben bei einem Pina-Colada-Cocktail eben auch dieses sehr cremige Mundgefühl hat, was man so in einem normalen Bier nicht hat und nicht erreichen kann natürlich in gleichem Maße. Aber durch geringe Mengen Milchzucker, sodass der Restzuckergehalt oder die Süße des Bieres irgendwie nicht störend ist auf einem Niveau, wo es eher mehr eben dieses cremig, smoothe Mundgefühl, was ein New England IPA mitbringt, auf die Spitze treibt.

Holger: Also kann man dann sagen, sozusagen ein Coconut Sunset Imperial Milkshake New England IPA?

Florian Erdel: Ja, das wäre die kürzest mögliche Beschreibung, glaube ich, die es trifft, ja.

Holger: Also, ich kann sagen, wenn ich das jetzt verkoste, zum Glück hast du dann ja sofort übernommen und hast dann auch selbst nochmal erklärt, was dich so getrieben hat und wie so die Gedanken waren, um das Bier zu kreieren, habe ich natürlich weiter genossen. Und ich kann euch sagen, liebe Freunde, also da sind Bilder im Kopf und das Hauptbild ist Sommerparty, also und ohne Maske natürlich, also so eine richtig tolle Sommerparty! Und ich freue mich da schon auf die ganzen Damen, die behaupten, also Bier mögen sie nicht so gerne und trinken sie nicht so gerne und so. Und da würde man jetzt da was in Glas füllen und wenn man da nicht weitererzählt, dass das ein Bier ist, bin ich überzeugt, dass also 100 Prozent alle weiblichen Teilnehmer dieser Sommerparty, und würde wahrscheinlich, ja, wenn ich es mir aussuchen könnte, nur weibliche Teilnehmer einladen und mich vielleicht, und die würden dann alle ganz toll da in das Glas gucken und sich fragen, wow, was ist denn das für ein geiles Zeug, ja? Und dann würde ich sagen, tja, ich habe es heute, ich habe es einfach mal mitgebracht, ja. ja, Prost! Markus, was sagst du?

Markus: Ja, ich bin auch absolut begeistert, muss ich sagen! Also ganz grundsätzlich vom Geschmack alleine her ist das schon eine der besten Pina Coladas, die ich jemals hatte, also. Und das ist einer meiner Lieblingscocktails, also ich habe den schon durchaus öfters getrunken. Und ich muss auch sagen, was natürlich das Bier einfach hat, das ist die Kohlensäure und dass dann noch eben dazu, zu dieser Aromatik, das macht das Ganze wirklich sehr, sehr spannend. Und ich finde, auch grade die Textur, dieses, wo eben die Sahne in der Pina Colada drin ist, das kommt richtig gut rüber, also ganz, ganz angenehm auf der Munde. Und auch die Fruchtigkeit und die Süße, das ist so richtig schön ausgewogen, ausbalanciert. Also, ja, das fängt einfach an, macht Spaß und ist prickelnd und ist es dann bis zum Ende und dann mag man gerne wieder trinken. Also, das ist durchaus eine sehr, sehr gute Version davon! Da kann ich gut verstehen, dass die Leute das gewählt haben. Ja und ich muss auch sagen, ich habe ja auch immer ein Problem beim Cocktail trinken, ich trinke Cocktails eigentlich so wie Bier und das bedeutet, das ist halt manchmal so, dass so ein Cocktail nach zwei Minuten oder sogar weniger, weg ist. Und das geht, ein, zwei, aber danach entfalten die natürlich ihre Wirkung. Und das ist dann immer ein bisschen blöd also. Und deswegen, muss ich sagen, ist das auch nochmal eine tolle Alternative, weil man das Erstens ja wie Bier trinkt und Zweitens ist es dann ja auch nicht ganz so stark und dementsprechend wirklich eine ganz tolle Alternative, spannend.

Holger: Weißt du, das ist natürlich wieder so ganz klar, Raupach, das ganz besondere Tierchen! Verstehst du, da haut er hier einen raus, von wegen zwei, drei Cocktails, entfaltet seine Wirkung und hier auf der Dose, 0, 33, steht 7,5 Prozent Alkohol. Und da so zwei, drei, macht ihm gar nix aus und so. Klar! Klar, klar.

Markus: Klar, na, in der Pina Colada ist ja Rum mit 40 Prozent. Normalerweise sind da vier cl oder sogar sechs cl. Also da ist dann schon auch Dampf im Kessel.

Holger: Nee, klar, so ein richtiger Oberfranke, der kann es natürlich! Tja, so, was machen wir jetzt? Also eigentlich möchte ich bei dem Bier bleiben, ehrlich gesagt, also weil, also es ist wirklich unglaublich. Und auch grade die Kohlensäure, also die Resenz, das hat der Markus grade auch angesprochen, die finde ich auch optimal gewählt. Also die ist, in meinen Augen ist die also genau richtig, also wirklich ganz genau richtig! Also weder zu stark noch zu schwach und überhaupt ist das so ausbalanciert. Und auch der Nachtrunk, der mich jetzt da so beschäftigt, der ist großartig. Also, herzlichen Glückwunsch! Also wirklich herzlichen Glückwunsch! Ich weiß gar nicht, ob es jetzt da noch bessere Kreativbiere auf so einem Hobbybrauerwettbewerb geben kann. Und wenn ich das mal sagen darf, das beste Bier, was ich je in meinem Leben getrunken habe, stammt sowieso von einem Hobbybrauer, aber das Schlechteste natürlich auch.

Florian Erdel: Ja, der Spagat oder die Breite ist da sicherlich größer, ja. Ja, also ich kann nur alle Zuhörer einladen, es gibt ja den ein oder anderen Hobbybrauerwettbewerb glücklicherweise jetzt mittlerweile über Deutschland verteilt, egal ob jetzt, wenn man die großen mal erwähnt, so wie in Bayreuth bei Maisel oder eben bei Störtebeker, die Deutsche Meisterschaft, die ist ja auch, wenn jetzt grade nicht Corona ist, auch Zuschauern oder dem Publikum zugänglich und sich wie bei einem kommerziellen Craft-Beer-Festival, da mal bei den Hobbybrauern durch die Kreativbiere durch zutrinken, das ist schon eine richtig coole Nummer.

Holger: Ja, beschreib uns doch mal vielleicht, wie funktioniert das? Also du überlegst dir das dann da in deinem Keller, dann braust du das Zeug, dann schickst du das dahin. Und muss man da einen Brief schreiben, was man eigentlich gemeint hat oder schickt man das einfach mal nur so dahin oder wie geht das ab? Erklär doch mal, wie nimmt man an einem Hobbybrauerwettbewerb teil, wie bereitet man sich vor? Und wenn man dann auf die Bühne geholt wird, fliegen dann die Schlüpfer oder wie ist das?

Florian Erdel: Also im Prinzip ist es, sage ich mal, zweigeteilt, also es gibt einmal die Kreativbierthematik oder auch Publikumswettbewerb genannt, wo letztendlich jeder Hobbybrauer die Chance hat, sein Lieblingsbier aus dem heimischen Braukeller dem Publikum, also anderen Hobbybrauern und auch anderen Leute zu präsentieren und zu verkosten. Und das Publikum entscheidet dann eben, was an diesem Tag das beste Bier war. Und, dann gibt es natürlich immer, ihr hattet ja auch schon den Martin Tietz in der Runde mit dem Irish Red Ale, auch immer ein, ja, einen ausgeschriebenen definierten Bierstil, den dann alle versuchen, möglichst innerhalb der geltenden Stilrichtlinien, gut zu treffen, um da eben auch nochmal, ja, einen Preis gewinnen zu können. Und wie bereitet man sich auf sowas vor? Ich sage mal, beim Kreativbierwettbewerb hat man da als Hobbybrauer keine Grenzen, man muss sich letztendlich nur überlegen, was eben der Masse gut schmecken könnte. Und da liegt jetzt viel beim Coconut Sunset, denke ich mal, so ein Thema, einen Cocktail nachzuahmen, nahe. Und, ja, bei den anderen Wettbewerben, da muss man natürlich am Rezept feilschen, schleifen, bis man, ja, den Stil möglichst passend trifft und vielleicht trotzdem was Besonderes drin hat, um sich von den anderen abzusetzen.

Holger: Jetzt müssen wir fast weitermachen, oder?

Markus: Ja, wobei ich noch eine kleine Frage an den Flo hätte. Also eins vielleicht noch zu dem Thema Alterung, weil du das ja gesagt hast, ich glaube, das tut dem Bier sogar eher gut, also weil, also man schmeckt es eigentlich noch gar nicht, also wenn überhaupt, dann so ein bisschen im Nachgang. Aber ich finde, je mehr das wird, umso mehr kriegt es erst recht diese cocktailigen Aromen, weil das ja durch den Rum grade in diese, ja, Sherry- und sonst was Richtung eben geht. Also dementsprechend, glaube ich, ist das für das Bier sogar gut. Und ich kenne es auch von anderen Imperial IPAs, das die Alterung sogar richtig vertragen, also insofern hätte ich da gar keine Angst beim dem Alkoholgehalt, das ist super.

Florian Erdel: Ja.

Markus: Aber, ja, meine Frage, die ich hatte, war, nun bist du ja jetzt Hobbybrauer und hast auch die ganze Maschinerie Zuhause stehen, da können wir ja nachher noch drüber sprechen, aber das muss ja irgendwann mal nicht gewesen sein. Also wie kam es dazu, dass du gesagt hast, ich begeistere mich so für Bier und wann ist dann der Hebel so ganz umgeschlagen und du hast dich da voll drauf konzentriert?

Florian Erdel: Ja, da gab es im Prinzip zwei Zeitpunkte, würde ich sagen oder sogar drei oder, es hätten drei sein können. Als ich mein Maschinenbaustudium begonnen habe, stand auch zur Wahl, Brau- und Getränketechnologie zu studieren. Spezial mein Patenonkel, der nutzt das heute natürlich sehr gerne, weil ich mich jetzt so intensiv mit dem Thema beschäftige, ich habe es dir ja damals gesagt! Aber ich habe mich letztendlich für mich damals den vernünftigeren Weg entschieden und habe halt Maschinenbau dann eingeschlagen, das war ein so ein entscheidender Zeitpunkt. Und 2012 war ich in einer Gastronomie, die ist hier bei uns in der Nähe und da gab es sogenanntes belgisches Champagner-Bier, also die bezeichnen das so. Und letztendlich sind es bekannte belgische Biere, damals waren die für mich alle unbekannt. Da waren Frucht-Lambics dabei, da war ein Faro dabei. Da waren sehr typische hopfige belgische Biere dabei und malzige und das Ganze war da eben in der Kombi mit einer, ja, relativ gehobener Gastronomie von Essenseite und auch von der Präsentationstechnik. Da wurden die Flaschen, hieß da Methode Traditionell, ich glaube, korrekt heißt es sabirieren, wurden halt dann eben auch die Champagner-Biere, die belgischen mit abgesäbelten Flaschenköpfen sozusagen serviert. Und ich habe mich da damals eben durch die Sauerbiere durch getrunken und ab dem Zeitpunkt gab es für mich eben nicht mehr nur Pils, Export und Hefeweizen, sondern dann ging die Jagd los, sage ich mal, dass ich auch, das ist von uns nicht weit, mal nach Frankreich rüber gefahren bin. Damals waren da eben, ja, belgische Biere für mich also der einfachste Weg, die zu bekommen. Und da ging diese Liebe zur ganzen Bierwelt so richtig los und hat dann letztendlich darin geendet, dass ich glücklicherweise 2014 von zwei damaligen Arbeitskollegen ein selbstgebrautes IPA auf den Arbeitstisch gestellt bekomme habe. Und da erinnere ich mich noch dran, als wäre es gestern gewesen, das war dann so der letzte Hebel und dann ging es mit dem Hobbybrauen los, das ich sowas selber machen möchte. Und das war dann unaufhaltsam, sage ich jetzt mal, ja.

Markus: Da hast du praktisch immer mehr auch da dann investiert und dich weitergebildet und, ja, so kommt dann eins zum anderen.

Florian Erdel: Richtig, ja, dann ging es immer tiefer in den Kaninchenbau sozusagen, ja.

Holger: Ja und dein Umfeld, Flo, dein Umfeld, also weiß nicht, Freundin, Frau, Eltern, Geschwister, Kumpels, die sind alle begeistert oder wie ist das oder verstehen die das gar nicht? Und dann so Sauerbiere und wie du dich dann mit Hefe beschäftigen und vielleicht, weiß ja gar nicht, wo du die Hefen überall herholst und so. Es gibt ja auch Bart-Biere und du bist ja auch ein Bartträger und da könntest du ja auch einfach mal die Hefe aus deinem Bart nehmen und da draus ein schönes Sauerbierchen machen, das hast du doch bestimmt schon gemacht.

Florian Erdel: Ja, also das Bart-Bier gab es tatsächlich bei meinem Junggesellenabschied 2017, aus dem genannten Grund, weil die, meine Kumpels, mich da schon richtig einschätzen. Habe ich tatsächlich aber noch nicht gemacht, soweit ging es noch nicht. Aber mit einem kleinen Coolchip die, sage ich mal, die Hefe der Umgebung einzufangen und damit versuchen, schmackhafte Biere zu machen, in die Richtung ging es durchaus schon. Und um auf die erste Frage zurückzukommen, ich würde es so formulieren, jeder, der Gelegenheit hatte, in meinem Braukeller mal sein zu dürfen und sich mal einen Abend durch die Sauerbierwelt mit meiner Begleitung durch trinken zu dürfen, ist danach Sauerbierfan geworden, würde ich schon so sagen.

Holger: Also das glaube ich dir, das glaube ich dir auf jeden Fall. Und ich kann nur sagen, also mein absolutes Lieblingsbart-Bier, also aus den Hefen des Bartes des Braumeisters, ist eben wirklich von Rogue, von dem ehemaligen Rogue Braumeister, Mister Meyer, ja, also das ist wirklich großartig. Aber jetzt machen wir weiter! Also jetzt, ich habe ja hier noch Ware vor mir stehen jetzt. Leg mal was fest, was machen wir jetzt?

Florian Erdel: Ich würde sagen, wir würden uns jetzt dem Perpetuum Sauer widmen. Das war der zweite Platz Kreativbier, ebenfalls bei der Deutschen Meisterschaft der Hobbybrauen, ein Jahr später, also 2021. Das ist eine 0,75-Champagner-Flasche mit Naturkorken und Drahtkäfig und hat ein rotes Etikett. Der Markus hat noch die blaue Variante.

Markus: Ja, sehr schön, aber wir machen jetzt die Rote auf.

Florian Erdel: Ja, ja.

Markus: Das ist sehr spannend, also die Blaue ist dann praktisch ohne die Fruchtzugabe sozusagen, oder?

Florian Erdel: Richtig, genau.

Holger: Naja, gut, also das ist ja jetzt wieder so im Prinzip ganz einfach für die Kenner, das ist jetzt ein Red Wine Barrel Aged Bread Saison Aged on Sour Cherries Single Barrel Solera Style.

Markus: Also wenn du dann mal fertig bist, dann machen wir weiter.

Holger: Also für alle, denen Pils einfach zu schnöde ist, ne, also.

Florian Erdel: Ja, ist …

Holger: Also wir haben ja so eine kleine Tradition, die Bierköniginnen, ja, die wir im BierTalk dann haben, die gehen dann ja immer in solchen Situationen in die Küche und müssen irgendwelche Geräte holen. Und ich glaube, ich muss das jetzt auch machen, ehrlich gesagt. Also, ja, ja, also, Markus, wenn ich dann jetzt in der Küche bin, darfst du dafür erzählen, wie sehr verliebt du dich …

Markus: Genau, wie hübsch du bist.

Holger: Ja, wie sehr du mich liebst, genau. Also mach das Mal, ich hole mir mal ein Handtuch, also mindestens ein Handtuch brauche ich.

Markus: Ich gehe jetzt mal das Risiko ein, muss ich sagen, oder, Flo, so schlimm wird es schon nicht werden?

Florian Erdel: Also, ich glaube nicht, dass ihr da jetzt Angst haben müsstet, dass da irgendwas durch die Gegend schießt.

Markus: Verkorkst du die selber?

Florian Erdel: Ja, ja. Also das ist aus dem Belgischen, also die Korken und die Drahtkäfige und auch die Flaschen, das sind Gösse-Flaschen und das kann man in belgischen, holländischen Hobbybrauer-Shops, gibt es das alles, in deutschen eher nicht. Und der Verkorker ist auch ein Standverkorker, wie man das für Weinflaschen benutzt.

Markus: Okay, also dann mache ich jetzt mal den Korken hier raus, schaue mal, wie sehr es ploppt.

Holger: Ich bin wieder da, ich bin wieder da.

Markus: Pünktlich, bei mir läuft es.

Holger: Also bei mir kommt es so ins Glas, also, wenn man es jetzt nicht besser wüsste, würde man jetzt einfach auch ein normales Kriek tippen, also so von der Farbe her sieht es aus wie ein Kriek. Also, der weiß, was das ist, also so ein Kirschbier da so aus Belgien.

Florian Erdel: Ja.

Markus: Und geht auch durchaus von der Nase so hin, ne, erst mal.

Holger: Ja, also das, ja, genau, also. Aber ich mache jetzt nicht, also jetzt muss mal jemand anders.

Markus: Okay.

Florian Erdel: Also ich habe es leider nicht, von daher.

Holger: Oh! Ja, Markus, dann ist die Sache ja klar.

Markus: Also gut, also dann, schauen wir. Also, völlig richtig beschrieben, von der Farbe her ein schönes sattes Rot. Also sogar eher ein helles Rot, also ich würde so Richtung Erdbeere gehen, also sogar röter eben als so ein normales Kriek. Vielleicht eher so wie ein Framboise oder so, also richtig schönes intensives Rot. Auch der Schaum, voll rot, also ganz klassisch. So wie früher in meiner Jugend, gab es früher so ganz künstliche Erdbeermilch, mit der hat man sein Müsli gemacht. Also da durften Kinder noch irgendwelchen Chemiescheiß essen, und so ungefähr schaut das aus. Aber wirklich ganz verführerisch, ganz tolle Farbe. Und wenn man reinriecht, dann sind es auf jeden Fall, ja, klassische Rotweinnoten und zwar eher leichtere Rotweine, also ein Beaujolais, Bordeaux, irgendwie so eine Richtung. Ein bisschen Johannisbeer, ein bisschen Kirsche, ein bisschen auch Blaubeeren, so ein bisschen Waldbeerenaromen und ein bisschen Karamell, ein bisschen Vanille, also sehr spannend. Jetzt probiere ich mal ein Schlückchen. Also, wie schon gesagt, natürlich ein säuerliches Bier. Spannend finde ich, dass die Säure kommt und bleibt, also die verändert sich nicht sehr, die ist sehr konstant. Ist eher wie so eine Kirschsäure. Also da sind wir wieder sehr beim Kriek, von der Intensität der Säure her. Hat auch ganz viel Fruchtigkeit und geht tatsächlich auch in so eine Sauerkirsche. Ist auch ein bisschen moussierend auf der Zunge, nicht ganz so viel CO². Sehr schön weich im Abgang und, wie gesagt, die Säure ist sehr konstant, also ist da, bleibt da und ist dann auch im Nachtrunk immer noch lange da. Und man kann das Bier auch so ein bisschen verfolgen, wie es dann so den Hals runter läuft, Richtung Magen sich bewegt. Und, ja, also ein spannendes Bier, ein sehr komplexes Bier und ein allerehrenwertes Bier. Und ich kann, also bei mir ist es relativ dunkel, ich kann gar nicht lesen, was alles auf dem Etikett drauf steht, aber das Geheimnis kannst du jetzt ein bisschen lüften. Ich glaube, diese Solera-Geschichte ist bestimmt auch spannend bei der ganzen Sache.

Florian Erdel: Richtig, ja. Also du hast es sehr gut beschrieben, passt sehr gut zu meinen Verkostungsnotizen. Du hast Bordeaux erwähnt, bist tatsächlich also auch ein vorbelegtes Fass aus der Bordeaux-Region, Rotweinfass, was ich da letztendlich bei mir im Keller stehen habe, ein 100-Liter-Rundbaufass. Das ganze Solera-Thema in der Bierwelt ist so ein bisschen unglücklich teilweise, würde ich sagen. Also das Thema Solera kommt eigentlich aus, ja, vom Weinausbau in Spanien, irgendwo so um zweite Hälfte vom 1900 Jahrhundert, ging das los. Kommt typischerweise vom Sherry, vom Brandy, auch Weinessig liest man heutzutage, mittlerweile auch durchaus mal bei Rum oder Whisky. In der Bierwelt, speziell in der Craft-Beer-Bewegung, wenn da von Solera die Rede ist, versteht man da aber meistens nicht so ein komplexes System, wie es bei der Sherry- und Brandy-Herstellung verwendet wird, da machen nur die wenigstens ein traditionelles Solera-Verfahren beim Bier. Das traditionelle Solera-Verfahren erkläre ich vielleicht ganz kurz.

Markus: Genau, darum würde ich dich mal bitten, weil der ein oder andere Hörer oder die Hörerin hat keine Ahnung, was Solera ist.

Florian Erdel: Ja. Also bei Sherry und Brandy, wenn man sowas mal bei Google eingibt, dann kriegt man relativ schnell ein Bild und das sind so lange Fassreihen, die übereinandergestapelt sind, mindestens vier, bis zu sieben, acht, je nach Winzerei, wenn man so möchte. Und das ist letztendlich ein Blending-Verfahren, was sie mit diesen Fassreihen machen. Und die unterste Fassreihe, die heißt Solera-Reihe. Und Solera ist ein spanisches Wort und heißt zu Deutsch, am Boden liegend, deswegen, die unterste Reihe Solera. Alle anderen Fassreihen, die darüber gestapelt sind, die nennt sich Criadera. Ich hoffe, ich spreche das richtig aus. Und da gibt es dann halt, wie gesagt, mindestens drei Criadera oben über der Solera-Reihe. Und was da letztendlich gemacht wird, es wird von Reihe zu Reihe über die Jahre geblendet. Das heißt, aus der Solera-Reihe wird das fertige Produkt, egal ob es jetzt Sherry, Brandy oder was anderes ist, in die Flasche gefüllt. Und die Entnahmemenge aus der untersten Reihe, aus der Solera-Reihe, die wird von der Reihe eins drüber, aufgefüllt. Wichtig ist auch, die Fässer, auch die Solera-Reihe, die werden nie ganz entleert, maximal ein Drittel. Das heißt, es verbleibt immer von dem vorhergehenden Produkt etwas in dem jeweiligen Fass. Und man blended letztendlich von oben nach unten. Also entleert die unterste Reihe, so bis zu einem Drittel, füllt von der eins oben drüber auf und das so weiter bis ganz nach oben. Und die oberste Reihe, die oberste Criadera-Reihe, die wird dann mit einem Wein, also neuen Wein aus dem Jahrgangskeller aufgefüllt. Und das macht man so über viele Jahre. Und die Produkte, die mit diesem unv. #00:28:33-1# Solera-Verfahren hergestellt werden, die nennt man Soleras. In der Bierwelt gibt es durchaus auch Brauereien, die sowas machen. Die Meisten machen aber ein sogenanntes Single-Barrel-Solera-Verfahren. Deswegen hatte ich auch, wie wir es vorhin vorgelesen haben, auf das Etikett Single-Barrel-Solera-Style drauf geschrieben. Und in der Fachwelt oder in der Bierwelt ist man sich da auch nicht so einig, ob jetzt Solera vom Begriff her, weil es eben bedeutet, am Boden liegend, der richtige Begriff ist für ein Bier, das mit einem Fass hergestellt ist. Und deswegen ist der Name meines Bieres Old Perpetuum Sauer, weil von einem anderen Likörwein, also Sherry ist ja ein Likörwein, der durchaus auch aufgesprittet werden kann und da gibt es ja was Ähnliches aus Sizilien, heißt Marsala. Hat sicherlich der ein oder andere auch schon gehört. Und beim Marsala macht man ein Verfahren, das nennt sich Imperpetuum, was zu Deutsch heißt, auf immer für ewige Zeiten. Das heißt, dieses Imperpetuum funktioniert mit einem Fass und nach einer gewissen Zeit, das hängt davon ab, wie man den Blending-Plan macht, und auf Basis der Erfahrung des Blenders, wird nach einer gewissen Zeit … also das Fass wird am Anfang ganz gefüllt mit dem jeweiligen Produkt, in dem Fall eben Marsala. Nach einer definierten Zeit, bei einem Marsala ist es, glaube ich ein Jahr, wird das erste Mal was entnommen, gleiche Regel wie beim Solera, also maximal ein Drittel, und das wird wieder mit frischen Wein aufgefüllt. Das heißt, das ist ähnlich wie der Solera, nur hüpft das Ganze nicht von Fass zu Fass, sondern konzentriert sich halt eben auf ein Fass. Und manche nennen das eben Single Barrel Solera Style und andere eben nennen das Pertetuum Blending oder Imperpetuum. Und ich mache das mit meinem Bier letztendlich auch so, also ich vergäre in PET-Gärfässern, in dem Fall also mit einer Mischkultur, wo auch eine Saisonhefe mit drin ist, deswegen hatte ich es Bread Saison genannt, habe ich das vergoren. Und wenn die Gärung dann langsam am abklingen ist, kam das Ganze dann in das Fass. Ursprünglich musste ich dann letztendlich mehrere Batches brauen, damit ich 100 Liter habe, um das Fass einmalig zu füllen. Und ich hatte mir das dann so überlegt am Anfang, um in das Thema reinzukommen, will ich nicht zu lange warten, bis zu ersten Entnahme, sondern ich mache das Ganze nach sechs Monaten. Und das Bier, was ihr jetzt grade in der Flasche habt, das war eben sechs Monate im Fass. Dann habe ich von den 100 Litern, 38 Liter entnommen, weil 38 Liter genau auf zwei Caks passt von der Menge, weil in einem Cak eben 19 Liter reinpassen. Ein Cak blieb wie es war und das andere Cak wurde dann nochmal auf 150 Gramm pro Liter Sauerkirschen für drei Monate gelegt und kam dann in die Flasche. Und das ist das letztendlich, was wir grade trinken. Und das Fass, die Entnahmemenge mit 38 Liter, ich habe dann parallel quasi wieder neu gebraut, das wieder gären lassen und bei abklingender Gärung, direkt nach der Entnahme, das wieder befüllt. Weil, bei dem ganzen Prozess muss man halt äußerst drauf Acht geben, dass nicht zu viel Sauerstoff rankommt, weil, dann ist es auch gefährlich mit Acetobactern, also Essigsäurebakterien. Und so eine gewisse Schicht im Sensorikprofil Essigsäure ist okay, aber zu viel, ja, muss man dann irgendwie versuchen, rauszublenden, aber dann kann man das direkt aus dem Fass nicht mehr verwenden. Von daher muss man da Acht geben und auch sich das ein oder andere Utensil basteln, um eben den Sauerstoffeintrag auf ein Minimum auch im Hobbybrauermaßstab reduzieren zu können. Und letztendlich habe ich das jetzt geplant, auf mehrere Jahre zu machen. Und das Schöne ist, man hat eben ein Bier, man hat speziell beim Sauerbier, eine kontinuierliche Versorgung von einem komplexen Sauerbier, was in der Regel über die nächste Zeit bei den nächsten Entnahmen immer komplexer wird. Und weil ich jetzt quasi die Variante ja schon probieren kann, kann ich ja theoretisch auch gegensteuern. Vielleicht ist es mir nicht sauer genug, vielleicht möchte ich nochmal andere Hefekultur mit reinbringen, um allgemein die Komplexität zu erhöhen oder auch vielleicht nochmal ein anderes Malz rein, ein bisschen mit der Farbe spielen. Das ist halt dadurch wirklich ein spannendes Projekt, was man über viele Jahre, wenn man es richtig und sorgsam macht, machen kann. Und, ja, weil das jetzt auch, sage ich mal, gleich auf Anhieb so gut funktioniert hat, steht mittlerweile auch ein zweites Fass da, wo ich dann mit einem anderen Bierstil, da wird es eher was Lambic-Ähnlicheres sein, nochmal was Ähnliches starte. Und dann kann ich ja durchaus auch aus den beiden Fässern dann auch nochmal quer blenden. Und man erzeugt dann letztendlich ein relativ großes Portfolio aus zwei Fässern.

Holger: Tja, jetzt müsst ihr das euch mal wirklich auf der Zunge zergehen lassen. Das Gute an seinem Podcast ist ja, man kann anhalten, kann es sacken lassen, man kann sogar zurückspulen und es sich nochmal anhören, weil, es könnte ja sein, dass das jetzt für irgendjemand ein bisschen zu viel war. Aber es ist auf jeden Fall mega-spannend, also absolut mega-spannend. Wir müssen aber so ein bisschen die Kurve kriegen, weil, das ist ja jetzt so richtig typisch Brauer, also total, also ich meine, der Markus hat natürlich auch so gefragt, aber ganz schnöde erklärt, wie es geht. Aber jetzt, wenn man international Biersommelier ist, ja, das bist du ja, müsste man jetzt noch hinterher schieben, wie jetzt alle, die dann da vor dir sitzen, es gar nicht mehr abwarten können, jetzt wirklich zu trinken, ja. Also das müssen wir jetzt auch noch irgendwie hinkriegen. Ja, das ist wieder eine Aufgabe, ja.

Markus: Ich habe auf jeden Fall Lust, also.

Holger: Ja, dann mach mal. Also hau doch mal noch richtig einen raus hier von wegen, wie würde jetzt die Marketingabteilung in Bruchsal das Bier verkaufen. Also so, wie der Flo es grade beschrieben hat, jetzt kann es jeder nachmachen, aber verkaufen lässt sich das so ja noch nicht.

Markus: Fragst du jetzt grad den Flo oder fragst du mich?

Holger: Mir ist das egal.

Florian Erdel: Ich sage, der Markus hat da mehr Erfahrung, ich lasse dir gern den Vortritt.

Markus: Naja, also ich glaube, wenn ich das verkaufen sollte, dann würde ich wirklich also einerseits sagen, es ist wirklich das Perpetuum Mobil unter den Bieren. Also ein Bier, das nie ausgeht und das immer besser wird und ist vielleicht das beste Haustier, was man Zuhause haben kann, weil es einen noch Spaß macht, einen wirklich auch etwas alkoholisiert und, wie gesagt, immer besser wird und nie so alt wird, dass es mal nicht mehr da ist. Und auf der anderen Seite es ja auch irgendwie die perfekte Kombination aus allem, was man so mit Alkohol anstellen kann. Also einerseits die Gärung, andererseits die Lagerung, das Blenden, die verschiedenen Mikroorganismen, das Ganze dann eben noch soweit verfeinern, veredeln, das man wirklich ein ganz komplexes Aroma hat. Und das dann eben noch als Genussprodukt, was man nicht in Litern jetzt konsumiert, sondern eben in kleinen Gläschen schön vor sich hin schnabuliert sozusagen. Ja, also besser geht es eigentlich nicht, da kann man wirklich das alles konzentrieren, was eben Bier alles ausmachen kann und ist praktisch eigentlich das perfekt Gegenstück zu irgendeinem Mainstream-Pils. Insofern, so würde ich es, glaube ich, positionieren.

Florian Erdel: Also, das ist auch meine Erfahrung, ich hatte ja vorhin gesagt, wer bei mir mal im Bierkeller war, ist danach Sauerbierfan. Und ich habe es sehr oft erlebt, und grad bei solchen Bieren, das ist ja auch, denke ich, bekannt, speziell wenn Leute eigentlich überhaupt gar kein Bier trinken, maximal mal zum Fußball ein Pils, aber sich sonst nicht für Bier interessieren, sobald gutes Essen auf den Tisch kommt, muss es der Wein sein, die holst du halt mit den Bieren brutal ab. Und da habe ich immer schon, also die wären am liebsten bei mir eingezogen, auf gut Deutsch, nachdem sie dann eben entdeckt haben an so einem Abend, was Bier sein kann. Und das Bier eben problemlos mit einem sehr guten Wein mithalten kann. Und das so ein Bier auch, wenn man über das Thema Foodpairing redet, auch, sage ich mal, an Weihnachten, wenn die Ganz oder ein Wildbraten auf den Tisch kommt, da wunderbar auch eine Hauptspeise begleiten kann.

Holger: Jetzt habt ihr doch noch die Kurve gekriegt, also das muss ich schon sagen, herzlichen Glückwunsch. Also, in jedem Fall ist es mega, also absolut, unglaublich! Und ich kann das mir gut vorstellen, dass dir die Frauen in Bruchsal da zu Füßen liegen und überall gehen eben die Weinläden Pleite, weil man denkt, beim Erdel, da kriegst du ja viel geileres Zeug. Ja und da machen wir jetzt auch mit weiter. Also was ist jetzt angesagt?

Florian Erdel: Jetzt passend, als Überleitung, würde ich sagen, gehen wir auf das Grape Ale ein.

Holger: Oh, ja.

Florian Erdel: Oder, um genau zu sein, auf das unv. #00:38:15-5# Grape Ale.

Holger: Ja, bitte,

Florian Erdel: Weil, bei der Bieriedee spielt da das Thema Wein durchaus eine Rolle. Solange ihr das Bier holt, kann ich da vielleicht auch schon was sagen. Also Grape Ale oder beziehungsweise der Bierstil kommt also aus Italien, die haben sich das ein bisschen auf die Fahne geschrieben. Weil eben, ja, es gibt eben, bei den Winzereien liegt es halt nahe, wenn Trauben da sind, dass man da auch mal einen Bier-Wein-Hybriden probiert und das Ganze heißt eben Italian Grape Ale. Ich denke, in unv. #00:38:55-2# muss ich dazu sagen, da kam jetzt vor Kurzem die neue Guideline raus, da gibt es auch einen allgemeinen Bierstil, der sich einfach Grape Ale nennt, weil es mittlerweile einfach verbreiteter ist. Und das Besondere, und das ist auch nochmal die Verknüpfung, neben den Trauben, die bei diesem Bier eingesetzt wurden zum Wein, das Ganze ist nicht mit einer Bierhefe vergoren, sondern das ist mit einer Nicht-Saccaromyces-Hefe vergoren, die nennt sich Lashansea Thermotoleranz. Vermutlich nicht unbedingt korrekt ausgesprochen. Aber die ist im Weinbereich …

Holger: Ist egal, das kann sich sowieso keiner merken. Mach weiter.

Florian Erdel: Die ist im Weinbereich schon länger bekannt und wird da eingesetzt, um speziell bei Weinen aus Regionen, wo das Klima dazu führt, dass der Säuregrad vom Wein nicht hoch genug ist oder der PH nicht niedrig genug, wird da der Wein mit dieser Hefe beimfpt. Weil diese Hefe die Eigenschaft hat, und das ist das Besondere, die kann auch moderate Mengen Milchsäure produzieren auf Basis von Einfachzuckern. Und deswegen wird die in der Weinwelt eben eingesetzt, um den Säuregrad vom Wein zu reduzieren, um den Wein damit, sage ich mal, zu verbessern, trinkbarer, haltbarer zu machen. Und dieses Bier, was ihr jetzt vor euch habt, das ist eben ausschließlich mit dieser Hefe vergoren. Weil, seit ein paar Jahren hat man die auch für die Bierwelt entdeckt, weil man da eben in einem einzelnen Schritt ein Sauerbier produzieren kann. Normalerweise macht man eben in der Sauerbierwelt eine Mischvergärung. Das hatten wir jetzt grade eben bei dem Perpetuum-Sauer. Das dauert einfach sehr lange, da geht der Gärprozess nicht Wochen, sondern Monate. Oder an macht ein Kettle-Sour, wo man eben mit Lactobazillen die Würze säuert und danach pasteurisiert oder Hopfenkocht. Und in dem Fall macht die Hefe das einfach mit, also die Hefe kann selbstständig moderate Mengen Milchsäure produzieren.

Markus: Spannend, was die alles kann, unglaublich. Also, ja, ich mache mal eben auf.

Holger: Ja. Ja, ja, also man muss ja immer wieder auch betonen, die Hefen sind keine Tierchen, so wie der Raupach, sondern die Hefen sind ja Pilze. Also, das müssen wir vielleicht auch nochmal ganz so schnöde nebenbei erwähnen. Wo ist denn jetzt hier meine Zange? Die habe ich doch extra mitgebracht aus der Küche, wo ist denn die?

Markus: Ah ja, der Herr Hahn macht das Bier wieder mit der Zange auf, unglaublich.

Holger: Ja, ja, mit dem Kork da also.

Markus: Ja, während du aufmachst, vielleicht noch ganz kurz, das finde ich überhaupt, das ist meiner, ja, wirklich Lieblingsbierstile geworden. Kennengelernt habe ich das vor vielen Jahren hier schon in Franken, weil in einem unserer ersten Biersommelierkurse, ich glaube, 2013 oder so, war der Brauer vom Grünen Baum in Theinheim, das ist der Helmut Bayer. Und Theinheim liegt so genau an der Grenze zwischen Bier-Franken und Wein-Franken. Und in dem Gasthof braut der Helmut eigentlich so ein klassisches Dunkles und ein klassisches Helles und neben an sind lauter Winzer und da gibt es natürlich auch Wein und da kommt alles so ein bisschen zusammen. Und der hat dann über den Biersommelierkurs sich überlegt, eigentlich könnte er das doch irgendwie kombinieren und hat dann angefangen, also natürlich auch ein bisschen inspiriert von dem, was er so bei unserem Kurs an belgischen Bieren kennengelernt hat. Also einerseits hat er da mit Früchten experimentiert, auch mit Kirschen, dann mit Kräutern, aber hat dann eben auch sich von den Winzern Weingeholt und hat dann Sude gemacht, wo er dann mit Rotwein oder Weißwein zusammen vergoren hat, verschiedenste Experimente gemacht hat. Und das war wirklich super spannend. Also es gibt sogar eine Berliner Weisse von ihm, also eine fränkische Weisse. Und das war alles auch lange, bevor das zum Beispiel in Berlin da wieder aufgekommen ist. Und dann kam ich auch nach Italien zu diversen Bierwettbewerben dort und da war dann eben auch grade dieses Thema Grape Ale aufgekommen. Und die Italienern sind ja total stolz da drauf, weil sie eben sagen: „Endlich haben wir unseren eigenen Bierstil.“ Deswegen sind die auch so ein bisschen sauer über die unv. #00:43:08-4# die ihnen jetzt das Italian weggenommen hat vor dem Grape Ale und das so zum Allgemeingut erklärt hat. Aber das ist dort natürlich ganz spannend, weil es in jeder Hinsicht gelebt wird. Also dort ist ein Grape Ale sowohl etwas, wo ich eben mit Trauben oder mit Saft oder auch mit Trester oder sonst wie, mit der Hefe oder so halt irgendwie was mit Wein gemacht hat. Und dementsprechend kann das dann ein total hochvergorenes sektähnliches, ganz spannendes Getränk sein oder auch ein sehr leichtes oder auch ein holzfassgelagertes, mit den verschiedensten Variationen. Und fand ich also und finde ich auch total komplex und vielschichtig. Und deswegen habe ich mich auch so auf dieses Grape Ale gefreut, weil ich jetzt gespannt bin, wie das so ist und was da so drinsteckt. Wer mag es denn verkosten?

Holger: Naja, also, Flo, also ich hoffe, dass du es jetzt vor dir hast und jetzt nochmal eins nachlegst. Und, also bei mir stehen ja noch weitere Informationen drauf, die könnte man auch nochmal erwähnen. Also 375 Millimeter, neun Prozent Volumenalkoholprozent. Ja, 35 IBU und best child, steht da auch noch. Das ist ja schon wieder so ein bisschen dunkler, also ist jetzt nicht mehr so erdbeerfarbend, sondern …

Florian Erdel: Fast Rubin, würde ich fast sagen, also es ist …

Holger: Rubin, genau. Ja, jetzt kriegen wir die Richtung, jetzt ist er plötzlich Sommelier, super, jawohl!

Florian Erdel: Ja, also, genau, also rein von der Optik, rubinrot, würde ich sagen. Es ist im Gegensatz zu dem Vorherigen opak, also trübe. Es halt einen kurzanhaltenden grobporigen Schaum, bei mir zumindest. Vom Geruch, finde ich, man riecht allgemein so eine beerige Fruchtigkeit, also ich denke da an rote Beeren. Aber auch so eine gewisse Frische und blumige Noten.

Markus: Heidelbeere, finde ich, wenn man so an frische Heidelbeeren denkt, das ist ganz intensiv.

Florian Erdel: Ja, richtig, ja. Und aber auch, was ich auch spannend finde, ich muss da auch wirklich an einen Fruchtjoghurt denken. Also ich finde, ich habe da gewisse milchige, quarkige Noten mit drin, was sicherlich dann eben auch aus der Milchsäureproduktion, und das sind auch irgendwelche Milchsäureester, die da produziert werden, die dann eben dafür verantwortlich sind. Und vom Geschmack ist mein erster Eindruck eigentlich, dass die Zunge so schnell austrocknet, wie ich das eigentlich von einem Rotwein kenne. Was ich jetzt damit erklären würde, also die Trauben, die sind ganz reingekommen, mit Schale, mit allem und haben dann circa zwei Monate zusammen mit dem Bier nochmal eine zweite Gärung vollzogen. Also das heißt, ich glaube, der Weinmensch sagt dann Maischegärung dazu, wie es eben beim Rotwein gemacht wird. Das heißt, da werden auch viele Tannine gelöst. Und ich glaube, das führt auch dazu, was ich grad beschrieben habe, das, wenn man das Ganze trinkt, dass die Zunge wie so staubtrocken wird. Und auch der Körper ist trotz, dass es hochvergoren ist, relativ voluminös, was ich auch den Tamminen zuschreiben würde, das es wirklich auch eine volle Textur hat im Mund. Und allgemein dieser fruchtige Eindruck, den wir im Geruch haben, der begegnet einem auch im Geschmack absolut. Also es ist sehr fruchtig, beerig, auch wieder diese Heidelbeerthematik. Trotz der neun Prozent merke ich die eigentlich sensorisch nicht, also der Alkohol ist gut eingebunden.

Markus: Das ist wie so ein Heidelbeerjoghurt, finde ich, oder Quark. Spannend!

Holger: Das muss ich bestätigen, ja, geht so ein bisschen in die Quarkrichtung. Wäre mir jetzt überhaupt nicht eingefallen, aber so, wie du es jetzt da raushaust, ist das wirklich so, absolut, genauso ist es. Ja, da kann man mal wieder sehen, ja.

Florian Erdel: Habe ich doch was bei euch gelernt.

Markus: Und Philly heißt jetzt, weil du diese spezielle Hefe verwendet hast?

Florian Erdel: Genau. Das ist, also mittlerweile gibt es drei aus dieser Hefegattung, für Hobbybrauer zugänglich. Die Phily-Sauer ist eine, weil sie eben aus Philadelphia ist, wurde da in der Natur selektiert. Aber es gibt noch eine, die heißt Lactic Magic, zum Beispiel aus einem Hefelabor von Kanada, die hat dann wieder ein anderes Esther-Profil wie die. Also die unterscheiden sich durchaus stark von Hefe zu Hefe, die eben diese Milchsäure zusätzlich produzieren kann.

Markus: Also das muss ich auch sagen, finde ich ganz spannend, der Hersteller hat ja praktisch für jede Hefe ein Aromenprofil. Also wie man das normalerweise eher vom Malz kennt oder vom Hopfen kennt, so machen die das von der Hefe. Und das ist natürlich auch nochmal toll für den Brauer, das er sich eben vorstellen kann, was passiert mit meinem Bier, wenn ich das jetzt da rein gebe. Finde ich toll, ja.

Florian Erdel: Ja, das, ich hatte das Thema letztens auch und, also jetzt für mich als Hobbybrauer und ich denke, das wäre für alle interessant, wenn es da was Ähnliches geben würde wie die Hopfenaromasprache für Hefen, in Form von diesen Spinnendiagrammen, um einfach darüber so ein bisschen Hefe mit Hefe, miteinander vergleichen zu können. Sowas gibt es noch nicht, das wäre ein spannendes Thema.

Markus: Noch nix Standardisiertes zumindest, ne?

Florian Erdel: Ja, nix Standardisiertes, richtig ja.

Markus: Aber das heißt, Hefe ist für dich so ein bisschen schon dein Hauptsteckenpferd oder kann man das gar nicht so sagen, weil du ja auch Hopfen anbaust und so weiter. Also wie würdest du das sagen?

Florian Erdel: Mit Hefe beschäftige ich mich tatsächlich mehr wie mit Hopfen, aber, ja, da schlagen mehrere Herzen in der Brust, ja, definitiv. Also, ja, das ist mehr wie bei Kindern dann.

Markus: Und du hast auch so ein kleine Hefebank?

Florian Erdel: Ich habe auch eine kleine Hefebank, richtig, ja, genau, also mit circa 100 Kulturen, über die Jahre so gesammelt. Die muss man auch immer hegen und pflegen, ja, genau.

Markus: Die einen gießen die Blumen oder füttern den Hamster und du gehst halt da zu deinen Hefen.

Florian Erdel: Richtig, ja, richtig, ja.

Holger: Ja, toll, also das ist wirklich unglaublich interessant. Und ich glaube ja auch, dass die Hefewelt so richtig auch noch gar nicht so richtig entdeckt wurde, also auch in der Craft-Beer-Szene. Also wenn man jetzt mal von den Sauerbierstilen absieht, dann könnte man ja bei den Hefen auch nochmal ganz, ganz viel Spannendes produzieren und alle sind so in Richtung Hopfen grade so in der Craft-Beer-Welt unterwegs. Jetzt gibt es natürlich die Kveik-Hefe auch zum Thema alkoholfreie Biere, sehr spannendes Thema auch. Aber, die Hefe ist irgendwie ein bisschen unterbelichtet, habe ich den Eindruck, ja. Und dann gibt es so absolute Cracks, beispielsweise hier Riegele Brauerei, hat ja auch eine Hefestammbank von, weiß ich nicht, wie viel Hefen. Weihenstephan auch über 1.000 verschiedene Hefen. Schade ist ja, dass viele Hefen einfach nur Nummern haben, ja, also man könnte ja da Namen verteilen, also die Raupach-Hefe oder die Erdel-Hefe oder weiß der Henker, ja. Und da könnte man sich ja jetzt auch nochmal vorstellen, wie wäre so eine Raupach-Hefe, ne, wie wäre die eigentlich?

Markus: So ungefähr wie die jetzt hier. Also weil, was ich nämlich auch noch sagen muss jetzt, je mehr das Bier warm wird, desto mehr geht dieses Aroma in so eine Wildrosenrichtung und zwar ganz intensiv, also als würde man …

Florian Erdel: Ja, richtig, ja.

Markus: … wirklich durch so einen Rosengarten, rumschlendern, wo eben so ganz viele wilde Rosensorten mit ganz intensiven Gerüchen da sind und dann hat man genau das in der Nase. Wahnsinn! Also total intensiv parfümiert, könnte man im positiven Sinne sagen, also wirklich sehr, sehr spannend.

Florian Erdel: Ja. Ja, die Rose trifft es perfekt. Das hatte ich vorhin mit blumig gemeint. Und du hast absolut Recht, jetzt wo das Bier wärmer wird, kommt das immer mehr, wird immer deutlicher, ja.

Holger: Ist sowieso so ein Phänomen, ne, überhaupt bei Verkostungen, wenn dann Begriffe fallen, die setzen dann sich fest in den Gehirnen der Verkoster. Ja, also das ist manchmal sogar richtig gemein, also wenn dann einer so einen Begriff raushaut, also wie jetzt zum Beispiel der Markus die Rose, dann hat man die Rose und die geht nicht mehr weg. Also, das ist dann, das ist fast schon gemein.

Markus: So bin ich halt!

Holger: Ja, so bist du, du bist gemein, das stimmt. Also, komm, dann machen wir noch eins, komm, Männer, rauf jetzt!

Florian Erdel: Okay. Schwierige Wahl.

Markus: Also als Altphilologe muss ich sagen, fände ich ja Pantophage total spannend.

Florian Erdel: Gut, perfekt, dann nehmen wir das, dann nehmen wir das.

Markus: Das heißt ja, das man alles frisst. Also da bin ich mal gespannt, was da dahintersteckt.

Florian Erdel: Ja, also das ist eine, ja, Berliner-Weisse-Style-Bier, mischvergoren. Also Saccharomyces, Brettanomyces und auch Lactobazillen im Spiel. Pandophages, so heißen alle meine Berliner-Weisse-Style-Biere, weil, brett eat everything, sagt man ja auch. Also Brettanomyces, die können ja, im Gegensatz zu Bierhefe oder, ja, im Gegensatz zur Bierhefe auch langkettigere Zucker umsetzen und letztendlich alles, was das Würzebufett an Zuckern bietet, kann Brettanomyces umsetzen. Und deswegen hatte ich vor Jahren diesen Namen gewählt.

Markus: Also könnte man böse sagen, ihr habt keinen Biomüll, sondern einfach eine Haufen mit Brett drauf?

Florian Erdel: Ja, genau. Und wie ihr euch denken könnt, ist es nicht einfach nur so ein Sauerbier nach Berliner-Weisse-Art, sondern da sind Früchte im Spiel und eine Zutat, mit der ich seit Jahren sehr gerne experimentiere, das sind Lavendelblüten.

Markus: Die riecht man auch schon ganz intensiv, das wollte ich grade noch loswerden, spannend, also.

Holger: Also du hast es schon aufgemacht, ja?

Markus: Hörst du doch grad.

Holger: Naja, gut, also dann mach mal.

Markus: Ich habe es nur aufgemacht, das heißt nicht, dass ich drüber reden will, du kannst auch gern …

Holger: Doch, doch, mach mal, du bist da …

Markus: Na, komm.

Holger: … also ich meine, Berliner Weisse, da bist du doch, da gehst du ab wie Schmidts Katze.

Markus: Absolut!

Holger: Komm!

Markus: Also da bin ich durchaus Zuhause, insofern. Also von der Farbe her sind wir fast wieder ein bisschen zurück bei unserem Perpetuum von eben, also ein sehr helles, intensives rot. Also etwas dunkler als das Perpetuum, aber leuchtend, strahlend, opal, also man kann noch ein bisschen durchschauen, es schimmert und scheint vor sich hin, strahlt mich richtig an. Der Schaum oben auch richtig schön rot-rose, feinporig, steht auch schön. Also das ist schon mal ganz großes Kino. Also ich mag es einfach, wenn Biere andere Farben haben und dann so richtig schön leuchtende Farben. Gestern war ja erst der Meisel Hobbybrauerwettbewerb und da hatten wir auch viele Biere, die dann in so eine schlammige Farbe gehen, das braucht man dann irgendwie nicht. Aber, wenn das dann so richtig schön leuchtet und strahlt, das ist ganz großartig. Jetzt rieche ich hier mal. Ah, ja und da ist also, du hast es schon gesagt, aber ich hatte es vorher auch schon gerochen. Weil, unser Vermieter hier, der hat vor das Haus ein riesen großes Lavendelfeld gepflanzt. Und vorher hatte ich das noch nie so intensiv, aber jetzt ist es eben jedes Jahr im Frühjahr, wenn der Lavendel dann anfängt zu blühen, dann haben wir hier praktisch Dauer-Lavendelduft in der Gegend und das erschlägt einen richtig. Auch hier ganz intensiv! Und das ist ja, der Lavendelduft ist ja auch so komplex, mit harzigen und ganz vielen verschiedenen Komponenten, natürlich auch floral und das kommt hier total schön rüber. Also ein sehr intensiver spannender Geruch. Wobei ich sagen muss, es ist nicht viel mehr als Lavendel, aber der dafür total intensiv. Jetzt probiere ich das mal. Also, vom Antrunk her ist natürlich die Säure jetzt schon mal kräftiger, die merken wir auch. Bierstil Berliner Weisse, das verträgt auch ein bisschen mehr Säure. Vor allem auch eine, die sich entwickelt. Also die ist am Anfang da und dann wird sie so ein bisschen stärker, bleibt lange und sorgt am Ende für was, was man sonst eher vom Hopfen kennt, dass das sich so ein bisschen zusammenzieht, so ein bisschen unv. #00:55:36-1# also sehr schöner Effekt,. Und dazwischen kommt dann der Lavendel mit seinen ganzen ätherischen Ölen. Und das ist ja dann so ein bisschen, wie man das auch von so Wald, Pinien sowas kennt, so harzig, ganz intensive Aromen, die da in viele verschiedene Richtungen auch gehen. Da ist auch was Süßes mit dabei, was Holziges mit dabei, ein bisschen Honig, aber eben der klassische Lavendel auch. Bleibt unheimlich lang! Also auch jetzt, wenn ich getrunken habe und rede, merke ich immer noch, wie ständig dieses Aroma wieder da kommt. Und, ja, also ich bin ja eigentlich nicht dafür da, ständig immer nur zu belobhudeln, aber das ist auch wieder großartig, also habe ich so auch noch nicht probiert. Also wir haben bei Lembke mal, gab es mal einen Probesud mit Lavendel, der war auch ganz gut, aber bei weitem nicht so intensiv und so klar in der Formensprache oder in der sensorischen Sprache. Und das ist wirklich sehr schön! Und auch die Säure ist nicht zu knallig, also sehr, auch ein angenehmes Getränk, toll.

Florian Erdel: Wobei, danke erst mal, wobei man sagen muss, also ich finde schon, dass das Säureniveau von diesem Bier, also ich fühle mich da absolut Zuhause, aber ich würde schon behaupten, dass es eher was ist für Sauerbierliebhaber. Ich glaube, jemand, der wenig Erfahrung hat mit Sauerbieren und man setzt ihm oder ist es nicht unbedingt eine gute Idee, ihm so ein Bier als Erstes zu geben.

Markus: Nee, also das würde ich überhaupt niemanden als Erstes geben, glaube ich. Aber, also das muss man da so ein bisschen voraussetzen, glaube ich, also wenn sich jemand an die Flasche ran wagt, sollte er sich schon so ein bisschen Mal an der ein oder anderen Ecke damit beschäftigt haben. Und ich meine, es ist halt so, diese Säure kann ja ganz schnell wirklich unangenehm werden. Aber hier ist es durchaus noch schön auf dem Niveau, wo sie schon da ist und präsent ist, aber nicht eben wirklich unangenehm wird. Also die ist schon da, aber sie geht ja dann auch wieder weg, sie bleibt da, sie ist dann eben eher absorbierend, aber weniger, dass es einen irgendwie langfristig beißt also.

Florian Erdel: Ja, sie ist am Anfang, also ich bezeichne das immer, sie ist am Anfang so ein bisschen spitz, jetzt in dem Fall noch, weil, das ist ja auch noch nicht so alt. Ist jetzt März 21, es ist nicht ganz ein Jahr alt. Dieses Säureprofil, wenn das Bier sicherlich noch ein, zwei Jahre hat, dann wird die nochmal besser eingebunden und insgesamt einfach, sage ich mal, ein klareres Profil, von Antrunk bis Ende, wie es aktuell ist.

Markus: Also was mir noch ganz gut gefällt, weil ich es grade jetzt auf der Flasche auch gesehen habe, da sind ja noch schwarze Johannisbeeren mit dabei. Und das ist sehr schön als Aroma! Also jetzt weiß ich auch, woher das kommt, das hat man im Nachgang, ist das dann sehr stark, sehr intensiv, dieses Gewürzige von den schwarzen Johannisbeeren. Und das, das passt natürlich auch total gut zu dem Lavendel, also das ist wirklich eine ganz runde Angelegenheit. Und, ja, denkst du dir das vorher oder kommt das so? Also man sagt ja Autoren immer, es gibt die Autoren, die machen sich vorher einen Plan und dann machen sie sich ihren Plot und dann schreiben die das und es gibt die anderen Autoren, die machen mal los und die Geschichte entwickelt sich, während sie das tun.

Florian Erdel: Also mal so, mal so. Bei diesem Bier, das gibt es seit 2019, braue ich das einmal pro Jahr, mehr oder weniger vom Verfahren her gleich, da spiele ich eher nur mit den Zutaten. Und bei dem 2021er zum 2020er, sind eigentlich nur diese Fruchtkombi dazugekommen. 2020 war es Rhabarber mit Lavendel, das hat auch sehr gut gepasst. Und wo ich das eben getrunken hatte, kam die Idee, da eben so diesen roten Beerenmix, sage ich mal, ins Spiel zu bringen. Also nicht nur Himbeere, weil, dann wird es denke ich, dann wäre es mir zu eindimensional gewesen. Wenn man da eben mehrere Player hat, eben noch mit den schwarzen Johannisbeeren, wie du grade gesagt hast, dann wird einfach das Beerenprofil, was eben dem Lavendel sozusagen die Waage halten muss, ein bisschen komplexer oder stimmiger, sage ich jetzt mal. Wenn man da nur eine Frucht hätte, glaube ich, wäre bei der Lavendelmenge, die ich da geplant hatte und die Intensität, die ich wollte, wäre das zu sehr in die Lavendelecke gedriftet und da wäre es nicht so rund.

Markus: Ja und die schwarzen Johannisbeeren nehmen ja auch einen Teil dieser Lavendelaromatik auf. Also das ist, glaube ich, auch schön, das schlägt irgendwie eine Brücke. Ja, Holger, wie geht es dir denn?

Holger: Naja, also ich mache mir die ganze Zeit darüber Gedanken zum Thema, dass zum Anfang zu kredenzen, wo ihr euch ja so einig ward und habt gesagt, nee, eher nicht. Und ich glaube schon, dass das gut funktionieren würde als Aperitif-Bier. Also da dann wieder auch in einem entsprechenden Glas kredenzt, da könnte ich mir dann doch vorstellen, dass das eben durch die Säure auch so appetitanregend wirkt und dass das also grade als Aperetifo unglaublich spannend sein könnte. Und da muss man sich dann vielleicht sogar noch überlegen, was man dann an Finger-Food da noch mit dazu kombiniert. Also ich könnte mir das schon vorstellen. Man darf nur niemanden erzählen, dass das eben ein Bier ist.

Markus: Also ich würde da Datteln im Speckmantel dazu reichen.

Holger: Absolut, also das würde auf jeden Fall passen, Datteln im Speckmantel passen in jedem Fall dazu. Also und das müsst ihr euch vorstellen, also wir haben da jetzt eine Gesellschaft und kredenzen dieses Bier als Aperitif mit Datteln im Speckmantel. Also, Männer, ich sage euch, da sind schon wieder die Frauen total begeistert, also.

Florian Erdel: Ja, schon allein wegen der Farbe, denke ich, hat man da schon von der Optik, da bin ich schon bei dir, das kann ich mir auch gut vorstellen als Aperitif, dass das dann anlockt, ja.

Markus: Ja und ich glaube, es ging ja auch vorher nicht unbedingt darum, das nicht zu Anfang eines Menüs zu verwenden, da bin ich auch völlig bei dir, ich glaube nur, es ist schwierig, dieses Bier auf Leute loszulassen, die noch nie mit einem komplexen Sauerbier irgendwas zu tun hatten. Wie viel machst du denn pro Jahr davon und vor allem, wo lagert man dann diese ganzen Flaschen?

Florian Erdel: Also von diesem Bier, ich hatte es ja vorhin schon gesagt, dass ich das seit jetzt mehreren Jahren einmal pro Jahr braue, da mache ich 40 Liter. Das ist auch bei mir auf meiner Anlage zugeschnitten, eigentlich meine Standard-Batch-Größe. Ich kann ein bisschen weniger brauen, aber auch mehr, aber in der Regel braue ich 40 Liter. Weil ja jetzt noch Früchte im Spiel sind oder auch Lavendel und weil es auch mischfermentiert ist, muss man sich bei dem Bier das so vorstellen, ich habe da für meine Sauerbiere, habe ich ein separates Equipment, das einfach nicht die Gefahr besteht oder die Gefahr zumindest reduziert wird, das, wenn ich mal ein cleanes, also ein normales klassisches Lager-Ale brauen möchte, dass es halt nicht sauer wird oder Brett-Aromen reinkommen, muss man das separieren. Und in diesem Sauerbiergäreimern, die ich eben für meine Sauerbiere habe, bei einer Berliner Weisse zwei bis drei Monate, sind die da drin, kommen dann in Caks. Wir Hobbybrauer nutzen in der Regel sogenannte NC-Caks oder auch Corny-Caks und ein so ein Cak hat fünf Gallonen, weil es eben aus dem amerikanischen Raum kommt, das sind 19 Liter. Und da kommt das eben vom Gäreimer in zwei solche 19 Liter und da sind wir bei 38 Litern. Und da verbleibt es da nochmal auf Früchten, auf eben Gewürzen oder Sonstiges dann nochmal mehrere Monate und kommt dann irgendwann, ja, in der Regel so nach maximal sechs Monaten, bei einem Berliner-Weisse-Bier, in die Flaschen und da kann das Ganze da noch eine Weile verbleiben.

Markus: Ja, ja, aber das sind ja jetzt, wenn man das hochrechnet, hat du danach 100 Flaschen. Also die müssen ja irgendwo hin. Hast du da ein extra Lagerraum für sowas oder wie machst du das?

Florian Erdel: Ich habe da einen Lagerraum, ja, also aus so Weinsteinen, habe ich da so ein Regal, wo die dann lagern, ja.

Markus: Das heißt, die liegen dann?

Florian Erdel: Die liegen, ja. Das ist auch einer, wobei, das ist eine Philosophiefrage. Aber deswegen arbeite ich auch gern mit Naturkorken. Weil, grad mit Bieren, die auf dem Säuereniveau sind, habe ich irgendwie kein gutes Bauchgefühl, wenn die ständig mit einem Kronkorken in Kontakt sind, deswegen arbeite ich da gern eben mit Naturkorken. Und wenn man die liegend lagert, ist auch der Sauerstoff, also möglicher Sauerstoff, der noch in der Flasche drin ist, weil, ich meine, als Hobbybrauer kann man das nicht so gut evakuieren wie professionell. Und liegend lagernd, sollte auch einen Vorteil haben, dass sich in der Flasche nicht nochmal auf der Bieroberfläche ein Biofilm bilden kann, ein sogenannter Päleckel, der wieder zu neuem Druck dann in der Flasche führt und dann letztendlich auch zu Gushing, also zu Überschäumen führen kann beim Öffnen. Deswegen, ja, ist meine Philosophie, es eh horizontal lagern und dafür Naturkorken und man macht auch was für die Optik.

Markus: Auf jeden Fall. Naja und also auf jeden Fall natürlich auch, man hört schon wieder, glaube ich, liebe Hörer, das sind viele spannende Begriffe, auch viele Fachbegriffe. Also man kann es im Grunde allen nur raten, die da irgendwie Lust haben, mal einzusteigen, wirklich den örtlichen Hobbybrauerverband, da gibt es ja ganz viele Ableger, die dazu gehören, aufzusuchen, da einfach mal dabei zu sein, sich das anzuschauen und eben selber mal zu gucken, wer sich vielleicht auch von dem Virus anstecken lässt. Ich bin ja eben auch bei vielen Hobbybrauerwettbewerben, allerdings immer nur auf der Juryseite, weil ich viel zu schlecht bin im Bierherstellen, aber, ich erlebe diese Menschen. Und das ist so schön, so liebe Leute, so eine tolle Community, wo sich füreinander, miteinander gefreut wird, wo es einfach eine tolle Atmosphäre ist. Also ich glaube, also wenn man dafür brennt, ist das, glaube ich, das Schönste was man machen kann, oder?

Florian Erdel: Das kann ich nur so unterstreichen, ja also ich möchte es auch nicht mehr missen. Und es ist wirklich nicht nur das Bier an sich, sondern sich über Bier zu unterhalten, macht, denke ich, jedem Spaß, jeder, der irgendwie von dem Biervirus infiziert ist, egal ob jetzt auf der Brauerseite oder einfach nur auf der Verkostungsseite. Auch die beiden Welten, die finden ja bestens zusammen in der Hobbybrauerwelt. Es gibt so viele Hobbybrauer, die so tolle Biere machen, wie wir es am Anfang vom Podcast schon hatten, als wir es über die Kreativbier oder Kreativbierwettbewerbe hatten, also das ist die Aromalvielfaltexperimentierfreude, die ist halt grandios. Und was auch logisch ist, weil ein Hobbybrauer, da sind halt nur 40 Liter mal kaputt und nicht ein paar 1.000, da traut man sich halt mehr, ja.

Holger: Also wenn man jetzt hier draußen auf die Straße geht und irgendjemand ein Bier anbietet und dann das ins Glas schüttet, dann würde derjenige, also wenn es dann so ein typischer Münchner ist, der würde mir ja eine runterhauen, ja, also aus Münchner Sicht wäre das ja kein Bier. Ja, also, aber wir sind am Ende, Freunde. Also mir hat es außerordentlich Spaß gemacht! Es war, denke ich, ein sehr, sehr vielschichtiger spannender BierTalk, den man auch nicht alle Tage so hören kann. Florian, ich finde es absolut unglaublich, was du produzierst und machst! Zum Glück wertschätzen das ja auch andere Menschen in den entsprechenden Wettbewerben. Und ich glaube auch, dieses Mal hat es bei Maisel vielleicht auch wieder geklappt mit irgendwelchen Preisen, Sonderpreisen oder Auszeichnungen, ich wünsche es dir auf jeden Fall! Und wünsche euch und den Hörern, ja, allseits gute Biere auf dem Tisch und wenn es denn dann so tolle und unglaublich komplexe Biere sind, wie wir sie heute verkosten konnten, dann kann es nur ein schöner Tag werden, einen schönen Abend geben. Und wie wir ja heute schon mehrfach festgestellt haben, die Frauenwelt, die ist dann auch noch begeistert und dann ja erst recht. Also, macht es gut, bleibt uns gewogen und euch beiden vielen Dank für eure nette Gesellschaft.

Markus: Ich hätte noch einen kleinen Nachsatz und wollte mich auch nochmal beim Flo bedanken, also einerseits für die tollen Biere, aber auch, dass er uns so schön die Stange hält, weil, du bist ja mittlerweile auch Referent bei uns im Biersommelierkurs. Und, ja, auch da ist das Feedback wirklich überwältigend, grade weil du eben dich so rein arbeitest und mit so viel einfach Äfe und Interesse und unglaublichem Wissen da dabei bist. Und ich kann auch nur unterstreichen, in einer halben Stunde wirst du es ja erfahren, wie es bei Maisels gelaufen ist, ich sage jetzt auch nix weiter groß. Ich kann nur sagen, wir erfahren ja nach dem ganzen Chutchen immer, wenn man dann also alles feststeht und so, hinter welchen Nummern sich welcher Hobbybrauer verborgen hat und du warst auf jeden Fall mein Favorit. War ein tolles Bier und ich bin sehr gespannt, wenn ich das von dir vielleicht noch irgendwann nochmal wieder verkosten kann. Ja, also danke schön und dir noch einen wunderschönen Abend.

Florian Erdel: Vielen Dank, dass ich dabei sein durfte, vielen Dank fürs Feedback, war eine tolle Runde, danke schön.

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